Jesse Lingard x Marcus Rashford [april fools]

words: 1401

Jesse POV:

Als ich am 1. April zum Training erschien, kam mir sogleich etwas komisch vor. Keine Ahnung, was es war, aber mein Bauchgefühl verreit mir: Irgendwas war hier faul. Mir wurde kurz darauf klar, was los war. Auf meinem Platz lag ein Briefumschlag. >FÜR JESSE<, stand in großer Schrift darauf.

Schnell stellte ich meine Sporttasche ab, bevor ich den Umschlag aufhob und mich im Raum umsah. Doch niemand schien mir Beachtung zu schenken. Also öffnete ich das Kuvert und zog einen sorgfältig gefalteten Zettel hervor. Von Neugier gepackt faltete ich das Blatt Papier auf und las den Text, der dort geschrieben stand.

Lieber Jesse,

ich weiß nicht, wie ich diesen Brief am besten beginnen soll. Vermutlich sollte ich am Anfang beginnen, doch genaugenommen weiß ich gar nicht, wo dieser ist. Also fange ich einfach an dem Punkt an, wo ich zum ersten Mal gemerkt habe, dass etwas anders ist, wenn ich in deiner Nähe bin. Dass mein Herz beginnt, wie verrückt zu schlagen, wenn du den Raum betrittst. Wahrscheinlich weißt du jetzt schon genau, was ich dir sagen will. Ich bin in dich verliebt, Jesse. Und ich weiß, dass die Wahrscheinlichkeit, dass du diese Gefühle erwiderst, fast gleich 0 ist, aber ich wollte es dir trotzdem sagen. Denn dieses Geheimnis für mich zu behalten, war und ist das Schlimmste für mich. Ich hoffe, wir können trotzdem weiterhin Freunde sein.

In Liebe

Marcus

Als ich die Unterschrift las, musste ich mich zusammenreißen, um mir das Lachen zu verkneifen. Wer auch immer sich hier einen Aprilscherz erlaubt hatte, Marcus hatte diesen Brief auf keinen Fall geschrieben. Das konnte ich an zwei Fakten festmachen. Auf der einen Seite war dieser Brief per Hand geschrieben worden und die Schrift stimmte nicht mit der des Jüngeren überein. Zum anderen, und das war der viel wichtigere Grund, waren Marcus und ich schon seit knapp zwei Jahren ein Paar. Also machte dieser Brief sehr wenig Sinn.

Unauffällig ließ ich meine Augen durch den Raum wandern und bemerkte, dass Jadon und Luke die Köpfe zusammengesteckt hatten und tuschelten. Dabei flackerten ihre Blicke immer wieder in meine Richtung. Natürlich waren es die beiden gewesen. In der Nationalmannschaft fielen sie immer wieder durch ihre Streiche auf, was noch schlimmer geworden war, seit Jadon zu uns nach Manchester gekommen war.

Aber wie die zwei auf die Idee gekommen waren, mir in Marcus' Namen einen Liebesbrief zu schreiben, konnte ich mir beim besten Willen nicht erklären. Schlussendlich war mir das allerdings auch egal, weil ich mir in einem sicher war: Die beiden waren zu weit gegangen und verdienten eine Lektion.

Doch natürlich sollten Jadon und Luke nicht ahnen, dass ich ihnen auf die Schliche gekommen war, weshalb ich den Brief schnell zusammenfaltete und in meiner Tasche verschwinden ließ. Dann begann ich mich, als wäre nichts gewesen, fürs Training fertig zu machen.

Auch während des Trainings bemerkte ich, wie die Blicke meiner beiden jüngeren Landsmänner immer wieder zu mir wanderten. Speziell, als ich mich für die Partnerübungen nicht wie sonst mit Marcus, sondern mit Bruno zusammentat.

„Was ist denn heute mit Jay und Luke los?", sprach mich schließlich der Portugiese an, dem nicht entgangen war, dass die Augen der beiden öfter bei uns hängenblieben, als anderswo. Ich musste erneut ein Lachen unterdrücken. „Die fanden es lustig, mir einen Brief mit einem Liebesgeständnis zu schreiben. In Marcus' Namen.", erklärte ich grinsend, Bruno war der Einzige innerhalb des Teams, der über die Beziehung zwischen Marcus und mir Bescheid musste.

Entgeistert sah der Jüngere mich an. „Was?", entfuhr es ihm. „Ja, die konnten ja nicht wissen, dass wir seit zwei Jahren zusammen sind und so ein Brief an diesem Zeitpunkt einer Beziehung keinen Sinn mehr macht.", meinte ich, war jedoch darauf bedacht, nicht lauter als nötig zu sprechen. Ein spontanes Outing stand nämlich eigentlich weder auf Marcus', noch auf meiner To-do-Liste.

„Aber einfach so zu tun, als hätte der Brief nie existiert, ist auch keine Option für mich.", fuhr ich dann fort, „Die beiden haben es verdient, mal selber hopsgenommen zu werden, finde ich." „Auf jeden Fall!", erhielt ich sofort die Zustimmung meines guten Freundes, „Warte, machst du deshalb die Übungen nicht mit Marcus, sondern mit mir?"

„Erwischt.", gab ich zerknirscht zu und beobachtete für einen Moment Marcus und Harry, bevor ich mich wieder Bruno zuwandte, der mich verschmitzt ansah. „Du bist so fies! Aber vielleicht solltest du wenigstens deinen Freund einweihen. Ich hab keinen Bock, eure Beziehung schon wieder wieder zusammenbauen zu müssen, weil es irgendwelche Missverständnisse gab."

„Ich weihe ihn nachher ein, wenn er mich fragt, wenn wir zu Hause sind. Mann kann ja nie wissen, wo diese Spaßvögel überall ihre Ohren haben.", versprach ich. „In eurer Wohnung bestimmt nicht. Das wollen sie auch gar nicht, glaub mir.", lachte mein Teamkollege, woraufhin ich ihm einen vorwurfsvollen Blick zuwarf. „Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg. Die beiden haben es verdient.", grinste er, doch unser Gespräch wurde unterbrochen, als der Trainer uns ermahnte, wir sollten mehr Übungen machen und nicht so viel quatschen.

„Was war denn bitte heute mit dir los?", wollte Marcus augenblicklich wissen, als die Tür unserer gemeinsamen Wohnung hinter uns ins Schloss fiel. Er klang etwas giftiger als es wahrscheinlich seine Absicht gewesen war, doch ich war trotzdem froh, dass ich eine gute Erklärung für mein Verhalten hatte. „Es tut mir leid, Marcus, aber es musste sein. Jay und Luke müssen glauben, dass ich dich hasse.", begann ich auch sofort mich zu rechtfertigen.

„Warum zur Hölle willst du, dass die beiden glauben, dass du mich hasst?" Aufgeregt warf mein Freund seine Arme in die Höhe. „Sie haben sich einen Aprilscherz erlaubt und mir einen Brief geschrieben. In deinem Namen. Ein Liebesgeständnis.", begann ich weiter zu erklären, doch das brauchte ich gar nicht, denn Marcus schien umgehend zu verstehen, was los war.

„Sie wollten dich verarschen und jetzt verarscht du sie zurück. Genial.", lachte er und schien zum Glück augenblicklich nicht mehr böse auf mich zu sein. „Da mach ich doch gerne mit!", fügte er hinzu und zog mich in einen kurzen Kuss. „Was ist dein weiterer Plan?", fragte er dann. „Heute Abend ist doch Mannschaftsabend. Wir gehen hin, ich tu so, als würde ich dich hassen und am Ende des Abends, wenn Jadon und Luke ein extrem schlechtes Gewissen haben, weil sie denken, sie hätten unsere Freundschaft zerstört, lösen wir es auf.", erklärte ich ihm.

„Wir outen uns?" „Das würde damit einhergehen, ja.", erwiderte ich unsicher, da ich den Tonfall in Marcus' Stimme nicht deuten konnte. Doch ich entspannte mich schnell wieder, als ich das Lächeln sah, das sich auf den Lippen meines Freundes abzeichnete. „Das ist eh schon längst überfällig."

Mittlerweile war der Mannschaftsabend schon in vollem Gange und unser Plan klappte perfekt. Jadon und Luke warfen sich immer wieder Blicke zu, die mehr als eindeutig zeigten, wie schuldig sie sich fühlten. Marcus und ich hatten, seit wir hier waren, kein Wort mehr miteinander gesprochen und auch ansonsten einen so großen Abstand gewahrt, wie nur möglich.

Doch nach einer weiteren Stunde merkte ich, wie mir unsere beiden Scherzkekse immer mehr leidtaten. Die Armen schienen sich ziemliche Vorwürfe zu machen und ich beschloss, ihr Leiden vorzeitig zu beenden, indem ich mich auf einen Stuhl stellte und versuchte, die Aufmerksamkeit aller anderen Anwesenden zu bekommen.

„Leute, einmal Ruhe bitte! Ich möchte euch etwas sagen!", rief ich. Nach und nach wurde es Stiller im Raum. „Also, ich mache es einfach kurz und schmerzlos:", begann ich, während viele neugierige Augenpaare auf mich gerichtet waren. Am anderen Ende des Raumes erkannte ich Marcus, der mich wissend ansah. „Ich bin seit zwei Jahren in einer glücklichen Beziehung."

Sofort wurde es wieder laut im Raum. „Herzlichen Glückwunsch!" „Warum hast du nichts gesagt?" und „Ich wusste es!" waren nur einige Ausrufe, die ich ausmachen konnte. Doch ich war ja noch nicht fertig. Ruhe würde ich allerdings keine mehr in meine Teamkollegen bekommen, weshalb ich einfach mit den Schultern zuckte und Marcus bedeutete, zu mir zu kommen.

Er tat, wie ihm geheißen und half mir, vom Stuhl zu steigen, bevor er mich küsste und der Raum in lautem Jubel versank. Alle klatschten und jubelten uns zu. Bis auf Jadon und Luke, die, wie ich aus dem Augenwinkel erkennen konnte, mit offenen Mündern dastanden und wie versteinert wirkten.

„Wir dachten du hasst Marcus jetzt! Und das alles nur wegen diesem blöden Aprilscherz, der übrigens ganz allein Jadons Idee war!", jammerte Luke, sobald es wieder einigermaßen ruhig war. „Tja,", grinste ich, „April, April!"

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und hoffe, euch hat der Oneshot gefallen!

MsReyland

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