Saúl x Torres [2/2]
für jeden, der das Pair mag❤
,,Du hattest recht. Diese Serie ist einer der besten, die jemals gesehen habe" gab ich beeindruckt zu, während der Abspann von Haus des Geldes auf dem Fernseher abgespielt wurde.
Nando griff nach der Fernbedienung neben ihm und schaltete den Fernseher aus. Währenddessen strich er mir durch die Haare und schmunzelte:,,Ich wusste, dass sie dir gefällt. In ein paar Monaten erscheint die neue Staffel. Wenn du willst, starten wir sie gemeinsam."
,,Zu einem Serienwochenende mit dir sage ich sicherlich nicht nein" lächelte ich und löste mich ein wenig von ihm, sodass ich Nando in die Augen sehen konnte.
,,Dann ist das abgemacht" vermerkte er, bevor er mir sanft über die Wange strich und mich leicht zu sich zog, um seine Lippen auf meine zulegen. Nur zu gerne erwiderte ich den Kuss und genoss seine Nähe.
Die Ferien waren zu Ende und bereits morgen mussten wir wieder die Schulbank drücken, Fernando von nun an die 12. Klasse und ich zusammen mit Koke die 11. Klasse. Somit war das einzig Positive, was morgen passieren würde, dass ich meinen besten Freund nach sechs Wochen endlich wiedersah und mich mit ihm austauschen konnte. Zum einen war ich gespannt zuhören, was er in den Ferien erlebt hatte und wie es mit Antoine lief, der dieses Jahr das erste Mal mit in seinen Familienurlaub geflogen war. Zum anderen wollte ich ihm unbedingt von Fernando erzählen. Damit würde zwar auch gleichzeitig auffliegen, dass ich die ganzen Ferien gearbeitet hatte, doch das würde er verstehen. Koke war ohnehin der verständnisvollste Mensch, den ich kannte und wollte nur, dass ich glücklich war.
Und wenn es ein Wort gab, was meine Stimmung gerade beschrieb, war es glücklich. Während meiner Arbeit in der Kanzlei hatte Fernando mir immer Gesellschaft geleistet und mir bei meinen Aufgaben geholfen. Anstatt nach zwei Wochen seine Urlaubsziele zuverwirklichen, ist er in Madrid geblieben und kam jeden Tag wieder in die Kanzlei. Immer wieder hatte er betont, dass er lieber mit mir arbeitete, als an Stränden Cocktails zu schlürfen. Generell wäre er lieber bei mir, als irgendwo anders. Noch nie zuvor hatte mir jemand auf diese Art und Weise das Gefühl gegeben gebraucht und geliebt zu werden. Wir kamen uns in den Tagen immer näher und verbrachten unsere Zeit nach der Arbeit ebenfalls zusammen.
Lange hatte es nicht gedauert, bis wir zusammenkamen, doch trotzdem wollten wir es langsam angehen lassen. Wenn etwas passierte, passierte es eben. Viel Erfahrung hatte ich sowohl mit Jungs als auch mit Mädchen noch nicht. Nie zuvor hatte ich eine Beziehung und wusste auch nicht wirklich, wie eine funktionierte. Nando gestand ich das relativ schnell, wobei er es vermutlich selbst gemerkt hatte. Er hat mich beruhigt, mir versprochen, dass wir nichts machten, wozu ich nicht bereit war und ich mich von meinem Herz lenken lassen sollte. Seine Worte gaben mir unheimlich viel Geborgenheit und Sicherheit, weshalb es mir leicht fiel, mich bei ihm fallen zulassen.
Nach einiger Zeit löste ich mich widerwillig von Nando. Zwar könnte ich für immer mit ihm in seinem Bett liegen und seine Nähe genießen, doch irgendwann musste ich nach Hause. Meine Mutter kam heute früher von der Arbeit und brachte danach ein paar Einkäufe mit, sodass wir zusammen kochen konnten. Als ich jünger war, hatten wir das fast täglich gemacht, weshalb ich mich freute alte Traditionen wiederzuerwecken. In den letzten Wochen hatte ich mir bei ihr immer Ratschläge und Tipps geholt, was Nando anging. Koke war nicht da, erreichen konnte ich ihn nicht und erzählte daher alles meiner Mum. Sie war ein sehr toleranter Mensch und akzeptierte mich so, wie ich war. Für sie war die Beziehung überhaupt kein Problem und sie freute sich für mich. Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis zueinander, worüber ich froh war. Zwar arbeitete sie lange und an manchen Tagen sahen wir uns überhaupt nicht, da sie erst nach Hause kam, wenn ich schlief, doch sie versuchte sich so oft es ging Zeit für mich zunehmen und liebte mich, das wusste ich.
,,Ich muss nach Hause" seufzte ich und kletterte aus dem Bett meines Freundes, der sich zurück in sein Kissen fallen ließ.
,,Musst du wirklich schon gehen?" fragte er bedrückt und fuhr sich durch die Haare. Ich wusste, dass er genau wie ich noch Stunden im Bett bleiben könnte.
,,Ich habe es meiner Mum versprochen" entgegnete ich und hielt meinem Freund meine Hand hin, ,,bringst du mich noch zur Tür?"
,,Ich kann dich auch nach Hause fahren" bot er mir an und ergriff meine Hand, sodass ich ihn hochziehen konnte.
,,Ich finde den Weg nach Hause schon alleine. Mit einem Maseratti oder Lamborghini solltest du in meinem Stadtteil nicht fahren" lehnte ich sein Angebot, während wir händchenhaltend zum Eingangsbereich liefen, ab. Zwar wussten Nandos Eltern nicht, dass wir zusammen waren, da sie nach meinen Eltern und ihren Image fragen und davon nicht begeistert sein würden, doch zur Zeit waren sie nicht zu Hause, womit wir mit unserer Beziehung offen umgehen konnten. Ansonsten würde ich die Rolle eines guten Freundes einnehmen wie in den letzten Wochen.
,,Meinetwegen, dann pass gut auf dich auf" antwortete er behutsam und ließ meine Hand los, damit ich mir meine Schuhe anziehen konnte. Im Vergleich zu dem Stadtteil von Madrid, in dem ich lebte, gab es noch weitaus schlimmete und gefährlichere Viertel. Dennoch wollte ich niemanden provozieren oder Aufmerksamkeit auf uns lenken.
Kaum hatte ich meine Schuhe angezogen und stand wieder aufrecht, zog mich Nando wieder zu sich und drückte mir eine letzten Kuss auf die Lippen:,,Wir sehen uns morgen."
,,Bis morgen" lächelte ich glücklich, bevor wir wieder voneinander ab ließen. Gentlemanlike öffnete er mir die Tür, sodass ich austreten konnte. Ich lief die Treppen der Veranda des großen Hauses hinunter und nahm mir mein Fahrrad, welches an der Hauswand lehnte. Somit setzte ich mich auf und radelte nach Hause.
Schon als ich in die Straße unseres Wohnhauses einbog, sah man das Blaulicht einiger Polizeiwagen. Standen die etwa vor unserem Haus? Je näher ich kam, desto beunruhigter und irritierter würde ich. Die Streifenwagen standen vor unserem Haus. Ein paar Meter vor unserem Wohnhaus stieg ich ab und schob mein Fahrrad vorsichtig weiter. Unseretwegen konnten sie wohl kaum dort gewesen. Immerhin hatte ich nichts verbrochen und meine Mutter würde nicht mal einer Fliege etwas zuleide tun können. Einige Polizisten standen an ihren Autos und besprachen sich. Sie schienen mich etweder nicht zubemerken oder nichts von mir wissen zuwollen, weshalb ich das Wohnhaus, dessen Haustür weit offen stand ohne weiteres betrat. Mein Fahrrad stellte ich wie immer im Hausflur ab, bevor ich die vielen Stufen zu unserer Wohnung hochlief. Nichts wie weg von den beängstigenden Polizisten und der Ungewissheit.
Oben an unserer Wohnungstür sollte ich eines besseren belehrt werden. Genau wie die Tür unten, stand sie weit auf und verschiedene Menschenstimmen waren zu hören. Irgendwelche fremden Menschen standen im Flur und durchsuchten die Regale und Gegenstände dort. ,,Perdón? Señor...?" riss mich auf einmal eine unbekannte Stimme aus den Gedanken. Ein Polizist mittleren Alters stand nun vor mir und hatte ein mitleidiges Lächeln auf den Lippen, ,,sind Sie Saúl Ñíguez? Der Sohn von Martina Ñíguez?"
,,Ja... ja, der bin ich. Wo ist meine Mum?" stellte ich aufgelöst eine der vielen Fragen, die mir im Kopf herumschwirrten. Blanke Panik machte sich in mir breit und ich verstand die Welt nicht mehr. Warum durchsuchten fremde Polizisten unsere Wohnung?
,,Einen Moment, Ihr Vater wird Ihnen gleich alles erklären und sich um Sie kümmern" gab der Polizist ruhig zurück.
,,Mein Vater? Den habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen oder mit ihm geredet! Ich weiß nicht, wo er ist und will wissen, was Sie mit meiner Mum gemacht haben!" Dass meine Stimme zitterte und voller Verzweiflung war, wusste ich. Meine Mum war weg und von nun an sollte mein Dad da sein? Es fühlte sich an, als wäre ich im falschen Film, als wäre das alles ein schlechter Scherz.
,,Saúl" kam es von einem weiteren Mann, der neben den Polizisten trat und ihm zu nickte, woraufhin der Beamte verschwand. Perplex blickte ich den Mann an, der meine Mutter und mich vor Jahren verlassen hatte. Zwar hatte ich ihn über sechs Jahre nicht gesehen, doch erkennen würde ich ihn immer wieder. Immerhin waren die Gesichtszüge und braunen Augen, die er mir vererbt hatte, gleich geblieben. Sein Körperbau wirkte kräftiger, als ich ihn in Erinnerung hatte und seine Haare waren kürzer. Das durfte alles nicht wahr sein...
,,Wo ist Mum? Ich will zu ihr" murmelte ich überwältigt und spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Es fühlte sich so an, als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggezogen und ich brauchte eine Person, die mir halt gab und mich auffing. Diese Person war immer meine Mum gewesen, so schwierig unsere Lage auch war.
,,Deine Mutter sitzt seit gestern in Untersuchungshaft. Es gab einen anonymen Hinweis, dass sie mit Drogen dealt und sich in eurer Wohnung gewisse Drogen befinden. Daraufhin haben sich die Polizisten den Fall angenommen und bei einer Durchsuchung viele Drogen gefunden. Sie haben deine Mutter mitgenommen und das Jugendamt informiert, welches mich angerufen hat" beantwortete er mir meine Frage. Ich hörte seine Worte, verstand sie auch, doch in meinem Kopf kamen sie trotzdem nicht an. Weder konnte ich glauben, was er mir erzählte, noch wollte ich es. Meine Mutter war keine Kriminelle und dass sie mit Drogen dealt, konnte ich mir erst recht nicht vorstellen. Sie war eine Frau mit einem riesigen Herz, die alles für die Personen tat, die sie liebte und für sie kämpfte, vor allem für mich.
Kopfschüttelnd fasste ich mir an die Stirn und versuchte nicht komplett den Verstand zu verlieren:,,Nein, nein, nein, das kann nicht sein. Sowas würde sie nicht tun, nicht Mum."
,,Es tut mir leid, Saúl. Sie hat bereits alles zugegeben" gestand mein Vater, was mir den letzten Rest gab. Unzählige Tränen liefen über meine Wangen und Angst sowie Hoffnungslosigkeit machten sich in mir breit. Auf der einen Seite konnte ich nicht glauben, was meine Mutter getan hatte und hatte das Gefühl sie nicht mehr zukennen. Auf der anderen Seite machte ich mir Sorgen um sie und wollte sie unbedingt sehen. Es sollte ihr gut gehen und sie musste wissen, dass ich sie liebte. Immer würde ich es tun, egal was auch passierte. Keine Ahnung hatte ich, wie es nun weitergehen sollte, wo und wie ich leben sollte. Ich hatte meine größte Stütze verloren und fühlte mich so alleine wie nie zuvor. Warum musste sowas nur uns zustoßen? Wie konnte es sein, dass ich von ihren ganzen Deals nichts wusste?
Auf einmal spürte ich, wie mich eine Person fest an sich drückte. Ich wusste, dass es mein Vater, der Mann, der uns vor Jahren im Stich gelassen hatte. Mit Sicherheit gab es einige Personen, die ich nun lieber bei mir gehabt hätte, doch von irgendjemanden brauchte ich jetzt den Halt und die Kraft das durchzustehen. Ansonsten würde ich mich nie beruhigen. Deshalb erwiderte ich die Umarmung und ließ meinen Tränen weiterhin freien Lauf. Mein Dad strich mir beruhigend über den Rücken und redete weiter auf mich ein:,,Alles wird gut, Saúl. Das verspreche ich dir. Von nun an bin ich da, kümmere mich um dich und sorge für dich. Ich werde dich mit zu mir nach Buenos Aires nehmen, wo du nochmal neu anfangen kannst."
Wenn du die Liste mit deinen Os Wünschen nicht mehr findest und nicht weißt, wer sich noch einen Saúl x Torres Os gewünscht hat... I'm sorry.
Zu diesem Teil wird es eine längere Fortsetzung geben, an der ich gerade arbeite, aber es kann noch etwas dauern. Allerdings lasse ich die beiden, vor allem Saúl, nicht im Stich.<3
Damit wünsche ich euch noch einen schönen Abend❤
Lg T.
Kommentar von OsByLynn:
[Mensch...Wieso kommt mir das mit Haus des Geldes bloß so bekannt vor? Und Saúl bleibt in Madrid, vergiss es, du nimmst ihn nicht Nando weg!]
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top