Messi x Neymar

für xluciaramos

,,Morgen" brummte Marco, als er in die Küche kam und lief zu dem Küchenschrank, in dem wir einige Tabletten verstauten. Grinsend musterte ich meinen besten Freund, der es gestern Abend beim Mannschaftabend übertrieben hatte, bzw. übertreiben musste.

,,Guten Morgen, Sonnenschein" schmunzelte ich und biss von meinem Brötchen ab, ,,scheinst einen kleinen Kater zuhaben, was?"

,,Könntest du aufhören so schadenfroh zulächeln?" murrte Marco und nahm eine Packung Aspirin aus dem Schrank, ehe er sich auf die Suche nach einem Glas machte und es mit Wasser füllte. Es kam nie vor, dass wir uns während der Saison in Clubs herumtrieben und uns betranken, doch beim Mannschaftsabend waren Trinkspiele Pflicht. 

Kopfschüttelnd widmete ich mich meinem Handy und versuchte dem Wunsch meines Mitbewohners nachzukommen. Während ich weiterhin mein Brötchen aß und meinen Kaffee trank, beantworte ich einige meiner Nachrichten und scrollte durch meinen Instagram Feed. Auf einmal blieb ich bei einem Bild stehen und traute meinen Augen nicht:,,Oh mein Gott."

,,Was ist los? Hat Bruna dir wieder geschrieben?" hakte Marco nach und setzte sich mit einer Schale Müsli gegenüber von mir. Er spielte dabei auf meine komplizierte On-Off-Beziehung mit meiner Exfreundin Bruna an. Zurzeit waren wir beide seit ein paar Monaten wieder getrennt und diesmal sollte es endgültig sein. Ich liebte diese Frau nicht auf die Art, die sie verdient hatte, und ich würde es nie können.

,,Nein" war das einzige, was ich darauf erwiderte, bevor ich dem Italiener mein Handy vors Gesicht hielt, damit er das Bild betrachten konnte.

,,The love of my life" las er die Bildunterschrift leise vor. Marco seufzte und nahm mir mein Handy aus der Hand:,,Wieso folgst du ihm denn noch?"

,,Darum geht es hier nicht. Er postet ein Bild mit irgendeiner Frau, der er einen Antrag gemacht hat, und schreibt darunter, dass es die Liebe seines Lebens ist. Wieso tut er sowas?" entgegnete ich aufgebracht. Leo kniete auf dem neusten Bild, das er gepostet hatte, vor seiner neuen Freundin Antonella. Kaum war ich eine Woche in Paris tauchten die ersten Schlagzeilen über die beiden auf. Hätten Leo und ich nicht Jahre lang in Barcelona miteinander geschlafen, uns geküsst, über alles geredet, was uns belastete und ein enges vertrautes Verhältnis gehabt, würden mich diese Schlagzeilen und sein neuer Post sicherlich nicht so aus der Bahn werfen, wie sie es gerade taten.

Ich hatte nicht erwartet, dass Leo für immer Single bleiben und auf mich warten würde, als ich Barcelona verlassen hatte. Allerdings liebte ich ihn und hatte mit Bruna Schluss gemacht, weil ich nur den Argentinier im Kopf hatte. Die ganze Zeit hatte ich gedacht, dass es ihm genauso ging. ,,Ich weiß es nicht, aber du solltest dir darüber keine Gedanken machen" meinte Marco ruhig.

,,Ich mache mir darüber automatisch Gedanken. Wie kann es sein, dass er nach einem Jahr direkt jemanden heiraten will? Er verrennt sich in etwas, läuft vor seinen Gefühlen weg und ist dabei todunglücklich zu werden. Das kann ich nicht zulassen" redete ich mich so in Rage, dass ich es selbst nicht einmal merkte. Gefasst stand ich von meinem Platz auf und riss Marco mein Handy aus der Hand.

,,Was hast du jetzt vor?" fragte mich mein bester Freund verdattert und blickte mir hinterher, als ich mein Geschirr achtlos auf die Theke stellte und aus der Küche lief.

,,Ihn zur Rede stellen" beantwortete ich knapp seine Frage. Ich warf mir meine Jacke über die Schulter und schlupfte in meine Sneakers.

,,Du kannst nicht nach Barcelona. Wir haben morgen Training" erinnerte mich Marco, der mir scheinbar hinterhergelaufen war. Er stand mit verschränkten Armen in der Küchentür und musterte mich kritisch.

,,Keine Panik, mit etwas Glück bin ich rechtzeitig zurück" winkte ich ab. Damit nahm ich meinen Schlüssel von der Kommode und trat aus der Haustür, die ich mit einem lauten Knall hinter mir ins Schloss fallenließ.

Ohne weiter drüber nachzudenken, stieg ich in meinen Wagen und fuhr zum Flughafen. Glücklicherweise flog an diesem Nachmittag noch ein Flieger nach Barcelona und hatte noch einige Plätze frei, sodass ich problemlos einen Platz buchen konnte. Am frühen Abend war ich in Barcelona angekommen und nahm mir ein Taxi, was mich zu Leos Villa brachte. Ich legte mir keine Worte zurecht, die ich ihm an den Kopf werfen konnte. Viel eher wollte ich in Ruhe mit ihm reden und ihn an das erinnern, was wir hatten. Er hatte Gefühle für mich und ich musste ihn dazu zu bringen, auf sein Herz zuhören und sie zuzulassen.

Nachdem ich dem Taxifahrer sein Geld in die Hand gedrückt hatte, lief ich zur Leos Haustür und atmete ein letztes Mal tief durch. Ich drückte auf die Klingel und wenig später wurde die Haustür aufgerissen. Leo stand in einem schlichten weißen T-Shirt und einer grauen Jogginghose vor mir und blickte mich überrascht an: ,,Ney, was machst du hier?"

Während Leo sich durch die Haare fuhr, drückte ich mich wortlos an ihm vorbei. Ich wollte mit ihm nicht vor der Tür reden, wo uns möglicherweise sämtliche Nachbarn zuhören oder Fotografen beobachten konnten. Ich wollte mit Leo alleine reden und lief ins Wohnzimmer. Diese Villa war in den letzten Jahren mein zweites zu Hause gewesen und ich kannte jeden Gang in und auswendig. ,,Klar, komm ruhig sein" seufzte Leo. Er schloss die Tür hinter sich und folgte mir ins Wohnzimmer:,,Was gibt's?"

,,Das fragst du noch?! Ich habe das scheiß Bild gesehen!" Erklärte ich ihm aufbracht. Ich redete nicht groß drumherum, sondern kam direkt zum Punkt.

,,Und wo ist das Problem? Ney, das zwischen uns ist vorbei", wollte Leo monoton wissen.

,,Das zwischen uns ist erst ein Jahr her", erinnerte ich ihn ernst, ,,das Problem ist, dass du mich ziemlich schnell ersetzt hast, findest du nicht?"

,,Ich habe dich nicht ersetzt, immerhin waren wir nie richtig zusammen. Das zwischen uns war Sex, mehr nicht", entgegnete Leo mit fester Stimme, was mich mehr verletzte, als ich zugeben wollte. 

,,Ach komm, tu nicht so! Das war so viel mehr! Wieso ist dir das alles auf einmal so egal?" Ich spürte wie meine Stimme anfing zu zittern und unterdrückte die aufkommenden Tränen. Zwar waren wir nie fest zusammen gewesen, doch so oft hatte mir Leo gesagt, dass ich für ihn etwas Besonderes und Einzigartiges war.

,,Ney, hör auf damit. Ich bin verlobt und daran kannst du nichts ändern" stellte er klar. Innerlich musste ich mir ein Augenverdrehen unterdrücken. Wollte er wirklich dem ausweichen, was so offensichtlich war?

,,Liebst du mich? Ich liebe dich nämlich" gestand dem Argentinier meine Gefühle. Noch nie zuvor hatten einer von uns diese drei Worte ausgesprochen. Ich wollte und konnte vor meinen Gefühlen nicht mehr davonlaufen. Leo war der Mensch, den ich liebte, und nichts würde sich jemals daran ändern.

,,Sag sowas nicht" flehte Leo leise. 

,,Es ist aber die Wahrheit! Sag, ob du mich liebst Leo!" forderte ich ihn auf. Man sah ihm deutlich an, dass er mit sich selbst rang und verunsichert war.

Leo konnte mir mittlerweile nicht mal mehr in die Augen sehen. Er wich meinen Blicken aus und blickte zu Boden:,,Ich liebe dich nicht, tut mir leid."

,,Schau mich an und sag das nochmal!" verlangte ich wieder. Zugegeben tat es weh diese Worte von ihm zuhören, doch mir war bewusst, dass es ihn einiges an Kraft kostete mir das zusagen und er es nicht so meinte. Er hatte Gefühle für mich und musste sie nur aussprechen, sie endlich zulassen.

,,Du weißt, dass ich das nicht kann" murmelte Leo und hob seinen Kopf, ,, geh jetzt bitte wieder."

,,Da hast du die Antwort. Belüg dich ruhig weiter selbst. Du weißt ja, wo du mich findest" vermerkte ich. Für einen Moment blickte ich Leo an und hoffte doch noch, dass er zu seinen Gefühlen stand und uns eine weitere Chance gab, aber er blieb still. Lieber wollte er mit einer Frau eine einfache Beziehung, als mit mir glücklich zu sein. Kopfschüttelnd sah ich weg und ließ Leo stehen. Es hatte keinen Sinn weiterhin auf ihn einzureden. Wenn er nicht zu uns stehen wollte, würde ich daran nichts ändern können.

Da es mittlerweile viel zu spät war, um zurück nach Paris zufliegen, beschloss ich bei Rafa vorbeizuschauen. Während meiner Zeit bei Barcelona war er einer meiner engsten Freunde gewesen und war die einzige Person, die neben Marco, von meinen Gefühlen von Leo wusste. Er würde mich sofort aufnehmen, wenn ich vor seiner Tür stand und mir zuhören. Marco würde ich unterwegs schreiben, dass ich morgen früh den ersten Flieger nach Paris nehmen und hoffentlich rechtzeitig beim Training sein würde.

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Pov. Marco

,,Was haltet ihr von der Jacke?" wollte Ney wissen und hielt uns sein Handy hin, als wir zusammen Marqui auf unserer großen Couch im Wohnzimmer saßen. Marqui, der einen Arm um mich gelegt hatte, sahen vom Fernseher auf und betrachten das Bild der braunen Jeansjacke, welches Ney uns hinhielt. 

,,Die sieht aus, als hätte sie jemand durch den Dreck geschleift" kommentierte Marc und betrachtete die Jacke skeptisch.

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Vor allem, weil Neymar ihn für diese Aussage am liebsten geköpft hätte. Fassungslos sah er zu meinem Freund und zog beleidigt sein Handy zurück:,,Entschuldige mal, die Farbe ist schön."

,,Die Farbe sieht aus wie Erde" stichelte Marqui weiter und zuckte mit den Schultern.

,,Okay, das war's. Marco, dein Freund hat keinen Geschmack" zog Ney seinen Beschluss und verschränkte die Arme vor der Brust, als es auf einmal an der Tür klingelte.

,,Ich mache auf" merkte ich an und löste mich meinem Brasilianer. Ich stand auf und machte den Fernseher aus. Anschließend lief ich zur Haustür und drehte mich noch einmal zu den Jungs um, bevor ich das Wohnzimmer verließ:,,Ich finde die Jacke übrigens schön."

Ein lautes ,,ich wusste es doch!" von Ney dröhnte durchs Haus, was mich zum Schmunzeln brachte. Als ich jedoch die Tür öffnete und sah, wer vor mir stand, verschwand mein Lächeln direkt.

Kein geringer als Leo stand in einem schwarzen Anzug vor mir und blickte mich bedrückt an. Irritiert musterte ich ihn, da so gut wie jede Zeitung über seine Hochzeit berichtet hatte, die heute stattfinden sollte:,,Solltest du nicht eigentlich bei deiner Hochzeit sein?"

,,Ich muss mit Neymar reden. Bitte, lass mich zu ihm" bat er flehend. Innerlich seufzte ich und hätte die Tür am liebsten wiederzugeschlagen. Noch einmal konnte ich auf einen zerbrochenen besten Freund, der von dem Menschen, den er liebte, weggestoßen wurde, verzichten.

,,Es hat ein Jahr lang gedauert, bis er halbwegs über dich hinweg war. Bist du dir sicher, dass du alte Wunden wieder aufreißen willst?" fragte ich somit vorwurfsvoll.

,,Ich will keine Wunden aufreißen, ich will nur mit ihm reden" beteuerte der Argentinier.

,,Ach, auf einmal?" lachte ich ironisch auf. Zwei Jahre lang hatte er sich mit einer anderen Frau vergnügt und Neymar ignoriert, selbst als dieser nur für ihn nach Barcelona geflogen. Nun wollte er mit ihm reden? Nun war mein bester Freund gut genug für ihn?

,,Hör mir zu, ich weiß, ich habe ihn unfair behandelt, aber ich habe die Hochzeit abgebrochen und bin hier, um mich bei ihm zu entschuldigen" erklärte sich Leo. In seinen Augen erkannte man Ehrlichkeit und Reue. Er schien es wirklich ernst zu meinen.

Wie konnte ich jemanden, der seine Verlobte für meinen besten Freund vor dem Altar stehen gelassen hatte, wieder die Tür vor der Nase zuschlagen? Ich wusste, dass Ney diesen Menschen noch liebte und würde er an meiner Stelle hier stehen, wäre er Leo nach seinen Worten sicherlich knutschend um den Hals gefallen. Brummend gab ich nach und öffnete die Tür weiter:,,Er ist mein bester Freund und verdient es nicht noch weiter verletzt zu werden. Wenn du ihm nochmal das Herz brichst, dann garantiere ich für nichts. Er ist im Wohnzimmer."

,,Danke Marco! Ich werde ihn nicht nochmal verletzen" versicherte mir Leo und trat ein, ehe ich die Haustür wieder schloss.

Pov. Neymar

,,Es bringt nichts mit dir zu diskutieren. Du hast einfach keinen Modegeschmack" seufzte ich und ließ mich gegen die Lehne fallen. Wie konnte Marqui eine wunderschöne stylische braune Lederjacke nur mit Dreck vergleichen?

,,Sagte der, der mit einer kurzen Hose zum Training gekommen ist, unter der er eine Leggings trug" entgegnete er schmunzelnd und fuhr sich durch seine schwarzen Locken.

,,Das trägt man nun mal so" versuchte ich ihm meinen Stil zu verdeutlichen.

Gerade setzte Marqui an, um etwas zu erwidern, als ein Klopfen durch den Raum fuhr. Wir blickten zur Wohnzimmertür, die offen war, und in der auf einmal der Mensch stand, den ich dachte niemals wiederzusehen. Betäubt stand ich auf und hauchte überwältigt:,,Leo..."

,,Ich lasse euch beiden dann mal alleine" nahm ich noch die Stimme meines Teamkollegen wahr, der gleich darauf an Leo vorbeilief und das Wohnzimmer verließ.

Leo schloss die Wohnzimmertür und ging langsam auf mich zu. ,,Was machst du hier?" wollte ich überrumpelt wissen. Hier war der letzte Ort, an dem er gerade sein sollte. Immerhin war heute sein großer Tag und er sollte heiraten.

,,Mich bei dir für mein Verhalten entschuldigen. Es tut mir wirklich leid, was ich zu dir gesagt habe. Ich glaube du weißt, dass ich Gefühle für dich habe, aber immer versucht habe, sie zu unterdrücken und den einfacheren Weg zugehen. Auf der Hochzeit habe ich bemerkt, dass ich das eigentlich gar nicht will. Als ich das endlich verstanden habe, habe ich die Hochzeit sofort abgebrochen und bin nach Paris geflogen. Ich will nicht den einfacheren Weg, ich will mit dir zusammen sein, weil ich dich liebe, Neymar. Bitte verzeih mir" gestand Leo und schaute mich schuldbewusst an.

,,Du bist so ein Idiot" vermerkte ich und nahm sein Hand, ,,aber eben der Idiot, den ich liebe."

,,Das heißt, du verzeihst mir?" erkundigte er sich hoffnungsvoll, was mich zum Lächeln brachte.

,,Habe ich schon längst." Ich legte meine freie Hand an seiner Hüfte und zog ihn zu mir, um anschließend meine Lippen auf seine zulegen. Sofort erwiderte er den Kuss und legte seine Hand an meine Wange. Endlich konnte ich nach all den Jahren wieder seine Berührungen spüren, die mich alles vergessen ließen. Ich liebte Leo und war froh, dass wir nun noch einmal von neu anfangen konnten.

Hoffe, dass er dir gefällt💘 Den Os könnt ihr bei OsByLynn aus Messis Sicht lesen.

Kommentar von OsByLynn (und danke fürs Überarbeiten<3):

[Awww yesss. Meiner ist so räudig dagegen :(]

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