S. Roberto x D. Suárez

für OsByLynn aka die beste Freundin der Welt💘

,,Verdammt Sergi, komm sofort hierher!" dröhnte die wütende Stimme von Carles durchs Haus. Für einen Moment hielt ich inne und überlegte seinen Wunsch nachzukommen, doch wenn er so mies drauf war, war es wohl besser oben zu bleiben und so zu tun, als hätte ich ihn nicht gehört.Im Nachhinein war es keine sehr kluge Entscheidungen, denn mein bester Freund wurde nur noch wütender und setzte nochmal nach:,,Sergi, ich meine es ernst! Schwing deinen aller Wertesten nach unten!"

Seufzend schob ich mein Handy in die Hosentasche, bevor ich von dem Bett im Gästezimmer, in welchem ich seit einigen Tagen hauste, aufstand und lief die Treppe runter. Nachdem ich einen kurzen Blick in die Küche warf, fand ich ihn anschließen vor einem Wäscheständer im Wohnzimmer wieder. ,,Reg dich ab. Was ist denn los?"

,,Ich rege mich nicht ab! Du solltest nach dem Training alles einkaufen gehen, was ich dir aufgeschrieben habe, ich habe dich gebeten den Geschirrspüler auszuräumen und deine Wäsche abzuhängen. Was hast du von diesen Aufgaben erledigt? Gar keine!" warf er mir vor und schien fast die Fassung zu verlieren. Normalerweise passte diese Seite überhaupt nicht zu ihn. Ohnehin hatte er mich noch angeschrien oder wir uns gestritten.

,,Dann mache ich das jetzt" murmelte ich, damit er sich ein wenig abregte und das nicht mehr zwischen uns stand. Ich hatte keine Lust mich nun auch noch mit ihm zu streiten.

,,Jetzt setzt du dich auf das Sofa und hörst mir ganz genau zu" entgegnete er nun ruhiger und deutete auf die Couch.

,,Aber..." ,,Hinsetzen" unterbrach mich Carles streng. War ich ein kleines Kind, oder wie? Murrend verdrehte ich die Augen und tat das, was er wollte. Kurz darauf ließ er sich neben mich fallen und warf mir einen seitlichen Blick zu:,,Du weißt, was heute ist, nicht wahr?"

,,Donnerstag?" beantwortete ich zögerlich seine Frage, obwohl ich insgeheim wusste, dass er es anders gemeint hatte. Jedoch war es wahr. Gestern war Mittwoch und wir hatten ein Copa del Rey Spiel gegen Levante, was wir gewonnen hatten und somit wir erfolgreich in der nächsten Runde waren.

,,Das meinte ich nicht und das weißt du" gab er entnervt zurück.

Ahnungslos zuckte ich mit den Schultern und fuhr mir durch die Haare:,,Ich habe keine Ahnung, was du andeuten willst..."

,,Du willst auf blöd und unwissend machen? Meinetwegen, dann sage ich es dir" murrte er und lehnte sich nach hinten, ,,es ist Denis letzter Tag in Barcelona, bevor er morgen nach Frankfurt fliegt."

,,Das ist schön für ihn" entgegnete ich monoton und versuchte mir nicht anmerken zulassen, dass mich das mehr verletzte, als ich zugeben wollte. Warum konnte es mir nicht einfach egal sein, dass er ging?

,,Du solltest jetzt bei ihm sein und nicht hier" merkte mein bester Freund. Innerlich war mir bewusst, dass er recht hatte und ein Teil von mir wollte auch zu Denis, aber der andere hielt mich zurück und war viel zu verletzt, um auf ihn zu zugehen.

,,War es das dann?" brachte ich gerade so heraus. Der Schmerz und die Angst über Denis Abgang waren viel zu groß, als dass ich darüber reden und mich damit auseinandersetzten wollte.

,,Ich sehe doch, wie dich eure Trennung kaputt macht. Sergi, du wirst es bereuen, wenn du seinen letzten Abend nicht mit ihm verbringst und du ihn vielleicht nie wiedersiehst" ignorierte Carles meine Frage. Mit jedem seiner Worte lag er richtig, daran gab es keine Zweifel.

Verzweifelt fuhr ich mir übers Gesicht und hatte das Gefühl, dass mein Kopf bei meinen vielen Gedanken gleich explodieren würde. ,,Wenn er in Deutschland ist, wird er mich sowieso nicht mehr brauchen und vergessen. Also, muss ich den Abend nicht zu ihm."

,,Sag sowas nicht" ermahnte er mich und legte mir aufmunternd eine Hand auf die Schulter, ,,er liebt dich und wird dich immer brauchen, egal wo er ist oder spielt. Dieser Wechsel ist nicht leicht für ihn und du, als sein Freund, musst ihm zur Seite stehen."

,,Ich bin nicht mehr sein Freund" hauchte ich und spürte wie mir die ersten Tränen in die Augen stiegen. Warum konnte Carles es nicht einfach dabei belassen, sondern musste darauf beharren und in Wunden rein stechen, die gerade dabei waren zu verheilen.

,,Du bist trotzdem noch der Mensch, den er und der ihn liebt. Das hat sich nicht verändert und wird sich nie ändern, oder liege ich falsch?" hakte er weiter nach.

,,Natürlich hat es sich nicht verändert" stimmte ich ihm zu und wischte mir die ersten Tränen von den Wangen, die ich nicht zurückhalten konnte, ,,ich liebe ihn."

,,Was machst du dann noch hier? Geh zu ihm" beorderte er behutsam und strich mir beruhigend über den Rücken.

,,Ich liebe ihn so sehr, dass es weh tut. Der Gedanke, dass er nach Frankfurt geht und mich verlässt... es ist als würde mein Herz zerbrechen" gestand ich und musste mich beherrschen nicht komplett einzubrechen.

,,Sergi, er wechselt den Verein, damit er Spielpraxis bekommt. Das heißt nicht, dass er dich verlässt oder weniger liebt. Rede mit ihm über deine Ängste und Gedanken. Er ist froh, wenn du zu ihm kommst und hört dir immer zu" versuchte Carles mich zu beruhigen, was ich mit einem leichten Nicken quittierte. Früher hatte ich Denis immer erzählt, was mich bedrückte und belastete. Jedes Mal war er für mich da und hatte versucht eine Lösung für meine Probleme zu finden. Bis ich mich endgültig beruhigt hatte, blieb ich bei meinem besten Freund, der mir immer wieder Mut zusprach. Anschließend verabschiedete ich mich dankbar von ihm und machte mich auf den Weg in das Appartement, in dem ich seit Jahren mit Denis zusammenlebte. Mit einem mulmigen Gefühl schloss ich die Haustür auf und ließ sie wieder hinter mir ins Schloss fallen. In unserem Appartement war es komplett still und soweit ich es vom Eingangsbereich aus sehen konnte, war nirgendwo Licht an. Leise schlich ich erst ins Wohnzimmer, dann in die Küche und ins Badezimmer, doch im Erdgeschoss war Denis nicht aufzufinden. Er war doch nicht etwa, schon einen Tag früher abgereist, oder?

Panik machte sich in mir breit und mein Herz fing an zurasen. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn ich die Liebe meines Lebens einfach hätte gehen lassen und meine letzten Worte an sie waren, ,,verpiss dich doch nach Frankfurt! Es ist mir egal, was du machst. Ich will damit bloß nichts mehr zu tun haben." Zitternd lief ich die Treppe hoch, als mir eine riesige Last von den Schultern fiel und ich Denis sah. Er saß an der Wand angelehnt auf dem Boden und starrte auf die gegenüberliegende Wand, die voller Fotos von uns war. Es hatte fast einen ganzen Tag gedauert die vielen Bilder aufzuhängen, doch da jedes Foto eine Erinnerung an einen wundervollen Moment war, zogen wir es durch. ,,Denis?" murmelte ich vorsichtig, während ich auf ihn zuging, ,,wie lange sitzt du schon hier?"

,,Ein paar Minuten, ein paar Stunden... wie spät ist es?" entgegnete er und klag kraftlos. Er war schon immer ein Mensch, dem man ansah, wenn er litt oder es ihm schlecht.

,,16:56 Uhr" antwortete ich nach einem kurzen Blick auf die Uhr, bevor ich mich zögerlich zu ihm setzte und die Bilder, die schon seit Ewigkeiten an unserer Wand hingen, seit langem wieder betrachtete.

,,Dann seit fast 5 Stunden" erklärte er und legte erschöpft seinen Kopf auf meine Schulter nieder.

,,Hast du schon gepackt?" stellte ich die Frage, vor der ich mich eigentlich fürchtete. Je genauer und öfter wir über seinen Wechsel sprachen, desto näherkam und realer wurde er. Sein Wechsel war Realität, weshalb ich mich so oder so damit abfinden musste.

,,Ich habe ein paar Klamotten zusammen gekramt und wollte eines der Bilder mitnehmen, aber ich konnte mich zum Einen nicht entscheiden und zum Zweiten wusste ich nicht, ob es wirklich das Richtige wäre" erklärte er sich.

Grübelnd blickte ich weiterhin die Bilder an der Wand an, währenddessen ich einen Arm um Denis legte und ihm sanft durch die Haare strich. ,,Du solltest das Bild von Rafas Geburtstag nehmen" schlug ich ihm vor, als mein Blick bei einem unserer Lieblings Fotos hängen blieb. Auf dem Bild saß Denis auf meinem Schoß, während ich ihm einen Kuss auf die Wange drückte und er leicht lachend zu Boden sah. Ney, der an dem Geburtstag seines Freundes jeden mit der Kamera genervt hatte, schoss das Bild und hatte zuvor, ,,hört ihr mal auf euch in unserm Haus durchgehend die Zunge in den Hals zustecken!" durch den ganzen Raum gebrüllt.

,,Was hältst du von dem Bild, links daneben?" fragte Denis grinsend nach. Er meinte damit das Bild, auf dem wir nebeneinander in zwei Kostümen standen. Denis war als Pirat verkleidet und ich hatte mich in ein Indianer Kostüm gezwängt. Wir waren auf dem Weg zu einem Mannschaftsabend, der bei Luis stattfand. Der Uruguayer wollte etwas Abwechslung, weshalb alle in den verschiedensten Kostümen auftauchen sollten.

,,Ich verstehe immer noch nicht, was du an diesem Bild so toll findest" schmunzelte ich und schüttelte leicht den Kopf.

,,Es war einer der lustigsten Abende mit Team und eine unvergessliche Nacht" erklärte er mir lächelnd, ,,genau wie unser zweiter Jahrestag." Damit deutete er auf das Foto an, auf welchem wir küssend in Paris vor dem Eiffelturm standen. Ich wusste wie gerne Denis sich in Paris mal jede Sehenswürdigkeit angucken und die Stadt erkunden wollte. Somit bin ich mit ihm an unserem Jahrestag als Überraschung in die Stadt der Liebe geflogen und hatte ihm seinen Wunsch erfüllt. Noch nie hatte ich ihn so glücklich und sorglos gesehen wie in diesen Tagen.

,,Dann ist die Entscheidung wohl getroffen" erwiderte ich sein Lächeln schwach, bevor mir wieder meine Ängste und Zweifel an seinen Wechsel in den Kopf strömten, ,,nimm das Bild mit und vergiss mich in Frankfurt nicht."

Irritiert löste sich Denis von mir und richtete sich leicht auf:,,Was meinst du? Warum sollte ich dich vergessen?"

,,Ich weiß nicht, wen du in Frankfurt alles kennenlernst. Vielleicht findest du jemand neues und wirst mit ihm oder ihr glücklich. Vielleicht verlierst du zwischen der neuen Stadt, den neuen Menschen und dem neuen Verein den Überblick und verlierst Barcelona, damit auch mich, aus den Augen" sprach ich meine Gefühle zum ersten Mal richtig aus.

,,Egal, wen ich in Frankfurt kennenlerne, es wird sich nichts an meinen Gefühlen für dich ändern. Ich liebe dich und zwar nur dich. Barcelona wird immer mein zu Hause bleiben, du wirst immer mein zu Hause bleiben. Du bist für mich der wichtigste Mensch auf Erden und ich werde dich nie vergessen. Das verspreche ich dir" schwor er mir und drehte sich zu mir. In seinem Blick lag so viel Liebe und Zuneigung, was mich augenblicklich ruhiger werden ließ.

,,Ich liebe dich auch, Denis, so sehr" flüsterte ich und nahm seine Hand, ,,ich will, dass wir die Fernbeziehung hinkriegen und überstehen. Du bedeutest mir so viel und ich kann dich nicht verlieren."

,,Du wirst mich durch die Entfernung nicht verlieren, mi vida" hauchte er, bevor er mich in einen sanften Kuss zog, den ich liebend gern erwiderte. Ein kribbelndes und warmes Gefühl breitete sich in meinem Körper aus, wie es bei Denis Berührungen immer der Fall war. Nur bei ihm fühlte ich mich sicher und geborgen. Auch wenn es hart werden würde, ihn nicht mehr jeden Tag um mich herum zu haben, wusste ich, dass wir diese Phase zusammen überstehen würden. Ich würde ihn während seiner Zeit in Frankfurt jede Unterstützung und jeden Halt geben, den er brauchte.

Der Os sollte eigentlich erst morgen kommen, aber sagen wir so, er kommt aus gewissen Gründen schon heute... Ich versuche bis morgen noch einen fertig zumachen, weiß aber nicht, ob ich es schaffe. 

Du hast den Os schon vorher gelesen, aber ich sage es nochmal: ich hoffe er gefällt dir, ily💘

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag❤🏹
Lg T.

Ps. macht niemals eine Abmachung mit HadesMaedchen

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