Jascha Brandt x Tobi Raschl [messages]
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Tobi POV:
Ich kam gerade vom Training nach Hause und wollte einfach nur noch entspannen. Die Einheit war kraftraubend gewesen. Die Fürther trainierten eigentlich nicht viel anders als die Dortmunder, aber Unterschiede gab es doch und an diese musste ich mich erstmal gewöhnen.
Auf einmal gab mein Handy einen Ton von sich und zeigte mir eine neue Nachricht von einer unbekannten Nummer an. Wer war das denn jetzt? Bestimmt irgendein Fan, der auf kuriose Art und Weise an meine Nummer gekommen war. Dennoch öffnete ich die Nachricht und las mir den Text durch.
Hallo Tobi,
du weißt bestimmt nicht, wer ich bin. Wie auch, wir kennen uns kaum und ich hatte bis vor fünf Minuten nicht mal deine Nummer, bis ich meinen Bruder danach gefragt habe. Ich bin Jascha, Jascha Brandt. Du bist mir schon vor einiger Zeit aufgefallen, als ich ein Spiel von euch geschaut habe, als du noch in Dortmund warst. Du bist richtig gut und ich wollte dich fragen, ob wir uns vielleicht mal treffen wollen. Einfach so und ein bisschen abhängen.
Dein Jascha
Jascha Brandt. Der Name sagte mir etwas. Er war der jüngste Bruder von Julian, wenn ich mir nicht täuschte. Ich meinte, ihn auch schon bei dem ein oder anderen Spieltag der A-Mannschaft im Stadion gesehen zu haben. Um sicher zu gehen, gab ich jedoch trotzdem nochmal seinen Namen bei Instagram ein. Ich klickte auf das Profil und sofort sprangen mir die Bilder entgegen.
Es waren nicht viele, aber genug, um mir zu beweisen, dass er echt ziemlich gut aussah. Ich würde ihn eigentlich gerne mal treffen. Vielleicht war er ja auch nicht ganz hetero, genau wie ich. Verdammt, was dachte ich denn da schon wieder. Ich kannte den Kerl gar nicht und wie tief war ich denn bitte gesunken, jemanden nach seinem Instagramprofil zu bewerten. Vielleicht war das alles ein Catfish und in der Realität gab es diese Person gar nicht.
Doch kaum hatte ich das gedacht, merkte ich, wie verdammt absurd das war. Schließlich war Jascha Julians Bruder und Julian war nun mal in jeder Hinsicht real. Schnell bemerkte ich aber, dass es ja trotzdem sein konnte, dass mir jemand schrieb und sich dabei als Jascha ausgab. Vielleicht, um bessere Chancen auf eine Antwort zu haben. Also schickte ich Julian eine kurze Nachricht:
Sag mal, du hast gerade nicht zufällig deinem Bruder Jascha meine Nummer gegeben?
Die Antwort darauf folgte so schnell, dass ich mir beinahe sicher war, dass Julian gerade am Handy gewesen war.
Jup, hoffe das war ok
Okay, damit wäre mein Verdacht mit dem Catfish auch im Sand verlaufen und ich konnte mir sicher sein, dass ich es mit dem echten Jascha Brandt zutun hatte. Ich antwortete Jule noch, dass es okay war, bevor ich mich wieder der Nachricht seines Bruders widmete. Was sollte ich jetzt antworten?
Einige Zeit verbrachte ich damit, den Text einfach anzustarren. Plötzlich verselbstständigten sich meine Finger und tippten eine Antwort, die ich noch einige Sekunden ansah, dann drückte ich auf „Senden".
Hallo Jascha,
vielen Dank für das Kompliment. Ich würde mich wirklich gerne mal mit dir treffen. Wann hättest du denn mal Zeit und wo wollen wir uns treffen? Bremen und Fürth sind ja nicht gerade um die Ecke voneinander.
Tobi
Nachdem ich die Nachricht gesendet hatte, ging ich erstmal duschen und machte mir dann etwas zu essen, mit dem ich es mir auf dem Sofa bequem mache. Ich schaltete den Fernseher an. Es kam irgendeine Dokumentation, die ich einfach laufen ließ. Eine halbe Stunde wurde ich darauf aufmerksam, dass ich eine neue Nachricht von Jascha hatte. Dabei fiel mir auf, dass ich ihn noch gar nicht eingespeichert hatte, was ich gleich mal machte, bevor ich seine Nachricht las.
Mittlerweile waren schon fast drei Wochen vergangen und Jascha und ich schrieben fast täglich. Wir hatten uns auch verabredet, uns in einer Zeit, in der wir beide nicht viel zu tun hatten, mal in Dortmund zu treffen. Das wäre in einer Woche und langsam wurde ich nervös.
Die Nervosität stieg nur, als der Tag des Treffens immer näher rückte und schlussendlich da war. An diesem Morgen brauchte ich doppelt so lange, um mich fertig zu machen, als sonst. In Dortmund war ich schon gestern angekommen, denn das Treffen mit Jascha hatte ich direkt mit einem Besuch zu Hause verbunden.
Viel zu früh machte ich mich schließlich auf den Weg zur verabredeten Stelle am Phönixsee, wo wir uns treffen wollten. Keine Ahnung, was mich geritten hatte, als ich diesen Ort vorgeschlagen, denn im Nachhinein kam er mir dann doch zu romantisch vor. Das war schließlich kein Date. Oder?
Date. Das Wort hatte keiner von uns beiden beim Verabreden des Treffens verwendet, doch irgendwie fühlte es sich für mich schon an wie eins. Ich bezweifelte allerdings, dass Jascha das auch so sah, denn er hatte in dem Monat, in dem wir geschrieben hatten, kein Mal angedeutet, dass er mehr wollte, als ein loses Treffen.
Als ich am verabredeten Treffpunkt angekommen war, war von Jascha weit und breit nichts zu sehen. Viel zu häufig sah ich auf meine Uhr, sodass zwischendurch meist nur eine Minute verstrich, wenn überhaupt. Drei Minuten nach der abgestimmten Zeit, sah ich dann eine Person auf mich zu hetzen. Bei näherem Hinsehen erkannte ich, dass es Jascha war.
„Hi!", begrüßte ich den Bremer, als er bei mir angekommen war und wurde unsicher. Sollte ich ihn umarmen? Oder war das zu unangebracht? Doch er nahm mir die Entscheidung ab, indem er mich einfach kurz in seine Arme zog. „Hallo!", begrüßte er mich ebenfalls. Falls er irgendwie unsicher war, ließ er es sich nicht anmerken.
Der Nachmittag war wundervoll. Jascha war wirklich toll und wir führten einige wirklich nette Gespräche. Am Ende des Tages verabschiedeten wir uns voneinander mit der einstimmigen Erkenntnis, dass bald Wiederholungsbedarf bestand.
Noch Wochen später bestimmte Jascha meine Gedanken. Wir schrieben immer noch und ich freute mich aus irgendeinem Grund immer wie ein kleines Kind, wenn ich eine neue Nachricht von ihm bekam. Als ich Luca, mit dem ich den Kontakt hielt, davon erzählte, lachte er nur und war felsenfest davon überzeugt, dass ich mich in den Bremer verliebt hatte.
Ich wollte ihm nicht glauben, doch dann kam das eine Treffen, das alles veränderte. Es war insgesamt das vierte Treffen. Wir trafen uns wieder am Phönixsee, irgendwie war dieser zu unserem Stammtreffpunkt geworden. Das Treffen war nicht anders als die anderen, die wir bisher gehabt hatten. Es war ein warmer Juliabend, daher blieben wir etwas länger am See als sonst. Wir unterhielten uns und vergaßen die Zeit, bis Jascha mich auf den Sonnenuntergang aufmerksam machte. War es wirklich schon so spät? Aber im Endeffekt war es mir egal, denn der Anblick der untergehenden Sonne, die sich im Wasser des Sees spiegelte, war wunderschön. „Wow.", war alles, was ich hervorbrachte. Leise stimmte Jascha mir zu.
Eine Weile standen wir einfach nur nebeneinander und sahen uns den Sonnenuntergang an. Dann spürte ich plötzlich, wie eine Hand nach meiner griff. Ich sah nach unten und danach zu Jascha. Unsere Augen trafen sich und einen Moment lang blieb mir die Luft weg. Luca hatte doch rechtgehabt, stellte ich umgehend fest. Ich war tatsächlich verliebt.
Ich hatte gar nicht gemerkt, wie sich unsere Gesichter immer nähergekommen waren. Mittlerweile spürte ich Jaschas Atem an meinem Gesicht, bis ich plötzlich auch seine Lippen auf meinen spürte.
Hier ist der zweite Teil des Mehrteilers. Mal ein etwas anderes Pair, aber ich fand es sehr cool, das zu schreiben. Ich hoffe, euch hat es auch gefallen.
In den nächsten Tagen kommt dann vielleicht noch das dritte Pair und ich spoiler das jetzt einfach mal: Es wird wahrscheinlich Jannis x Kai werden. (Was eine Überraschung, nach den vorhergehenden Pairs 😂)
MsReyland
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