Ramos x Kroos [1/2] [neue Schule]

veröffentlicht am 09.07.2018

Pairing: Sergio Ramos x Toni Kroos
Genre: cute
Sonstiges: beide sind nicht bekannt; gehen noch in die Schule

Tonis Sicht:

Nervös betrat ich meine neue Schule. Mir strömten sofort zahlreiche Leute in meinem Alter oder jüngere entgegen.
Unsicher tippte ich einem Typen, der ganz nett aussah auf die Schulter und er drehte sich zu mir.
„Ehmm...kennen wir uns?", fragte er verwirrt.
„Nein. Ich wollte nur fragen, wo das Sekretariat ist."
„Ah, du bist bestimmt der neue Schüler! Moment...Toni, richtig?"
„Ehm, ja."
„Marco Asensio." Er streckte mir die Hand entgegen und ich ergriff sie lächelnd.
„Du bist in meiner Klasse und ich habe die Aufgabe bekommen, dich herumzuführen und Leute vorzustellen. Witzig, dass du genau mich jetzt triffst. Ich bringe dich zum Sekretariat, komm mit." Marco lief los und ich beeilte mich, hinterherzukommen. Anscheinend war er ein echtes Energiebündel. Ich mochte ihn jetzt schon und konnte mir vorstellen, dass es vielen so ging wie mir.
Wir liefen eine Treppe hoch. Zwischendurch begrüßte er immer wieder irgendwelche Leute, bis er schließlich vor einer Tür stehen blieb.
„Geh einfach rein und melde dich an. Dann wirst du kurz mit dem Schulleiter reden, er erklärt dir alles und du bekommst den Stundenplan. Dann kommst du zu uns in den Unterricht. Ich halt den Platz neben mir frei, du kannst dich zu mir setzen."
„Danke."
„Kein Ding." Kurz zögerte er. „Normalerweise kommen die Eltern der neuen Schüler mit zum Schulleiter."
„Meine Eltern arbeiten viel. Anwälte und so..."
„Achso. Ich muss jetzt los, bis später." Und schon war er in der Menschenmenge verschwunden.

Nachdem ich mit dem Schulleiter alles besprochen hatte, brachte er mich noch zum Raum.
„Ich wünsche Ihnen viel Spaß. Sie wissen ja, wo mein Büro ist, falls etwas dringendes ist." Kurz lächelte er mich nochmal an, dann ließ er mich alleine. Ich atmete ein letztes Mal durch und klopfte an die Tür, bevor ich sie öffnete.
Sofort lagen alle Blicke auf mir und ich erblickte Marco ziemlich weit hinten, der mich anlächelte. Ich lächelte kurz zurück.
„Du bist bestimmt Toni Kroos, oder?", fragte die Lehrerin und ich nickte. „Willst du dich vorstellen?"
„Naja, also meinen Namen kennt ihr ja eh, ich bin 18 und gerade hierhergezogen. Außerdem spiele ich gerne Fußball."
Ich merkte, wie beim letzten Satz der Blick eines Schülers auf mir landete und kurz schaute ich zu ihm. Als sich unsere Blicke begegneten, schaute er wieder weg.
„Du kannst dich gerne setzen", meinte die Lehrerin.
Ich nickte und setzte mich zu Marco, welcher immer noch lächelte.
„Woher wusstest du eigentlich, dass ich der neue Schüler sein muss?"
„Naja, du warst in meinem Alter und du bist der einzige neue Schüler in unserer Stufe. Deswegen musstest du es sein. Ich lerne gerne neue Leute kennen, deswegen wollte ich dich herumführen."
„Na dann."

In der Pause führte mein neuer Freund mich durch die Schule, bis wir bei der Cafeteria ankamen.
„Marco!", rief plötzlich jemand. Marco lächelte bei der Stimme alleine schon übers ganze Gesicht und kaum hatten wir uns umgedreht, warf sich ein Mädchen in seine Arme.
„Hey, Süße", grinste er und küsste sie kurz. „Darf ich vorstellen, Toni, das ist meine Freundin Anna."
Sie strahlte mich freundlich an und umarmte mich. Überrascht erwiderte ich.
„Marco war schon ganz aufgeregt. Du musst wissen, er redet ohne Pause. Aber wenn er dazu noch aufgeregt ist, dann wird es echt unerträglich."
„Hab ich bemerkt", lachte ich.
„Stimmt gar nicht!", beschwerte er sich, musste jedoch ebenfalls Grinsen. „Okay, jetzt wo du Anna kennst, kann ich dir auch noch mehr Leute vorstellen. Du meintest, du spielst Fußball, oder? Dann stelle ich dir Sergio vor, der ist der Kapitän der Fußballmannschaft der Schule." Suchend blickte er durch die Cafeteria, bis sein Blick stoppte.
„Du musst wissen, Sergio ist der, zu dem alle in der Schule aufblicken. Sozusagen das ideale Bild eines Mannes. Trotzdem entspricht er nicht dem Bild, welches du jetzt wahrscheinlich hast. Er ist sehr nett, aber lässt niemanden an sich ran, außer seine besten Freunde", flüsterte mir Anna zu, als wir in Richtung einer Jungsgruppe liefen. „Du hast Glück, dass Marco gut mit ihm befreundet ist."
„Sergio!", rief Marco und ein Kerl drehte sich um. Als ich ihn genauer ansah, bemerkte ich, dass er der Junge war, den ich auch vorhin in der Klasse bemerkt hatte. Nun stand er auf und schlug mit Marco ein.
„Hey Marco. Du hast den neuen und deine Freundin mitgebracht." Seine Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken.
„Und die haben beide einen Namen."
„Ja. Anna und..." Sergio schaute mich nun an. „...Toni." Und als er lächelte, warf es mich komplett aus der Bahn. Ich wendete den Blick ab.
Es war mir schon länger klar, dass ich auf Männer stand, aber ich hatte nicht vor mich am ersten Tag zu verlieben. Zumal Liebe auf den ersten Blick nicht existierte.
„Also Toni, das ist Sergio. Wenn du anfangen willst, bei der Schulmannschaft zu spielen, solltest du dich bei ihm einschleimen."
Sergio lachte. „Oder einfach gut spielen. Wie lange spielst du schon?"
Ich hob meinen Kopf wieder und blickte ihm fest in die Augen. „Seit ich laufen kann, eigentlich."
„Welche Position?"
„Mittelfeld."
Er nickte nachdenklich. „Du kannst ein Training mitmachen, wenn du willst. Dann schauen wir, was draus wird."
„Gerne."
„Gut. Morgen um 17 Uhr beim Sportplatz. Weißt du, wo der ist?"
„Nein, noch nicht. Marco, kannst du mir den nach der Schule zeigen?"
„Ich habe leider keine Zeit nach der Schule, sorry."
„Dann zeig ich ihn dir", sagte Sergio und ich nickte leicht.
„Okay."
„Der Unterricht geht weiter, lasst uns zum Raum", meinte Marco und wir verließen die Mensa.
„Er hat Von sich aus angeboten einen neuen Schüler herumzuführen! Das ist unglaublich, Toni!", rief Anna aus.
„Warum ist das so unglaublich?"
„Sergio mag eigentlich keine Fremden. Und schon gar nicht bietet er ihnen einen Platz im Team an nach nur ein paar Worten", erklärte Marco leise.
Ich erinnerte mich an die verwirrten Gesichter der Jungs, die mit ihm am Tisch gesessen hatten. „Bin ich irgendwie besonders?"
Zögerlich tauschten die beiden einen Blick aus, bis Anna das Wort ergriff. „Also wir dürfen darüber eigentlich nicht reden, aber irgendwie vertraue ich es dir. Du darfst es aber niemandem erzählen, okay?" Ich nickte unsicher und sie fuhr fort. „Wie du vielleicht bemerkt hast, sieht er sehr gut aus. Außerdem hat er einen unglaublichen Charme. Trotzdem hatte er noch nie ne Freundin. Und weißt du warum?" Ich schüttelte den Kopf. „Er ist schwul."
Überrascht lief ich etwas langsamer. „Und jetzt denkt ihr, dass-"
„Ich denke überhaupt nichts! Anna denkt, dass er was von dir will", unterbrach Marco mich.
„Wir tauschen in der Mittagspause Nummern aus, okay? Und dann schreibst du mir später, wie er sich benommen hat. Oh, und ob du was mit ihm anfangen würdest."
„Moment mal! Warum denkst du, dass ich was mit ihm anfangen würde?"
„Ich habe gesehen, wie du ihn angeschaut hast. Du magst ihn."
„Stimmt gar nicht!"
„Wenn du meinst", grinste sie. „So, ich habe jetzt spanisch, bis später!"
Marco küsste sie zum Abschied und dann verschwand sie um die Ecke.
„Tut mir Leid, sie ist sehr direkt."
„Alles gut. Irgendwie hat sie ja recht."
„Echt? Du bist schwul?"
„Kann man so sagen", lachte ich verlegen.
„Stark! Anna wollte schon immer nen schwulen besten Freund."
„Ich denke, das könnte was werden."

Nach der Schule lief ich mit Sergio aus dem Gebäude.
„Ich bin mit dem Auto hier. Wir fahren am besten los und dann fahre ich dich nach Hause."
„Wenn es sein muss", murmelte ich verlegen. Ich wollte eigentlich nicht, dass er mich nach Hause fuhr, da ich in einer reicheren Gegend wohnte und nicht als ‚der reiche Schnösel' abgestempelt werden wollte.
„Du kannst auch laufen oder mit der Bahn fahren, aber unser Sportplatz ist ziemlich außerhalb von Madrid."
„Okay, dann wäre es nett, wenn du mich fahren könntest."
„Gut."
Wir kamen anscheinend bei seinem Auto an, denn er schloss es auf und sagte, ich sollte mich reinsetzen.

Etwa zwanzig Minuten später kamen wir beim Sportplatz an. Es hätte angefangen zu regnen, weswegen wir beide nicht wirklich aussteigen wollten.
„Also, da wären wir. Wenn du hier um zehn vor fünf morgen da bist, reicht das vollkommen aus. Dann zeige ich dir die Umkleide und alles."
„Okay, danke."
„Du redest nicht so viel, oder?"
„Ich höre lieber zu", lächelte ich und er lachte.
„Ich bringe dich nach Hause. Wo wohnst du?"
Ich erinnerte mich an eine Station, die nicht weit von meinem Haus entfernt war und nannte sie ihm.
Sergio fuhr mich hin, während es immer stärker regnete. Als wir ankamen, sträubte ich mich auszusteigen, wollte aber auch nicht, dass er mich vor mein Haus fuhr.
Verwirrt schaute er aus dem Fenster auf den Platz, neben dem er geparkt hatte. „Hier wohnst du?"
„Hier in der Nähe."
„Wie weit musst du laufen?"
„Ungefähr zehn Minuten."
„Ich fahre dich."
„Nein!", rief ich aus und überrascht schaute er mich an.
„Warum nicht?"
„Ich laufe gerne."
„Du bist klitschnass, wenn du auch nur einen Meter läufst."
„Das geht schon."
„Warum willst du nicht, dass ich dich nach Hause fahre?"
Ich biss mir auf die Lippe und schwieg. Was sollte ich denn jetzt sagen?
„Ich verurteile dich wegen nichts, falls es das ist. Du kannst im räudigsten Haus wohnen, ist mir egal. Ich mag dich trotzdem."
Das war dann wohl der Moment, wo ich nachgab und ihn zu mir nach Hause lotste.
Als wir vor dem riesigen Haus, eigentlich sogar eine Villa, anhielten, staunte der Spanier nicht schlecht. „Das ist jetzt ein Scherz, oder? Hier wohnst du?"
„Kann ich auch nix für."
„Machst du Scherze?! Das ist das geilste Haus, was ich jemals gesehen habe!"
Ich lachte über seine Begeisterung und überlegte kurz. „Meine Eltern sollten noch nicht da sein. Willst du mit reinkommen?"
„Gerne. Ich sollte nur einen Parkplatz finden."
„Du kannst in unserer Garage parken." Ich holte aus meiner Tasche die Fernbedienung, mit der ich die Garage öffnete. Sergio fuhr langsam rein und staunte erneut, als er die vielen Parkplätze und den Porsche entdeckte.
„Wow! Wieviele Autos habt ihr denn?"
„Drei. Meine Mutter hat eins, mein Vater und ich. Aber meine Eltern benutzen ihre gerade."
Er parkte und schaute mich mit schiefem Blick an, bevor er zum Porsche schaute. „Das heißt, dass der-"
„Ja, der gehört mir", flüsterte ich mit roten Wangen. Es war mir peinlich darüber zu sprechen.
„Krass!"
„Lass uns reingehen."
Zum Glück konnte man von der Garage aus direkt ins Haus sodass wir gar nicht erst in den Regen mussten.
„Wie kann es sein, dass du so bescheiden bist?", fragte Sergio und schaute sich im Wohnzimmer um. Ich lachte leise und schmiss meinen Rucksack in irgendeine Ecke.
„Nein, wirklich jetzt. Ich mag das." Er drehte sich lächelnd zu mir. Ich lief rot an, musste jedoch ebenfalls Lächeln, als er eine Hand an meine Wange legte. „Du bist süß."
Und sofort wurde ich noch roter.
„Marco oder Anna haben es dir wahrscheinlich eh erzählt, oder?"
„Was erzählt?"
„Dass ich schwul bin."
Ich wollte meine Freunde nicht verraten, deswegen tat ich auf überrascht. „Echt? Nein, das haben sie mir nicht erzählt."
Er grinste kurz und löste seine Hand von meiner Wange. Sofort verschwand das wohlige Kribbeln. „Na dann. Ich bin schwul."
„Ich auch", brach es förmlich aus mir raus. Er blinzelte langsam, bevor er wieder lächelte.
„Ich glaube, das ist der Beginn von einer Freundschaft, mein Lieber", kicherte er. Und jetzt mal ernsthaft. Wie konnte man so ein süßes Kichern nicht lieben?
„Wollen wir nen Film gucken?"
„Klar."
Wir setzten uns auf mein Sofa und ich startete auf dem Fernseher irgendeinen Horrorfilm von Netflix.
„Horror, hm? Das wird mir jetzt aber etwas zu kitschig", lachte er.
„Kitschig, warum?"
„Weil es doch immer so ist, dass jemand Angst hat und sich dann an den anderen kuschelt."
„Hast du Angst?"
„Nein."
„Gut, ich auch nicht."
„Bedauerlich. Ich steh dir trotzdem als Kissen zur Verfügung."
Ich schaute kurz zu ihm und sah, dass er sich auf die Lippe biss. „War das gerade eine Anmache?"
„Vielleicht."
„Anna meinte, dass du niemanden an dich ran lässt. Warum dann mich?"
„Erstens, das stimmt nicht so ganz. Ich lasse bloß Leute, die ich nicht mag, nicht an mich heran und zweitens, ich mag dich gerne."
Ich verdrehte die Augen und lehnte mich an ihn. Vermutlich überraschte ihn meine Handlung, aber trotzdem schlang er einen Arm um mich.
Ich fühlte mich echt wohl bei ihm und gegen meinen Willen wurden meine Lider immer schwerer, bis sie schließlich zufielen.

„Toni. Hey, Süßer. Aufwachen." War das meine Mutter?
„Hmm..." Ich drückte mein Gesicht tiefer in das Kissen, bis ich bemerkte, dass es viel härter war, als ein Kissen. Hellwach schlug ich die Augen auf und bemerkte, dass ich auf Sergio lag und meine Arme fest um ihn geschlungen waren.
Dann drehte ich meinen Kopf zur Seite. Meine Mutter stand neben dem Sofa und hatte mich geweckt. Naja, nicht nur mich. Sergio regte sich nun ebenfalls.
,Wer ist das?' formte sie mit den Lippen.
Ich wollte ihr eine Antwort geben, aber da grummelte Sergio neben mir und zog mich näher an sich.
Meine Mutter schüttelte kurz lächelnd den Kopf, bevor sie aus dem Wohnzimmer verschwand. Innerlich dankte ich ihr, dass sie uns alleine gelassen hatte.
„Hey, Sergio. Es ist schon ziemlich spät, du solltest langsam nach Hause fahren", flüsterte ich und stützte mich auf seiner Brust ab. Er schlug die Augen auf.
„Wieviel Uhr ist es?"
Holy. Diese Tiefe, raue Morgenstimme. Nannte man es überhaupt Morgenstimme? Immerhin war es ja abends und nicht morgens.
Ich griff nach meinem Handy und machte den Bildschirm an. „23 Uhr."
„Ja, dann sollte ich wirklich langsam mal gehen."
Ich stand auf und hielt ihm meine Hand hin, welche er ergriff, sodass ich ihn auf die Beine ziehen konnte. Wir liefen zur Garage, wo er meinen Porsche kurz betrachtete.
„Warum fährst du damit nicht zur Schule?"
„Vielleicht wird er zerkratzt oder so. Außerdem fahre ich gerne Fahrrad. Heute hat mich aber meine Mutter gefahren."
„Du musst mich dringend mal damit mitnehmen."
„Ich kann morgen zum Training mit dem Porsche kommen."
„Okay gut."
„Also wir sehen uns dann morgen?"
„Ja."
Ich wusste nicht recht, wie ich ihn verabschieden sollte, aber dann lehnte er sich vor und drückte mir einen kurzen, wirklich sehr kurzen, Kuss auf die Schläfe.
„Gute Nacht", flüsterte Sergio, bevor er ins Auto stieg und nach Hause fuhr.
Ich schüttelte lächelnd meinen Kopf und ging wieder zurück ins Haus.

Am nächsten Tag machte ich mich fröhlich für die Schule bereit. Ob mich Sergio genauso begrüßen würde, wie er mich gestern verabschiedet hatte? Vermutlich nicht.
Ich nahm mein Fahrrad und fuhr damit zur Schule.
Angekommen schloss ich es ab, bevor ich meinen Raum suchte. Unterwegs hatte ich mir noch etwas beim Bäcker geholt, was ich nun aß, während ich auf meinem Handy rumdrückte.
„Pass auf wo du hinläufst", rief mir jemand zu. Ein Lächeln Schlich sich auf mein Gesicht und ich drehte mich zu Sergio.
„Guten Morgen", flötete ich. Er zog eine Augenbraue hoch, bevor er mich in seine Arme schloss und mir einen unauffälligen Kuss auf die Haare drückte.
„Gut gelaunt, hm?"
„Kann man so sagen."
„Wir haben jetzt Englisch. Setzt du dich neben mich?"
„Klar."
Wir begaben uns zum Raum, wo Marco schon war. Anna hatte anscheinend in einem Raum in der Nähe Unterricht, denn sie stand noch bei ihm.
„Marco!", rief ich und er drehte sich zu mir. Als er Sergio neben mir entdeckte, wurde sein Blick verwirrt. Dann lächelte er wieder und umarmte mich. Anna tat es ihm gleich.
„Du hast mir nicht geschrieben", flüsterte sie in mein Ohr.
„Oh sorry! Ich hab's voll vergessen. Wir reden in der Pause, okay?"
Sie löste sich grinsend und nickte.
„So darf ich ihn jetzt wieder für mich haben?", lachte Sergio, als er einen Arm um meine Schulter legte. Okay, dass er so auf Körperkontakt ging, hätte ich nicht gedacht.
„Jo, Sergio", ertönte es von hinten. Frustriert brummte er und löste seinen Arm von mir, um mit einem Typen (ich wusste, dass er gestern mit ihm am Tisch saß und in meiner Stufe war) einzuschlagen.
„Hey Cris. Wie geht's? Vergiss das Training heute nicht."
„Mir geht's gut und mach ich nicht. 17 Uhr, ist gespeichert. Können wir kurz unter vier Augen reden?" Cris schaute uns schräg an und Sergio nickte.
„Bin gleich wieder da", sagte er in die Runde, schaute aber nur mich an, dann ging er mit Cris mit.
„Er ist voll verknallt in dich", meinte Anna sofort. Sogar Marco nickte zustimmend.
„Was? Ach Quatsch! Er kennt mich erst seit gestern", winkte ich ab. Kurz blickte ich zu Sergio, welcher wohl ein ziemlich angespanntes Gespräch mit diesem Cris hatte, denn beide gestikulierten wild.
„Du bist auch in ihn verknallt. Ich sehe es in deinem Blick."
Überrascht schaute ich zurück zu Anna.
„Wie auch immer."

Pünktlich um zehn vor 5 stieg ich aus meinem Auto aus, welches ich auf dem Parkplatz des Sportplatzes geparkt hatte.
„Ich bin extra mit der Bahn gekommen, damit du mich später fahren kannst", grinste Sergio, der zu mir joggte.
„Sehr aufmerksam von dir", lachte ich.
„Komm, ich zeig dir die Kabine."
Ich folgte ihm in die Kabine, in welcher sich schon die meisten befanden. Etwas eingeschüchtert lächelte ich sie an.
„Okay Leute. Toni trainiert heute mit uns zum ausprobieren. Heißt nicht, dass das Training dadurch lockerer ist. Strengt euch an, ich will, dass ihr schwitzt!"
Ein tuscheln ging rum und mir wurden schiefe Blicke zugeworfen. Verunsichert schaute ich zu Sergio, welcher aber bloß mit festem Blick einen Punkt fixierte. Als ich seinem Blick folgte, entdeckte ich Cris. Die beiden blickten sich herausfordernd an und es schien so, als würde es in der Luft förmlich prickeln. Schließlich schaute er zu mir und lächelte.
„Such dir einen Platz und zieh dich um, okay?"

Nach dem Training lief ich noch ein paar Runden auf dem Platz. Ich wollte meinen Kopf freibekommen und duschen würde ich eh zuhause.
„Toni! Komm!"
Ich joggte gemütlich zu Sergio und strich mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Das Training war anstrengend gewesen, aber ich hatte mich wohl gefühlt. Vielleicht würde da ja was draus werden.
Sergio hielt mir meine Tasche entgegen, welche ich dankend annahm. Ich trank mehrere Schlücke aus meiner Flasche, dann liefen wir zusammen zu meinem Auto.
„Wo wohnst du?"
Er nannte mir seine Adresse und ich tippte sie in das Navi ein. Ohne Navi wäre ich ausgeliefert, das wurde mir sofort klar, als ich es das erste mal gebraucht hatte.
„Ich bin verliebt in diese Karre", bemerkte er und ließ seinen Kopf gegen die Stütze fallen, blickte zu mir.
„Ich auch."
Sergio war frisch geduscht und sein Duft verteilte sich im Auto, was ich ziemlich gut fand.
„Wie lange hast du dieses Auto schon?"
„Etwa ein halbes Jahr. In meiner alten Heimat bin ich damit jeden Tag rumgefahren. Mit Freunden oder alleine." Ich lächelte wehmütig. „Hier in Madrid ist das leider nicht so möglich. Es ist leichter mit dem Fahrrad."
„Ja, da hast du recht."
Die letzten zehn Minuten der Fahrt schwiegen wir eigentlich. Ich spürte seinen Blick auf mir und versuchte krampfhaft, nicht nervös zu werden.
Schließlich bremste ich vor seinem Zuhause.
„Danke fürs Fahren."
„Danke fürs Training", gab ich zurück und er lachte sein wundervolles Lachen.
„Gerne. Ich rede mal mit dem Team, aber sie scheinen dich alle zu mögen, außer-" Er unterbrach sich selbst.
„Außer Cris? Ja, hab ich bemerkt."
„Er denkt nur, ich würde das Team vernachlässigen."
„Meinetwegen? Warum?"
„Weil ich...ach scheiß drauf! Weil ich dich mag, Toni. Deswegen. Ich hab mich in dem Moment in dich verliebt, als du vor der Klasse standest und zwei Sätze zu dir gesagt hast." Der Spanier war rot geworden und rieb sein Gesicht. „Sorry, normalerweise bin ich nicht so direkt."
Ich griff nach seinen Händen, um sie von seinem Gesicht zu ziehen. Als er mich zögerlich anschaute, grinste ich. „Ich habe mich auch in dich verliebt."
„Echt jetzt?"
„Neee, ich tu nur so", murmelte ich ironisch, bevor ich unsere Lippen sanft verband.
In meinem Bauch flogen nicht nur Schmetterlinge, nein, es war gefühlt ein ganzer Zoo, der da durch trampelte.
Wir lächelten beide in den Kuss und lösten uns erst, als wir bestimmt eine Minute an den Lippen des jeweils anderen gehangen hatten.
„Wir sehen uns dann morgen, oder?"
„Natürlich", flüsterte er. Sanft strich er nochmal durch meine Haare, bevor er Ausstieg. Ich schaute ihm hinterher, bis er die Tür aufgeschlossen und im Haus verschwunden war. Dann trat ich meinen eigenen Heimweg an.

Pairing Wunsch Von HadesMaedchen (du hast es dir irgendwann mal gewünscht, ich habe es mir aufgeschrieben und nicht vergessen!😂)

Irgendwie gefällt es mir ganz gut, wenn nicht jeden Tag was kommt. Was ist euch eigentlich lieber? Alle paar Tage was oder jeden Tag?🤔

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