Kimmich x Goretzka - Geheimnis (Teil 7)
Joshuas PoV
Während Marco sind irgendwo im unterem Stockwerk meines Hauses aufhielt und Leon auf meinem Bett saß, suchte ich Marcos Sachen zusammen, was mehr waren als erwartet. Dafür, dass wir uns meistens in Mannheim getroffen hatten, waren erstaunlich viele Sachen, vor allem Oberteile, in mein Haus gelangt. Leon beobachtete mich aufmerksam.
"Alles okay?", erkundigte er sich nach einigen Minuten, die er geschwiegen hatte. Ich nickte, während ich einen weiteren Pullover von Marco aus meinen Schrank zog. Hinter mir ertönten Schritte. Ich brauchte mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Leon auf mich zukam. Im nächsten Moment schlang er von hinten seine Arme um mich, wobei er seinen Kopf auf meiner Schulter ablegte. "Wirklich?"
"Wirklich", bestätigte ich, ehe ich meinen Kopf in Leons Richtung drehte und einen Kuss auf seiner Wange platzierte. Der Größere lächelte mich leicht an, wobei sein Blick besorgt, aber auch unsicher blieb. Ich lege Marcos Pullover zur Seite, drehte mich in Leons Armen und legte meine Arme um seinen Nacken. "Das mit Marco und mir ist endgültig beendet. Es ist Vergangenheit. Du bist meine Zukunft."
"Du bist dir sicher?"
"Ja, komplett sicher."
"Okay", meinte Leon, wobei er leicht lächelte. Ich streckte mich und zog Leon gleichzeitig etwas runter, um ihn zu küssen. Der Kuss wurde direkt erwidert, während Leon mich enger an sich zog. Er vertiefte den Kuss und hob mich gleichzeitig hoch, woraufhin ich meine Beine um seine Hüfte schlang. Ich löste den Kuss.
"Leon, Marco ist unten."
"Der Kerl hat meinen Respekt verloren. Ist mir egal, was er denkt." Leon wollte mich wieder küssen, jedoch umschloss ich sein Gesicht mit beiden Händen und hielt ihn dadurch davon ab. Ein Seufzen entfuhr ihm.
"Mir ist es aber nicht egal und wir wissen beide, dass du kein Arschloch bist."
"Er hat dich verletzt."
"Hat er, aber hätte er es nicht getan, würden wir hier jetzt wahrscheinlich nicht so stehen."
"Soll ich mich dafür bedanken, dass es dir wegen ihm schlecht ging?"
"Ja, er hat Mist gebaut, aber das ändert nichts daran, dass auch er Gefühle hat. Vielleicht sollte es anders sein, aber Marco ist mir, obwohl er mich betrogen hat, nicht egal. Er hat mein Vertrauen verloren und ich möchte auch keine Beziehung mehr, aber es ist mir nicht egal, dass es ihm beschissen geht."
"Und was willst du dagegen tun? Er will dich zurück, dann würde es ihm besser gehen."
"Ich weiß es nicht, aber zumindest müssen wir es für ihn nicht noch schlimmer machen, indem wir ihm das mit uns unter die Nase reiben."
"Soll ich gehen?"
"Nein, aber du sollst nicht versuchen mich zu verführen, wenn Marco in der Nähe ist."
"Hätte ich denn ne Chance, dich ins Bett zu bekommen?", fragte Leon grinsend. Ebenfalls grinsend verdrehte ich die Augen. "Das reicht mir schon als Antwort." Noch immer mit einem Grinsen im Gesicht trug Leon mich zum Bett, auf das er mich fallen ließ. Sofort war er über mir und begann meinen Hals zu liebkosten. Ich vergrub eine Hand in seinen Locken und schloss die Augen, während mir ein genüssliches Seufzen entfuhr.
"Leon", brachte ich hervor, kam jedoch nicht weiter, da Leons Hand, die unter mein Shirt fuhr, mich viel zu sehr ablenkte. Ein Räuspern ließ mich zusammenzucken. Als ich die Augen aufschlug, entdeckte ich Marco im Türrahmen. Er schien etwas sagen zu wollen, drehte sich dann jedoch nur um und ging. Einige Sekunden später hörte ich unten die Haustür zufallen. Ich sah zu Leon, welcher sich aufgesetzt hatte. Das schlechte Gewissen war ihm anzusehen. Ich setzte mich ebenfalls auf und drückte Leon, ehe ich aufstand, einen Kuss auf die Wange.
"Ich rufe Mario an. Er ist Marcos bester Freund oder vielleicht auch mehr. Auf jeden Fall braucht Marco irgend Jemanden zum Reden und Mario gehört zu den wenigen Leuten, die eingeweiht sind." Von der Kommode nahm ich mir mein Handy und rief Mario an, während Leon auf meinem Bett sitzen blieb.
"Was kann ich für dich tun, Joshua?", meldet sich Mario, welcher wirkte, als wäre er in Eile.
"Hallo erstmal", holte ich die fehlende Begrüßung nach.
"Oh ja, tut mir leid, ich habe gerade nicht viel Zeit. Bin spät dran fürs Training. Ist es wichtig? Sonst können wir vielleicht ..."
"Es geht um Marco", unterbrach ich ihn. Kurz herrschte am anderen Ende der Leitung Stille.
"Warum rufst du wegen Marco an? Ich hab in den letzten Wochen schon unzählige Anrufe und Nachrichten einiger BVB-Spieler bekommen, aber was haben der FCB oder du damit zu tun?"
"Das ist gerade egal. Marco geht es schlecht und ..."
"Ich weiß und ich weiß auch, dass alle der Meinung sind, dass er mich jetzt braucht, aber das stimmt nicht. Es ist kompliziert, mehr kann ich dazu nicht sagen."
"Ich weiß, dass zwischen dir und Marco mehr als Freundschaft war. Wir können offen reden."
"Wie kommst du darauf? Marco und ich sind nur Freunde."
"Dass das ne Lüge ist, wissen wir beide."
"Hat Marco es dir erzählt?"
"Indirekt. Er weiß, dass ich über euch Bescheid weiß."
"Vielleicht sollten wir dieses Gespräch lieber persönlich führen. Ich könnte morgen in München sein."
"Mir wäre lieber jetzt sofort, da es Marco wirklich mies geht. Er ist gerade in München und es ist etwas passiert, was nicht zur Verbesserung seiner Situation beigetragen haben wird."
"Okay, ich mach mich sofort auf den Weg." Ohne Verabschiedung beendete Mario das Telefonat, weswegen auch ich mein Handy zur Seite legte.
"Mario kommt nach München", informierte ich Leon, welcher unverändert auf meinem Bett saß und die Information mit einem Nicken kommentierte.
Am späten Abend klingelte es an der Haustür. Ich hatte in den letzten Stunden einige Male versucht Marco zu erreichen, jedoch kein Erfolg gehabt. Leon war die ganze Zeit bei mir geblieben. Als ich die Haustür öffnete, stand, wie erwartet, Mario vor mir.
Ich ließ ihn nach einer knappen Begrüßung rein und ging mit ihm ins Wohnzimmer, wo sich auch Leon aufhielt. Nachdem ich Mario mit einer Tasse Tee versorgt hatte, kamen wir direkt zum Grund für Marios Besuch. Während Leon und ich auf dem Sofa saßen, hatte Mario auf dem Sessel Platz genommen.
"Wo ist Marco?", erkundigte sich Mario.
"Er war vorhin hier, ist aber gegangen und seitdem nicht mehr erreichbar."
"Was ist passiert?"
"Wie viel hat Marco dir erzählt?", antwortete ich vorsichtig mit einer Gegenfrage, da ich das Gefühl hatte, dass Mario gar nichts von der Beziehung von Marco und mir wusste.
"Wovon erzählt?", hakte Mario nach.
"Wie ernst war das mit Marco und dir?", stellte ich eine erneute Gegenfrage. Mario musterte mich skeptisch. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und sah kurz zu Leon, welcher daraufhin seine Hand auf mein Bein legte und mich aufmunternd anlächelte. Mario und ich könnten noch ewig drum herum reden, doch würde es Niemanden etwas bringen. Wir würden nur Zeit vergeuden. Ich wandte mich dem Besucher wieder zu. "Ich weiß, dass du und Marco, kurz bevor Marco den Kontakt abgebrochen hat, bei Marco im Haus miteinander geschlafen habt. War es etwas einmaliges?" Mario, der sich zuvor vermutlich unsicher war, ob ich wirklich etwas wusste und es nur behauptete, um Informationen von ihm zu erhalten, schien sich ebenfalls dafür zu entscheiden, offen mit mir zu reden.
"Ich kann dir nicht genau sagen, was es war, es war gerade dabei sich zu entwickeln. Vielleicht kann man es als Freundschaft Plus bezeichnen, aber ich weiß nicht, was es für Marco war. Wir haben nie drüber gesprochen. Es hat sich etwa zwei Monate vorher langsam angefangen zu entwickeln und dann hat Marco schlagartig den Kontakt abgebrochen. Er hat mir gestanden, dass er in einer Beziehung gewesen war. Er wollte versuchen, seine Beziehung zu retten und dafür war in seinen Augen ein Kontaktabbruch notwendig. Rückblickend betrachtete könnte man das zwischen Marco und mir also als Affäre bezeichnen, von der ich bloß nicht wusste, dass es eine ist."
"Hast du Gefühle für Marco?", fragte Leon vorsichtig. Mario zögerte, nickte dann aber.
"Schon viel zu lange. Es hat als kleine Schwärmerei angefangen. Ich bin zum FC Bayern gewechselt, weil ich gehofft habe, dass es dadurch besser werden würde. Da es für mich beim FC Bayern aber nicht ganz so optimal lief und ich der Meinung gewesen war, dass ich die Schwärmerei überwunden hatte, bin ich zurück nach Dortmund gegangen. Ich hatte mich geirrt. Dadurch, dass ich wieder mehr Zeit mit Marco verbrachte, schienen meine Gefühle immer stärker zu werden. Schließlich habe ich es nicht mehr ausgehalten und bin nach Eindhoven gezogen. Marco bestand darauf, dass wir im Kontakt bleiben. Als wir das erste Mal miteinander geschlafen haben, wusste ich, dass es dadurch nur noch schlimmer werden würde. Trotzdem ließ ich mich drauf ein, weil ich Marco nah sein konnte. Ich konnte aber nicht verhindern, dass ich mir Hoffnung machte. Dann kam Marcos Anruf und das Geständnis, dass er längst vergeben war und um diese Person kämpfen wollte. Ich nahm den Kontaktabbruch so hin, weil mir selbst die Kraft für so einen Kampf fehlte. Wenn Marco diese Person liebt, will ich seinem Glück nicht im Weg stehen."
"Tust du nicht. Die Beziehung ist endgültig beendet."
"Marco hat mir dir darüber gesprochen? Dann weiß du deutlich mehr als alle BVB-Spieler."
"Er brauchte es mir nicht erzählen, weil ich selbst beteiligt bin. Marco war mit mir zusammen." Mario konnte seine Überraschung nicht verbergen.
"Ich ... Es tut mir leid. Ich wusste wirklich nicht, dass Marco in einer Beziehung ist, sonst hätte ich mich doch niemals ..."
"Alles gut. Das Thema ist für mich beendet", unterbrach ich Mario.
"Wie hast du davon erfahren?"
"Wir waren mit der Mannschaft für ein Auswärtsspiel in Bochum. Ich bin unangekündigt zu Marco gefahren, um ihn zu überraschen. Ich hatte einen Haustürschlüssel und bin ohne zu klingeln einfach reingegangen. Als ich euch gesehen habe, bin ich einfach wieder gegangen. Marco hat mich später angerufen. Ich habe ihm gesagt, dass ich Bescheid weiß."
"Das tut mir leid."
"Du kannst nichts dafür."
"Warum war Marco heute hier?"
"Er wollte nochmal reden und wollte, dass ich ihm und uns noch eine Chance gebe."
"Ist das für dich eine Option?"
"Nein, Marco und ich sind endgültig getrennt. Es wird keinen zweiten Versuch geben." Ich schaute zu Leon, welcher mich leicht anlächelte. Für einen kurzen Moment schien er sich vorlehnen zu wollen, um mich zu küssen, jedoch riss er sich zusammen und blieb still sitzen.
"Du meinst am Telefon, dass vorhin etwas passiert ist. Liege ich richtig mit der Vermutung, dass Leon dabei eine Rolle spielt?" Ich wandte mich Mario wieder zu, welcher zwischen Leon und mir hin und her sah.
"Marco hat während unserer Beziehung schon immer behauptet, dass zwischen Leon und mir mehr als Freundschaft ist, was aber zumindest von meiner Seite aus nicht der Fall gewesen war. Als Marco erst hier war, ist Leon auch vorbei gekommen, was Marco natürlich überhaupt nicht gefallen hat. Wir haben nicht wirklich bestätigt, dass sich zwischen Leon und mir etwas entwickelt hat, etwas später hat Marco unbeabsichtigt die Bestätigung zu seiner Vermutung bekommen und hat daraufhin das Haus verlassen. Er geht nicht ran, wenn ich anrufe. Ich weiß nicht, wo er jetzt ist und ob er sich überhaupt noch in München aufhält."
"Ich kann gerne versuchen ihn anzurufen, aber ich weiß nicht, ob er überhaupt mit mir reden will."
"Versuch es bitte trotzdem." Mario nickte und holte sein Handy aus der Jackentasche. Nachdem er einige Male drauf getippt hatte, hielt er sich das Gerät ans Ohr. Angespannt beobachtete ich ihn. Es dauerte nur wenige Sekunden bis Mario ein erleichtertes Aufatmen entfuhr, ehe er das Wort ergriff.
"Wo bist du, Marco?", fragte er direkt ohne Begrüßung. "Nein, es ist nicht egal, wo du bist. Bist du noch in München?", redete er nach einer kurzen Unterbrechung weiter. Während Marco etwas zu sagen schien, fuhr Mario sich durch die Haare. "Joshua hat mich angerufen. Ich bin in München. Du hast jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder kommst du zu Joshuas Haus oder du sagst mir, wo du gerade bist und ich komme zu dir ... Nein, Marco, es gibt nur diese beiden Optionen. Also entscheide dich ... Okay, ich bin gleich bei dir. Mach keinen Blödsinn." Mario beendete das Telefonat. "Ich weiß, wo er ist und würde direkt hinfahren."
"Danke, Mario", sagte ich.
"Danke, dass du angerufen hast. Soll ich dich aufm laufenden halten?"
"Ja, bitte." Ich begleitete Mario noch in den Flur, wo wir uns voneinander verabschiedeten. Während Mario sich anschließend auf den Weg zu Marco machte, kehrte ich zurück ins Wohnzimmer zu Leon, welcher eine Hand nach mir ausstreckte. Seufzend ließ ich mich neben ihm aufs Sofa fallen und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Der Größere legte einen Arm um meine Schulter.
"Wollen wir ins Bett?", fragte Leon, ehe er mir einen Kuss auf die Stirn drückte.
"Versuchst du schon wieder mich zu verführen?"
"Ausnahmsweise würde ich mich mit kuscheln zufrieden geben." Lächelnd drehte ich meinen Kopf etwas, um Leon ansehen zu können.
"Ich bin froh, dass du hier bist." Ebenfalls lächelnd lehnte Leon sich vor und küsste mich kurz.
"Ich auch." Seine Lippen legten sich zurück auf meine. Zärtlich küssten wir uns, während ich einfach nur seine Nähe genoss.
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