Kroos x Ramos [3/3]

für @DerBaum04

Pov. Lucas

,,Du  glaubst gar nicht, wie gerne ich dir jetzt eine Klatschen würde" zischte Isco an Sergio gerichtet, der nach Tonis Ansage perplex in unserer Kabine stand, und drückte sich an unserem Kapitän vorbei, um unseren besten Freund hinterher zulaufen.

Ich spürte wie die Wut in mir aufkochte und sich meine Hände zu Fäusten ballten. Er hatte mir versprochen, dass er Toni lieben würde und für immer mit ihm zusammen sein wollte. Dieses Mal wollte er ihn nicht verletzen oder verlieren. ,,Du bist unglaublich" setzte ich wütend an, ,,was sollte das? Wieso willst du ihn nicht mehr heiraten? Du hast mir erzählt, dass du ihn liebst!"

,,Das tue ich doch auch! Ich habe es immer getan und werde es immer tun" fand Sergio nun endlich seine Sprache wieder und hob zitternd den Ring auf, den Toni auf den Boden geworfen hatte.

,,Davon merkt man aber nichts! Du rastet wegen eines Bildes aus, wirfst ihm vor, dass du ihm nicht mehr vertraust und willst ihn dann nicht mehr heiraten! Kann es sein, dass du den Schuss nicht gehört hast?!" rief ich aufgebracht und das Bedürfnis, ihm für seine Wortwahl gegenüber meines besten Freundes eine zu Klatschen, wurde immer größer.

,,Ich weiß, dass ich ihn verletzt und es vermasselt habe" seufzte unser Kapitän und setzte sich mit dem Ring auf die Bank der Kabine. Er wandte seinen Blick nicht vom Ring ab, den wir schon vor Monaten zusammen gekauft hatten und betrachtete ihn traurig. 

,,Verletzt und vermasselt beschreiben deine Aktion nicht mal ansatzweise! Als du mir erzählt hast, dass du ihm einen Antrag machen willst und meine Hilfe wolltest, hatte ich nur eine einzige Bedingung: du solltest ihm zum glücklichsten Menschen der Welt machen. Du solltest mir in die Augen sehen und mir versprechen, dass du ihn bedingungslos liebst, er das Wichtigste für dich ist, du ihn nie wieder verletzt, immer für ihn da sein wirst und alles für ihn tust. Alledem hast du direkt zugestimmt und nun brichst du jedes einzelne Wort!" warf ich ihn vor und konnte mich kaum beherrschen. Toni war einer meiner besten Freunde und immer für mich da, wenn es mir schlecht ging und ich nicht mehr konnte. Wenn jemand verdient hatte bis an sein Lebensende glücklich zu sein, dann war er es. Der Deutsche liebte Sergio von ganzen Herzen und hatte so viel mitgemacht, bei dem jeder andere schon aufgeben und alles beendet hätte. Doch er wollte ihn nie verlassen und da man deutlich sehen konnte, dass auch unser Kapitän eine besondere und gute Auswirkung auf ihn hatte, war ich überzeugt, dass die beiden zusammen gehörten.

,,Ich will ihn glücklich machen und hatte geglaubt, dass ich ein guter Ehemann sein kann, aber ich schaffe es nicht und werde es nie sein. Als wir mit den Hochzeitsvorbereitungen angefangen haben, ist mir erst bewusst geworden, was das für eine riesige Verantwortung ist und ich fühle mich erdrückt" gestand er leise. 

Überrascht sah ich zu ihm und beruhigte mich ein wenig. Es war selten, dass er mit mir, oder überhaupt mit einem anderen außer Toni, über seine Gefühle sprach. Auch wenn ich definitiv noch Verlangen hätte, ihn weiter anzuschreien, beließ ich es dabei und setzte mich zu ihm:,,Wovon fühlst du dich erdrückt?"

,,Die Verantwortung ein perfekter Ehemann zu sein. Versteh mich nicht falsch, ich versuche seit Jahren der perfekte Freund für Toni zu sein und ihn alles zu ermöglichen, aber wenn man verheiratet ist, ist das nochmal etwas anderes. Ich übernehme Verantwortung für ihn und verspreche bis zu meinem Tod für ihn da zu sein. Noch nicht einmal jetzt schaffe ich es ihn nicht zu verletzen oder vor den Kopf zustoßen. Das kann ich ihm nicht ein Leben lang an tun" versuchte er mir seine Gedanken zu verdeutlichen und betrachtete weiterhin den Ring.

,,Es gibt keinen perfekten Ehemann und keiner verlangt von dir, vor allem nicht Toni, dass du der perfekte Ehemann bist. Du sollst ihn lieben und ehren, bis der Tod euch scheidet. Natürlich übernimmst du ein großes Stück Verantwortung, wenn du ihn heiratest, aber du bekommst von ihm Liebe und Sicherheit zurück. Er wird dich schützen, genau wie du ihn. Du glaubst gar nicht, wie sehr er sich im nachhinein bei uns gefreut und geschwärmt hat, als du ihm den Antrag gemacht hast. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass er ein Leben lang mit dir zusammen sein und dich wirklich heiraten will" entgegnete ich und hoffte, dass ich ihm damit seine Angst ein wenig nehmen konnte. Wäre er vor einer halben Stunden bereit gewesen seine Gefühle auszusprechen, hätte der Mann, der ihn in und auswendig kannte, dass sicherlich ganz geschafft. Unser Kapitän zuckte nur mit den Schultern und blieb still. Ich nahm ihn den Verlobungsring aus der Hand, bevor ich neu ansetzte:,,Als du mir erzählt hast, dass du Toni heiraten willst und mich um Hilfe gebeten hast, war ich zuerst überrascht und fasziniert. Du hattest ein Strahlen und eine Überzeugung in den Augen wie noch nie. Nicht mal beim Champions League Finale oder irgendeinem anderen wichtigem Spiel habe ich dich so glücklich und sicher gesehen. Den Großteil der Organisation für die Verlobung und die Idee wolltest du alleine machen. Ich sollte dir nur ein paar Kontakte weiterreichen, verschiedene Dinge bestellen und zeigen. Du wolltest, dass alles perfekt ist und hast verdammt viel Herzblut in den Antrag gesteckt. Weißt du das noch?"

,,Wir haben Monate daran gearbeitet" erinnerte sich Sergio und nickte leicht.

,,Du hast Monate daran gearbeitet" verbesserte ich ihn und hielt ihm den Ring wieder hin, ,,die Seite, die das alles unbedingt durchziehen wollte, ist immer noch in dir und die solltest du schleunigst herausholen, denn diesmal läuft dir die Zeit davon. Toni liebt dich und würde dir alles verzeihen, aber du solltest es nicht auf die Spitze treiben und es herauszögern. Mach dir diese fünf Jahre nicht kaputt, in dem du dir selbst im Weg stehst und sei mit dem Menschen glücklich, den du liebst und der dich liebt."

,,Danke Lu, für alles" erwiderte Sergio und lächelte dankbar, bevor er den Ring entgegennahm.

,,Mach dir ein paar Gedanken und lass dir alles in Ruhe durch den Kopf gehen. Danach entscheiden und planen wir, wie wir euch wieder zusammen kriegen" gab ich zurück und legte ihm aufmunternd eine Hand auf die Schulter. 

Pov. Sergio

Genau zwei Wochen waren vergangen, seitdem Toni Schluss gemacht und vorerst zu Isco gezogen ist. Ich vermisste ihn jede Sekunde meines Lebens. Die Zeit ohne war kaum auszuhalten und ich wäre am liebsten schon einen Tag später zu ihn gefahren, um mit ihm zu reden, doch Lucas meinte, dass ich ihm wenigstens ein paar Wochen geben sollte und nur reden nicht helfen würde. Obwohl mein Teamkollege einer von Tonis besten Freunden war, war er auch für mich da und unterstützte mich. Wie schon oft half er mir einen Plan zu entwickeln und einen tollen Abend organisieren, um Toni um Verzeihung zu bitten und uns zu versöhnen. Vermutlich tat er das nicht für mich sondern für den Deutschen, doch er gab mir enorm viel Kraft und Mut. So kam es, dass wir nun in seinem Wohnzimmer standen und die letzten Vorbereitungen für den Abend machten. Wir hatten überall Lichterketten aufgehang und Kerzen aufgestellt, die Lu gerade anzündete. Auf dem Wohnzimmertisch standen aufgeschnittene Früchte und flüssige Schokolade zum Eintunken sowie zwei Sektgläser und die DVD von Catch me if you can. Das war nicht nur Tonis lieblings Film, sondern auch der erste Film, den wir bei einem unseren ersten Dates geguckt hatten. ,,Das war die letzte Kerze" verkündete Lucas und steckte das Feuerzeug in die Hosentasche. Stolz drehte er sich um und ließ seinen Blick durchs Wohnzimmer gleiten.

,,Denkst du..." setzte ich gerade an und richtete die Blumen auf dem Couchtisch hin, doch wurde von dem Klingeln der Haustür unterbrochen, ,,ist er das schon?"

,,Wer sollte das sonst sein? Geh zur Tür, ich gehe durch den Hinterausgang raus" gab er schmunzelnd zurück und klopfte mir nochmal auf die Schulter.

,,Warte!" rief ich nervös und hielt ihn auf, ,,was ist, wenn er direkt geht, wenn er mich sieht?"

,,Sergio, das haben wir alles besprochen. Du schaffst das schon. Jetzt mach ihn schon die Tür auf" forderte mich Lu auf, bevor er mich alleine ließ und es ein zweites Mal klingte.

Ich schaute mich im Wohnzimmer um, um sicher zugehen, dass alles perfekt war. Dann atmete ich tief durch und machte mich auf den Weg zur Haustür. Langsam öffnete ich die Tür und sah anschließend in die Augen meines Exfreundes. ,,Hey" begrüßte er mich und klag etwas irritiert. Vermutlich hätte er erwartet, dass du Lucas ihm die Tür öffnete.

,,Hey" lächelte ich leicht und machte ihm etwas Platz, damit er eintreten konnte, ,,komm rein."

,,Sind die anderen schon da?" erkundigte sich Toni, während er sich die Schuhe auszog, und meinte damit unsere Teamkollegen. Lucas hatte ihn unter dem Vorwand hierher gelockt, dass unserer monatlicher Mannschaftsabend bei ihm stattfand, jedoch war das gelogen. Die anderen waren einverstanden, dass wir ihn um ein paar Tage verschieben.

,,Nein, sie werden auch nicht mehr kommen" gestand ich vorsichtig, ,,Lucas ist auch nicht da."

,,Wieso das?" erkundigte sich der Deutsche verwirrt.

,,Lu hat dir das erzählt, damit du hierherkommst und wir reden können" erklärte ich ihm. Innerlich war ich froh, dass er ihn so hergelockt hatte. Schon in diesen kurzen Minuten fiel mir wieder auf, wie sehr ich Toni vermisst hatte und zurück wollte.

,,Worüber? Es ist alles gesagt" hakte er nach und fügte den letzten Teil leise hinzu.

,,Nein, ist es nicht. Ich habe dir noch so viel zusagen und bitte dich mir ein letztes Mal zu zuhören" bat ich flehend. Ich durfte, wollte und konnte ihn nicht gehen lassen. Man sah ihm deutlich an, dass er nicht wusste, was er sagen sollte und mit sich selbst kämpfte. Wie gelähmt stand er vor mir und bewegte sich nicht. Ich hielt ihm meine Hand hin und wiederholte:,,Bitte, Toni, ein letztes Mal."

,,Meinetwegen" seufzte er letztendlich und ergriff meine Hand. Eine riesige Last fiel mir von den Schultern und erleichtert führte ich ihn ins Wohnzimmer. ,,Hast du das alles gemacht?" wollte Toni beeindruckt wissen und sah sich um, bevor wir uns aufs Sofa setzten.

,,Mit der Hilfe von Lucas" entgegnete ich ehrlich, ,,willst du etwas trinken?"

,,Ich will, dass du zum Punkt kommst. Sag mir, was du noch zusagen hast, damit ich los kann" stellte der Deutsche klar.

Ich ließ mich von seiner abweisenden und kühlen Art nicht abschrecken und versuchte mein Gefühlschaos irgendwie in Worte zufassen:,,Als erstes musst du wissen, dass es mir leid tut. Die ganzen Vorwürfe, die ich dir gemacht habe, stimmen nicht und beschreiben nicht das, was wirklich fühle. Ich vertraue dir mehr als jeden anderen und würde dir mein Leben in die Hände geben. Es tut mir leid, dass ich dir solche Dinge an den Kopf geschmissen und dich damit verletzt habe. Ich liebe dich so sehr und es tut weh dich verletzt oder traurig zusehen, vor allem wenn ich der Grund dafür war. Das wollte ich nie."

,,Du liebst mich, du willst mich nicht verletzen... warum machst du mir dann erst einen Antrag, bei dem du sagst, dass du den Rest deines Lebens mit mir verbringen willst, aber änderst ein paar Monate später deine Meinung und willst nicht mehr heiraten?" fragte Toni nun sanfter.

,,Ich habe Angst, dass ich nicht der Ehemann sein kann, den du verdienst. Du bist der aufmerksamste, beste und selbstloseste Mensch, den ich kenne. Egal worum es geht, du weißt was zu tun ist und bist immer für alle da. Wenn wir ehrlich sind, habe ich dich schon so oft verletzt, dass ich dich nicht verdient habe" beantwortete ich ihm seine Frage ehrlich, wozu ich vor zwei Wochen noch nicht bereit war.

,,Das ist Schwachsinn, Sese. Du bist, warst seit fünf Jahren der großartigste Freund, den ich mir wünschen konnte. Natürlich hast du Fehler gemacht, aber ich war auch nicht immer fair und habe welche gemacht. Wir sind Menschen und Menschen machen Fehler" merkte er an. Da war sie wieder, seine liebevolle und verständliche Art.

,,Du hast letztes Jahr gesagt, dass du mir den Seitensprung verziehen hast. Doch das war nicht die Wahrheit, oder?" erkundigte ich vorsichtig und wandte meinen Blick ab.

,,Es war die Wahrheit. Mir tut es leid, dass ich dir das vorgehalten habe. Das ist mir aus Frust und Unverständnis rausgerutscht" murmelte Toni und griff nach meiner Hand, ,,mach dir darüber keine Gedanken, okay? Das ist Geschichte. Ich habe dir verziehen und damit abgeschlossen."

Leicht lächelnd betrachte ich unsere verschränkte Händen und holte die kleine Schatulle aus meiner Hosentasche, in der sich wie beim Antrag der Verlobungsring befand:,,Wenn du den Rest deines Lebens noch mit mir verbringen willst, dann lass uns heiraten. Ich kann mir niemand anderen an meiner Seiten vorstellen als dich und das wird sich niemals ändern."

,,Sergio, ich will nicht, dass sowas noch einmal passiert. Ich liebe dich und will mein Leben mit dir verbringen, aber wenn du dazu noch nicht bereit bist und das nur meinetwegen machst, will ich das nicht" gab Toni ehrlich zu.

,,Ich bin bereit dir alles anzuvertrauen und werde dich nie wieder wegstoßen. Du bist der Mensch, mit dem ich über alles reden kann und bei dem es mir danach besser geht" versicherte ich und öffnete die Schatulle. Ich wollte ihn heiraten und mit ihm zusammen sein.

,,Dann lass uns heiraten und es diesmal durchziehen" verkündete Toni überglücklich. Behutsam nahm ich den Ring aus dem kleinen Kästchen und steckte ihn an seinen Finger wie vor einigen Monaten.

,,Ich liebe dich, mi vida" hauchte ich, bevor ich ihn einen gefühlvollen Kuss zog. Viel zu sehr hatte ich seine Nähe und Berührungen vermisst.

,,Ich liebe dich auch" erwiderte er zwischen unsere Lippen und schlang seine Arme um meinen Hals. Unsere Beziehung war nicht immer einfach, doch wir würden alles zusammen schaffen und durchhalten. Wir liebten uns und das würde sich nie ändern.

Der os ist nicht weiter überarbeitet, weil ich es zeitlich nicht geschafft habe. Ich hoffe, dass es euch gefallen hat, jetzt habt ihr euer Happy End bekommen :)

PS: <3


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