Kimmich x Goretzka - Frühstück

Josh PoV

Außer dem Rauschen des Wassers war nichts zu hören. Ich genoss den Moment der Ruhe, da mir bewusst war, dass es in wenigen Minuten beim Frühstück anders aussehen würde. Obwohl die Trainingslager immer lustig waren, waren sie halt auch anstrengend. Allein schon, weil die Zeit zum Entspannen oder Abschalten fehlte. Früher oder später tauchte einer der Mannschaftskollegen wieder mit einer neuen Idee auf, wie man die Zeit außerhalb des Trainings verbringen könnten. Egal wie kaputt man war, meist ließ man sich dann trotzdem überreden. 

  "Hast du nicht etwas vergessen?", ertönte eine Stimme hinter mir. Lächelnd blicke ich kurz in Leons Richtung, der lediglich mit einer engen Boxer bekleidet im Türrahmen des Badezimmers stand. "Ich habe dich heute Nacht in meinem Bett schlafen lassen und als Dank, gehst du alleine duschen?"

  "Die Frühstückszeit ist gleich vorbei und ohne dich geht duschen einfach schneller", antwortete ich schulterzuckend, konnte mir dabei ein Grinsen jedoch nicht verkneifen. 

  "Ohne dich geht einschlafen auch schneller, aber trotzdem nehme ich dich mit in mein Bett."

  "Das hast du natürlich auch völlig ohne Hintergedanken gemacht." 

  "Selbstverständlich. Was ist jetzt? Lässt du mich mit in die Dusche?"

  "Als würdest du dich davon abhalten lassen." Leon wollte noch etwas erwidern, als es laut an der Zimmertür klopfte. Genervt stöhnte Leon auf, machte sich aber trotzdem auf den Weg zur Tür, um diese zu öffnen. 

  "Ich muss mit Josh reden", ertönte die Stimme von Serge. 

  "Der duscht gerade ... Warum .... Ey, hast du mir nicht zugehört?!" Serge erschien im Türrahmen des Badezimmers. 

  "Ich halte das nicht mehr aus ...", begann mein bester Freund sich über irgendwas zu beschweren, wurde jedoch von Leon unterbrochen.

  "Ich habe dir doch gerade gesagt, dass Josh duscht."

  "Ja, und? Ich sehe ihn in der Kabine ständig duschen. Das ist kein außergewöhnlicher Anblick für mich." Serge sah Leon kurz irritiert an, bevor er sich mir wieder zuwandte. "Wir müssen ..."

  "Wir müssen gar nichts, solange Josh nackt ...", unterbrach Leon Serge, der jedoch direkt wieder das Wort ergriff.

  "Mit dir redet gerade keiner, Leon ... Jo, wir ..."

  "Ich rede aber mit dir, damit du dich aus dem Badezimmer ..." 

  "Ganz ehrlich, Leon, Joshua duscht gerade. Wie wäre es mit etwas Privatsphäre?" Ohne eine Reaktion abzuwarten, schloss Serge die Badezimmertür einfach vor Leons Nase und schloss diese ab. 

  "Man merkt immer wieder, wie sehr ihr beiden euch doch liebt", meldete ich mich zu Wort, während ich mir den restlichen Schaum aus den Haaren spülte. 

  "Ich weiß auch nicht, was die Nervensäge ständig für Probleme hat. Deswegen bin ich hier. Ich habe auch so eine Nervensäge auf meinem Zimmer. Lass uns tauschen."

  "Du willst mit Leon auf ein Zimmer?", hinterfragte ich irritiert. 

  "Nein, ich will mit Leon tauschen. Dann können die beiden Nervensägen sich gegenseitig nerven und wir haben unsere Ruhe." Von außen klopfte es an der Tür. "Einen Moment noch, Josh duscht noch!"

  "Ob du mit deiner Unordnung wirklich der bessere Zimmerpartner bist. Ich bin mir nicht sicher, ob ich von der Tauschaktion nicht eher Nachteile hätte", neckte ich Serge. 

  "Ich bin der beste Mitbewohner der Welt." Als Antwort zog ich lediglich die Augenbraue hoch. "Nach dir natürlich." 

  "Jetzt kommt die Nummer mit dem Einschleimen wieder", stellte ich fest, wobei ich aus der Dusche stieg und nach dem Handtuch griff. 

  "Hilft es denn?"

  "Ich überleg es mir, ja?"

  "Du musst ernsthaft überlegen, ob du dir lieber mit mir oder Leon ein Zimmer teilen möchtest?"

  "Ich finde es eigentlich ganz unterhaltsam, wenn ihr euch gelegentlich hier im Zimmer begegnet, weil du Sehnsucht nach mir hast, und dann aneinander geratet." Grinsend schob ich mich an Serge vorbei und öffnete die Badezimmertür, nachdem ich diese aufgeschlossen hatte. Leon stand mit finsterem Gesichtsausdruck direkt davor. Feindselig blickte er Serge an, während er nach mir griff. Seine Hand streifte meine Hüfte, konnte jedoch nicht zugreifen, da ich auswich und Richtung Schrank lief. 

  "Seid ihr endlich fertig?", erkundigte er sich, wobei nicht zu übersehen war, dass seine zuvor noch gute Laune vollständig verschwunden war. Leon neigte dazu schnell eifersüchtig zu werden und besonders wenn es um meinen besten Freund ging. 

  "Ich hoffe, du hast deinen Koffer noch nicht ausgepackt", erzählte Serge ihm. Währenddessen begann ich mich anzuziehen. "Dann geht das Zimmertauschen schneller. Josh kann natürlich auch bei mir einziehen. Welches Zimmer wir zusammen bewohnen ist mir egal."

  "Was für ein Zimmertausch?" Leons Blick wanderte zwischen Serge und mir hin und her. 

  "Wir beiden tauschen Zimmer." Für einen kurzen Moment stoppte Leons Blick bei Serge, bevor er sich mir zuwandte und in meine Richtung kam. 

  "Josh ...", setzte er an. 

  "Das steht noch gar nicht fest. Serge hat mich lediglich gefragt", berichtete ich direkt. 

  "Und Jo war sehr begeistert von meinem Vorschlag", ergänzte Serge grinsend. "Wollen wir frühstücken gehen? Dann können wir dabei die letzten Details zum Umzug besprechen."

  "Frühstück klingt gut", stimmte ich zumindest dem Teil der Aussage zu. Ich schlüpfte noch in meine Schuhe, bevor ich mich Leon zuwandte, der mit betrübten Blick vor mir stand. "Willst du noch schnell duschen gehen? Wir warten auf dich." 

  "Bevor der soweit ist, ist das Buffet leer", warf Serge ein. 

  "Hab keinen Hunger. Ihr könnt ohne mich gehen."

  "Du hast ihn gehört, Joshi, lass uns los."

  "Geh schon mal vor. Ich komme gleich nach", bat ich Serge, der einige Male zwischen Leon und mir hin und hersah, ehe er zustimmend nickte und das Zimmer verließ. Ich wartete noch bis die Zimmertür geschlossen war, dann ergriff ich das Wort. 

  "Es wird keinen Zimmertausch geben. Ich habe ihm lediglich gesagt, dass ich es mir überlege, damit ich mir in Ruhe eine Ausrede einfallen lassen kann, die nicht unsere Beziehung verrät", erklärte ich Leon, wobei ich beide Hände auf seine Brust legte. 

  "Und wenn du ihm einfach die Wahrheit sagst?"

  "Ich dachte, du möchtest es lieber vor den Anderen geheim halten?", hinterfragte ich seine Aussage. 

  "Schon, aber Serge nervt einfach nur. Ständig wirft er sich an dich ran oder beansprucht dich für sich ganz allein ... Hör auf so blöd zu grinsen, Kimmich." Ich biss mir auf die Unterlippe, um mein Grinsen zumindest etwas zu verbergen. 

  "Du bist süß, wenn du eifersüchtig bist."

  "Ich bin nicht eifersüchtig, ich will nur nicht, dass er ... ja, okay, vielleicht bin ich etwas eifersüchtig", gab der Größere zu. 

  "Dafür gibt es gar keinen Grund. Ich will nur dich, Leon." Seufzend legte er die Hände auf meine Hüfte und zog mich enger an sich. 

  "Es ist für uns sicherer, wenn möglichst wenig Personen von unserer Beziehung wissen, aber eigentlich würde ich am liebsten der ganzen Welt zeigen, dass du nur mir gehörst." Lächelnd ließ ich meine Hände höher wandern, um sie in Leons Nacken zu legen und ihn zu mir runterzuziehen. 

  "Eines Tages wird es soweit sein. Wir müssen nur noch etwas Geduld haben." Ich platzierte einen sanften Kuss auf seinen Lippen. Genüsslich seufzte Leon und stahl sich direkt einen zweiten Kuss. "Ich hätte nichts dagegen, wenn wir Serge einweihen, aber das besprechen wir, wenn du nicht gerade genervt von ihm bist." 

  "So einen Moment wird es nicht geben." Grinsend schüttelte ich den Kopf, ehe ich meinen Freund erneut kurz küsste. Ein Klopfen an der Zimmertür beendete unser Gespräch. 

  "Kommst du endlich, Joshua", ertönte die ungeduldige Stimme von Serge. Mit bösen Blick sah Leon Richtung Tür. 

  "Eines Tages werde ich ..."

  "Meinen besten Freund nicht umbringen", unterbrach ich Leons Drohung. "Zurück zu meiner Frage. Möchtest du vorher noch duschen?"

  "Eben sah die Dusche noch verlockender aus." Leons Hände wanderten von meiner Hüfte zu meinem Arsch, wo sie liegen blieben. 

  "Vielleicht lässt es sich ja einrichten, dass du nach dem Frühstück noch Gesellschaft beim Duschen bekommst." 

  "Das klingt sehr gut." Leon drückte mich enger an sich, während seine Lippen meine streiften. "Aber nach letzter Nacht sollte ich vermutlich duschen, bevor ich mich Personen, die in der Nacht nicht stöhnend unter mir lagen, nähere."

  "Wir sollten unsere Morgenroutine hier im Trainingslager noch einmal überarbeiten." 

  "Das sollten wir auf jeden Fall tun", stimmte Leon zu, dann trafen seine Lippen für einen sanften Kuss auf meine. Ein weiteres Mal klopfte es an der Zimmertür. Mit einem genervten Seufzen löste Leon sich von mir. "Wie kann man nur so nervig sein?" 

  "Geh dusch. Ich halt dir einen Platz frei und rette dir noch was von den guten Sachen", meinte ich grinsend. 

  "Ich beeil mich." Leon drückte mir noch einen Kuss auf die Lippen, dann verschwand er im Badezimmer, während ich mich zu Serge auf den Flur begab. Ich wollte gerade eine Ausrede erfinden, warum ich so lange gebraucht hatte, als Serge bereits das Wort ergriff. 

  "Ihr seht euch doch gleich wieder. Muss man sich dann wirklich so ewig verabschieden?"

  "Wir haben nur ..."

  "Nur kurz herum geknutscht, ich weiß, aber jetzt lass uns zum Frühstück." Meinen schockierten Gesichtsausdruck ignorierend setzte Serge sich in Bewegung. Er stoppte jedoch, als er bemerkte, dass ich ihm nicht folgte. "Jetzt guck nicht so. Ich kenne dich gut genug, um zu merken, wann du lügst, was verdammt oft vorkommt, wenn es um Leon geht. Außerdem bist du in seiner Nähe anders ... Irgendwie ruhiger und entspannter. Leon wird dafür umso aufgebrachter, wenn man dir zu Nahe kommt. Er hasst es, wenn dich Jemand zu lange oder zu intensiv berührt. Keine Sorge, Außenstehende merken es sicherlich nicht, aber wenn man euch gut kennt und etwas draufachtet, merkt man wie eng eure Verbindung zueinander ist. Ihr funktioniert halt am Besten zusammen."

  "Warum hast du nie etwas gesagt?" 

  "Weil es irgendwie lustig war euer Versteckspiel zu beobachten", grinste mein bester Freund. "Außerdem macht es Spaß Leon eifersüchtig zu machen."

  "Du hast also nichts gegen unsere Beziehung?"

  "Natürlich nicht, sonst hätte ich doch schon längst etwas dagegen gesagt. Ihr seid süß zusammen und ich gönne euch euer Glück. Klar, ich hätte es schön gefunden, wenn du es mir von dir aus erzählt hättest, aber ich kann verstehen, dass ihr vorsichtig sein. Je mehr Leute Bescheid wissen, desto höher ist die Gefahr, dass irgendwas an die Öffentlichkeit gerät, auch wenn es nur aus Versehen passiert. Also alles gut, mach dir keinen Kopf." 

  "Danke, Serge." 

  "Dafür sind beste Freunde da." Wir lächelten uns an, ehe ich in eine Umarmung gezogen wurde. Ich schlang die Arme um den Jüngern. Die Zimmertür öffnete sich und Leon, der sich scheinbar beim Duschen beeilt hatte, betrat den Flur. Kurz blickte er uns irritiert an, als sich sein Gesichtsausdruck auch schon verfinsterte. "Es ist aber auch einfach zu leicht ihn eifersüchtig zu machen", grinste Serge, während er sich von mir löste. 

  "Serge hat uns schon von allein durchschaut, wir brauchen es ihm nicht mehr zu erzählen", brachte ich Leon auf den neusten Stand. Statt etwas zu erwidern, zog er mich eng an sich und küsste mich besitzergreifend. Ich erwiderte den Kuss, löste mich dann jedoch ein Stück von ihm. "Ich liebe dich", flüsterte ich Leon zu, der sein Lächeln wiedergefunden hatte. 

Nach einem weiteren kurzen Kuss schafften wir es dann auch endlich alle gemeinsam zum Frühstück. 

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