Fiete Arp x Lewis Holtby [maths]

A/N: Alles an diesem Oneshot bis auf die Charaktere und der Fakt, dass sie Fußballer sind, entspringt meiner Fantasie. Zeitlich einzuordnen ist der OS so ca. 2017/18 oder wann auch immer Fiete sein Abi gemacht hat.

words: 1181
Vollkommen geschafft ließ Fiete hinter sich die Wohnungstür ins Schloss fallen. Eigentlich ging er gerne zur Schule. Die meisten Fächer machten ihm Spaß und mit den Lehrern kam er gut klar. Doch seit er in diesem Semester einen neuen Mathelehrer bekommen hatte ─ seine vorherige Lehrerin war schwanger geworden ─ waren die drei wöchentlichen Stunden im Mathegrundkurs zur reinsten Tortur geworden.

Der Vertretungslehrer kam von auswärts und hatte vermutlich in seinem Leben noch nie vor einer Klasse gestanden. Anders konnte er sich dessen Unterrichtsmethoden nicht erklären. Herr Fischer ─ so hieß er ─ ratterte nur so durch die Aufgaben. Wenn er an der Tafel vorrechnete, machte er die Hälfte der Rechenschritte im Kopf und setzte voraus, dass sich jeder einzelne Schüler an alles erinnerte, was jemals in der Mittelstufe drangekommen war.

Abgesehen davon, dass die Wenigsten den gesamten vorgesehenen Lehrplan im Unterricht geschafft hatten, erinnerte sich wohl niemand ─n-i-e-m-a-n-d─ an jedes einzelne Thema, das jemals erwähnt worden war. Und es machte Fiete verrückt.

Er trauerte immer noch seiner vorherigen Lehrerin hinterher, die immer alles nochmal erklärt und bei der er alles verstanden hatte.

„Hey, na?", wurde Fiete auch schon von seinem Freund begrüßt, der aus dem Wohnzimmer der Wohnung in den Flur trat, während Fiete sich gerade die Schuhe von den Füßen trat. „Hey.", erwiderte er und spürte Lewis' Präsenz eindeutig auf sich wirken. Alle Anspannung wich von ihm ab und der Ärger über seinen blöden Mathelehrer war fast verflogen. Fast.

„Wie wars?", fragte der Ältere und nahm Fiete seine Jacke ab, um diese an die Garderobe zu hängen. „Gut.", erwiderte der Jüngere lächelnd, „Nur Mathe war scheiße.", fügte er schnaubend hinzu. „Wozu tu ich mir das eigentlich noch an? Ist ja nicht so, als würden wir beim Training regelmäßig die ideale Flugbahn unserer Bälle berechnen. Ich bin Fußballer, kein Mathematiker.", jammerte Fiete dann, während er sich seinen Weg in die Küche bahnte, wo sich sein nächstes Ziel befand. Der Kühlschrank. Lewis folgte ihm.

„Aber Fußball ist nun mal nicht das ganze Leben.", seufzte dieser, was Fiete mit prompt mit „Leider" kommentierte. Er drehte sich zu seinem Freund um, als er vor dem Kühlschrank angekommen war. Oh nein. Lewis hatte diesen Ausdruck im Gesicht, wie immer, wenn er gleich eine Lebensweisheit von sich geben würde. „Aber was würden wir machen, wenn alle Leute nur noch Fußball spielen würden? Wer würde unsere Infrastruktur aufrechterhalten? Wo wären die Banker, die Ingenieure, Himmel, wo wären die Verkäufer? Außerdem kann Mathe sehr nützlich sein."

Doch mit dieser Antwort konnte Fiete sich immer noch nicht zufriedengeben. „Wo muss ich denn in meinem Alltag etwas mit Integralen berechnen? Oder eine e-Funktion ableiten? Von einer Kurvendiskussion mal ganz zu schweigen." Lewis seufzte zum wiederholten Male. Fietes Hass auf die Mathematik hatte sich seit seinem Lehrerwechsel ja ganz schön ausgeprägt.

„Komm mal her.", meinte er und breitete seine Arme aus. Diesen Gefallen tat Fiete ihm nur zu gerne. In null Komma nichts hatte sich der Jüngere in die Arme des Halbbriten geworfen, schloss die Augen und atmete tief durch.

Sanft hielt Lewis Fiete fest, der, trotz des fast lächerlich großen Größenunterschiedes, seinen Kopf in seiner Halsbeuge vergrub. Lächelnd küsste Lewis Fietes wuscheligen Lockenkopf. „Du schaffst das, okay? Es ist nur Mathe. Ich versuche dir zu helfen, wo ich kann. Und selbst, wenn du nicht bestehst, was ich nicht glaube, ist das nicht der Weltuntergang. Das gleichst du mit dem Rest deiner Noten wieder aus.", raunte er dem Jüngeren sanft ins Ohr, „Zum Beispiel mit deinen 15 Punkten in Sport."

Bei dem Gedanken an den Schulsport stöhnte Fiete genervt auf. Er verstand immer noch nicht, warum er dort teilnehmen musste. Er ging doch schon fast täglich zum Training. Doch die Schule hatte das nicht einsehen wollen uns so musste er wie jeder andere auch einen Sportkurs belegen.

Einige Zeit ─ waren es Sekunden? Minuten? Stunden? ─ standen sie noch einfach so ineinander verschlungen in der Küche. Dann übermannte Fiete der Hunger und er musste sich widerwillig von Lewis lösen, um die Lasagne, die Lewis vorgestern gemacht hatte, herauszuholen. Der Ältere beobachtete ihn dabei, wie er sich Stück abnahm, es auf einen Teller legte und diesen dann in die Mikrowelle stellte.

Kaum war das vollbracht, schmiegte er sich wieder an seinen Freund. „Kannst du mir später bei den Mathehausaufgaben helfen?", durchbrach Fiete nach einigen Sekunden das Schweigen. Heute war trainingsfrei, weshalb Fiete den Nachmittag statt mit Training mit Hausaufgaben verbringen würde. Größtenteils mit Mathe, denn die Hausaufgaben der anderen Fächer wären schnell erledigt.

„Klar.", erwiderte Lewis. Für Fiete würde er so ziemlich alles tun. Sogar all sein Wissen über Oberstufenmathe aus der allerhintersten Ecke seines Gehirns kramen, denn um ehrlich zu sein, hatte auch der Halbbrite früher so seine Differenzen mit dem Fach gehabt. Doch mithilfe von Fietes Mathebuch und einigen Youtube-Videos war er in der Lage, Fiete die Themen „besser als jeder Mathelehrer" zu erklären, wie der Jüngere zu sagen pflegte.

Lewis bezweifelte das zwar ─ sein Mathelehrer war seiner Meinung nach viel besser im Erklären gewesen als er selbst ─, aber solange er Fiete half, kümmerte es ihn nicht weiter.

Pling. Die Mikrowelle war fertig. Fiete schlitterte quasi über den Fliesenboden der Küche, um an sein Essen zu kommen. Das Essen aus der Mensa konnte einfach nicht mit Lewis' Kochkünsten mithalten. Immer wieder aufs neue entdecke er die Göttlichkeit der Lasagne seines Freundes. So auch heute. „Mhhh.", machte Fiete genießerisch, während er sich an den Küchentisch setzte und die erste Gabel in seinen Mund schob.

Doch die Freude hielt nur kurz. Zwei Sekunden später spuckte er die Lasagne zurück auf den Teller, nachdem er sich den kompletten Mund verbrannt hatte. „Heiß.", stellte er das Gesicht verziehend fachmännisch fest. Lewis gluckste, während er, ungläubig über die Leichtsinnigkeit seines Freundes, den Kopf schüttelte und Fiete ein Glas mit kaltem Wasser füllte. Kurze Zeit später war das Essen zum Glück abgekühlt und Fiete verschlang es genüsslich.

Eine Stunde später saßen Fiete und Lewis gemeinsam im Wohnzimmer, umgeben von Fietes Mathesachen. „Ich kann nicht mehr.", jammerte dieser und ließ seinen Stift fallen, „Mein Gehirn kann das nicht."

Etwas mitleidig beäugte Lewis seinen Freund. Immerhin erinnerte er sich selbst noch zu gut an den Stress, den die Oberstufe so mit sich brachte. Doch er hatte noch ─ mindestens ─ ein Ass im Ärmel. Von irgendwoher zauberte er Schokolade her und Fietes Augen begannen zu strahlen, wie sie es nur taten, wenn er Schokolade sah. Lewis reichte ihm ein Stück, in dass der Jüngere biss und augenblicklich genüsslich die Augen verdrehte.

„Ich liebe dich.", sagte Fiete und schenkte dem Halbbriten ein Strahlen. „Wirklich? Gerade sah es aus, als würdest du die Schokolade mehr lieben als mich.", neckte der Ältere seinen Freund, ehe er ihm einen kurzen Kuss aufdrückte. „Das kann man doch nicht vergleichen.", protestierte Fiete, „Du bis ein Mensch und Schokolade ist...Schokolade!" „Ich weiß doch, ich weiß.", erwiderte Lewis und hob abwehrend die Hände.

Nach der Schokoladenpause konnte Fiete sich schon wieder viel besser konzentrieren. Plötzlich stieß er einen Laut des Triumphs aus. „Ich hab's!", exklamierte er, „Ich hab's endlich verstanden!" „Siehst du,", grinste Lewis und küsste ihn, „Ich sag doch, du schaffst es!"

Hier bin ich wieder! (Nach 3 Monaten lol)
Habe ich gerade meinen Hass (oder eher meine Unzufriedenheit?) auf meinen neuen Mathelehrer in einen Oneshot verpackt? Maybe.
Ich muss sagen, über Fiete und Lewis weiß ich eigentlich nicht viel, ich schaue mir nur sehr gerne die Videos von Holstein Kiel an und da sind mir die beiden aufgefallen. Und irgendwie passte das Thema auch für die beiden.
Ich hoffe, der Oneshot gefällt euch. Die Erzählperspektive und der Stil sind ja etwas anders als sonst.
Naja, vielleicht schreibe ich ja in nächster Zeit mal wieder mehr, wir werden sehen.

MsReyland

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