Dele x Dier
für YXxMelodixXY
,,Drehst du jetzt völlig durch? Ich hatte nichts mit irgendeiner Lexi! Ich kenne noch nicht mal jemanden, der so heißt" rief ich entsetzt und fuhr mir durch die Haare. Eigentlich wollten Dele und ich uns heute bei einem romantischen Dinner in Ruhe aussprechen, da es die letzten Wochen nicht sonderlich gut zwischen uns lief und wir fast täglich gestritten hatten. Doch nachdem ich von einem Meeting mit meinem Berater nach Hause kam, ist mein Freund total ausgerastet und hat mir vorgeworfen, dass ich ihn mit irgendeiner Frau betrügen würde.
,,Ach wirklich, kannst du mir dann verraten, wieso ein Blumenstrauß hierher geliefert wird und auf der Karte steht ,,Für meinen Liebsten Eric. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder, xoxo Lexi"?! Wer zur Hölle ist das?" wollte Dele aufgebracht wissen und schmiss die Karte, die scheinbar an dem Strauß hing, auf den Tisch.
,,Ich habe keine Ahnung! Vielleicht hat sich jemand einen Scherz erlaubt. Wie wäre es denn mal, wenn du mir ein wenig vertraust?" murrte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich liebte den Kleinen und könnte ihm sowas niemals antun. Abgesehen von ihm brauche ich keinen anderen.
,,Ich würde es gerne, aber ich kann es nicht" seufzte Dele schwer und wandte seinen Blick von mir ab, ,,in letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass wir uns immer weiter von einander entfernen und eigentlich keine richtige Beziehung mehr führen. So geht das nicht mehr weiter."
Perplex fiel ich in eine Art Schockstarre und wusste weder, was ich denken noch sagen sollte. ,,Soll das heißen, dass du mit mir Schluss machen willst?" hakte ich mit leiser und schwacher Stimme nach.
,,Ich weiß nicht, was ich will. Weiterhin eine Beziehung mit jemanden führen, der mich anlügt und mir Dinge verheimlicht, auf jeden Fall nicht" machte Del mir mehr als deutlich.
,,Ich lüge dich nicht..." setzte ich gerade zum Protest an, doch unterbrach mich selbst. Egal, wie oft ich es ihm noch sagen würde, er würde mir sowieso nicht glauben und das tat verdammt weh, ,,vergiss es einfach. Eine Beziehung mit jemanden führen, der mir nicht glaubt oder vertraut, will ich nämlich auch nicht."
Ich wartete Deles Reaktion nicht mehr ab und lief aus unserem Haus. Direkt setzte ich mich in mein Auto und startete ohne groß darüber nachzudenken den Wagen. Planlos fuhr ich durch London und hatte kein genaues Ziel: Hauptsache weg von Dele und weg von unseren Problemen. Ich schaltete die Freisprechanlage an und wählte Sonnys Nummer. Wenn es jemanden gab, der mich von meinen ganzen Beziehungsproblemen ablenken und meine Laune in Sekunden verbessern konnte, war es definitiv mein bester Freund. ,,Hey Eric, was gibt's?" ertönte sofort seine glückliche Stimme.
,,Wo bist du gerade?" wollte ich direkt wissen und redete nicht lange drum herum.
,,Zu Hause. Ich warte auf Ben, der mich abholen und essen gehen will, wieso?" erkundigte der Südkoreaner.
,,Perfekt" erwiderte ich und wusste nun genau, wohin ich wollte, ,,wenn er bei dir ist, fahrt in die Bar, in der Winksy seinen Geburtstag gefeiert hat. Weißt du welche ich meine?"
,,Ja schon, aber was sollen wir da?" hakte Son weiterhin verwirrt nach.
,,Wir gehen heute Abend aus und fangen in der Bar an."
,,Du willst feiern gehen? Einfach so?" fragte Sonny misstrauisch und schien mich durchschaut zuhaben. Auf irgendwelche ernsten Gespräch hatte ich allerdings keine Lust. Ich brauchte Ablenkung.
,,Ja, ich will nur ein bisschen Spaß mit meinen besten Freunden und einen schönen Abend haben" entgegnete ich und hoffte, dass er sich damit zufrieden geben würde.
,,Du könntest auch zu mir kommen und uns erklären, wo deine plötzliche Feierlaune herkommt. Heute Morgen warst du wegen Del noch mies drauf" bot mein bester Freund und zerstörte damit meine Hoffnungen.
Ich verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. Verflucht sei Sonny und seine Hartnäckigkeit. ,,Nein, das ist keine Option. Das mit Dele hat sich sowieso erledigt. Wenn ihr in einer Stunde nicht da seid, ziehe ich alleine los." Damit beendete ich unser Gespräch und fuhr zu der Bar.
Dort angekommen setzte ich mich an einen der freien Tische und bestellte schon mal die ersten Getränke. Ben und Sonny würden hier herkommen, daran zweifelte ich keine Sekunde. Vielleicht würden sie sich nicht betrinken, aber sie würden mich im Auge behalten wollen. Kaum waren die Getränke da, betraten meine Teamkollegen die Bar. Ich winkte sie zu mir und grinste:,,Ich wusste, dass ihr kommt und habe schon mal etwas bestellt."
Die beiden tauschten einen kurzen Blick aus und nickten, bevor sie sich zu mir setzten. ,,Eric, du bist unser bester Freund und wir lieben dich" stellte Benny klar.
,,Wir verbringen gerne Zeit mit dir und gehen mit dir feiern, aber erst, wenn du uns erzählst, was zwischen dir und Dele vorgefallen ist" seufzte Sonny und blickte mich bemitleidet an. Was sollte das hier werden, eine Intervention?
,,Ich habe es dir doch schon gesagt. Das mit Dele ist vorbei" murrte ich genervt, ,,ja, mir geht es gut und nein, ich möchte nicht darüber reden. Können wir jetzt bitte den Abend genießen?"
,,Ihr habt euch getrennt?!" platze es sofort aus dem Waliser heraus. Beide blickten mich verstört an, als hätte ich ihnen gerade das schlimmste Geständnis aller Zeiten gemacht.
,,Du hast immer wieder erwähnt, wie sehr du ihn liebst und wie glücklich du mit ihm bist. Was ist passiert?" fragte Son besorgt.
Ich wusste, dass ich es schon getan hatte, aber da es anscheinend nie aufhörte: verflucht sei Sonnys Hartnäckigkeit. ,,Gar nichts, ich war einfach blind und dumm."
,,Ihr seid seit über vier Jahren zusammen und wart das perfekte Team. Es gibt nichts auf der Welt, was Grund genug wäre, das aufzugeben" murmelte Ben. Der Südkoreaner tat ihm definitiv nicht gut...
,,Ich habe euch gesagt, dass es keine Option ist mit euch darüber zureden! Aber wenn ihr es trotzdem wissen wollt, bitte: er vertraut mir nicht mehr und hat Schluss gemacht! Es ist mir egal und ich komme damit klar, zufrieden?" zischte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Du siehst nicht so aus, als würdest du damit klar kommen. Es wird dir auch nicht besser gehen, wenn du feierst und dich betrinkst" merkte Sonny kritisch an.
Genervt verdrehte ich die Augen. Der, der sich bei jeder Party die Kante gab, wollte mir ernsthaft Weisheiten über Alkohol erzählen? ,,Lustig, dass gerade du derjenige bist, der mir das sagt."
,,Eric, sei kein Arsch" ermahnte mich Ben vorwurfsvoll, ,,hat er gesagt, weshalb er dir nicht mehr vertraut?"
Mir war bewusst, dass meine Freunde es nicht böse meinten und mir nur helfen wollten, doch wenn ich sagte, dass ich darüber nicht reden mochte, dann war das auch so. Ich wollte mich mit der Trennung von Dele nicht auseinandersetzen, geschweige denn mir eingestehen, dass es Realität war. ,,Ich habe euch doch gesagt, dass ich darüber nicht reden will! Hätte ich euch bloß nicht angerufen" murrte ich und ließ die beiden in der Bar sitzen.
Wieder einmal lief ich zu meinem Auto und wieder einmal fuhr ich ohne Ziel durch London. Doch diesmal wusste ich, dass ich heute niemanden mehr anrufen würde. Niemanden, der mit mir über Dele reden oder mich ausquetschen konnte. Ich brauchte Abstand und Ablenkung von dem Menschen, den ich eigentlich in ein paar Jahren heiraten wollte. Hochzeit, Familie, Outing... das alles war bei uns oft Thema und gerade da wir bei allen Themen gleicher Meinung waren, dachte ich wirklich, dass das mit uns etwas für die Ewigkeit wäre. Ich hatte geglaubt, dass wir in ein paar Jahren unsere Karrieren beenden, in eine andere Stadt, vielleicht sogar in ein anderes Land ziehen und Stück für Stück aus der Öffentlichkeit verschwinden würden. Dele war der einzige Mensch, mit dem ich mir das alles vorstellen konnte. Nach und nach wurde mir bewusst, dass ich gar keinen Abstand von Del brauchte und auch nicht wollte. Ich brauchte und wollte ihn, sowie seine Nähe. Es durfte nicht wahr sein, dass das, was wir uns über Jahre aufgebaut hatten, auf diese Art endete.
Ich wendete meinen Wagen und drückte das Gaspedal durch. Nun hatte ich mein Ziel und fuhr ohne auf irgendwelche Verkehrsregeln zu achten dorthin. Bei unserem Haus angekommen, atmete ich noch einmal tief durch und schloss die Tür auf. Es war komplett still, als ich in den Flur trat und nur im Wohnzimmer schien Licht an zu sein. Vorsichtig schlich ich mich in das Zimmer, in dem unser Streit vor wenigen Stunden ausgeartet war, und blickte mich um. Dele lag zugedeckt und schlafend auf dem Sofa. Auf dem Couchtisch stand eine Box mit Taschentüchern und drum herum lagen viele gebrauchte Taschentücher. Seufzend begab ich mich zu ihm und hockte mich vor ihn. Ich strich Dele, der beim schlafen so friedlich und ruhig aussah, über die Wange. ,,Er ist müde und kaputt" hörte ich hinter mir eine vertraute Stimme, die ich sofort Harry zuordnen konnte, ,,der Streit hat ihm ziemlich zugesetzt."
,,Ich habe ihn nicht betrogen. Ich verspreche es" hauchte ich und wandte meinen Blick nicht von meinem Freund, Exfreund ab.
Harry legte mir aufmunternd ein Hand auf die Schulter und nickte:,,Das weiß ich und Dele weiß es auch. Die Lexi, die dir die Blumen und die Karte geschickt hat, hat Tripps auch welche geschickt. Er wusste auch nicht, wer Lexi ist und warum sie ihm Blumen schickt. Es scheint also irgendjemand dahinter zustecken, der sich für witzig hält und Ärger verursachen will."
Überrascht drehte ich mich zu unserem Kapitän. Kieren und er waren fast genauso lange zusammen, wie Dele und ich. Der Unterschied war nur, dass Del und ich uns in letzter Zeit vor allem wegen Kleinigkeiten gestritten hatten und das bei den anderen beiden kaum vorkam. Welcher Mensch kam auf die dumme Idee Blumen und Liebesbotschaften an andere zuschicken, nur damit sie sich stritten? Hatte man nichts besseres zu tun? ,,Heißt das, dass er mir verzeiht?" wollte ich erleichtert wissen.
,,Es gibt nichts, was er dir verzeihen kann. Du hast nichts angestellt. Die Frage ist, ob du ihm verzeihst, dass er dir so etwas zugetraut hat. Ich kann dir nur versichern, dass er sich schuldig fühlt und es ihm leid tut" lächelte Harry aufmunternd. Ich richtete mich schulterzuckend wieder zu Dele und strich ihm wieder über die Wange.
,,Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mich nicht verletzt. Aber ich würde auch lügen, wenn ich sagen würde, dass ich ihm das nicht verzeihen kann. Ich brauche ihn" gestand ich. Obwohl unser Streit gerade mal ein paar Stunden her war, fühlte ich mich jetzt schon grauenhaft.
,,Dann weißt du, was zu tun ist. Rede mit ihm, wenn er wieder wach wird. Am nächsten Morgen habt ihr beide mehr Nerven und sagt nichts, was ihr später bereut" lächelte Harry aufmunternd.
,,Danke, dass du auf ihn aufgepasst hast" erwiderte ich sein leichtes Lächeln. Wenig später verabschiedete er sich von mir und ließ uns alleine. Dele schlief immer noch friedlich, weshalb ich beschloss ihn in unser Schlafzimmer zu bringen. Behutsam und darauf bedacht ihn nicht zu wecken, hob ich ihn hoch und trug ihn in unser Zimmer.
Vorsichtig setzte ich ihn wieder auf unserem Bett ab und deckte ihn zu. Ich drückte ihm noch einen kurzen Kuss auf die Schläfe und wollte ins Bad gehen, um mich frisch zumachen, doch spürte wie etwas meine Hand umfasste und mich zurückzog. ,,Eric, bleib hier, bitte" wisperte Deles müde Stimme.
,,Ich komme gleich wieder, Kleiner" versprach ich beruhigend und widerwillig ließ Del mich gehen. Ich wusch mir mein Gesicht, putzte mir die Zähne und zog mich um, bevor ich mich zu Dele legte, der sich direkt an mich kuschelte.
,,Es tut mir leid, was ich dir vorgeworfen habe. Kieran hat..." setzte der Kleine an, doch ich unterbrach ihn und strich ihm durch die Haare:,,Ich weiß, dass Tripps auch solche Blumen bekommen hat. Lass uns das morgen klären, okay?"
,,Okay" murmelte er erleichtert und kuschelte sich noch näher an mich, ,,ich liebe dich."
,,Ich liebe dich auch" hauchte ich und drückte Dele einen Kuss auf den Ansatz. Egal, wie viel Zeit es kosten würde, unsere Beziehung wieder aufzurichten, ich zweifelte keine Sekunde daran, dass wir das schaffen würden. Wir liebten uns und diese Beziehungskrise würde uns nur noch stärker zusammenbringen.
Oh OTP, my beautiful OTP❤🏹
ich hoffe sehr, dass er dir gefällt c:
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