Marius Wolf x Julian Brandt (Fortsetzung)

Da gestern nichts gekommen ist, baller ich hier einfach mal dir Fortsetzung hinterher😉

TW: Thematisierte Depressionen, essstörung, selbstverletzung. (Alles nur angedeutet, die Selbstverletzung erwähnt)

Viel Spaß beim lesen 🙈😇

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Das schlechte Gewissen nagte an mir, ich hatte Julian in den letzten Tage wieder genauer unter die Lupe genommen. Dir Müdigkeit schien immer schlimmer zu werden, die Augenringer waren tiefer, die Haut blasser. Es mochte mir nur so vorkommen, doch ich glaubte zu sehen, dass er abnahm. Es ging ihm schlechter als zuvor. Wo die Wunden, die mein Vater ihm zugefügt hatte verblassten, hatte ich das Gefühl, das er sich an anderen Orten neue hinzufügte. Warum sonst würde er plötzlich nur noch langärmliche Sachen tragen? Ich wusste das es Zeit war zu handeln, ich konnte nicht mehr mit ansehen, wie er litt. Nervös stand ich also mit einem Strauß Rosen vor seiner Wohnungstür. Hoffte nicht zu creepy herüber zu kommen, hoffte das die Blumen nicht too much waren. Lange Zeit hörte ich nichts, dabei wusste ich das er zuhause war. Dann hörte ich leise, schleifende Schritte die auf die Tür zu kamen. Vorsichtig wurde die Tür aufgezogen, nur einen Spaltbreit. "Man Marco, wie oft soll ich dir nich sagen das es mir gut geht und das ich keine Lust auf einen Männerabend hab-", fing er an, brach ab als er mich erkannte. Er sah aus als hätte er bis gerade eben geschlafen, die Müdigkeitdeutlich in seinem Gesicht zu sehen. Lange Zeit starrte er mich einfach an, sein Mund hing etwas offen, ich hoffte das es nicht Angst war die ich in seinen Augen sah, sondern bloß Überraschung. "Was- was machst du denn hier?", fragte er leise, sah auf die Blumen in meiner Hand herunter. "Ich- ich wollte dich sehen und mich nochmal entschuldigen und vielleicht auch einfach nach dir sehen", antwortete ich überrumpelt, mit der Frage hätte ich rechnen sollen... "darf ich reinkommen?", fragte ich verlegen, hätte mich im möchten Moment selbst Ohrfeigen können, warum sollte er seinen Entführer in seine eigenen vier Wände einladen? "Du weiß ja wo das Wohnzimmer ist", sagte er mit einem verbitterten Unterton, öffnete die Tür ein Stückchen weiter und ließ mich herein. Ich hielt ihm den Strauß Rosen hin, wartete bis er diesen entgegen nahm, betete das er es als Versönungsgeste ansah. Zögerlich ging ich vor, trat in sein gemütliches Wohnzimmer und nahm am Rand der Couch Platz. Unsicher mit seinen Ärmeln spielend setzte er sich auf die andere Ecke der Couch, sagte nichts. "Ich kann dir echt nicht genug sagen wie leid es mir tut, das uch dich in diese Situation gebracht habe. Ich wusste nicht was ich sonst hätte tun sollen, hab mich nie getraut zur Polizei zu gehen, du hast ja gesehen warum..", fing ich an, kratzte mich unsicher am Hinterkopf. Ich sah wie er nickte, es war nur eine minimale Bewegung, aber ich konnte sie sehen und es brachte mir unglaublich viel Erleichterung. "Du hast mich da zwar reingebracht, aber di hast mich da auch wieder rausgeholt und bist über deinen eigenen Schatten gesprungen. Wahrscheinlich wäre es für uns beide deutlich schlimmer ausgegangen wenn du mich nicht dahin gebracht hättest, das weiß ich jetzt", kam es leise und zögerlich von ihm. Nun etwas mutiger rutschte ich ein Stückchen näher, beobachtete seine Reaktion. "Darf- darf ich dich umarmen?", fragte ich, hatte den plötzlichen Drang ihn einfach in die Arme zu schließen und ihn vor der Welt und all dem bösen da draußen zu beschützen. Kurze Stille herrschte zwischen uns, ich sah förmlich wie die Rädchen in seinem Kopf sich drehten und er überlegte ob das eine gute Idee war. Ich gab ihm die Zeit die er brauchte, wusste dass das hier extrem schwer für ihn sein musste, hätte nicht damit gerechnet das er mich überhaupt hereinließ. Dann erkannte ich wie er nickte, ganz zaghaft, fast ängstlich. Ich drehte mich etwas zu ihm, breitete meine Arme aus und rückte ein kleines Stückchen näher, den Rest überließ ich ihm, wollte nicht das er sich zu etwas gezwungen fühlte oder von mir überrumpelt wurde. Langsam kam er auf mich zu, platzierte sich zwischen meinen Armen und kehrte sich leicht, etwas verkrampft an meine Brust. Vorsichtig legte ich meine Arme um ihn, Strich zart über seinen Rücken und durch seine Haare. Eine Weile saßen wir dort ziemlich verkrampft, bis er sich ganz langsam anfing zu entspannen und einfach locker ließ. Die Wand um ihn herum bröckelte etwas und schon bald hörte ich ihn leise schluchzen. Überfordert hielt ich ihn einfach weiter fest, wusste nicht wie ich ihn trösten konnte, was ich sagen sollte, also ließ ich ihn einfach weinen, ließ ihn seine Wut, seine Trauer und Verzweiflung aus dem System weinen. "Ist okay", flüsterte ich irgendwann, konnte die Stille nicht mehr ertragen und hoffte ihm mit den Worten ein wenig mehr geben zu können. Ich kannte solche Situationen nicht, wusste nicht wie ich mit so vielen Gefühlen umgehen sollten, wo meine Eltern doch immer so kalt zu mir waren.

Als er sich langsam wieder etwas beruhigte, war uch fast erleichtert, diese überforderung hatte mich ziemlich verunsichert, hatte ich etwas falsch gemacht? "Danke", flüsterte er, wischte sich die restlichen Tränen aus den Augen. "Ich glaub das hab ich mal wieder gebraucht", sagte er, ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen, ein Lächeln das mein Herz schneller klopfen ließ. Man war sein Lächeln süß und das war noch nichtmal ein volles Lächeln. Erneut vielen mir die Augenringe auf, die dunkel unter seinen schönen Augen prankten. Ich zog ihn wieder zu mir, lehnte mich etwas zurück und machte es ihm so bequem wie nur möglich. "Schlaf, ich pass auf dich auf, das schwöre ich dir", flüsterte ich, hoffte das dieser Schritt nicht falsch war, denn ich spürte wie er sich zunächst verkrampfte. "Versprochen?", fragte er unsicher, sah zu mir hoch. "Versprochen", sagte ich, lächelte leicht zu ihn herunter. Nickend platzierte er seinen Kopf auf meiner Brust, über meinem Herzen, das zittern seiner Hände ließ allmählich nach. Vorsichtig schloss er seine Augen und fing an einzuschlafen.

Stundenlang lag ich neben ihm, beobachtete ihn beim Schlafen. Er sah friedlich aus, entspannt. Ein kompletter Kontrast zu seinem alltäglichen Ich. Es schien fast als wäre das sein erster ruhiger Schlaf seit Wochen und den hatte er dringend nötig.

Langsam begann er sich zu regen, gähnte herzhaft auf. Er hatte den ganzen Abend und die ganze Nacht durchgeschlafen, sah dementsprechend am nächsten Morgen gleich viel erholter aus. "Man das ist die erste Nacht, die ich seit langem mal durchgeschlafen hab", bestätigte er meinen Verdacht, streckte sich wie eine Katze und kuschelte sich anschließend direkt wieder an meine Brust, überraschte mich mit dieser Geste komplett.

Tatsächlich konnte ich ihn eine gute Woche später zu unserem ersten Date einladen. Er war nicht sicher ob er diese Beziehung eingehen könnte, hatte mir dies sofort gesagt, doch er war gewillt es zumindest zu probieren. In meiner Anwesenheit hatte er sich sicher gefühlt, daß hatte er mir gebeichtet und das bedeutete mir mehr als jedes 'ich liebe dich' es je könnte. Es freute mich zu sehen wie er in meinen Armen schlief, wie er die Nächte dann sogar durchschlief ohne durch Alpträume unsanft aus den Ruhephasen gerissen zu werden. Auch konnte ich ihn wieder etwas zum Essen bringen, stand jeden Morgen extra früher auf um ihm etwas herzurichten, achtete darauf das er mindestens die Hälfte seines Tellers aß, man sollte schließlich immer klein anfangen. Er lächelte mehr, die Einsamkeit vorher hatte ihm wohl ziemlich zu schaffen gemacht und vielleicht hielt meine Anwesenheit ihn auch ein wenig davon ab sich die Hate Kommentare im Internet durchzulesen, die zum Teil echt heftig und unmenschlich waren.

Bei unserem dritten Date sagte er mir dann, dass er sich eine Beziehung vorstellen kann und das er den Schritt gerne mit mir gehen würde, die Vorsicht hörte ich jedoch immer noch in seiner Stimme. Ich wusste das er mich noch noch zu 100% vertraute, was mir bewusst war denn das würde noch eine ganze Weile Dauern...

"Engel?", rief ich durch die Wohnung als ich nachhause kam. Ich erhielt keine Antwort. Nervös lief ich durch die Zimmer. Wohnzimmer? Leer. Schlafzimmer. Leer. Küche. Keine Spur. Mit angehaltendem Atem hielt ich vor dem Badezimmer, spähte durch den kleinen Spalt. Dort stand Julian, Ärmel hochgezogen, klinge an seiner Haut eingesetzt. Er redete mit sich selbst. "Du verdienst es", flüsterte er, Rang mit sich selbst. "Denk an Marius, er hat dir so viele Gründe gegeben es nicht zu tun", hauchte er, starrte sich im Spiegel an. "Man Du bist so erbärmlich Brandt, echt", hörte ich hn sagen. Ich wollte gerade einschreiten, als er die klinge von seiner Haut entfernte. "Du bist es Wert zu Leben und du musst dich nicht selbst bestrafen! Die im Internet sind die Bösen, du verdienst das beste was diese Welt zu bieten hat!", wiederholte er die Worte die ich ihm einst gesagt hatte als ich ihn dabei erwischt hatte wie er sich selbst verletzen wollte. Er wiederholte diese Worte immer wieder wie eine Mantra. Wurde lauter und deutlicher mit jeder Wiederholung, bis er die Klinge schlussendlich in den Müll warf. Lächelnd sah ich ihn an, stolz machte sich in mir breit. Langsam stieß ich die Tür auf, hatte einen besseren Blick auf meinen Freund. "Ich bin so unendlich stolz auf dich", flüsterte ich, breitete meine Arme aus, um ihn in eine feste Umarmung zu ziehen. "Danke. Du hast mich jetzt schon mehr als einmal gerettet", flüsterte er, drückte sich näher an mich. "Vielleicht sollten wir so aufeinander treffen. Vielleicht war es vorherbestimmt das du zu mir kommst und mich vor mir selbst rettest", sagte er leise, während ich ihm sanft durch die Haare fuhr, eine Geste, wie ich bemerkt hatte, die ihn zu beruhigen schien. "Ich liebe dich", hauchte ich, drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Ich dich auch", flüsterte er, erwiderte diese Worte zum ersten Mal. Vor Glück wollte mein Herz aus meiner Brust heraus springen, ein Lächeln breitete sich automatisch auf meinem Gesicht aus, während Julian leicht die röte ins Gesicht stieg. Ich liebte diesen Mann einfach mit allem was ich hatte und würde ihn vor sich selbst und vor anderen beschützen, so lange bis wir beide, nach einem langen Leben, gemeinsam unter der Erde liegen würden.





Ein Happy end für Brolf🥳 vielleicht ein bisschen unrealistisch, aber das ignorieren wir einfach mal🙈🙃

Ich hoffe es hat euch gefallen 🙈 🥰

Über Feedback jeglicher Art würde ich mich sehr freuen 😇 😇

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