Erling Haaland x Gio Reyna [injury]

Info: Ich habe das Spiel leider nicht sehen können und auch nicht den vollen Netradiobeitrag gehört. Daher stimmt nur der grobe Verlauf mit der Realität überein.

words: 1137

20.02.2022
Gio POV:

„Immer mit der Ruhe, kjære!", lachte Erling, als ich mich beim heruntersteigen der Treppen fast auf die Schnauze legte, weil ich einfach zu hibbelig war. „Ich bin halt aufgeregt und freu mich.", erklärte ich und hielt mich für die restliche Treppe am Geländer fest, um mich nicht zu verletzen. Heute würde ich im Spiel gegen Gladbach schließlich zum ersten Mal nach einer langen Verletzungspause wieder in der Startelf stehen, eine weitere Verletzung wäre da unangebracht.

„Ich weiß, aber das ist kein Grund, die Treppe runterzufallen.", grinste Erling, während er in seiner Hosentasche nach den Autoschlüsseln kramte, „Das wäre sogar kontraproduktiv." Dann zog er den Schlüssel aus seiner Tasche und schloss das Auto auf, sofort schmiss ich meine Tasche auf den Rücksitz und machte es mir danach auf dem Beifahrersitz bequem. Denn obwohl ich schon seit längerer Zeit meinen Führerschein besaß, ließ Erling mich immer noch nicht sein Auto fahren. Mir war das ziemlich gleichgültig, denn ich genoss den Chauffeurdienst, weniger Arbeit für mich.

Mein Freund würde heute nicht spielen, da er sich verletzt hatte, doch natürlich würde er sich nie ein Heimspiel seiner Mannschaft entgehen lassen und schon gar nicht meinen ersten Startelfeinsatz seit Ewigkeiten. Ich war zwar traurig, dass wir nicht gemeinsam auf dem Platz stehen würden, doch immerhin wäre er im Stadion.

Die Zeit bis zum Anpfiff zog sich wie Kaugummi, doch endlich war es soweit und ich betrat gemeinsam mit Jude und Donny den grünen Rasen des Signal Iduna Parks. Sofort wanderte mein Blick in Richtung VIP-Tribüne und fand die blauen Augen meines norwegischen Freundes, der genau in diesem Moment zu mir heruntersah und mir zwei Daumen nach oben zeigte, womit er mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Das Spiel wurde angepfiffen und ich merkte schnell, wie sehr es mir gefehlt hatte, von Anfang an zu spielen. Besser wurde es nur, als Marco in der 26' Minute das 1:0 schoss. Doch dieser Freude wurde schnell ein Ende gesetzt, als ich vier Minuten später einen Schmerz in meinem Oberschenkel spürte. Scheiße, war etwa meine Verletzung wieder aufgegangen? Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was wäre, wenn. Denn dann wäre eine lange Verletzungspause unvermeidbar und das, nachdem ich doch gerade erst aus einer monatelangen Pause zurückgekommen war.

Ich glitt hinunter auf den Rasen und vergrub mein Gesicht in den Händen. Besorgt kamen einige meiner Mitspieler auf mich zu. Jude hockte sich neben mich. „Alles okay?", fragte er und ich konnte die Sorge in seiner Stimme deutlich hören. Stumm schüttelte ich den Kopf. Da kamen auch schon die Teamärzte mit ihren Taschen angelaufen. „Was ist passiert, Gio? Wo tut's weh?", fragte mich unser Teamarzt. „Oberschenkel.", brachte ich nur heraus und wollte gerade nichts sehnlicher, als in Erlings Armen zu liegen und einfach alles zu vergessen. Sofort warf Dr. Braun einen Blick auf mein Bein und tastete es ab. „Das sieht nicht gut aus, Gio.", meinte er dann und ich bereitete mich mental schon mal aufs Schlimmste vor. „Du wirst definitiv ausgewechselt werden müssen, aber wir werden uns das auf jeden Fall nochmal genauer angucken, um wirklich zu sehen, ob deine Verletzung wieder aufgegangen ist." Er versuchte, mir Hoffnung zu machen und das schätzte ich, doch ich war von Natur aus mehr ein Pessimist als ein Optimist und so überhörte ich den letzten Satz einfach.

Der Arzt gab den Trainern an der Auswechselbank ein Zeichen, dass ich raus müsste. Diese reagierten sofort und schickten Julian zum Aufwärmen, während ich von zwei Helfern gestützt das Spielfeld verließ.

Meine Augen glitten zur Tribüne, wo vorhin Erling gesessen hatte, doch von meinem Freund war dort weit und breit nichts zu sehen. Diese Tatsache klärte sich auf, als wir den Behandlungsraum in den Katakomben erreichten. Denn vor der Tür stand der Norweger. Als er mich sah, eilte er sofort auf mich zu und schloss mich in seine Arme. „Oh, kjære!", wisperte er besorgt und strich mir vorsichtig durch die Haare. „Es ist bestimmt nur halb so schlimm. Geh nicht immer vom Schlimmsten aus, okay? Die Ärzte untersuchen dich jetzt nochmal und selbst, wenn es schlimm sein sollte, wovon wir natürlich nicht ausgehen, bin ich für dich da. Ich bleibe bei dir, egal was. Ja?", sprach der Norweger mir Mut zu, woraufhin ich halbherzig nickte und mich von ihm weiter bin zum Behandlungsraum stützen ließ.

Dort wurde mein Oberschenkel erstmal gründlich untersucht und am Ende die erleichternde Diagnose des Teamarztes: Meine Muskelverletzung war nicht wieder aufgegangen. Ich würde zwar trotzdem etwa zwei Wochen pausieren müssen, doch das war nicht mal halb so schlimm, wie ich es befürchtet hatte. Lächelnd küsste Erling meine Stirn. „Hab ich doch gesagt." Alles was ich darauf erwiderte war: „Ich liebe dich." „Jeg også elsker deg.", antwortete der Norweger und küsste mich diesmal richtig, bevor wir den Behandlungsraum verließen, um nach Hause zu fahren. Duschen würde ich dort.

Als wir ins Auto stiegen, liefen die letzten zehn Minuten des Spiels und es stand 4:0 für uns. Dementsprechend gut gelaunt waren auch Nobby und Boris, die wie immer das Netradio moderierten, welches ich nun anschaltete, während Erling den Motor startete. Plötzlich wurde Nobby immer lauter und rief kurz danach: „TOOOOOR! MARCO REUS MACHT DAS 5:0!"

Grinsend sahen Erling und ich uns an. Das wurde ja immer besser. Anscheinend war das Toreschießen ohne Erling doch nicht so unmöglich, wie es die Presse immer darstellte. Wir waren schon fast Zuhause angekommen, da verkündete Boris: „Das gibt einen Elfmeter für Borussia Dortmund. Emre Can wird ausführen."

Ich drückte Emre fest die Daumen, obwohl das Tor natürlich für den Sieg eigentlich nicht mehr gebraucht wurde, da Gladbach es in einer Minute und der Nachspielzeit wohl eher nicht schaffen würde, fünf Tore zu schießen. Doch ich würde Emre dieses Tor natürlich trotzdem gönnen und ein verschossener Elfmeter sah auf keiner Statistik gut aus.

Umso mehr freute ich mich, als der Deutsche den Elfer verwandelte und auf 6:0 erhöhte, was dann auch der Endstand war. Wenigstens war das Spiel aus dieser Sicht ein Erfolg gewesen und wir hatten weiterhin nur sechs Punkte Abstand auf die Bayern. Theoretisch war also noch alles möglich.

Als wir zu Hause waren, verzog ich mich ich die Dusche, während Erling etwas zu essen kochte. Eine halbe Stunde später trat ich aus dem Badezimmer und humpelte etwas unbeholfen ins Wohnzimmer, wo mein Freund auf dem Sofa saß, während dem Geruch nach zu Urteilen in der Küche eine Lasagne im Ofen brutzelte. „Hey.", begrüßte mich der Ältere und stand sofort auf, um mir zum Sofa zu helfen, auf das ich mich erschöpft fallen ließ.

Ich wartete, bis Erling sich neben mir niedergelassen hatte, dann kuschelte ich mich an ihn und genoss die leichte Kopfmassage, die er mir gab.

„Das war nicht das Startelfdebüt, das du dir vorgestellt hast, hm?", murmelte er schließlich mitfühlend. „Nee...", gab ich seufzend zu, „Aber du warst da und das hat es 100 Mal besser gemacht."

Der erste OS im neuen Buch! 🥳

Ich hoffe er hat euch gefallen. Ich dachte mir, ich schreibe mal wieder Reylabd, weil man davon ja bekanntlich nie genug bekommen kann!

MsReyland

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