OS 29: Niklas Dorsch x Tim Kleindienst
Sie hatten es geschafft. Sie hatten es wirklich geschafft. Der Aufstieg war perfekt und das war ein absoluter Krimi. Ich war live dabei in Regensburg um meine alte Mannschaft zu unterstützen. Niemals hätte ich gedacht, dass sie das Spiel gewinnen, zumal es sehr lange nicht danach aussah. Regensburg lag mit 2:0 vorne, nachdem sie sowohl in der 51. Spielminute als auch in der 56. Spielminute trafen. Schnell kam es zum Anschlusstreffer und dann passierte lange gar nichts. Es dauerte sogar bis zur Nachspielzeit, bis wieder etwas passierte. Aufgegeben hatten sie nie, doch es schien sehr unwahrscheinlich, dass sie es noch schaffen. Klar wäre die Relegation auch schon ein Erfolg gewesen, doch bestimmt nicht das, was sie sich nach der Saison vorgestellt haben, weshalb sie auch bis zum Schluss kämpften. In der 3. Minute der Nachspielzeit kam es durch einen Elfmeter zum Ausgleich und nun flog der Ball oft auf das Tor der Regensburger. Doch erst in der 9. Minute der Nachspielzeit kam das erlösende Tor zum Sieg. Nach Abpfiff war es dann auch amtlich. Der Aufstieg war perfekt und das sogar noch als Meister. Tim, welcher den Siegtreffer geschossen, wurde Torschützenkönig und ich war mächtig stolz auf ihn. Irgendwie hatte ich es geschafft, dass ich zu dem Team auf den Platz konnte. Ich war mir nicht sicher, ob das die beste Entscheidung war, immerhin haben Tim und ich nicht die beste Vergangenheit, aber so war es nun. Ich war trotz allem froh, dass ich bei dem Team war, denn es freute mich unheimlich, diese Emotionen und alles live und aus nächster Nähe erleben zu dürfen. Doch natürlich war es nur eine Frage der Zeit, bis ich auf Tim treffen würde. Für mich kam dieser Moment eindeutig zu früh, doch ändern konnte ich es jetzt nicht. Tim blieb geschockt stehen, als er mich entdeckte und schaute mich weniger freundlich an, als das letzte Mal. Die Reaktion konnte ich mir allerdings schon denken, doch jetzt es zu erleben war doch etwas komisch.
„Was machst du hier", fragte Tim nicht sonderlich erfreut darüber, mich zu sehen. „Darf ich etwa nicht hier sein", fragte ich Tim und konnte genau sehen, dass ihm das nicht passte. „Du kannst machen was du willst, solange du dich von mir fernhältst", erwidert Tim mir und ich musste erst einmal auf die Reaktion klarkommen. Mit so einer extremen Reaktion hätte ich nun nicht gerechnet, auch wenn ich selber daran schuld bin. „Ich habe nicht mal was gemacht", meinte ich nur leise, denn ich war immer noch ganz überrascht. „Nichts gemacht. Ist das dein Ernst", kommt es etwas lauter von Tim und ich blieb still. Ich wusste nicht was ich sagen soll, denn das ganze lief auch ganz anders als ich es mir vorgestellt habe. „Du hast dich nach unserem Wechsel nach Belgien dich distanziert und das nennst du nichts gemacht. Ich bin wegen dir oder für dich mit nach Belgien und dann tust du als kennen wir uns nicht einmal", kommt es wieder etwas leiser als zuvor. Ich wusste bis zu dem heutigen Moment nicht, dass es ihn so mitgenommen hat. Ich wusste nicht, dass ich so ungerecht zu ihm war und ihn gleich so aus meinem Leben gestrichen hatte. „Das tut mir leid. Mir ist das nie so extrem aufgefallen", kommt es leise von mir. „Ich wollte nicht viel, aber dass du mich komplett aus dem Leben streichst, das hat weh getan. Ich hätte nie erwartet, dass wir direkt öffentlich im neuen Verein zusammen sind, aber so war es schon schmerzhaft", kommt es von Tim und mir tat es ehrlich da. „Es tut mir wirklich leid. Ich würde es gerne wiedergutmachen", sagte ich und wartete auf eine Reaktion von Tim. „Ich weiß nicht ob du das kannst. Es war schon hart für mich", kommt es von Tim und er war garantiert noch nicht fertig mit seiner Erklärung. „Heirate mich", sagte ich einfach und wusste nicht, wie ich nun darauf gekommen war und auch Tim schaute mich schockiert an. „Was", fragte er mich leise. „Heirate mich", sagte ich noch einmal und nach kurzer Zeit nickte Tim dann auch. Ich konnte nicht glauben, dass ich das wirklich richtig gesehen habe und schaute ihn erstaunt an. „Ja. Ja natürlich heirate ich dich", kommt es dann von Tim und ich strahlte richtig. Kurz darauf lagen seine Lippen auf meinen und mir war egal, dass wir noch immer mitten auf dem Platz standen und die Mannschaft mit den Fans den Aufstieg und die Meisterschaft feierte. Es hatte sich gelohnt herzukommen und ich bin glücklich, alles genauso durchgezogen zu haben.
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