Marius Wolf x Julian Brandt [restless]

words: 1163

Marius POV:
Ich spürte den warmen Wind, der mir durch die Haare fuhr. Auch die Blätter tanzten im Takt. Es war Frühling und überall um mich herum grünte und blühte es. Die Vögel zwitscherten, Bienen summten herum und bestäubten die Blüten. Sogar einige Schmetterlinge konnte ich entdecken.

Gut gelaunt joggte ich weiter auf meiner gewohnten Strecke. Ich traf auf einige weitere Jogger und einige Paare und Hundebesitzer, die ebenfalls das schöne Wetter genossen. Schweratmend kam ich an einer Parkbank zum Stehen, eine kurze Pause wäre ja wohl drin. Fasziniert beobachtete ich eine Hummel, die von einer Blüte zur nächsten wanderte.

Eine Parkbank weiter saß ein junges Pärchen. Sie hielten Händchen, während sie sich unterhielten. Einige Meter weiter ging eine ältere Dame mit ihrem Hund, einem Labrador, Gassi.

Plötzlich wurde es kalt. Ich sah auf. Der gesamte Himmel war von dunklen, fast schwarzen Wolken bedeckt. Die Sonne war nicht mehr zu sehen. Komisch. Ich hätte schwören können, dass der Himmel noch vor einer Minute strahlend blau gewesen war. Wo kamen denn da plötzlich diese Wolken her?

Doch ich beschloss, die plötzliche Bewölkung nicht weiter zu hinterfragen, sondern mich lieber schleunigst auf den Heimweg zu machen. Denn es sah gefährlich nach einem Wolkenbruch aus. Als ich meinen Blick wieder vom Himmel abwandte, sah ich, dass das Paar und die alte Frau verschwunden waren. Ich konnte sie nirgendwo entdecken, als wären sie vom Erdboden verschluckt worden. Also lief ich los. Ich konnte den Wind immer noch spüren, doch es war bei weitem nicht mehr so angenehm wie noch vor fünf Minuten.

Ich lief immer weiter und weiter, aber der Park schien nie zu enden. Es war als würde ich im Kreis laufen. Und die Wolken wurden immer dunkler. Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich gesagt, es wäre Nacht. Auf einmal begann es wie aus Kübeln zu schütten. Innerhalb von wenigen Sekunden war ich völlig durchnässt.

Keuchend blieb ich neben einem großen Baum stehen. Sein Stamm war sehr dick, er schien also sehr alt zu sein. Irgendwie erinnerte er mich an einen Baum, der auf dem Schulhof meiner Grundschule gestanden hatte. So nah ich konnte drückte ich mich an den Stamm, um den Regentropfen so gut wie möglich zu entkommen. Langsam ließ ich mich heruntersinken, bis ich auf der nassen Erde saß. Ich war sowieso schon vollkommen nass, also was sollte es.

Zitternd schlang ich meine Arme um meinen Oberkörper. Ich wünschte mir gerade nichts sehnlicher als zu Hause zu sein. Zuhause, in der warmen Wohnung, und mit Jule zusammengekuschelt auf dem Sofa zu liegen. Jule. Panik kam in mir auf. Er musste sich Sorgen machen!

Plötzlich hörte ich ein leises Rufen. „Marius! Marius!" Ich richtete mich auf. Diese Stimme würde ich unter tausenden wiedererkennen. „Jule?", rief ich in die Dunkelheit. „Marius!" Eine dunkle Gestalt tauchte vor mir auf. Sie kam näher und ich erkannte Jule. Er wirkte blass, noch blasser als sonst. Wahrscheinlich hatte er sich in diesem ganzen Regen eine Erkältung eingefangen.

Jule öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch dazu kam er nicht. Ein Knall zerriss die Stille und er erstarrte. Inmitten seiner Stirn prangte ein blutroter Fleck. Er sackte in sich zusammen. „NEIN!", schrie ich, ehe es ein zweites Mal knallte.

Ich fuhr hoch. Meine Atmung ging schnell und mein Puls raste. „Jule.", keuchte ich panisch und ich sah mich um. Ich saß in einem Bett, meinem Bett. Ich befand mich in meinem Schlafzimmer. Mein Blick schoss neben mich, zur anderen Hälfte des Bettes. Da lag er, Julian. Es ging ihm gut. Es war alles nur ein Traum. Julian war unversehrt, er lag neben mir und schlief tief und fest. Ich versuchte, ruhig zu atmen und langsam sank mein Puls und ich spürte, wie die Müdigkeit, die zunächst durch das Adrenalin verdrängt worden war, zum Vorschein kam.

Also legte ich mich wieder richtig hin, kuschelte mich in die Decke und rutschte an meinen Freund heran, sodass ich einen Arm um ihn legen konnte. Seine Brust hob und senkte sich in regelmäßigen Abständen, mit meiner Hand konnte ich seinen Herzschlag spüren, der mir versicherte, dass es Julian gut ging. So konnte ich nach einiger Zeit wieder einschlafen.

Am nächsten Morgen wachte ich alleine auf. Jule lag nicht mehr neben mir. Kurz bekam ich etwas Panik, doch dann hörte ich das Klirren von Geschirr in der Küche. Julian war also schon wach. Zuerst war ich etwas verwirrt, da mein Freund eigentlich immer sehr spät aufstand und gerne noch im Bett blieb, doch dann wanderte mein Blick zum Wecker und ich wäre fast aus dem Bett gefallen. Es war schon halb eins. So lange schlief ich normalerweise nie.

Schnell stand ich auf, um zu Jule in die Küche zu gehen. Ich verzichtete darauf, mir etwas Richtiges anzuziehen und blieb bei der Jogginghose, die ich schon trug. Nur ein Shirt streifte ich mir noch über. Meine nackten Füße machten auf dem Dielenboden des Flurs und den Fliesen der Küche fast kein Geräusch, weshalb Julian fast seine Kaffeetasse fallen ließ, als ich plötzlich neben ihm stand. „Himmel, Marius! Erschrick mich doch nicht so!", keuchte er und fasste sich mit der freien Hand dramatisch an die Brust. „Sorry.", nuschelte ich, ehe ich ihn ohne Vorwarnung in meine Arme zog, wobei der Kaffee fast übergeschwappt wäre. Doch Jule konnte das gerade noch verhindern und stellte die Tasse schnell auf dem Tisch ab, bevor er die Umarmung erwiderte.

„Alles okay?", fragte er, die Besorgnis war deutlich aus seiner Stimme herauszuhören. „Hmm.", machte ich bloß. „Du schläfst sonst nie so lange.", stellte mein Freund in einem neutralen Tonfall fest. „Ich weiß.", seufzte ich. Der Blonde löste sich etwas von mir, um mich anzusehen. „War heute Nacht irgendwas?", fragte er.

Nur zu gerne hätte ich ihm gesagt, dass es mir gut ging und dass er sich keine Sorgen zu machen brauchte. Aber das stimmte nicht. Der Albtraum nahm mich aus einem unerfindlichen Grund mit und ich konnte ihn nicht anlügen. „Albtraum.", brachte ich über meine Lippen. Jule seufzte schwer. „Warum hast du mich nicht geweckt?", wollte er wissen. In seiner Stimme schwang keinerlei Vorwurf mit. Nur Besorgnis. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich wollte dich nicht wecken. Du brauchst deinen Schlaf."

Ungläubig sah er mich an. „Marius, du kannst mich immer wecken!", sprach er dann eindringlich auf mich ein, seine Hand wanderte an meine Wange, „Mein Schlaf ist mir nicht mal halb so wichtig wie du, okay? Du kannst immer zu mir kommen, wenn du etwas brauchst, das weißt du, oder?" Ich nickte, ja, das wusste ich. „Gut. Und zu immer zählt auch nachts. Nur damit das klar ist!", stellte Julian klar, während er sanft über meine Wange strich und mir in die Augen sah.

„Okay.", flüsterte ich, leicht lächelnd. Jule sah mich zufrieden an. „Willst du darüber reden?", fragte er dann. Ich überlegte, wollte ich das? „Ich denke schon.", erwiderte ich schließlich. „Okay.", sagte er, „Ich mache die schnell einen Kaffee und dann setzten wir uns in Ruhe hin." Nickend lächelte ich. Wie sehr ich diesen Kerl doch liebte.

Und damit wünsche ich Jule Happy Birthday (obwohl es in dem Oneshot eigentlich eher um Marius geht lol) und euch allen einen schönen Start in die Woche! Das Wetter ist ja schon mal großartig (also zumindest hier, in Berlin). Ich hoffe, euch hat der Oneshot gefallen!

MsReyland

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