Mats Hummels x Benedikt Höwedes [doubts]

words: 1094

„I was sick and tired of everything

When I called you last from Glasgow"

24.02.2022

Mats POV:

Frustriert ließ ich mich auf meinen Platz in der Gästekabine der Glasgow Rangers fallen. Am liebsten hätte ich jetzt laut geschrien und meine Fäuste gegen die Wände gedonnert, doch in weiser Vorrausicht ließ ich es sein und versuchte einfach, nach außen hin so ruhig wie möglich zu bleiben, während ich innerlich am Kochen war.

Mein Blick schweifte durch die Kabine. Überall enttäuschte, frustrierte und erschöpfte Gesichter. Jule und Marius saßen eng beieinander, Jule hatte seinen Kopf auf der Schulter des Älteren abgelegt und starrte ins Nichts, während Marius geistesabwesend durch die blonden Haare des Jüngeren fuhr. Jude sah aus als würde er am liebsten das Stadion mit bloßen Händen abreißen, Emre tat es ihm gleich und ich war fest davon überzeugt, dass er es im Gegensatz zum Engländer auch ohne zu zögern getan hätte, hätte Nico nicht nach seiner Hand gegriffen.

Aber wer könnte es ihnen verübeln? Ich fühlte ja genauso, schließlich waren wir soeben aus der Europa League geflogen. Nachdem wir es schon in der Champions League Gruppenphase verkackt hatten, schafften wir es nicht mal, in der Europa League gegen die verdammten Rangers zu gewinnen!

„Hey, alles gut?", fragte mich auf einmal Marco. Ich sah ihn an. Er sah völlig fertig aus, was auch kein Wunder war. Aber ich war mir sicher, dass es nichts war, was ein Videoanruf mit Scarlett und der Kleinen nicht wieder hinbiegen konnte. „Mhm", machte ich, „So gut, wie es nach so einer Nummer halt sein kann." Marco gab sich damit zufrieden und machte sich stattdessen auf den Weg zu den jüngeren Spielern, wahrscheinlich, um ihnen gut zuzureden.

Ich fummelte unterdessen mein Handy aus meiner Tasche hervor und sah, dass ich einige neue Nachrichten hatte. Alle in einem einzigen Chat. Alle von Bene.

Viel Glück, ihr rockt das💙 (20:48)

Trotz allem, was passiert war, seit diese Nachricht gesendet worden war, musste ich lächeln. Wenn mir jemand viel Glück bei einem Spiel wünschte, folgten darauf meistens ein schwarzes und ein gelbes Herz; oder ein Rotes. Nicht aber bei Benni. Dieser hatte schon immer ausschließlich blaue Herzen verschickt und so sehr ich die Schlümpfe aus verabscheuen mochte, ich fand es süß, wie er seinem Herzensverein sogar in solchen Dingen treu blieb.

Verpasster Anruf (23:36)

Verpasster Anruf (23:38)

Verpasster Anruf (23:41)

Ruf mich an, wenn du kannst, okay? (23:43)

Ich liebe dich (23:43)

Ein warmes Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus, als ich die letzte Nachricht las. Es war unter keinen Umständen das erste Mal, dass diese Worte gefallen waren. Nein, in fast acht Jahren Beziehung und zwei Jahren Ehe war es wohl eher das 10.000 Mal. Ich ging davon aus, dass ich es einfach gebraucht hatte, diese Worte zu hören. Die Absicherung, dass Bene mich trotzdem liebte.

Hastig drückte ich „Anrufen". Ich machte mir nicht mal die Mühe, aus der Kabine zu gehen, denn erstens war es einigermaßen leise und zweitens wollte ich nicht aufstehen. Da war es mir auch egal, dass danach vielleicht ein paar mehr Menschen von Benes und meiner Beziehung wussten als vorher. Fast sofort ging Bene ran. „Mats?", meldete er sich und fragte sofort: „Wie geht's dir?" Ich konnte nicht anders als zu seufzen. „Geht so.", murmelte ich, „Am liebsten würde ich gerade was kaputtmachen.", gab ich anschließend zu. Am anderen Ende der Leitung kam von Bene ein verstehendes Geräusch. „Vielleicht sollte ich einfach aufhören. Mit dem Fußball, meine ich.", rutschte es mir plötzlich raus. Verdammt, das hatte ich nicht laut sagen wollen. Es herrschte Stille, sowohl am Telefon, als auch in der Kabine. Na super, jetzt hatten auch noch meine Mitspieler gehört, was ich gesagt hatte.

Von überallher sahen mich Augenpaare geschockt an. Doch ich konnte mich nicht auf sie konzentrieren, denn am Telefon begann mein Mann wieder zu sprechen. „Also ich will dich jetzt auf keinen Fall darin bestärken, aufzuhören. Der Fußball ist dein Leben, das weißt du genauso gut wie ich. Aber ich will, dass du weißt, dass ich hinter dir stehe, egal, was du tust. Trotzdem solltest du diese Entscheidung nicht einfach treffen, nur, weil es gerade nicht läuft wie du es dir vorgestellt hast.", sagte er. „Ich weiß...", begann ich langsam, „Ich wollte das eigentlich auch gar nicht laut sagen...es war nur...es ist mir so rausgerutscht." Ein erleichtertes Aufatmen ging durch die Kabine. Mein Blick fand Marco, der mich anlächelte. Ich lächelte leicht zurück.

Als wir in Dortmund aus dem Flieger stiegen, hatte sich die die allgemeine Stimmung schon etwas gebessert. Stumm lief ich neben Toto zum Bus, als mir plötzlich eine Person ins Auge sprang. Sie stand etwas abseits, trug eine Kappe und eine Sonnenbrille, was zugegebenermaßen auffällig war, angesichts der winterlichen Temperaturen, die draußen herrschten, und einen Pullover, den ich überall wiedererkannt hätte.

Es war Bene. Er sah, dass ich ihn gesehen hatte und winkte mir unauffällig zu. Dann zog er sein Handy hervor und tippte etwas. Zwei Sekunden später gab mein Handy einen Ton von sich. Ich holte es aus meiner Hosentasche und las:

Das Auto steht auf P1, 948 (10:06)

„Mats, kommst du?", rief mich plötzlich Jule, der mit Marius ein paar Meter vor mir stehengeblieben war. „Fahrt ohne mich, ich hab eine Mitfahrgelegenheit.", meinte ich grinsend und sah in Richtung Bene. Jule kniff die Augenbrauen zusammen und folgte meinem Blick. Kurz schien es in seinem Hirn zu rattern, dann begriff er. „Okay, ich sag dem Trainer Bescheid.", lächelte er. Nachdem ich mich bedankt hatte, sah ich wieder zu Bene, doch dort, wo er gerade noch gestanden hatte, war niemand.

Also machte ich mich auf den Weg zu dem Parkplatz, den er mir geschickt hatte. In der Tat erkannte ich, als ich mich dem Parkplatz näherte, dort Benes Auto. Schnell verstaute ich mein Gepäck im Kofferraum, ehe ich die Beifahrertür öffnete und mich auf den Sitz fallen ließ. Vom Fahrersitz aus lächelte mein Mann mich an. „Hey.", begrüßte er mich. „Hi.", erwiderte ich und lehnte mich über die Mittelkonsole, um ihm einen Begrüßungskuss zu geben.

Kaum waren wir Zuhause angekommen und die Tür hinter uns zugefallen, zog Bene mich in eine Umarmung, in die ich nur zu gerne hineinschmolz. „Ich bin stolz auf dich.", wisperte er an meinem Ohr. Normalerweise hätte ich jetzt gefragt, warum. Aber gerade fühlte ich mich einfach zu gut in der Umarmung und ich befürchtete, dass diese Frage die Stimmung zerstört hätte. Also ließ ich die Aussage einfach mal so stehen.

„Ich komme am Sonntag übrigens ins Stadion.", informierte Bene mich auf einmal, „So als Glücksbringer.", fügte er hinzu. Ich musste lächeln. „Der beste Glücksbringer."

Sooooo. Ein etwas ungewöhnlicher Tag für mich zum Updaten, weil ich normalerweise bis 16:10 in der Schule bin, aber heute haben wir Deutsch MSA (Naja, eigentlich, aber wegen Corona zählt's nur als Klassenarbeit) geschrieben und darum war ich nur zwei Stunden in der Schule. Da dachte ich mir, warum schreib ich nicht mal was.

Jedenfalls hoffe ich, dass euch der Oneshot gefallen hat! Bis bald!

MsReyland

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