Jamal Musiala x Jude Bellingham [bad omens]
words: 1284
Jamal POV:
Hier war ich also. Stumm die Dortmunder beobachtend, die ausgelassen vor der Südkurve feierten. Man konnte meinen, sie hätten gewonnen, so euphorisch waren sie. Aber das Schlimmste für mich war gar nicht, dass der BVB das Unentschieden im Klassiker nach einem 0:2 Rückstand feierte wie einen Champions-League-Sieg.
Stattdessen haftete mein Blick auf einem einzelnen Spieler des BVB. Jude. Jude, der gerade mit Gio lachte und ihn umarmte. Obwohl der Amerikaner nicht im Kader gewesen war, hatte er das Spiel natürlich von den Zuschauerrängen verfolgt und feierte nun mit seiner Mannschaft auf dem Platz. Oder sollte ich lieber sagen mit Jude? Denn die beiden schienen alles um sich herum auszublenden.
„Ey, Bambi, kommst du?", ertönte plötzlich Leroys Stimme hinter mir. Es fiel mir schwer, meinen Blick von Jude loszureißen, doch schlussendlich schaffte ich es doch und drehte mich um. Der besorgte Ausdruck auf Leroys Gesicht war unübersehbar. „Komm.", meinte er, ehe er einen Arm um meine Schultern legte und mich sanft zur Gästekabine des Signal Iduna Parks geleitete.
Dort angekommen brachte mich Leroy zu meinem Platz, auf den ich mich fallen ließ, um dann mein Gesicht in den Händen zu vergraben. Ich hatte gedacht, ich wäre über Jude hinweg gewesen, nach allem, was passiert war. Ich hatte gedacht, ich müsste den Schmerz, den er mir zugefügt hatte, nie wieder spüren. Ganz offensichtlich hatte ich falsch gedacht.
„Bambi?" Die Stimme, die auf einmal neben mir erklang, ordnete ich Serge zu, was mir bestätigt wurde, als ich meinen Kopf hob. „Alles gut bei dir?" Es war wohl mehr eine rhetorische Frage, denn die Antwort war ja wohl offensichtlich. „Hey, ist es das Spiel?", probierte Serge zu erfragen. Ich schüttelte den Kopf. „Was dann? Möchtest du darüber reden?", hakte er weiter nach. Wieder schüttelte ich den Kopf.
Eine Lüge. Ich wollte nur zu gerne darüber reden, was zwischen Jude und mir passiert war und so allen zeigen, was für ein Arschloch Jude Victor William Bellingham war. Aber ich konnte es nicht. Denn die Gefühle für ihn waren aus einem unerklärlichen Grund nie verschwunden und ich würde im Gegensatz zu Jude nie jemanden verletzen, den ich liebte. Wobei ich anzweifelte, dass er mich je geliebt hatte, denn so wie mit Gio war er mit mir nie umgegangen. Dabei waren die beiden meines Wissens gar nicht zusammen.
„Sicher?", fragte Serge skeptisch nach, „Auch nicht mit Leroy, Manu oder Josh?" Einige Plätze neben uns wurde Joshua hellhörig, als sein Name fiel. „Was ist?" Er musterte mich, runzelte die Stirn und fragte: „Alles okay, Bambi?" „Offensichtlich nicht, aber er will nicht darüber reden.", klärte Serge ihn auf.
„Hat es was mit der Tatsache zu tun, dass du vorhin die ganze Zeit Bellingham angestarrt hast?", erkundigte sich Jo. Ich wollte ihm eigentlich nicht zeigen, dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte, aber mein Körper zuckte bei der Erwähnung von Jude reflexartig zusammen und verriet mich so.
Auf Serges überraschten Blick hin meinte Joshua schulterzuckend: „Ich bin nun mal sehr aufmerksam." Dann setzte er sich neben mich auf die Bank. „Willst du wirklich nicht darüber reden? Es würde bestimmt helfen." Nachdem ich innerlich mit mir gerungen hatte, antwortete ich schließlich leise: „Okay, aber können wir das bitte woanders machen?"
Eigentlich hatte ich damit gemeint, dass wir bei einem von uns Zuhause reden sollten, wenn wir wieder in München waren. Joshua hatte das aber anders verstanden und mich direkt aus der Kabine und zurück ins Stadion gezogen, wo die Ränge mittlerweile fast leer waren. Und so saßen wir nun auf der menschenleeren Tribüne und Josh wartete darauf, dass ich von mir aus begann, zu erzählen.
„Also...", fing ich schließlich leise an, nachdem ich ausführlich darüber nachgedacht hatte, wo ich am besten anfing. „Jude und ich haben ja in England zusammen in den Junioren-Nationalmannschaften gespielt. Da haben wir uns kennengelernt und uns angefreundet. Aus der Freundschaft wurde dann bald etwas mehr, wenn du verstehst, was ich meine. Es war keine Beziehung, aber wir haben...naja." Josh nickte, um mir zu verstehen zu geben, dass er wusste, was ich meinte.
„Dann habe ich mich in ihn verliebt. Mir war bewusst, dass er nicht dasselbe für mich empfand, aber es war mir egal. Ich habe es weiter zugelassen, weil ich ihn nicht komplett verlieren wollte. Es hat jedes Mal mehr wehgetan, wenn er danach einfach gegangen ist. Es war jedes Mal dasselbe. Es ging immer weiter, sogar noch als wir beide in der Bundesliga angefangen haben. Irgendwann hat er es dann beendet mit den Worten, er könne das nicht mehr, weil er sich verliebt habe." Ich hörte, wie Josh zischend einatmete.
„Das war auch einer der Gründe, warum ich mich entschieden habe, für Deutschland zu spielen.", gab ich zu. „Damit du nicht mit ihm zusammenspielen musst?" Ich nickte. Einige Zeit herrschte Schweigen, dann brach Joshua die Stille. „Wow, dass du sowas schon durchgemacht hast, ist echt krass. Hat er dir denn gesagt, in wen er sich verliebt hat?"
„Nein.", erwiderte ich, „Für einige Zeit dachte ich, es sei irgendein Mädchen, aber als ich ihn dann mit Gio gesehen habe, habe ich eins und eins zusammengezählt." „Hmm.", machte Josh nachdenklich, „Ich hatte gar nicht das Gefühl, dass die sich so nah stehen. Klar, sie sind Freunde, aber ich hätte jetzt nicht vermutet, dass sie zusammen sind." „Das liegt daran, dass wir es nicht sind.", mischte sich plötzlich eine mir fremde Stimme mit einem amerikanischen Akzent ein.
Erschrocken drehte ich mich um, Josh tat es mir gleich. Einige Reihen über uns stand Gio Reyna und lächelte uns an. „Jude and I are just friends.", stellte er auf Englisch klar, da er sich wohl nicht zutraute eine so wichtige Information auf Deutsch zu übermitteln. „Okay, dann lag ich falsch. Es ist doch irgendein Mädchen.", korrigierte ich mich an Joshua gewandt. „There is no girl. I would know.", meinte Gio dann allerdings.
"Fine." So ganz allmählich platzte mir der Kragen. „Then it's some guy. I don't care." "But you should.", beharrte Gio, "Because Jude is madly in love with you, bro." "No he's not.", schnaubte ich, "If he were, why did he not tell me and hurt me instead." Gio seufzte. "Because he's scared, you know. He's never felt anything like what he feels towards you for anyone before. At least that's what he told me." "Do you even know how long it took me to get over him after what he did to me? And now what? You expect me to come running back to him just because you told me everything was a misunderstanding?"
"No, I don't.", widersprach mir der Amerikaner, "I just wanted to tell you because Jude never would have and honestly, I don't really know you but I think you two are meant to be together. Or at least I hope so because otherwise I would've just risked my friendship with Jude for nothing."
Mit diesen Worten verschwand er. „Is he fucking serious? Warum zerstört er alles, was ich mir aufgebaut habe?", zischte ich, es kostete mich wirklich viel Beherrschung, nicht zu schreien. „Er wollte nur helfen, Bambi.", nahm Joshua Gio in Schutz. „Ich weiß, aber es ändert nichts." Josh hob die Augenbrauen. „Tut es nicht?"
„Nein. Während...was auch immer das mit Jude war, gab es so viele Omen, die danach geschrien haben, es zu beenden. Ich habe es nicht getan und ich bereue es. Wie ich schon gesagt habe, ich werde nicht zu ihm zurückgehen, nur weil Gio meint, dass alles ein Missverständnis war. Das ist es mir nicht wert."
Und alle diese Worte waren wahr. Auch wenn Gio der Meinung war, dass Jude und ich zusammengehörten, ich war anderer Meinung. Wir würden beide auch ohneeinander glücklich werden können. Vielleicht könnten wir uns eines Tages aussprechen und wieder Freunde sein. Aber mehr nicht.
Ein Oneshot zum Spiel gestern. Ich hab beim 2:2 einfach so geschrien vor Erleichterung 😅. Eigentlich wollte ich Schlotteyemi schreiben, aber auf die beiden hat die Storyline irgendwie nicht so richtig gepasst, deswegen gibt's Jamal x Jude, ausnahmsweise mal ohne "Happy End". Ich glaube auch nicht, dass ich eine Fortsetzung schreiben werde, als macht euch keine Hoffnungen.
Ich hoffe euch gefällt der OS!
MsReyland
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top