Jannis Brandt x Kai Havertz [visit]
words: 1356
Kai POV:
Aufgeregt stieg ich aus dem Flugzeug und wollte so schnell wie möglich mein Gepäck holen, um endlich Jannis wiederzusehen, der auf dem Parkplatz auf mich wartete und mich mitnehmen würde. Julian hatte ihn geschickt, da er leider aufgrund einer Trainingseinheit keine Zeit hatte.
Ich würde es meinem besten Freund natürlich nie ins Gesicht haben, doch ich war froh, dass es Jannis war, der mich abholte, und nicht er. Jannis und ich waren nämlich seit einiger Zeit ein Paar, wir hatten allerdings noch niemandem davon erzählt. Auch Jule nicht. So freuten wir uns über ein bisschen Zweisamkeit, bis Jule vom Training kam und sich mich für das restliche Wochenende, das ich noch hier war, unter den Nagel reißen würde.
„Heyyyy!", grinste ich, als ich an Jannis' Auto ankam. Der Blonde stand an die offene Fahrertür gelehnt und grinste zurück. „Na, Großer?" „Ich hab dich vermisst!", meinte ich und überbrückte den Abstand zwischen uns, um ihm kurz meine Lippen aufzudrücken. Aber wirklich nur kurz, denn wir konnten es nicht riskieren, entdeckt zu werden und immerhin befanden wir uns auf einem offenen Parkdeck. Aufgrund der Uhrzeit und der Pandemiesituation war zwar fast nichts los, doch man konnte ja nie vorsichtig genug sein.
Darum machten wir uns danach auch fast sofort auf den Weg nach Köln, zu Jannis' Wohnung. Dort würden wir uns später mit Jule treffen und wie Jannis mir mit einem fetten Zwinkern verraten hatte, würde auch Marius mit von der Partie sein. Großartig überraschen tat mich das nicht, denn auch auf Social Media waren die beiden in der letzten Zeit unzertrennlich gewesen.
Vor dem Wohnhaus angekommen, stiegen wir aus dem Auto und Jannis schnappte sich meine Tasche aus dem Kofferraum. Ich bot ihm an, ich könnte sie auch selber tragen, doch mein Freund weigerte sich strickt. Stattdessen schloss er die Haustür auf und ließ mir gerade genug Zeit, in den Hausflur zu schlüpfen, da ließ er die Tür auch schon wieder zufallen und rannte die Treppen bis zu seiner Wohnungstür nach oben.
Schnell folgte ich ihm, um abzusichern, dass er nicht noch herunterfiel. Denn Jannis, der ein totaler Sportmuffel war, war auch ein unglaublicher Tollpatsch. Ich wusste noch, wie er mich einmal aus dem Krankenhaus angerufen und mir berichtet hatte, dass er sich einen doppelten Bänderriss zugezogen hatte. Beim Fußballspielen. Jannis spielte nie Fußball und das anscheinend auch mit Grund, wenn er sich direkt einen doppelten Bänderriss zuzog, wenn er einmal spielte.
Glücklicherweise schaffte er es aber heute, die Treppen unversehrt zu erklimmen und so standen wir kurze Zeit später vor seiner Wohnungstür, die er aufschloss. Mein Freund schmiss meine Tasche einfach in die Ecke und ich wollte mich gerade beschweren, da zog er mich an der Jacke zu sich und schloss noch die Tür hinter mir, bevor er unsere Lippen vereinte und mich innig küsste.
Sofort vergaß ich alles um mich herum und erwiderte den Kuss, der kurz darauf in ein wildes Geknutsche ausartete. Weiter als das gingen wir jedoch nicht, denn plötzlich löste sich der Blonde von mir und verkündete stolz: „Ich habe übrigens Jascha verkuppelt." Perplex sah ich meinen Freund an. Zum einen, weil ich gerade gar nicht mit dieser Information gerechnet hatte und zum anderen, weil ich Jannis eigentlich nicht in die Kategorie „Verkuppler" einsortiert hätte. Dort sah ich eher Marco, Thomas Müller, Thomas Delaney und so weiter.
„Ernsthaft? Mit wem?", erkundigte ich mich jedoch schließlich interessiert. „Tobi Raschl.", erklärte Jannis breit grinsend. Der Name sagte mir etwas. „Ist das nicht ein Jungendspieler vom BVB?", hakte ich nach. Der Blonde nickte. „Beziehungsweise, er war es. Jetzt spielt er bei Fürth." „Und wie hast du das angestellt? Soweit ich weiß, kannten sich die beiden vorher nicht mal.", erkundigte ich mich dann gespannt. „Jascha hat ne Wette verloren. Mal wieder. Und diesmal war halt der Einsatz, dass er, wenn er verliert, Jule anschreibt und ihn nach der Nummer von Tobi fragt. Dann haben die zwei ein bisschen geschrieben und sich schlussendlich mehrmals getroffen.", erläuterte er grinsend der Vorhergang seines Plans.
„Und jetzt sind die zusammen oder wie?", fragte ich und sah ihn abwartend an. Ein wissendes Grinsen schlich sich aufs Gesicht meines Freundes. „Nicht offiziell.", verneinte er, füge jedoch hinzu: „Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass da was läuft. Jascha ist seit einigen Tagen gar nicht mehr aus dem Grinsen herauszubekommen."
„Und was ist mit Jule und Marius?", fiel mir dann ein, da Jannis auch in dieser Hinsicht einige Andeutungen gemacht hatte. „Die Beziehung der beiden ist ein offenes Buch für alle aus der Mannschaft und alle, die es regelmäßig mit den beiden zu tun haben.", bemerkte er schulterzuckend, „Manchmal sogar um einiges zu offen. Ich weiß Dinge über meinen großen Bruder, die ich am liebsten irgendwo verbuddeln und vergessen möchte."
Nun konnte ich nicht anders, als ein wenig beleidigt zu sein. Warum hatte Jule mir nichts davon erzählt? Also klar, er wusste auch nicht über meine Beziehung Bescheid, die gleichzeitig die Beziehung seines Bruders war, aber wir hielten unsere Beziehung schließlich geheim. Dass bei Julian also die gesamte Mannschaft Bescheid wusste, ließ mich etwas eingeschnappt reagieren.
Doch Jannis ließ mich gar nicht lange in meinem Eingeschnapptsein verweilen, denn er zog mich in die Küche mit den Worten: „Jule kommt bald und wenn der nix zu essen bekommt, wenn der hier aufkreuzt, spielt er beleidigte Leberwurst. Da kann selbst sein liebster Marius nichts ausrichten. Also lass uns kochen." Seufzend gab ich mich geschlagen und machte mich daran, Jannis dabei zu helfen, das Essen vorzubereiten. Aber auch nur, weil ich selbst Kohldampf hatte.
Der Tisch war gerade fertig gedeckt, da klingelte es an der Tür. „Ich geh schon!", rief ich meinem Freund zu, der noch in der Küche am Werkeln war. Ich wollte gerade den Summer betätigen, da klingelte es nochmal. Diesmal an der Wohnungstür. Verwirrt machte ich auf und stand keine Sekunde später einem über beide Ohren grinsenden Julian gegenüber. Hinter ihm entdeckte ich auch Marius. Das letzte, was ich sah, bevor ich in eine Umarmung gezogen wurde, die mich fast erdrückte, war die grüßende Hand der Dortmunder 39. „Jule, Luft!", keuchte ich, nachdem er mich sehr lange sehr fest gedrückt hatte. Daraufhin ließ er mich widerwillig los.
Seine Miene erhellte sich jedoch wieder, als er den Geruch des Essens roch, der mittlerweile durch die gesamte Wohnung zog. „Essen!", rief er freudig. Im nächsten Moment schien es, als hätte er vergessen, wen er gerade noch so euphorisch begrüßt hatte und er stürmte an mir vorbei in Richtung Küche. Dabei wäre er fast mit seinem Bruder zusammengestoßen, der gerade aus eben dieser trat. Schnell bat ich noch Marius herein, bevor ich die Tür schloss und amüsiert dem Schauspiel zusah, das sich bot.
„Jannis! Du hast gekocht!" Julians Augen strahlten begeistert und hinter mir hörte ich Marius kichern. „Ich liebe dich, kleiner Bruder! Meine Nummer eins!", verkündete die Dortmunder Nummer 19 dann, was Jannis bloß mit einem Lachen kommentierte. „Tut mir leid, Jule. Aber das kann ich leider so nicht erwidern. Kai ist meine unangefochtene Nummer eins. Du wirst dich wohl mit Platz zwei zufriedengeben müssen." Mit diesen Worten trat er zu mir herüber und platzierte einen Kuss auf meinen Lippen.
War das gerade wirklich passiert? Hatte Jannis gerade wirklich unsere Beziehung vor seinem Bruder und dessen Freund preisgegeben? Anscheinend, denn Julian begann zu schmollen und einen Moment lang dachte ich, der Ausdruck auf seinem Gesicht wäre echt, bis ich sah, dass seine Mundwinkel zuckten und er sich ein Lächeln verkneifen musste.
„Ich nehme alles zurück. Marius ist meine Nummer eins.", ließ der Blonde dann verlauten und stellte sich demonstrativ neben seinen Freund. „Aber ihr dürft ruhig gegenseitig eure Nummer einsen sein.", fügte er dann hinzu, „Ihr seid nämlich wirklich ein süßes Paar."
Einen Moment lang dachte ich schon, er würde das so stehen lassen, doch natürlich kam da noch etwas: „Also natürlich nicht so süß wie Marius und ich, aber ich seid mit da oben." Plötzlich grinste Jannis breit. „Und Jascha und Tobi? Was ist mit denen?"
„Ich wusste es!", triumphierte Julian. Dann dachte er kurz nach und meinte: „Das wird dann aber leider nur Platz drei. Nach uns. Und können wir jetzt bitte essen? Ich hab Hunger und es riecht so gut."
Das wäre dann der dritte Teil der Serie zu den Brandt-Brüdern. Ich hoffe, euch haben die Oneshots gefallen! Als nächstes kommt dann nochmal ein Zweiteiler, der keiner werden sollte, bei dem sich aber die Handlung irgendwie so lang streckt, dass ich einen draus machen werde.
Bis dahin!
MsReyland
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