2/3
Pov Josh

Mit schnellen Schritten verließ ich das große Gebäude und machte mich auf den Weg zu meinem Auto. Sobald die Türen geschlossen waren, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Ein lauter Schluchzer verließ meinen Hals.

Ich hatte immer noch die minimale Hoffnung, dass Müwo mir sagen würde der Test war nur falsch und ich war gar nicht schwanger, doch dem war nicht so. Ich befand mich bereits im Ende das zweiten Monats was beutet ich hatte nur noch wenig Zeit mir zu überlegen, ob ich das Kind behalten wollen würde oder nicht.

Bis zu Entscheidung würde ich an keinem Spiel mehr antreten und nur noch mit den Jungs trainieren. Würde ich mich für das Kind entscheiden würde dies auch noch wegfallen. Frühestens sechs Wochen nach der Geburt dürfte ich wieder mit den anderen trainieren, bis dahin nur Einzeltraining, welches dann extra auf mich angepasst werden würde. Bis zum ersten Spiel sollte ich wohl locker mit einem Jahr rechnen, wenn ich überhaupt wieder spielen würde.

Für einen Moment schaute ich auf da Ultraschall Bild in meiner Hand. Ich wollte immer Kinder haben und auch am liebsten mit Leon, aber es ging einfach nicht. Nicht jetzt. Es war eindeutig der falsche Zeitpunkt.

Krampfhafte versuchte ich mich zu beruhigen und überlegte ich jetzt weiter vorgehen sollte. So konnte ich unmöglich nachhause fahren, wo Leon auf mich warten würde. Zu Serge konnte ich auch nicht. Die letzten Tage hatte er mich immer wieder aufgefordert es Leon zu sagen. Ich brauchte Ruhe und die würde ich nicht bekommen, wenn ich die ganze Zeit von Serge unter Druck gesetzt werde.

,Deborah' schoss es mir in den Kopf. Einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich jetzt wirklich komplett nach Stuttgart fahren sollte, entschied mich aber dafür. Für die nächsten Tage war ich vom Training abgemeldet, um genug Zeit zu haben eine vernünftige Entscheidung zu fällen.

-Zeitsprung-

Weinend lag ich in den Armen meiner großen Schwester. Nachdem ich bei ihr angekommen war und sie mich gefragt hatte was so Schlimmes passiert war, dass ich ohne Bescheid zusagen einfach so vier Stunden zu ihr gefahren war bin ich in Tränen ausgebrochen. Ohne ein Wort zu sagen hatte sie mich mit ins Wohnzimmer gezogen, wo wir es uns auf dem Sofa gemütlich gemacht hatten. Geduldig wartete sie darauf das ich mich beruhige, während sie mir immer wieder über den Rücken strich.

"Ich habe so Bauchschmerzen, mir ist übel und ich habe Stimmungsschwankungen. Serge meinte ich sollte ein Schwangerschaftstest machen und der war einfach positiv! Deborah das geht nicht. Ich kann jetzt kein Kind haben!" weinte ich in ihre Schulter.

"Oh, Joshi. Bist du dir denn wirklich sicher das der Test richtig ist? Warst du schon beim Arzt?" Stumm nickte ich und reichte ihr das kleine Bild, welches ich in meiner Jackenasche verstaut hatte. "Hast du es Leon schon gesagt?" Wieder schüttelte ich mit dem Kopf. "Ich kann nicht. Was soll ich machen, wenn er mich wegen des Kindes verlässt? Wir sind gerade mal knapp 2 Jahre zusammen. Serge drängt mich die ganze Zeit es ihm zusagen, deswegen kann ich auch nicht zu ihm." Verstehend nickte meine Schwester.

"Möchtest du es denn behalten?" fragte sie nach ein paar Momenten, in denen wir uns einfach anschwiegen.

"Ich weiß es nicht. Ich wollte immer schon ein Kind und ich liebe Leon über alles, aber es passt einfach nicht. Müwo meinte ich werde wahrscheinlich ab jetzt ein Jahr brauchen, bis ich wieder auf dem Feld stehe, wenn ich es überhaupt noch wieder ins Team schaffe. Deb ich bin 27 ich kann jetzt nicht meine Karriere wegschmeißen und Leon.. Ich denke ich werde es abtreiben."

"Aber wenn du es abtreiben wirst, wirst du Leon doch davon erzählen, oder?" Fragte sie noch einmal. "Nein, er soll nichts davon mitbekommen. Dem Team wird einfach gesagt das ich Probleme mit dem Knie habe und deswegen erstmal nicht beim Training bin, das werde ich Leon auch erzählen." Geschockt sah sie mich an. "Josh du kannst noch nicht einfach sein Kind abtreiben und es ihm verschweigen!" Wieder liefen mir Tränen über die Wangen. "Ich weiß es doch auch nicht. Ich werde es ihm schon noch sagen, nur jetzt noch nicht. Ich habe so angst das er mir verlässt." murmelte ich.

Tröstend strich mir meine Schwester über den Rücken. "Es ist deine Endscheidung jo. Wenn du es nicht haben möchtest, musst du auch nicht. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Leon dich verlässt. Er liebt dich wirklich, das sieht sogar ein Blinder. Weiß er überhaupt, dass du hier bei mir bist?" fragte Deborah.

Geschockt zog ich die Luft ein und kramte nach meinem Handy. Schon vor dem Entsperren sah ich wie viele Nachrichten mir entgangen waren. Allein von Leon hatte ich um die zehn und auch versucht anzurufen hatte er mich. Sofort machte sich ein schlechtes Gewissen in mir breit.