Brandt x Goretzka/Havertz [2/3]
für mariexll
,,Guten Morgen, Sonnenschein" weckte mich die liebevolle Stimme meines Freundes und ich spürte wie er mir ein paar Haare aus dem Gesicht strich.
,,Morgen" grummelte ich verschlafen und rieb mir müde die Augen, bevor ich mich an Leon kuschelte, ,,wie spät ist es?"
,,9:33 Uhr, du kannst noch beruhigt schlafen" antwortete er und drückte mir einen sanften Kuss auf den Ansatz. Entspannend schloss ich wieder die Augen und genoss seine Nähe. Seitdem er nach München gezogen ist, gab es kaum noch Tage, an denen ich neben ihm aufwachen konnte oder ihn überhaupt bei mir hatte. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir das nicht fehlen und ich diese Zeit gerne zurückhaben würde, doch mein Freund war glücklich in München und konnte sich dort prima weiterentwickeln. Das war für mich das wichtigste.
Durch ein Klingeln an der Tür wurde ich aus den Gedanken gerissen und der ruhige Moment zerstört. Den ganzen freien Tag hatte ich mir für Leon freigehalten und extra keine Termine oder Verabredungen angesetzt. Wer konnte das nur sein? ,,Erwartest du schon Besuch?" erkundigte sich mein Freund und klang genauso verwirrt wie ich.
,,Nein, eigentlich nicht" entgegnete ich ahnungslos und setzte mich auf, um an die Tür zugehen.
,,Bleib liegen" lächelte Leon und zog mich zurück, ,,ich gehe schon. Vielleicht ist es nur die Post, dann kann ich auch das Paket annehmen."
,,Danke" erwiderte ich sein Lächeln und küsste ihn, bevor er sich auf den Weg nach unten machte. Somit ließ ich mich wieder auf den Rücken fallen und schnappte mir mein Handy vom Nachtisch. Zuerst beantwortete ich ein paar Nachrichten auf Whatsapp und checkte anschließend verschiedene Social Media Seiten. Nach einiger Zeit hörte ich laute Stimmen von unten. Ich verstand nicht genau, was sie sagten, doch es waren zwei verschiedene, die sich gegenseitig an schrien. Sofort legte ich mein Handy weg und stand auf. Als ich die Schlafzimmertür öffnete, konnte ich die Stimmen endlich zuordnen: Kai und Leon.
,,Bist du irre? Du belügst und hintergehst ihn seit Monaten! Wenn du ihm das jetzt nichts sagst, werde ich es tun" kam es eindeutig von meinem Teamkollegen. Von redete er bloß?
,,Die ganze Sache geht dich nichts, klar? Halt dich aus unserer Beziehung heraus und überlass mir die Entscheidung" forderte mein Freund genervt. Vorsichtig schlich ich mich die Treppe herunter und wollte den Streit der beiden klären. Wenn die so weitermachen würde, würden die Nachbarn sie noch hören.
,,Julian ist mein bester Freund und ich will nur das Beste für ihn, deswegen geht mich die ganze Sache schon etwas an! Ich lasse nicht zu, dann du ihm das weiterhin verschweigst und etwas vorspielst" stellte Kai wütend klar. Normalerweise war er nie derjenige, der schnell die Fassung verlor und ausrastete. Was war nur in ihn gefahren?
,,Ich spiele ihm nichts vor! Ich liebe ihn" patzte Le entsetzt zurück.
,,Hey!" rief ich, bevor Kai noch etwas auf seine Worte erwidern konnte, ,,was wird das hier, wenn es fertig ist? Wieso streitet ihr euch?"
,,Das wird dir dein reizender Freund sicherlich gerne erklären" murrte Kai und verschränkte die Arme vor der Brust. Er warf mir einen prüfenden Blick zu und sah anschließend auffordernd zu Leon.
,,Baby, was ist los?" wollte ich ruhig wissen und richtete mich ebenfalls zu meinem Freund. Er wirkte eingeschüchtert und unentschlossen. Ohne etwas zusagen, starrte er den Boden an und spielte mit seinen Händen. So unsicher und still hatte ich ihn noch nie erlebt, was mir Sorgen bereitete. ,,Kai?" wandte ich mich hilfesuchend an meinen besten Freund.
,,Leon, bitte. Hab wenigstens den Mut es ihm selbst zusagen, wenn du so etwas abziehst" spottete er kühl.
Verdammt, konnte mich einer von den beiden endlich aufklären? Die Angst und das ungute Gefühl, welches immer größer wurde, machten mich wahnsinnig. ,,Was hast du angestellt?"
,,Komm mit" seufzte Le letztendlich und nahm meine Hand. Er zog mich mit ins Wohnzimmer, wo er sie zitternd los ließ und mir entschuldigend in die Augen sah.
,,Großer, was ist passiert? So schlimm kann es doch nicht sein" hauchte ich ängstlich und wurde immer unruhiger.
,,Es ist noch viel schlimmer. Ich habe etwas getan, wofür du mich hassen wirst" murmelte Leon und fuhr sich verzweifelt durch die Haare.
,,Erzähl mir doch endlich, was du getan hast. Ansonsten kommen wir hier nicht weiter, Le" bat ich ihn. Es tat weh zusehen, wie er sich mit etwas herumquälte und einfach nicht die Kraft hatte, mir davon zu erzählen.
,,Erinnerst du dich doch noch an unseren Streit in der Sommerpause? Als du für ein paar Wochen bei mir in München warst und während unserer Auseinandersetzung deine Sachen genommen und gegangen bist?" fragte Leon leise und ich nickte. Es war unser erster heftiger Streit gewesen, den wohl keiner von uns vergessen würde, ,,ich war so sauer, enttäuscht und genervt, dass ich feiern war. Josh, Nicklas und Serge waren noch im Urlaub. Deswegen bin ich alleine weg und habe mich betrunken."
,,Und dann?" hakte ich achtsam nach, als er mit seiner Erzählung aufgehört hatte.
Leon fuhr sich schuldbewusst übers Gesicht und schluckte:,,Ich weiß nicht genau, wie das passieren konnte. Da war diese Frau, mit der ich getanzt habe und später bin ich mit zu ihr gegangen."
,,Sag mir bitte, dass du dich bei ihr im Griff hattest und nichts vorgefallen ist" flehte ich und schloss vorahnungsvoll die Augen. Das konnte, das durfte einfach nicht wahr sein.
,,Ich wünschte, dass es so wäre, aber ich kann es nicht. Es tut mir leid, Jule. Ich wollte das nicht!"
,,Ach ja, warum tust du sowas dann?!" schrie ich verletzt und öffnete meine Augen. Leon, der der immer von Ehrlichkeit und Loyalität in einer Beziehung gesprochen hatte, hat mich vor Monaten betrogen und es mir verschwiegen? Das klang so surreal und unwirklich, dass ich es noch nicht glauben konnte und hoffte, dass das alles nur ein schlechter Scherz war.
,,Ich war so sauer wegen unserem Streit und war betrunken" versuchte er sich zu klären. Na das war ja eine tolle Ausrede!
,,Herzlichen Glückwunsch, Leon! Ich war auch sauer, aber im Gegensatz zu dir saß ich heulend zu Hause und habe mich gefragt, was ich falsch gemacht habe" zischte ich und spürte wie mir langsam die Tränen in die Augen schossen, ,,ich habe mir Vorwürfe gemacht, weil ich einfach abgehauen bin und wollte wieder zu dir fahren."
,,Ich bereue es mehr als alles andere. Das musst du mir glauben" wisperte Leon schwach.
Ich schüttelte fassungslos den Kopf und versuchte meine vielen aufgekommenen Gefühle wie Wut, Trauer oder Schmerz unter Kontrolle zu bringen. ,,Wie soll ich dir jemals wieder glauben oder vertrauen? Du hast mir das alles 6 Monate lang verschwiegen!"
,,Ich wollte dich und das, was wir haben, nicht verlieren. Deshalb habe ich es immer wieder herausgezögert." Gott, hatte dieser Mann noch mehr solcher lächerlichen Erklärungen?
,,Dein Plan ist nicht aufgegangen. Hol deine Sachen von oben und verschwinde!" befahl ich. Ich konnte ihn nicht mehr in die Augen sehen und mir seine verdammten Ausreden nicht mehr anhören.
,,Jule, bitte. Ich..." setzte er und kam ein paar Schritte auf mich zu, doch ich wich zurück und unterbrach ihn:,,Wenn du mir noch ein Schritt näher kommst, garantiere ich für nichts!"
Er blieb nickend stehen und blickte mich traurig an:,,Ich liebe dich und es tut mir so unfassbar leid. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich es sofort tun. Ich will dich nicht verlieren."
,,Leon, wie deutlich soll ich es noch machen? Ich will dich nicht mehr sehen oder in meiner Nähe haben! Also nimm deine Sachen und geh!" rief ich ein letztes Mal, bevor ich mich von ihm wegdrehte und die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Es war also kein schlechter Scherz oder Traum. Leon hatte mich wirklich hintergangen und angelogen. Zwar hatte ich schon vorher das Gefühl gehabt, dass er mir etwas verschweigt und mit etwas zu kämpfen hat, aber ich dachte, nachdem wir seine Eifersucht gelöst hatten, hätten wir das aus der Welt geschafft. Nie im Leben wäre ich auf die Idee gekommen, dass er mit jemand anderen geschlafen und mich angelogen hat. Wieso sagte er jeden Tag, dass er mich liebt und tat mir dann sowas an?
,,Er ist weg" hörte ich Kais sanfte Stimme hinter mir, ,,und so schnell wird er auch nicht wiederkommen."
,,Ich will, dass er nie wiederkommt" gestand ich und drehte mich um. Kai seufzte und stimmte verständnisvoll zu, bevor er zu mir lief und mich in seine Arme zog. Bei ihm fand ich unglaublich viel Halt und Kraft, was ich nach der ganzen Aktion definitiv brauchte. Mein bester Freund würde mir zur Seite stehen und für mich da sein, wie ich es immer für ihn war. Von allem Menschen auf der Welt wurde ich ihm ihn zu zögern mein Leben anvertrauen und war mir sicher, dass er mich niemals so verletzen würde.
Hoffe er gefällt dir🙏🏻❤ Teil 3 wird es im Laufe der nächsten Woche geben
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