Kroos x Ramos [3/3]

für xdani3llex

,,Hast du alles bekommen?" fragte Lucas, als ich mich vollbepackt auf den Beifahrersitz fallen ließ. Er hatte mich mit einer kleinen Liste in den Supermarkt geschickt, die ich abarbeiten sollte.

,,Zwei Sixpacks Bier, eine Schachtel Schokolade und einen Müsliriegel. Würdest du mir mal verraten, wie du auf die Idee kommst, dass Toni mir verzeiht, wenn ich ihm den Kram schenke?" hakte ich irritiert nach und verstaute das Bier im Fußraum.

,,Das ist doch nicht für Toni. Die Schokolade ist für Isco" verbesserte er mich. Er startete seinen Wagen und fuhr vom Parkplatz des Lebensmittelgeschäftes.

,,Ich soll Isco die Schokolade schenken? Kann es sein, dass du schon etwas getrunken hast?" erkundigte ich und musterte ihn prüfend. Lucas hatte definitiv zu viele Liebesfilme gesehen.

,,Entschuldigung, das wird funktionieren. Wir werden jetzt zu ihm fahren, dann wirst du ihm die Schokolade geben und dich bei ihm entschuldigen" entgegnete mein Teamkollege überzeugt.

,,Ich habe ihn ein blaues Auge verpasst und daraufhin ein Medienaufschrei ausgelöst, da jeder wissen wollte, wie das passiert war. Glaubst du ernsthaft, dass Isco mir das verzeiht, indem ich ihm eine Schachtel Schokolade schenke?"

,,Ähm ja?" bestätigte Lu und warf einen kurzen Blick zu mir, ,,Schenk Isco etwas zu Essen und er verzeiht dir alles. Du könntest ihm auch einen Apfel oder Brokkoli schenken, aber ich denke, dass Schokolade sich eher eignet."

Lucas hatte doch ein echt einen Knall. Ich fing kopfschüttelnd an zu schmunzeln, bis mein Blick in den Fußraum fiel und ich mich wieder zu ihm richtete:,,Was hast du mit dem Bier vor?"

,,Mit dem Bier stoßen wir an, wenn mein Plan dabei ist zu funktionieren" lächelte er selbstsicher.

,,Und für wen ist der Müsliriegel?" fragte ich schließlich und hielt ihm den Riegel neugierig hin. Abgesehen davon, dass in dem Riegel Haselnüsse drin waren, die Toni nicht mochte, würde ich behaupten, dass er nicht für meinen Exfreund war.

Mein Teamkollege hielt an einer roten Ampel und schnappte sich den Müsliriegel. ,,Für mich" erwiderte er und öffnete ihn, ,,um deine Beziehung zu retten, brauche ich Energie und Nerven. Du kostet mich nämlich beides." Während Lucas weiter fuhr und nebenbei seinen Riegel aß, tat ich so, als ich hätte ich seine Worte überhört und blickte für den Rest der Fahrt aus dem Fenster. Ich versuchte mir schon mal ein paar Sätze zurechtzulegen, die ich Isco nachher sagen könnte, um nicht wieder alles zu ruinieren. Immerhin waren seit meinen Geständnis fast vier Wochen her, in denen Toni und ich nur einmal nach dem Streit in der Kabine miteinander geredet hatten. Er fehlte mir und ich wollte ihn endlich wieder bei mir haben.

Vor Iscos Haus angekommen, parkte Lucas sein Auto und ging mit mir den Plan nochmal durch:,,Hör zu: Wir gehen zu seiner Tür und ich klingele. Sobald er aufgemacht hat, gibst du ihm die Schachtel und entschuldigst dich bei ihm. Danach lachen wir alle über das, was passiert ist und fahren weiter zu unserem Checkpoint. Alles verstanden?" Verständlich nickte ich und nahm die Schachtel Schokolade. Danach stieg ich aus und lief ihm hinterher, bis wir ans Iscos Haustür angekommen waren.

,,Ach so und ein kleiner Tipp" murmelte Lu, bevor er klingelte, ,,deine Entschuldigung sollte etwas deutlicher sein als die, die ich bekommen habe. Immerhin hast du ihn geschlagen. Also benutz ruhig die Wörter "Es tut mir leid", sie wären angebracht."

,,Ich hab's verstanden" grummelte ich und verdrehte die Augen. Ich hatte nicht vor ihm die Schachtel in die Hand zudrücken und etwas wie "Hier bitte, alles wieder gut?" zusagen. Auch wenn ich das unter anderen Umständen vielleicht getan hätte...

Nickend drückte er nun endlich auf die Klingel. Es dauerte nicht lange, bis sich die Tür öffnete und ein erstaunter Isco uns musterte:,,Was wollt ihr hier?"

Sein Auge war noch leicht lila, aber keineswegs so dunkel und angeschwollen wie nach dem Schlag. ,,Ähm" war das einzige, was ich rausbekam und wandte mich hilfesuchend an Lucas, der nur auffordernd auf Isco deutete. Wo waren nur all die Sätze hin, die ich mir vorher zurechtgelegt hatte? ,,Ähm Isco, ich... es tut mir leid. Ich wollte dich nicht schlagen und ich hätte mich besser ihm Griff haben sollen. Es tut mir leid, dass du bei einem Streit, den du eigentlich schlichten wolltest, zum Leidtragenden wurdest und ich verspreche dir, dass das nie wieder vorkommen wird."

,,Ist schon okay" seufzte mein Gegenüber und lächelte mich vorsichtig an, ,,ich weiß ja, was für ein Dummkopf du manchmal sein kannst."

Dankbar, dass er mir die Situation nicht unangenehmer machte oder herausgezögerte, lächelte ich zurück. Das war eben Isco. Er wollte nichts anderes als eine gute und familiäre Stimmung im Team. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich die Schokolade noch in der Hand hielt und reichte sie Isco:,,Die ist für dich"

,,Du schenkst mir Schokolade? Träume ich gerade oder ist das wirklich Realität?" grinste er und nahm sie entgegen.

,,Tja, ich wollte mal etwas neues ausprobieren" stimmte ich mit ein, ,,alles wieder cool zwischen uns?"

,,Alles wieder cool und danke" erwiderte mein Kollege und musterte die Schachtel prüfend - wahrscheinlich suchte er auch die Öffnung...

,,Das war zwar nicht ganz so, wie ich mir das vorgestellt hatte, aber ihr habt euch vertragen - das reicht mir. Dann alle ins Auto, wir haben noch etwas zu erledigen" ergriff nun Lucas das Wort und deutete auf seinen Wagen.

Isco ließ von der Packung ab und blickte verwirrt zu unserem Teamkollegen:,,Warte, ich soll mit?"

,,Natürlich sollst du mit. Zieh dir Schuhe an und dann komm zum Auto" forderte Lu ihn auf und ging mit zu seinem Wagen. Kurze Zeit später kam Isco nach und setzte sich nach hinten. Da auch ich nun nicht mehr wusste, wohin wir fuhren und Lucas die Frage nach dem nächsten Checkpoint nur mit "werdet ihr schon sehen", beantwortete, lehnte ich mich wieder gegen die Scheibe und beobachtete meine Umgebung.

,,Das kannst du vergessen!" rief ich entsetzt, als Lucas noch nicht mal sein Auto abgestellt hatte. Er fuhr in die Straße, in der Gareths Haus stand, womit ich mir denken konnte, was er vorhatte.

,,Sergio, komm schon! Denk daran, warum wir hier sind" erinnerte er mich, bevor er wie vermutet sein Auto vor Gareths Haus stoppte und abschaltete.

,,Wir sind hier, weil der Idiot, der in dem Haus lebt, mir vorgeworfen hat, dass ich Toni nie geliebt und nur mit ihm gespielt habe! Ich rede mit dem kein Wort mehr" stellte ich patzig klar und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Worte des Walisers schwirrten mir wieder durch den Kopf und sofort wurde ich wütender.

,,Du liebst Toni und möchtest ihn zurückgewinnen, deswegen sind wir hier. Wenn du willst, dass alles so wird wie früher, musst du dich mit Gareth vertragen. Er ist einer seiner besten Freunde, ob du willst oder nicht" versuchte er mich beruhigen, was ihm erstaunlich schnell gelang.

Schließlich hatte er recht. Er tat das alles, weil ich Toni liebte und zurück haben wollte. Er war das wichtigste und für ihn würde ich über meinen Schatten springen. ,,Ist Toni da?" fragte ich nun ruhiger und blickte zu Gareths Haus.

,,Nein, er ist mit Marcelo unterwegs" antwortete Lucas. Murrend nickte ich und schnallte mich ab. Was tat man nicht alles für seine große Liebe...

,,Na schön, ich tue das nur für Toni. Also glaub bloß nicht, dass ich mich für irgendwas entschuldige" machte ich deutlich und stieg aus dem Auto aus. Isco und Lucas, die jeweils ein Sixpack Bier in der Hand hatten, taten es mir gleich und folgten mir zum Haus des Walisers. Während Lucas wieder die Klingel betätigte, beruhigte ich mich wieder und wollte diesen Abend nur hinter mich bringen.

Keine Minute später ging die Haustür auf. Allerdings stand nicht wie erwartet Gareth in der Tür sondern Toni, der uns überrascht betrachtete:,,Euch drei hätte ich wohl am wenigsten zusammen erwartet. Was gibt's?"

Überfordert drehte ich mich zu Lucas,  der mich genauso perplex ansah. Das gehörte scheinbar nicht zu seinem Plan. ,,Vielleicht ist er auch nicht bei Marcelo" flüsterte er so leise, dass man es kaum verstand und drehte sich dann mit einem aufgesetzten Lächeln zu dem Deutschen, ,,ähm ist Gareth da?"

,,Nein, der ist mit Marcelo unterwegs. Wolltet ihr zu ihm?" entgegnete Toni und schüttelte den Kopf. Lu, wie konnte man so doof sein? Er musste irgendwas verwechselt haben.

,,Ja... wir wollten uns einen entspannten Abend machen, Bier trinken und reden. Hast du Lust für ihn einzuspringen?" fragte mein Landsmann. Anscheinend hatte er einen neuen Plan gefunden. Toni stimmte nickend zu und öffnete die Tür weiter, damit wir eintreten konnten. Er ging in die Küche und holte neben einen Flaschenöffner, ein paar Snacks für den Abend, bevor er sich zu uns ins Wohnzimmer setzte.

Keine Ahnung, wie Lucas auf diese Idee gekommen war oder ob sein Plan richtig funktionierte, aber wir hatten einen schönen Abend. Toni und ich verstanden uns genauso gut wie früher, auch wenn die Stimmung am Anfang etwas angespannt war. Sie lockerte sich über den Abend hinweg. Wir erinnerten uns an vergangene Mannschaftsabende, chaotische Kabienenpartys und glorreiche Siege. Obwohl wir so viel zu Lachen und Spaß hatten, wurde mir bewusst, wie sehr mir Toni fehlte. Ich vermisste ihn, seine natürliche, offene und humorvolle Art. Allerdings fehlte es mir auch, jeden Abend mit ihm zu verbringen und zu zweit ausklingen zu lassen.
Unser entspannter Abend wurde unterbrochen, als Iscos Handy klingelte und er zum Telefonieren rausging. Als er wiederkam wirkte er besorgt und verängstigt. ,,Das war Marco. Er hat geweint und wurde die ganze Zeit von einem Schluchzen unterbrochen, sodass ich nicht verstanden habe, was los ist. Lu, kannst du mich zu ihm fahren? Ich muss zu ihm" fasste unser Kollege sein Gespräch zusammen und sah bittend zu Lucas.

Der Angesprochene stand sofort auf und nickte beruhigend:,,Mache ich und zieh du keine voreiligen Schlüsse. Es ist bestimmt alles halb so wild."

,,Soll ich mitkommen? Immerhin sind wir hier zusammen hergefahren" erkundigte ich mich.

,,Du musst noch nicht gehen, wenn du nicht willst" bot nun Toni an, ,,ich kann dich nachher fahren." Unerwartet blickte ich zu ihm und fing leicht an zu Lächeln. Hatte er mich wirklich indirekt gefragt, ob ich noch bleiben würde?

Zustimmend nickte ich und warf Lucas einen dankbaren Blick zu, obwohl ich am liebsten um den Hals gefallen wäre Sein Plan hatte tatsächlich funktioniert. Ich verabschiedete mich von meinen Kollegen, bevor Toni sie zur Tür begleitete. Seit Wochen waren wir nun wieder alleine und dieses mal durfte ich es einfach nicht ruinieren. ,,Du hast dich also mit Isco vertragen?" erkundigte er sich, als er wiederkam und setzte sich neben mich auf's Sofa.

,,Ja, wir waren heute bei ihm und ich habe mich für das blaue Auge entschuldigt. Das war nötig und längst überfällig" erwiderte ich und war so nervös wie schon lange nicht mehr.

,,Schön zu hören. Ist zwischen Gareth und dir auch wieder alles beim Alten?" hakte der Deutsche nach.

,,Naja, so würde ich das vielleicht nicht ausdrücken. Wir haben seit dem Streit in der Kabine nicht miteinander gesprochen" gestand ich verlegen und kratze mich am Hinterkopf. Um ehrlich zu sein, hatte ich auch kein Bedürfnis, das zu ändern.

,,Er hat mir erzählt, warum du in der Kabine so ausgetickt bist. Ich habe ihm klargemacht, dass sein Verhalten auch nicht in Ordnung war und er sich nicht in unsere Beziehung einmischen soll. Er hatte kein recht, dich blöd anzumachen."

,,Du hättest recht dazu gehabt" murmelte ich und sah zu ihm, ,,ich habe scheiße gebaut und dich verletzt. Du hättest und hast immer noch Grund dazu mich anzuschreien und mich zu hassen."

Toni lächelte bedrückt und zuckte mit den Schultern:,,Du weißt, dass Anschreien und Ausrasten nicht meine Art ist. Ich habe versucht, dich zu hassen, aber egal was ich oder jemand anders mir eingeredet hat, ich kann es einfach nicht."

,,Ich hasse mich dafür, dass ich so dumm war und sowas getan habe. Du bist der gutmütigste Mensch, den ich kenne und hast etwas besseres verdient als mich. Es tut mir leid, dass du meinetwegen so gelitten hast."

,,Egal, was du anstellst, meine Gefühle für dich verschwinden einfach nicht" seufzte Toni und langsam nahm er meine Hand, ,,ich bin bereit dir noch eine Chance zu geben, wenn du mir versprichst, nie wieder Alkohol anzufassen und mit Gareth redest. Ich weiß, dass er dich gekränkt hat, aber das Team braucht euch beide."

,,Versprochen" stimmte ich zu und erwiderte sein zaghaftes Lächeln. Vorsichtig kamen mir uns immer näher und letztendlich war ich der jenige, der nach all den nervenaufreibenden Wochen die letzten Zentimeter zwischen unseren Lippen überbrückte. Mir war bewusst, dass Toni noch brauchen würde, bis er mir wieder vertaut und alles und sich zwischen uns wieder alles normalisiert hatte.

That's it🙊 ich hoffe euch und vor allem dir hat der Os gefallen und er ist ein guter Abschluss zu den anderen Parts, auch wenn ich das Ende etwas ruiniert habe.

Vielen Dank auch nochmal für die ganzen Reads, Votes und Kommentare<3

Ich wünsche euch noch einen schönen Champions League🖤🏹
Lg T.

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