Brandt x Havertz (mpreg) - Missverständnis
Wunschsatz: "Verdammt Juli, wo steckst Du?"
Kais PoV
Ich konnte immer noch nicht glauben, dass ich Vater werden würde. Es fühlte sich so unwirklich am und das obwohl der Beweis direkt vor meiner Nase war.
"Morgen", brummte Julian mürrisch, der gerade die Küche meiner Wohnung betrat. Nachdem der Blonde, den ich seit drei Jahren meinen Freund nennen durfte, von der Schwangerschaft erfahren hatte und vom Training befreit wurde, war er zu mir nach London gekommen. Die ersten Wochen der Schwangerschaft war er beinahe frei von Beschwerden gewesen. Die Schwangerschaft war auch nur aus Zufall bei einem allgemeinen Medizincheck der Mannschaft rausgekommen. Wochen lang hatte Jule schon beinahe damit angegeben, dass es ihm so gut ging und sein Körper ihn nicht quälen wollte. Offensichtlich hatte es sich sein Körper jedoch anders überlegt. Die Morgenübelkeit, die eigentlich eher für den Anfang der Schwangerschaft typisch war, war bei Jule erst im siebten Monat eingetreten. Ich stellte mir das sowieso schon nervig vor, aber der Babybauch machte er sicherlich alles andere als besser.
"Guten Morgen", begrüßte ich meinen Freund lächelnd, während ich aufstand und auf ihn zuging. Gerade als ich mich vorlehnen wollte, um ihn zu küssen, legte Jule eine Hand auf meine Brust und stoppte mich.
"Ich hab gerade gespuckt", murmelte er, wobei er auf meine Lippen schielte. Da ich wusste, dass er danach jedes Mal Zähne putze, nahm ich seine Hand von meiner Brust, überbrückte den letzten Abstand und hauchte einen zärtlichen Kuss auf seine Lippen. Jule gab ein genüssliches Seufzen von sich, was mich zum Lächeln brachte und dazu führte, dass ich ihn erneut küsste.
"Ich liebe dich, mein Schatz", flüsterte ich gegen seine Lippen, um ihn dann ein weiteres Mal zu küssen.
"Ich liebe dich auch, Harvey", lächelte mein Gegenüber. Nachdem ich ihn erneut geküsst hatte, ging ich vor ihm auf die Knie und schob sein T-Shirt etwas hoch bis sein Bauch unbedeckt war. Lächelnd strich ich mit einer Hand über seinen Bauch, ehe ich mir vorlehnte und einen Kuss drauf platzierte.
"Und dich liebe ich auch, mein Kleiner." Jules Finger fuhren durch meine Locken.
"Du kannst dem Baby nicht einreden, was es werden soll", schmunzelte er.
"Aber vielleicht bekomme ich es dadurch davon überzeugt, dass es endlich sein Geschlecht verrät und sich nicht mehr bei jeden Ultraschalbild so hinlegt, dass man es nicht erkennen kann."
"Deine Erziehungstaktik ist als Manipulation?"
"Ich dachte, dass du die Erziehung übernimmst und ich für den lustigen Teil zuständig bin."
"Vergiss es, Havertz." Grinsend drückte ich einen Kuss auf den Babybauch, ehe ich vom Boden aufstand und den nächsten Kuss auf Jules Lippen platzierte.
"Was möchtest du frühstücken?"
"Überrasch mich", forderte mein Freund, woraufhin ich das Gesicht verzog.
"Beim letzten Mal hast du danach nicht mehr mit mehr geredet", erinnerte ich ihn an den letzten Versuch, als ich ihn mit der Auswahl seines Frühstücks überraschen sollte. Verlegen lächelte Jule mich an.
"Ich hab mich jetzt besser im Griff, versprochen."
"Verrat mir zumindest, ob du lieber was süßes oder was herzhaftes essen möchtest."
"Was süßes steht doch schon vor mir." Beim Reden strich Jule mit einer Hand über meine Brust.
"Alles klar, wir gehen als zurück ins Bett." Grinsend schlang ich meine Arme um seine Hüfte und schob ihn sanft einige Schritte zurück Richtung Tür.
"Da macht man dir einmal ein Kompliment und du drehst es sofort ins sexuelle", lachte der Ältere, wobei er die Arme um meinen Nacken schlang.
"Wer würde das bei so einem Freund nicht tun", erwiderte ich, bevor ich Jule küsste. So gut es mit dem Babybauch ging, schmiegte der Blonde sich an mich, während er den Kuss erwiderte. Schließlich war ich derjenige, der den Kuss, wenn auch widerwillig, wieder löste. "Ich mach dir jetzt erstmal dein Frühstück, wegen dem du mich nicht anmeckern wirst."
"Indianerehrenwort", grinste Jule und küsste mich noch einmal kurz, ehe er sich aus meinen Armen befreite und sich an den Esstisch setzte, von wo aus er mich offenbar beobachten wollte. "Na los, mach dich an die Arbeit." Schmunzelnd verdrehte ich die Augen, kam dem Befehl jedoch nach und kümmerte mich um das Frühstück meines Freundes.
3 Wochen später
Unruhig, aber auch voller Aufregung betrat ich die Wohnung. Bis zum geplanten Kaiserschnitt waren es nur noch zwei Wochen. Doch zuvor wollte ich noch etwas erledigen. Eigentlich hatte ich entschieden es erst nach der Geburt zu tun, aber ich hatte meine Meinung geändert. Die letzten drei Wochen hatte ich viel drüber nachgedacht, wie ich es anstellen könnte und hatte mich auch einige Stunden mit Mason besprochen. Zwar hatte ich keine gefühlvolle Rede einstudiert, doch wusste ich, wo ich Jule die vielleicht bisher wichtigste Frage unserer Beziehung stellen wollte. Es war alles vorbereitet. Es fehlte nur noch Jule.
"Jule?", rief ich, nachdem ich die Wohnungstür hinter mir geschlossen hatte. In der Wohnung blieb es ruhig, weswegen ich begann die Räume abzusuchen. Doch mein Freund war nirgends zu finden. Er hatte in den letzten Wochen eigentlich nie die Wohnung ohne mich verlassen und erst recht nicht ohne mir vorher bescheid zu sagen. Grübelnd kehrte ich ins Schlafzimmer zurück, wo ich, nachdem ich einige Sekunden ratlos in der Mitte des Raumes stehen geblieben war, realisierte, dass vorm Kleiderschrank ein Hocker stand. Ich öffnete die danebenliegende Schranktür und ließ mein Blick über die Fächer gleiten. Es fehlten eindeutig einige Kleidungsstücke und vor allem war einer der kleinen Koffer, die im obersten Fach verstaut gewesen war, weg. Doch wieso sollte Jule sich einen Koffer packen, um damit die Wohnung zu verlassen?
Ich machte mich auf die Suche nach meinem Handy, welches ich beim Reinkommen irgendwo abgelegt haben musste. Kaum hielt ich das Gerät in den Händen, rief ich meinen Freund an, wobei ich unruhig in der Wohnung umherlief. Es dauerte eine ganze Weile bis der Anruf angenommen wurde.
"Verdammt Juli, wo steckst Du?", fragte ich sofort ohne den Angerufenen überhaupt zu Wort kommen zu lassen.
"Dass du dich überhaupt noch traust anzurufen", kam es bissig zurück, wobei die Stimme jedoch nicht Julian gehört. Irritiert blieb ich stehen.
"Marco?", riet ich, obwohl es mir unwahrscheinlich vorkam, dass der BVB-Kapitän, der eigentlich gerade in Dortmund sein sollte, an Jules Handy ging.
"Was willst du?", kam eine Gegenfrage zurück. Ich wusste zwar nicht, wie es möglich war, dass Marco offensichtlich bei Jule war, doch war ich mir dennoch sicher, dass ich mit ihm telefonierte.
"Wo ist Jule?"
"Das geht dich nichts an."
"Das geht mich nichts an?", wiederholte ich ungläubig. Was ging hier vor sich? "Marco, sag mir jetzt sofort, wo Julian ist."
"Wieso? Damit du ihn noch weiter verletzen kannst? Dein hinterhältiges Spiel ist aufgeflogen. Du kannst damit aufhören."
"Wovon redest du?"
"Du brauchst gar nicht so ahnungslos zu tun."
"Ich weiß wirklich nicht, wovon du redest. Wo ist Jule?"
"Bei mir."
"Er ist nach Dortmund geflogen?"
"Nein, ich nach London."
"Wo seid ihr?"
"Wieso sollte ich dir das sagen?", stellte Marco ein weiteres Mal eine Gegenfrage.
"Weil er mein Freund und mit unserem Baby schwanger ist."
"Bist du deswegen noch mit ihm zusammen? Wegen dem Baby?"
"Verdammt, Marco, jetzt sag mir endlich, was ich angeblich getan haben soll!"
"Jule hat eine der Nachrichten, die Mason Mount dir geschickt hat, gelesen. Willst du immer noch leugnen, dass du ihn betrogen hast oder willst du jetzt behaupten, dass all deine Kumpels dir, ich liebe dich mit unzähligen weiteren Liebeserklärungen und Komplimenten, schreiben?" Ich schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Ich wusste ganz genau, welche Nachricht Marco meinte. Mason hatte versucht mir zu helfen, die richtigen Worte für den Antrag zu finden und schickte mir deswegen seit Tagen Vorschläge. Wobei die meisten davon überhaupt nicht zu gebrauchen waren, weil er, und ich war mir sicher, er tat es mit Absicht, da er Spaß daran hatte, völlig übertrieb. Die meisten Nachrichten waren eher gute Beispiele gewesen, wie ich es auf gar keinen Fall machen wollte.
"Das ist ein Missverständnis", sagte ich, woraufhin Marco schnaubte. "Bitte, Marco, sag mir, wo ihr seid. Ich kann es beweisen. Ich liebe Jule und zwar nur ihn. Ich betrüge ihn nicht. Das würde ich niemals tun. Er ist alles, was ich will und brauche. Lass bitte nicht zu, dass unsere kleine Familie wegen eines Missverständnis zerbricht. Du kennst mich, Marco, du muss doch wissen, dass ich treu bin. Bitte, Marco, gib mir die Chance, das zu klären." Einige Sekunden herrschte Stille, die durch Marco mit einem Seufzen beendet wurde. Er nannte mir ein Hotel, eine Anschrift und eine Nummer, dann beendete er einfach das Telefonat.
Ich rannte noch einmal zurück ins Schlafzimmer, um ein kleines Schmuckkästchen aus seinem Versteck zu holen, ehe ich mich auf den Weg zur genannten Adresse machen.
Zehn Minuten später ließ ich mein Auto im Halteverbot stehen, da ich auf die schnelle keinen freien Parkplatz entdeckt hatte und stürmte ins Innere des Hotels. Eine Mitarbeiterin, die an der Rezeption stand, rief mir noch irgendwas nach, doch ignorierte ich sie und steuerte stattdessen das Treppenhaus an. Für eine Fahrt mit dem Aufzug war ich viel zu unruhig. Unzählige Treppenstufen und einen Sprint den ewiglangen Flur entlang später stand ich vor der richtigen Zimmertür und klopfte außer Atem an.
Mir blieben einige Sekunden um durchzuatmen, dann wurde die Tür geöffnet und Marco stand vor mir.
"Ich schwör dir, wenn du mich am Telefon gerade angelogen hast und es keine harmlose Erklärung dafür gibt und du Jule doch betrügen solltest, mache ich dir das Leben zur Hölle." Ich wollte mich an Marco vorbei ins Zimmer schieben, jedoch hielt dieser mich fest. "Ich bleib in der Nähe. Du hast fünfzehn Minuten, dann komme ich zurück. Außer Jule hat mich bis dahin angerufen und bestätigt, dass es nur ein Missverständnis war." Ich nickte, woraufhin Marco mich endlich ins Zimmer ließ und sich selbst vom Zimmer entfernte. Hinter mir schloss ich die Tür.
Jule lag auf dem Bett. Er hatte sich zusammengerollt, die Arme schon beinahe schützend um den Babybauch gelegt und sah mich aus verweinten Augen an. Über sein Gesicht rannen noch einzelne Tränen. So wie er aussah, hatte er bereits eine ganze Weile geweint.
"Hau ab", brachte der Ältere mit brüchiger Stimme heraus. Statt zu gehen näherte ich mich dem Bett langsam.
"Juli, ich liebe dich und ich schwöre dir, dass ich nichts mit Mason hatte, habe oder je haben werde. Das ist ein Missverständnis." Als Antwort erhielt ich ein Schnauben.
"Du warst die letzten Wochen ständig weg und wenn du körperlich da warst, warst du gedanklich völlig abwesend. Wenn du die Beziehung nicht mehr willst, dann sag es mir doch einfach! Ich hätte dir dein Baby schon nicht weggenommen, wenn das deine Sorge war! Aber so eine Aktion ist das aller Letzte!" Beim Reden hatte Jule sich aufgesetzt. Immer mehr Tränen rannen über sein Gesicht, während er mich wütend anschaute. Schweigend hielt ich ihm mein Handy hin. "Was soll ich damit? Ich kenne die Nachrichten von Mason bereits."
"Aber offenbar nicht alle."
"Hab ich dir irgendwas getan, weswegen du mich quälen willst?" Ich entsperrte mein Handy, wo bereits die Nachricht, die Julian lesen sollte, angezeigt wurde.
"Ich habe noch einen Vorschlag, was du Jule sagen könntest", las ich die Nachricht vom Vormittag vor, bevor ich den Display in die Richtung meines Freundes drehte. Darunter befand sich die Nachricht, die Jule vermutlich am Morgen, während ich mich für Training fertig gemacht hatte, gelesen hatte. Für einige Sekunden sah Jule einfach nur auf mein Handy, bevor sein Blick zu mir glitt.
"Was meint er damit?"
"Ja, ich war in den letzten Tagen viel bei Mason, aber nicht weil ich ihn liebe, sondern weil ich dich liebe und mit dir mein Leben verbringen möchte. Ja, ich war in letzter Zeit viel in Gedanken, aber meine Gedanken waren nicht bei Mason, sondern bei der gemeinsamen Zukunft von dir, mir und unserem Baby. Die Worte, die Mason mir geschrieben hat, hat er nicht an mich gerichtet, sondern waren seine Vorschläge, was ich dir sagen könnte. Ich liebe dich, Juli." Ich setzte mich zu ihm aufs Bett und griff nach seiner Hand, um diese an meine Lippen zu führen und einen Kuss auf seinen Handrücken zu platzieren. "Ich liebe dich und unser kleines Wunder." Die freie Hand legte ich auf seinen runden Babybauch. "Ihr seid alles, was ich brauche und ihr seid mein Leben, deswegen wollte ich dich fragen, ob du mich heiraten möchtest."
"Was?", entfuhr es Jule einige Oktaven höher als seine gewöhnliche Stimme. Ich ließ seine Hand los und nahm meine andere Hand von seinem Bauch, um in meine Jackentasche greifen zu können und das mitgenommene Schmuckkästchen rauszuholen. Als ich es aufklappte, kam ein schlichter, silberner Ring zum Vorschein.
"Möchtest du mich heiraten?" Ungläubig starrte Julian den Ring an, ehe er mich ansah und dann wieder zurück zum Ring. Langsam verzogen sich seine Lippen zu einem Lächeln, während er begann zu nicken.
"Ja", brachte er hervor, bevor er sich einfach in meine Arme fallen ließ, die ich fest um ihn schlang. "Ja", murmelte der Kleinere gegen meine Halsbeuge. Jule hob den Kopf wieder. Aus dem kleinen Lächeln, war ein breites und glückliches Grinsen geworden. "Fuck, ja!" Grinsend nahm ich den Ring aus der Schatulle, griff nach Jules Hand und steckte ihm den Ring an. Dann wischte ich ihm die letzten Tränen aus dem Gesicht, ehe ich mich vorlehnte und ihn zärtlich küsste.
Der Antrag war völlig anders geplant gewesen, doch schlussendlich zählte nur, dass ich Julian Brandt nun meinen Verlobten nennen durfte.
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