Jović x Rebić
für OsByLynn💘
And you said to me:
If you love me, than say you love me
And you are mine
Hey come on darling, stop the hiding
Speak your mind
- Robin Schulz
Langsam öffnete ich meine Augen und fuhr mir müde übers Gesicht. Ich drehte mich zu meinem Nachtisch und warf einen Blick auf mein Handy, um die Uhrzeit abzulesen, 08:04 Uhr. Nachdem ich es wieder weggelegt hatte ließ ich mich zurück ins Bett fallen und sah zur anderen Betthälfte, auf der Ante lag und friedlich schlummerte. Ein leichtes Lächeln schlich sich bei dem Gedanken an letzter Nacht auf meine Lippen. Nach dem Spiel gegen Dortmund bin ich, wie nach jedem anderen Spiel, nach Hause gefahren und wollte den Abend mit ein paar Folgen Suits ausklingen lassen, doch als es plötzlich an der Tür klingelte und Ante mit einem Korb voller Lebensmittel vor meiner Haustür stand, änderte sich das. Er hatte alles mitgebracht, was man brauchte, um eine Pizza selbst zu machen und womit wir es später auch versuchten. Zwar hielten wir uns an kein Rezept und improvisierten, doch am Ende schmeckte unsere Pizza trotzdem, worauf wir sehr stolz waren. Es war nicht das erste Mal, dass er spontan zu mir kam, aber an seinen anderen Besuchen hatten wir uns immer etwas bestellt. Nachdem Essen verbrachten wir den restlichen Abend mit Fifa und einem Film, bis wir nach einem harmlosen Kuss im Bett gelandet waren. Auch das war nicht das erste Mal. Immer wenn er bei mir oder ich bei ihm war, genossen wir die Nähe des anderen und das magische Kribbeln, was ich bei jeden seiner Berührungen spürte, fühlte sich viel zu gut an, als dass wir es bei einem einfachen Kuss belassen konnten.
Vorsichtig hob ich meine Hand und strich ihm behutsam über die Wange. Es war erstaunlich, was für eine Wirkung er auf mich hatte. Wenn ich extrem wütend und frustriert war, schaffte er es, dass ich mich beruhigte und runterfuhr. War ich traurig und verzweifelt, zog er mich aus dem tiefsten Loche heraus und half mir auf die Beine. Er war immer da, wenn ich ihn brauchte und gab mir Halt. Auch wenn ich glücklich war und lachte, was ohnehin meistens sein Verdienst war, war er an meiner Seite. In guten wie in schlechten Zeiten war er bei mir, genauso wie ich bei ihm. Egal, worum es ging, er konnte mit mir über alles reden und ich versuchte ihm bei jedem seiner Probleme zu helfen. Ante war der wundervollste Mensch, den ich kannte und ich wollte, dass er glücklich war. Keiner hatte es mehr verdient als er. Wie genau ich die Gefühle für den Kroaten beschreiben und einordnen sollte, wusste ich nicht. War es Liebe oder nur eine besondere Art von Freundschaft? Er bedeutete mir extrem viel und war zu einem der wichtigsten Menschen in meinem Leben geworden, den ich auf keinen Fall verlieren wollte. Jedes Mal, wenn ich bei ihm war, fühlte ich mich sicher und geborgen. Nicht nur, weil er mich so akzeptierte wie ich war, sondern auch weil er mir das Gefühl gab etwas Besonderes zu sein und geliebt zu werden, was ich bei keinem Zweiten empfand.
Darauf bedacht Ante nicht zu wecken, setzte ich mich auf. Ich sammelte meine Boxershorts vom Boden auf und nahm mir meine Jogginghose vom Stuhl neben der Tür, auf dem auch noch weitere Klamotten lagen. Beides zog ich mir über, bevor ich mein Schlafzimmer verließ und leise die Tür hinter mir schloss. Seufzend fuhr ich mir durch Haare und machte mich auf den Weg in die Küche, in der ich erst einmal heißes Wasser aufsetzte. Danach nahm ich mir eine Tasse mit dem Eintracht Frankfurt Emblem und den Unterschriften meiner Teamkollegen aus dem Schrank sowie einen Teebeutel. Die Jungs hatten mir die Tasse nach dem Spiel gegen Fortuna Düsseldorf geschenkt, in dem ich fünf Tore geschossen hatte. Sobald der Wasserkocher pfiff, goss ich das heiße Wasser in Tasse. ,,Guten Morgen, Kleiner" raunte mir auf einmal eine raue Stimme ins Ohr und ich spürte wie sich zwei Arme um meine Hüfte schlangen, was bei mir eine Gänsehaut auslöste. Wie schaffte er es nur, dass sich alles so gut anfühlte?
,,Morgen" entgegnete ich und drehte mich um, nachdem ich den Wasserkocher wieder abgestellt hatte. Auf Antes Lippen bildete sich ein warmes Lächeln, bis er mich in einen sanften Kuss zog. Zuerst erwiderte ich, da nur noch mein Herz jede Bewegung steuerte, doch nach kurzer Zeit war mein Verstand wieder da und ich löste mich abrupt von ihm. Ich wusste nicht, was das zwischen uns war und wie ich länger damit umgehen sollte. Auf die Frage, was er für mich und ich für ihn war, fand ich einfach keine Antwort.
,,Ist alles in Ordnung?" fragte er irritiert und lehnte sich nun an die Theke hinter sich. Es kam noch nie vor, dass einer von uns den anderen abwies oder wegschob.
,,Ich weiß nicht" gestand ich verwirrt und senkte meinen Blick, ,,ich weiß überhaupt nichts."
,,Luka, erzähl mir, was los ist und dich bedrückt. Ich kann leider keine Gedanken lesen und weiß nicht, was in deinem hübschen Köpfchen vor sich geht" bat er mich ruhig.
,,Das zwischen uns... was ist das? Ich meine: kann man das noch als Freundschaft bezeichnen oder ist es schon viel mehr?" stellte ich eine der vielen Fragen, die mir in meinem Kopf herumschwirrten.
,,Schau mich an, Kleiner" forderte Ante behutsam und ging wieder einen Schritt auf mich zu. Während er seine eine Hand mit meiner verschränkte, legte er seine andere an meine Wange und hob leicht meinen Kopf, wodurch ich in seine glänzenden braunen Augen gucken musste, ,,ich weiß nicht, wie man das zwischen uns beschreiben würde oder was du für mich empfindest. Allerdings weiß ich, dass du für mich nicht nur ein guter Freund bist. Ich habe mich in dich verliebt, Luka. Mit deinem strahlenden Lächeln, den tiefen braunen Augen und deiner tollpatschigen, liebenswerten und hilfsbereiten Art verdrehst du mir jeden Tag den Kopf. Mit dir kann ich über alles reden, lachen und weinen. Du lässt mich alles vergessen und machst mich zu dem Menschen, der ich bin. Ich liebe dich."
Mein Atem wurde schneller und mein Herz raste, als wäre ich auf der Flucht. Jedes einzelne seiner Worte setzte sich in meinem Kopf fest und wiederholte sich. Ante war mir wichtig, die wichtigste Person meines Lebens. Doch konnte ich schon von Liebe sprechen? Liebte ich ihn genauso so sehr, wie er es verdient hatte? Meine Kehle war trocken und ich brachte keinen Ton raus, so sehr ich mich auch bemühte. ,,Luka, wenn du dasselbe empfindest , dann sag es mir und wir können sehen wie es mit uns weitergeht. Du brauchst dich nicht zu verstecken" lächelte er.
Am Anfang lag in seinem Blick noch so viel Liebe und Geduld, doch je länger ich schwieg und still war, desto weniger blieb davon übrig. Enttäuschung und Schmerz kam zum Vorschein, was mir einen Stich ins Herz versetzte. Ich wollte etwas erwidern und ihm versuchen meine Gefühle zu erklären, doch ich verstand sie selbst nicht und konnte nichts sagen. Auch wenn er versuchte sich nichts anmerken zulassen, wusste ich, dass ich ihn verletzt und ein wenig gekränkt hatte. Während er mir seine Gefühle in einer wunderschönen Liebeserklärung gestanden hatte, sagte ich gar nichts. ,,Okay, das ist okay, Kleiner" murmelte Ante und löste sich von mir. Er ging ein Stück zurück und deutete auf die Tür, während er sich an die Stirn fasste, ,,ich sollte gehen."
Der Vorfall war nun knapp eine Woche her. Ich ließ ihn an diesem Morgen mit einem einfachen ,,wir sehen uns dann beim Training" gehen, wofür ich mich im Nachhinein schlagen könnte. Gerade war ich dabei die Person zu verlieren, die ich nie verlieren wollte, und kriegte es nicht auf die Reihe meine Gefühle zuordnen. Während ich ab und an zu Ante sah und mich sehnte zu ihm zugehen und Zeit mit ihm zu verbringen, kam es mir so vor, als würde er Blickkontakt vermeiden und sich mit anderen Dingen beschäftigen wollen. Das zeigte umso mehr, dass ich ihn mehr verletzt hatte, als er zugeben wollte. ,,Du vermisst ihn immer noch, nicht wahr?" riss mich die Stimme von Mijat aus den Gedanken, als ich meinen Blick wieder nicht von Ante abwenden konnte, der auf seinem Platz mit Filip redete, und in Tagträume versank.
,,Mehr als alles andere" gab ich zu und spürte wie meine Augen langsam glasig wurden. Es tat weh zu wissen, dass man die wichtigste Person seines Lebens verlieren würde. Er gab mir den größten Halt und war immer eine Schulter, an die ich mich anlehnen konnte.
,,Warum gehst du dann nicht zu ihm und redest mit ihm? Das ist doch das, worauf er die ganze Zeit wartet" erkundigte er sich und setzte sich zu mir.
,,Ich weiß nicht, was ich ihm sagen soll" gestand ich und unterdrückte krampfhaft die Tränen. Ich wollte nicht anfangen zu weinen, zumal ich an der Situation größtenteils selbstschuld war.
,,Luka, du hast mich nach eurem letzten Gespräch angerufen und wir haben knapp drei Stunden darüber geredet, was du fühlst, wenn Ante bei dir ist und wie viel er dir bedeutet. Warum schaffst du es, dass mir zu erzählen, aber nicht ihm?" seufzte mein bester Freund und legte mir aufmunternd eine Hand auf meine Schulter.
,,Ich will ihn nicht verlieren. Wenn die Beziehung nicht funktioniert, ist alles, was wir hatten für immer zerstört. Die Liebe macht alles so viel komplizierter" erklärte ich ihm und raufte mir die Haare. Die eine Seite von mir wollte unbedingt zu Ante. Die andere Seite hatte viel zu viel Angst und hielt mich zurück.
,,Denk nicht daran, was wäre, wenn es vorbei wäre, sondern denk daran, was wäre, wenn ihr zusammen seid. So wie du ihn anguckst und über ihn redest, würdest du deine Zukunft mit niemand anderen verbringen wollen als mit ihm. Natürlich ist eine Beziehung nicht leicht, aber wenn es zwei schaffen würden, dann ihr zwei. Man sieht euch an, wie sehr ihr euch braucht" entgegnete er sanft, ,,und dir sieht man an, wie sehr du ihn liebst."
,,Ich liebe ihn so sehr, dass mein Herz schmerzt, wenn ich nicht bei ihm bin" murmelte ich ehrlich. Zwar war ich zweigeteilt, doch beide Seiten hatten sich mittlerweile eingestanden, dass Ante nicht nur ein Freund für mich war, sondern dass ich ihn liebte, es schon immer getan hatte.
,,Dann geh schon! Erzähl ihm das und nicht mir" beorderte Mijat und schob mich von der Bank in die Richtung zu dem Kroaten, der immer noch auf der Bank saß und mit Filip sprach.
Ich atmete noch einmal tief durch und fuhr mir durch die Haare, bevor ich auf die beiden zuging. Als sie mich bemerkten, verstummte ihr Gespräch. Auf Filips Lippen bildete sich ein wissendes Lächeln, während Antes Blick trauriger wurde. ,,Ich lasse euch zwei Mal alleine" verkündete Filip, als ich vor ihnen stand und klopfte mir zweimal auf die Schulter.
,,Darf ich mich setzten?" fragte ich nach einiger Zeit der Stille. Mir war bewusst, dass ich nun den ersten Schritt machen und das Gespräch beginnen musste, wenn ich etwas von ihm wollte.
,,Mach, was du willst" entgegnete er monoton. Es war ungewohnt, dass er so emotionslos und neutral antwortete. Auch wenn ich es verstehen konnte, hasste ich es jetzt schon.
,,Ante, ich... es tut mir leid, dass ich an dem Morgen nichts geantwortet habe. Ich wusste nicht, was ich fühlte und sagen sollte. Deine Liebeserklärung war wunderschön" machte ich deutlich. Mir war es wichtig, dass er wusste, dass ich ihn nie verletzen wollte und mir seine Worte viel bedeuteten.
,,Weißt du es nun?" hakte er leise nach und richtete sich gespannt zu mir.
,,Und ob" lächelte ich und versuchte seine Hand zunehmen, was er zögerlich zuließ, ,,ich hoffe, dass es nicht zu spät und es tut mir leid, dass ich es erst so spät einsehen konnte, aber ich liebe dich. Ich liebe dich, Ante und ich will mit zusammen sein. Seit so langer Zeit empfinde ich für dich mehr als nur Freundschaft. Du bist mir in der Zeit, in der wir uns kennen, so ans Herz gewachsen und zu der wichtigsten Person meines Lebens geworden. Ich will dich nicht verlieren, denn du bist mittlerweile ein Teil von mir, ohne den ich nicht überleben kann. Bitte verzeih mir."
Direkt erwiderte Ante mein Lächeln und strich mir sanft über die Wange, bevor er mich in einen gefühlvollen Kuss zog, was als Antwort mehr als genug war. Das besondere Kribbeln war wieder da und breitete sich in meinem gesamten Körper aus. ,,Ich habe dir schon längst verziehen. Ich liebe dich, Idiot, und kann nicht lange böse auf dich sein" hauchte er, als wir uns kurz lösten und gleich darauf in den nächsten Kuss versanken. Von nun an würde ich nie wieder Zögern, wenn es um meine Gefühle für den Kroaten ging und zu ihnen stehen. Ich liebte ihn und nichts auf der Welt würde sich jemals daran ändern.
They own my whole heart<3 Hoffe, dass er dir gefällt
Ps. Ily💘
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top