Brandt x Sané

Anmerkung: Der Os spielt nach dem Spiel gegen Aserbaidschan

,,Da bist du ja!“ lächelte ich erleichtert, als ich meinen Leverkusener an der Hotelbar sitzen sah. ,,Hast du getrunken?“ fragte ich entsetzt und deutete auf das kleine Schnapsglas und die halb leere Flasche Ramazzotti da neben. ,,Und wenn schon“ murmelte er und schluckte den letzten Rest aus dem Glas runter. Ich setzte mich neben ihn und nahm ihm die Flasche weg:,, Was ist los? Seit wann trinkst du während der Saison?“ ,,Kann dir doch egal sein“ brummte er und verdrehte die Augen. ,,Ist es mir aber nicht. Wir sind seit 2 Jahren zusammen, falls du es vergessen hast. Also: was ist los?“ versuchte ich ihn weiter zum sprechen zu bringen. ,,Nichts. Du kannst wieder gehen“ zischte er und nahm sich die Flasche wieder. Lag das am Alkohol oder warum war er so anstrengend? ,,Du bist Profispieler. Du darfst während der Saison nicht trinken und das weißt du“ stellte ich klar und nahm ihn die Flasche wieder ab. ,,Leroy ich habe jetzt einfach keine Lust zu reden! Ich bin 21! Also darf ich trinken, was, wo und wann ich will! Du bist nicht mein Trainer und auch nicht Teil des Vorstands, somit hast du mir überhaupt nichts zusagen! Wenn es dir Spaß macht, dann lauf zum Trainer und verpetz mich, ist mir scheiß egal! Aber geh auf dein Zimmer und lass mich verdammt nochmal in Ruhe!“ fauchte er und funkelte mich wütend an. Autsch. Er nannte mich nie Leroy und hat mich in den zwei Jahren auch noch nie so richtig angeschrien. Vielleicht war es nur der Alkohol, vielleicht war er sauer auf jemanden und musste seine Wut rauslassen… aber weh tat es trotzdem. ,,Na dann“ seufzte ich und versuchte meine Gekränktheit zu verstecken, ,,Melde dich, wenn du wieder trocken bist.“ Ich gab ihm noch einen leichten Kuss auf die Wange und ließ ihn alleine.

,,Was machst du hier?“ fragte ich verwundert, als Julian plötzlich vor meiner Tür stand. Eigentlich sollte jeder nach Hause fliegen oder fahren, um am Dienstag wieder am Training teilzunehmen. ,,Ich wollte mich bei dir entschuldigen“ murmelte er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, typisch Jule. ,,Komm rein“ entgegnete ich und hielt ihm die Tür auf, um einzutreten. Mein Freund setzte sich ins Wohnzimmer, während ich in die Küche ging und uns beiden einen Tee machte. Mit zwei Tassen in der Hand setzte ich mich zu ihm aufs Sofa und übergab ihm eine. ,,Danke“ lächelte er und fing sofort an zu reden, ,,Le, es tut mir leid. Ich weiß auch nicht… ich habe gestern ein bisschen getrunken und war genervt. Ich wollte dich nicht so an motzen. Du warst einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Es tut mir leid, falls ich verletzt habe. Das war das letzte, was ich wollte.“ Auch ich musste anfangen zu lächeln. Wie kann man nur so süß sein? ,,Ist schon okay“ antwortete ich, ,,Sagst du mir, warum du getrunken hast?“ Er nippte an seiner Tasse und seufzte:,, Es war wegen dem Spiel.“ Ich trank ebenfalls einen Schluck und wartete, dass er weiter redete. ,,Ich habe komplett versagt.“ ,,Eine Torvorlage zum wichtigen 2:1 nennst du komplett versagt?“ harkte ich verwirrt nach. ,,Ich habe mich tausend mal verdribbelt, meine ganzen Pässe sind nicht angekommen und meine Flanken auch nicht.“ ,,Dann hast du die erste Halbzeit eben nicht gut gespielt, na und? Die zweite war dafür um so besser. Du hattest gute Chance, deine Flanken waren auch gut. Manche vergessen einfach, dass wir noch jung sind und eigentlich noch in der U21 spielen. Da ist es doch logisch, dass nicht jeder Pass, nicht jede Flanke oder sowas sitzt. Wir haben noch viel Potenzial und müssen uns noch entwickeln“ versuchte ich ihn aufmuntern und stellte meine Tasse auf den kleinen Couchtisch. Jule zuckte mit den Schultern und ließ seinen Kopf hängen. ,,Hey“ hauchte ich und stellte auch seine Tasse weg. Danach setzte ich mich auf seinen Schoß und strich ihm sanft über die Wange:,, Du bist ein super talentierter Spieler. Sonst hättest du weder einen Profivertrag, noch hätte der Coach dich in den Kader berufen. Ein imperfektes Spiel ist nicht das Ende der Welt okay?“ ,,Das sehen die Journalisten anders...“ ,,Die haben ja auch keine Ahnung! Zugucken und bewerten kann jeder, auf den Platz zustehen und vor tausenden im Station und Millionen vor dem Fernseher spielen nicht. Also lass dir von solchen Idioten nichts einreden“ versicherte ich ihm und schaffte es endlich, dass er wieder lächelte. ,,Wie machst du das?“ fragte er und legte seine Arme um meine Hüfte. ,,Was genau?“ wollte ich wissen und fuhr ihm durch die Haare. ,,Mich zum Lachen zubringen, obwohl mir eigentlich nicht danach ist." Ich musste grinsen und murmelte:,, Ich liebe dich und will, dass du glücklich bist.“ ,,Ich bin glücklich, wenn du bei mir bist“ hauchte er, bevor er seine Lippen auf meine legte.

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