Brandt x Havertz - Siegesfeier

Wunschsatz: "Darf ich ihn mit nach Hause nehmen?"

Marcos PoV

Wir hatten es wirklich geschafft. Deutschland war Weltmeister. Natürlich musste dieser Sieg auch entsprechend gefeiert werden. 

Nachdem wir den Weltmeistertitel zunächst im Stadion mit den Fans gefeiert hatten und anschließend Mannschaftsintern in der Kabine, waren wir inzwischen in die Bar des Hotels, in dem wir untergebracht waren, gewechselt. Neben der Mannschaft waren auch die Trainer, das komplette Organisationsteam und alle anderen Beteiligten anwesend. 

Es war uns allen egal, dass am nächsten Morgen ein mehrstündiger Flug anstand. Es zählte nur der Moment. 

Etwas abseits der feiernden Menge hatte ich mich auf einer Couch gesetzt und versuchte Mario zu erreichen. Vermutlich würde er bei dem Lärm, der im Raum herrschte, kein einziges meiner Worte verstehen, aber ich wollte einfach nur kurz seine Stimme hören, um den Abend endgültig perfekt zu machen. 

  "Meine Schicht ist vorbei. Die nächsten zwei Stunden bist du dran", nahm ich die Stimme von Mats wahr, welcher sich zu mir setzte. Verständnislos sah ich ihn an. Mein Mannschaftskollege nahm mir das Handy aus der Hand und beendete den Anrufversuch. "Du bist dran mit aufpassen." 

  "Worauf?", hakte ich noch immer verwirrt nach. 

  "Auf Julian Brandt. Ich weiß nicht, wie er es in der kurzen Zeit geschafft hat, aber der Kerl hat sich komplett abgeschossen." 

  "Was sitzt ihr da herum? Ihr könnt morgen während des Flugs über den neusten Klatsch und Tratsch plaudern", rief Leon, wobei er mich unsanft anstieß. Er grinste übers ganze Gesicht.  Seinen völlig chaotischen Haaren und dem Knutschfleck, der unterm Kragen seines Shirts hervorlugte, nach zur Folge gab es neben der gewonnenen Weltmeisterschaft wahrscheinlich noch einen weiteren Grund für seine gute Laune. Blieb nur die Frage, wer der Verursacher des Knutschfleckes war. 

Bevor Mats oder ich auf Leons Aussage reagieren konnten, tauchte Thomas neben seinem Vereinskollegen auf. 

  "Da bist du ja. Ich suche dich schon eine gefühlte Ewigkeit."

  "Was kann ich für dich tun, Tommy?" Obwohl es selten etwas gutes bedeutete, wenn man von Thomas Müller gesucht wurde, grinste Leon weiterhin. 

  "Ich habe mir in den letzten Tage so meine Gedanken gemacht und kam zum Entschluss, dass es eine hervorragende Idee wäre, wenn wir beiden heute Abend eine Runde Wenn ich du wäre spielen würden."

  "Wahrscheinlich werde ich es später bereuen, aber gerade bin ich für jeden Mist zu haben." 

  "Das wollte ich hören. Ich fange an. Wenn ich du wäre, würde ich Serge ein Küsschen geben." 

  "Und schon steige ich wieder aus dem Spiel aus", entschloss Leon. 

  "Man kann da nicht so einfach ein- und aussteigen, wie man will."

  "Dann stell vernünftige Aufgaben", forderte der Größere, wobei er sich auf den Weg Richtung Tresen machte. 

  "Du bist ein Langweiler, Goretzka", beklagte sich Thomas, welcher seinem Mitspieler folgte. Seufzend stand Mats auf. 

  "Ich behalte das mal lieber im Auge. Ein betrunkener Thomas ist eine Gefahr für die gesamte Menschheit. Denk dran, du hast Julian-Dienst." 

  "Ich bin Fußballer und kein Babysitter", rief ich dem Abwehrspieler nach, stand jedoch trotzdem auf, da Julian betrunken wirklich auf dumme Ideen kommen konnte. 

Zu meinem Glück wurde ich ziemlich schnell fündig. Gemeinsam mit Julian Draxler und Julian Weigl saß Julian Brandt an einem Tisch. 

  "Marco!", rief Weigl begeistert, als ich an den Tisch trat.

  "Ey, hier ist für Nicht-Julians kein Platz", merkte Brandt an, wobei er mich mit glasigen Augen ansah. Draxler, der in der Mitte saß, sah mich hilfesuchend an. Im Vergleich zu seinen beiden Namensvettern schien er noch ziemlich nüchtern zu sein. 

  "Darf ich mir den mal ausleihen?", erkundigte ich mich bei Weigl und Draxler, wobei ich auf meinen Vereinskollegen zeigte. 

  "Bekommen wir ihn denn gleich wieder?", hakte Weigl nach. 

  "Nimm den bloß mit. Du darfst auch gerne beide haben", stimmte Draxler sofort zu. 

  "Hast du mich nicht mehr lieb?", fragte Weigl, wobei er den Kopf auf der Schulter des PSG-Spielers ablegte. Grinsend tat Julian Brandt es ihm von der anderen Seite gleich. 

  "Okay, ich muss ganz dringend mal wieder unter normale Menschen", entschloss Draxler, wobei er aufstand und einfach kurzerhand auf den Tisch stieg, um seinen Platz zwischen den anderen beiden Julians verlassen zu können. "Viel Spaß mit denen." Er klopfte mir auf die Schulter, bevor er sich auf den Weg zum Tresen machte, dabei jedoch direkt Thomas und Leon in die Arme lief. Seufzend wandte ich mich den beiden verbliebenden Julians zu. 

Weigl schmollte, begann jedoch plötzlich wieder zu grinsen. 

  "Joshi!" Joshua stoppte zögerlich neben mir und musterte unsere Mitspieler skeptisch. "Du bist zwar kein Julian, aber Joshua kommt schon nah dran und wir hätten noch einen freien Platz in unserem Julian-Club." 

  "Haben die irgendwas genommen?", wandte sich der Mittelfeldspieler mir zu. Gerade als ich antworten wollte, realisierte ich, dass Joshs T-Shirt eindeutig zu groß war, um ihm selbst zu gehören. 

  "Was läuft da zwischen dir und Leon?", stellte ich grinsend eine Gegenfrage, woraufhin Josh mich jedoch nur verständnislos ansah. 

  "Da muss ich dich enttäuschen. Leroy und Manu haben eben auch schon gefragt. Serge ist nur einfach nicht in der Lage mit einem Glas in der Hand zu laufen, worunter ich mehr leiden musste, als er selbst. Leons Zimmer ist deutlich näher dran und ich hatte keine Lust bis zu meinem zu laufen, also habe ich mir ein T-Shirt von ihm ausgeliehen. Serge wird dir das sicherlich auch gerne bestätigen."

  "Und wie ist es dabei zum Knutschfleck an Leons Hals und den chaotischen Haaren gekommen?"

  "Leons Haare sind fast immer chaotisch und zum Knutschfleck wirst du ihn wohl selbst befragen müssen, da ich nicht über jede seiner Tätigkeiten einen Bericht erhalte." Bevor ich weiternachhaken konnte, tauchte Leon auf, lehnte sich von hinten über Joshuas Schulter und drückte diesem einen kurzen Kuss auf die Lippen. 

  "Ach plötzlich kannst du Küsschen verteilen?", beschwerte sich Thomas. 

  "Ich lass mir von dem doch nicht sagen, dass ich feige bin", erwiderte Leon, wobei er auf Julian Draxler zeigte, der scheinbar ins Spiel von Thomas und Leon eingestiegen war. 

  "Tja, Thomas, du bist einfach nicht überzeugend genug", lachte Julian. 

  "Wenn ich du wäre, Thomas, würde ich ...", begann Leon seinen nächsten Satz, während er sich mit den beiden Mitspielenden entfernte. 

  "Ich überlege, ob ich sie einfach ihrem Schicksal überlasse", meinte Mats, der mit den Dreien zu uns gekommen war. "Aber wenn die morgen mit komischen Tattoos oder sonst irgendwas in dieser Richtung auftauchen würden, hätte ich ein schlechtes Gewissen." Er seufzte noch einmal, ehe er ihnen doch wieder folgte. 

  "Ich gehe Serge mal suchen", teilte Josh mir mit. 

  "Lass dir nicht wieder einen Drink von ihm übers Shirt kippen. Wäre ja ärgerlich, wenn du nochmal in Leons Bett landen würdest", grinste ich. Der Blonde warf mir noch einen bösen Blick zu, ehe er ging und ich mich den beiden Julians wieder zuwandte. Ich musste jedoch feststellen, dass von diesen nur noch einer da war und leider nicht der auf den ich eigentlich aufpassen wollte. In der Hoffnung, dass Julian Weigl allein keinen Blödsinn anstellte, machte ich mich auf die Suche nach Julian Brandt.

Fündig wurde ich bei den Chelsea-Spielern. Kai, Timo und Antonio saßen auf Stühlen an einem runden Tisch. Julian stand hinter Kai. Einen Arm hatte er um den Hals des Jüngeren geschlungen, während sein Kopf an Kais Hinterkopf lehnte und er mit der freien Hand immer wieder durch die dunklen Locken strich. 

  "Sagst du Bescheid, wenn du keine Luft mehr bekommst?", erkundigte sich Timo amüsiert. 

  "Wenn sich sein Gesicht blau verfärbt oder er ohnmächtig wird, sollten wir vielleicht eingreifen", merkte Antonio an. 

  "Jule", seufzte ich und versuchte Kai zu befreien, was jedoch nur dazu führte, dass Julian seinen Griff verstärkte und Kai ein gehauchtes Hilfe von sich gab. 

  "Darf ich ihn mit nach Hause nehmen?", fragte Julian, wobei er mich mit Hundeblick ansah. 

  "Nein, eine dauerhafte Ausreise aus London benötigt nämlich eine Genehmigung und die wird es für einen Kai Havertz nicht geben", warf Timo ein. 

  "Und wenn du ihn erwürgst, wird das noch schwieriger", ergänzte Antonio. 

  "Also sei so lieb und lass Kai wieder atmen", meinte ich. Schmollend ließ Julian von Kai ab, welcher daraufhin erleichtert aufatmete. 

  "Ich will meinen Harvey aber wieder haben", beklagte sich der Blonde. 

  "Tja, das ist jetzt aber meiner", grinste Timo, der daraufhin eines mörderischen Blick von Julian erhielt. 

  "Nicht mal in deinen Träumen", fuhr Jule den Chelsea-Spieler an. Seufzend stand Kai auf. 

  "Ich denke, für eine gewisse Person ist jetzt Schlafenszeit." 

  "Bekommst du das alleine hin oder soll ich dir helfen?", bot ich an. 

  "Ich bin aber noch gar nicht müde", merkte Julian an, der scheinbar trotz seines aktuellen Zustandes verstanden hatte, dass er gemeint war. 

  "Ich bekomm das schon hin. Aber danke fürs Angebot, Marco. Gute Nacht", verabschiedete sich Kai. Ohne Julian ging der Mittelfeldspieler Richtung Ausgang. Während ich vermutlich Stunden gebraucht hätte, benötigte Kai kein einziges Wort, damit Jule ihm folgte. Brav trottelte der Blonde seinem besten Freund hinterher. 

Da meine Aufgabe als Babysitter dadurch beendet war, zog ich mich in eine ruhigere Ecke zurück, um noch einmal zu versuchen, Mario anzurufen. 


Kais PoV

Ich war am Morgen bereits vorm Klingeln des Weckers wach. Dennoch stellte ich diesen nicht aus, sondern wartete geduldig, dass die eingestellte Uhrzeit erreicht wurde. Julian lag friedlich schlafend in meinen Armen, wobei er seinen Kopf auf meiner Schulter abgelegt hatte. Lächelnd drückte ich ihm einen Kuss auf die Stirn, während ich ihn noch etwas enger an mich drückte. Es kam viel zu selten vor, dass wir gemeinsam in den Tag starten konnten, weswegen ich den Moment umso mehr genoss. 

Kurz bevor der Wecker tatsächlich begann zu klingeln, entschloss ich doch diesen auszuschalten und Julian auf die sanfte Art zu wecken. Ich begann durch seine Haare zu streichen, während ich einige Küsse in seinem Gesicht verteilte, wobei meine Lippen immer wieder seine streiften. 

Schließlich gab Julian ein Brummen von sich, wobei sich seine Lippen jedoch zu einem Lächeln verzogen. 

  "Das hast du eigentlich gar nicht verdient, nachdem du mich gestern Nacht beinahe erwürgt hast", erwähnte ich. 

  "Was?", hakte der Blonde irritiert nach und öffnete die Augen einen spaltbreit. 

  "Es wäre auch nur eine Frage der Zeit gewesen, bis du entweder unsere Beziehung verraten oder Timo eine reingehauen hättest."

  "Tut mir leid. Ich kann mich aber ehrlich gesagt nicht mehr an all zu viel erinnern." 

  "Kein Wunder. Wieso machst du auch ein Wetttrinken mit Niklas und Manuel? Hast du wenigstens einen Kater?"

  "Ich habe etwas Kopfschmerzen. Gibt es schon Frühstück?" 

  "Manchmal ist das Leben unfair", seufzte ich. Julian drehte sich in meinen Armen etwas, wodurch er halb aufm Bauch und halb auf mir lag.  

  "Ich liebe dich, Kai." Seufzend lehnte ich mich vor, um dem Älteren einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Ich konnte ihm einfach nicht lange böse sein, egal wie daneben er sich mal benahm.

  "Ich liebe dich auch, Jule." 

  "Also gehen wir zusammen was frühstücken?" Grinsend verdrehte ich die Augen, ehe ich Julian sanft von mir runter schubste und aufstand. Als ich noch einmal Richtung Bett schaute, bemerkte ich, dass Julian sich nicht von der Stelle bewegt hatte und mich in aller Ruhe musterte. Sein Blick stoppte bei meiner schwarzen Boxer. "Ich muss echt betrunken gewesen sein, sonst hätte ich dich so sicherlich nicht in mein Bett gelassen." Der Blonde stand nun ebenfalls auf, um zu mir zu kommen. Mit einem Finger fuhr er unterm Bund meiner Boxer entlang. "Eindeutig zu viel Stoff." Gerade als er mich küssen wollte, gab ich Julian einen sanften Schubser, wodurch er einen Schritt zurück stolperte und mich verdattert ansah. 

  "Du wolltest frühstücken, also zieh dich an", grinste ich, wobei ich ganz genau wusste, wie sehr Jule es hasste, auf Sex warten zu müssen. Es machte jedoch einfach zu viel Spaß, ihn etwas zu reizen, bevor er seinen Willen bekam. Während ich begann mich anzuziehen, gab der BVB-Spieler ein unzufriedenes Brummen von sich. Schließlich sah er aber ein, dass eine Diskussion zwecklos wäre und zog sich ebenfalls an. 

Julian wollte vor mir das Zimmer verlassen, jedoch zog ich ihn zurück, drückte ihn mit dem Rücken gegen die Wand und küsste ihn verlangend. Sofort schlang er einen Arm um meinen Nacken, während sich seine andere Hand in meinen Locken vergrub. Als Julian mich enger an sich zog, löste ich mich grinsend von ihm, öffnete die Tür wieder und verließ das Zimmer. 

  "Ich hasse dich", murrte mein Freund und folgte mir nur widerwillig nach unten in den Speiseraum. 

Wir befüllten uns beide am Buffet einen Teller, ehe wir uns zu Julian Draxler, Leon, Joshua und Timo an einen Tisch setzten. 

  "Guten Morgen", begrüßte ich unsere Mitspieler, woraufhin Leon und Julian nur irgendwas unverständliches murmelten. 

  "Tolle Weltmeister seid ihr beiden", lachte Timo, weswegen er einen genervten Blick von Leon erhielt. Von Julian kam gar keine Reaktion. Er hatte seinen Kopf auf der Tischplatte abgelegt und hielt seine Teetasse fest umklammert.

  "Was ist denn mit denen passiert?", hakte mein Freund nach. 

  "Sie haben gestern mit Thomas Wenn ich du wäre gespielt", berichtete Josh schmunzelnd. "Thomas hat es noch schlimmer erwischt. Den haben wir nicht mal aus seinem Bett bekommen. Mats ist vorsichtshalber die Nacht über bei ihm geblieben und ist jetzt auch noch dort." 

  "Das ist alles Thomas Schuld", brummte Leon, legte seinen Kopf auf Joshs Schulter ab und schloss die Augen. 

  "Guten Morgen", kam es gut gelaunt von Marco, welcher zu uns an den Tisch kam. Er klopfte Julian Draxler beim Vorbeigehen auf die Schulter, der daraufhin durch ein Murren zumindest mal wieder ein Lebenszeichen von sich gab. Der BVB-Kapitän setzte sich auf den freien Stuhl zwischen Josh und Jule. "Und Joshi, hast du es gestern noch bis in dein Zimmer geschafft oder kam Serge dir mit seinem Drink wieder in die Quere?" 

  "Was macht euer Julian-Club? Wann ist das nächste Treffen?", wandte sich der Angesprochene an meinen Freund ohne auf Marcos Frage einzugehen. 

  "Löst diesen Club bitte sofort wieder auf", bat Marco. 

  "Okay", stimmte Julian Draxler sofort zu ohne sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. 

  "Hast du deinen Antrag schon vorbereitet, damit ich dir noch eine schriftliche Ablehnung bezüglich Kais Ausreise zukommen lassen kann?", fragte Timo an Jule gerichtet, welcher den Stürmer jedoch nur irritiert ansah und sich dann mir zuwandte.

  "Ich mache nie wieder ein Wetttrinken mit Niklas und Manuel", entschloss der Ältere. 

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