Sergio Ramos x Toni Kroos [rage]

Die Daten und der Verlauf der Spiele sind frei erfunden.

words: 1381

17.04.2019

Toni POV:

„Ey, Toni!", hörte ich die Stimme von niemand geringerem als Gerard Piqué hinter mir, kurz bevor ich die Kabine betreten konnte. Ich hatte gerade mit der Nationalmannschaft gegen Spanien gespielt. Der Endstand war 2:1 für uns gewesen, nach einem wortwörtlichen Last-Minute Tor von Kai in der 89. Minute.

Seufzend drehte ich mich um. Ich kannte den Spanier flüchtig. Wir sahen uns zweimal im Jahr bei den Clásicos, mehr nicht. Allerdings konnte ich mir gut vorstellen, dass er nicht hinter mir hergelaufen war, um ein Pläuschchen zu halten, was sich zwei Sekunden später bestätigte.

„Ich will dich eigentlich wirklich nicht vom Feiern abhalten, aber wir könnten deine Hilfe in der Kabine gerade gut gebrauchen." Bittend sah der Katalane mich an und nett wie ich war, konnte ich natürlich nicht nein sagen. Also machte ich auf der Stelle kehrt und folgte Gerard zur Gästekabine. Schon von draußen hörte ich eine Stimme sich aufregen, die nur Sergio zugeordnet werden konnte. Sergio, meinem Freund.

„Na dann.", murmelte ich und öffnete die Tür. Das Bild, was sich mir bot, erfüllte meine Erwartungen vollends. Sergio hatte sich vor der Mannschaft aufgebaut und machte sie allesamt auf Spanisch zur Schnecke. Er stand mit dem Rücken zur Tür und hatte mich demnach noch nicht bemerkt, im Gegensatz zu Isco, der meine Anwesenheit mit einem erleichterten Blick zur Kenntnis nahm.

„Sergio. Déjalo!", unterbrach ich den Spanier in seiner Rage. Abrupt drehte sich dieser um und sah mich an. „Halt du dich da raus! Geh lieber wieder zu deiner Mannschaft. Feiert euren Sieg!", giftete mich mein Freund dermaßen an, dass jeder andere vermutlich Leine gezogen hätte. Ich verdrehte jedoch nur die Augen und erwiderte: „Ich gehe erst, wenn du aufhörst dich wie ein Kleinkind aufzuführen! Ihr habt verloren, schön und gut, aber ein Wutausbruch wird das nicht ändern. Das ist hier der Fall, genau wie bei Real. Also anstatt deine Mannschaft runter zu machen, solltest du sie vielleicht lieber aufbauen, damit ihr beim nächsten Spiel dem Gegner zeigen könnt, wo der Hammer hängt."

Innerhalb einer Millisekunde veränderte sich Sergios Gesichtsausdruck von wütend und genervt nach entschuldigend und reuevoll. „Toni...ich...lo siento.", meinte er leise, doch ich blieb unbeeindruckt. „Sag das nicht mir, sag das deiner Mannschaft.", sagte ich trocken, dann drehte ich mich auf der Stelle um und spazierte an Gerard vorbei aus der Gästekabine. Auf das geflüsterte „Danke." des Katalanen hin, schenkte ich ihm nur ein gepresstes Lächeln.

Als ich an diesem Abend vor dem Schlafengehen nochmal mein Handy checkte, hatte ich drei verpasste Anrufe und zehn Nachrichten im Chat mit Sergio.

Cariño, es tut mir leid, dass ich dich angefahren habe (23:04)

Es tut mir auch leid, dass ich in der Kabine ausgerastet bin und dass Gerard dich holen musste (23:05)

Ich liebe dich (23:05)

Toni, cariño, antworte mir, bitte! (23:21)

Es tut mir wirklich leid (23:25)

Die anderen Nachrichten hatten ähnliche Inhalte. Kurz zögerte ich, bevor ich ihn anrief, aber ich wusste, dass er es ernst meinte. Es tat ihm wirklich leid und ich wollte ihn nicht noch länger leiden lassen, als ich es schon hatte.

Am Ende eines langen Gesprächs mit vielen „Ich liebe dich"s und „Es tut mir leid"s, versprach er mir, dass es nie wieder vorkommen würde. Doch wir beide wussten, dass das nicht stimmte. Dafür war der Spanier viel zu temperamentvoll.

20.09.2019

Ein weiteres Länderspiel gegen Spanien, ein weiterer Sieg für uns. Wieder war es knapp gewesen, wieder Kai, der das entscheidende Tor geschossen hatte. Jetzt saß ich in der Kabine und beobachtete die Jungs, wie sie den Sieg feierten. Ich war nicht wirklich in Feierlaune. Viel mehr wartete ich darauf, dass es an der Tür klopfen würde und einer der Spanier davorstehen würde und mich bitten würde mitzukommen, weil mein Freund mal wieder alle Beteiligten zusammenfaltete.

Klopf Klopf. Julian öffnete die Tür. Marco Asensio stand davor. Sein bittender Blick suchte mich, woraufhin ich mich seufzend von meinem Platz erhob und mich an Mats vorbei aus der Kabine drängelte. „Wie schlimm?", wollte ich wissen. „Das übliche.", seufzte Marco und schritt schnellen Schrittes voran. Jedoch steuerte er nicht die Kabine der Spanier an, wie ich kurz darauf irritiert feststellte.

Stattdessen führte er mich schnurstracks durch den Spielertunnel auf den Platz. Nun gut, vielleicht war die Situation eskaliert, bevor die Spanier die Kabinen erreicht hatten, versuchte ich eine Erklärung zu finden, doch als wir nach draußen traten, konnte ich weit und breit kein Geschrei vernehmen. Verwirrung machte sich in mir breit. Was war hier los?

Plötzlich entdeckte ich Sergio. Mein Freund stand in der Mitte des Rasens. Neben ihm erkannte ich Marcelo. Wo kam der denn jetzt her? War er nicht selbst bei der Nationalmannschaft in Brasilien? „Was-?", setzte ich an, doch ich kam nicht weit, denn Marco schüttelte den Kopf und meinte nur: „Jetzt geh schon!"

Ich konnte wohl nicht anders, als dieser Aufforderung folge zu leisten, wenn ich wissen wollte, was los war. Also betrat ich den Platz und machte mich auf den Weg zum Mittelkreis. Dabei fiel mir auf, wie still es war. Das Spiel war seit gut einer Stunde vorbei und die meisten Fans hatten das Stadion schon verlassen. Der Himmel war dunkel, doch die hellen Flutlichter beleuchteten den Rasen und es schien, als sein es helllichter Tag.

„Hey.", begrüßte ich meinen Freund als ich bei ihm ankam. „Was ist der Grund, dass du Marco schickst, um mich aus der Kabine zu holen, mit dem Vorwand, du wärst wieder am Ausrasten in der Kabine, obwohl du hier auf den Platz stehst und friedlich bist, wie ein Hundewelpe?", erkundigte ich mich und fügte an Marcelo gewandt hinzu: „Und was verschafft uns die Ehre deiner Anwesenheit? Ich dachte, du wärst in Brasilien!"

Der Brasilianer lachte und erwiderte: „War ich auch, aber ich bin früher abgereist. Ich konnte mir das hier ja nicht entgehen lassen." Einen Moment lang fragte ich mich, was er mit „das hier" meinte. Dann fiel mein Blick zurück auf Sergio und mir stockte der Atem. Der Spanier hatte von irgendwoher ein kleines Kästchen hervorgezogen und begann zu sprechen.

„Toni, eigentlich hatte ich einen zweiseitigen Text geschrieben, den ich jetzt vortragen wollte, aber dieser Idiot", er warf einen kurzen bösen Seitenblick zu Marcelo, „hat die Blätter verloren." Ich musste schmunzeln. „Naja, jedenfalls wollte ich dir sagen, dass du das Beste bist, was mir während meines gesamten bisherigen Lebens passiert ist.", er machte eine Pause, „Na gut, das beste nach der WM 2010.", grinste er dann, was mir ein Glucksen entlockte. „Aber ich kann mir kein Leben ohne dich mehr vorstellen.", fuhr Sergio fort, „Ich weiß, dass ich nicht immer ganz einfach bin und ich bin dir unendlich dankbar, dass du immer bei mir geblieben bist und mein Leben jeden Tag schöner machst." Er sank auf die Knie, mein Herz raste. „Darum möchte ich dich fragen: ¿Toni Kroos, quieres casarte conmigo?"

Die ganze Zeit, während Sergio geredet hatte, hatte ich gewusst, dass diese Frage kommen würde. Doch jetzt, wo sie gestellt war, fehlten mir die Worte. Ich konnte nur heftig nicken, ehe ich meinen jetzt Verlobten wieder auf die Beine zog und ihm um den Hals fiel. Freudentränen kullerten mir über die Wangen und alles, was ich herausbrachte war: „Te quiero."

„Herzlichen Glückwunsch!", strahlte uns Marcelo an und beobachtete lächelnd, wie der Spanier mir den Ring an den Finger steckte, den er aus der Schatulle gelöst hatte. Vom Rand des Feldes erklang ein Klatschen und ich sah aus dem Augenwinkel Marco, der sich das Ganze wohl aus der Entfernung angesehen hatte.

„Toni, wo steckst du denn?", ertönte plötzlich eine weitere Stimme, die ich Manu zuordnen konnte, der keine Sekunde später nach draußen trat und mich mitten auf dem Platz entdeckte, in den Armen von Sergio Ramos. „Was ist denn hier los?", fragte der Torwart und näherte sich uns. Als er meine verweinten Augen sah, machte sich Sorge auf seinem Gesicht breit. „Toni, ist alles okay?" Ich nickte strahlend. „Es ging mir nie besser!"

Auf einmal fiel der Blick des deutschen Kapitäns auf meine Hände, die ich im Nacken des Spaniers verschränkt hatte. Er musste den Ring an meinem Finger gesehen haben, denn seine Augen wurden groß. „Oh mein Gott!", entfuhr es ihm, „Herzlichen Glückwunsch! Ich freu mich für euch!" „Danke!", erwiderte ich lächelnd. „Ich erwarte eine Einladung!", mahnte der Keeper grinsend, bevor er sich langsam umdrehte und in Richtung Katakomben verschwand.

Hier bin ich wieder! Es tut mir echt leid, dass keine Oneshots kamen, aber ich war letzte Woche im Urlaub und dann habe ich erstmal sehr gestruggelt, zu schreiben. Ich habe bestimmt fünf Mal angefangen, zu schreiben, aber irgendwie sind da nie mehr als 200 Wörter bei rumgekommen.

Wie auch immer, ich hoffe, euch hat der Oneshot gefallen! Ich wünsche euch einen schönen Ostermontag!

MsReyland

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