Brandt x Goretzka/Havertz [1/3]

für borussiacrew

,,Du hast es ihm immer noch nicht gesagt?!" hakte Josh verständnislos nach, als wir das Hotel in Leipzig betraten, in dem wir uns mit der Nationalmannschaft für das Spiel gegen Russland trafen.

,,Wann hätte ich es ihm den sagen sollen? Wir haben uns seit dem Spiel gegeneinander nicht mehr gesehen. Ich kann ihm das wohl schlecht am Telefon sagen" erklärte ich mich und wollte mich auf den Weg zur Rezeption machen, doch Joshua zog mich ein Stück zur Seite.

,,Leon, versuch dich da nicht herauszureden. Du hattest genug freie Tage, an denen du zu ihm hättest fahren können. Heute redest du mit ihm, klar?" verlangte er genervt und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich wusste, dass mein bester Freund es nicht böse meinte, aber Julian auch einer von seinen engsten Freunden war und er nur das Beste für alle wollte.

Doch auch dieses Mal konnte ich seinen Wunsch nicht nachkommen und schüttelte den Kopf:,,Das kann ich nicht machen. Wir sind mit der Nationalmannschaft unterwegs und stehen sowieso schon schlecht dar. Wenn ich es ihm heute sagen und das außer Kontrolle geraten würde, dann wäre die mühsam aufgebaute Teamchemie wieder kaputt. Es würde kein Tag dauern, bis die Presse das herausfinden und spekulieren würde."

,,Leon, du bist mein bester Freund und ich liebe dich, aber ich muss dir das jetzt sagen: Du bist ein Arsch und Jule hat es nicht verdient von dir so hintergangen und angelogen zu werden" zischte mein Teamkollege und verdrehte die Augen

,,Theoretisch lüge ich ihn doch gar nicht an..." murmelte ich leise und kratzte mich am Hinterkopf zu.

,,Für diesen Gedankengang könnte ich dir eine Klatschen, aber ich hoffe, dass Jule das übernimmt, wenn die ganze Geschichte endlich heraus ist" gab Josh entnervt wieder und nahm seinen Koffer. Ich seufzte und wollte ihm zur Rezeption folgen, doch blieb versteinert stehen, als ich Julian und Kai auf einem Sofa in der Lobby sitzen sah. Der Jüngere hatte einen Arm um meinen Freund gelegt und beide schienen sich köstlich zu amüsieren.
,,Kommst du?" riss mich Joshuas Stimme aus den Gedanken.

,,Was zur Hölle machen die zwei da?" murrte ich perplex und deutete auf Julian und Kai, die mit dem Rücken zu uns saßen.

,,Die sitzen auf dem Sofa und unterhalten sich. Kommst du nun mit? Wir müssen unsere Zimmerkarten abholen" erwiderte mein bester Freund schulterzuckend.

,,Siehst du nicht, wie Kai ihn ansieht?! Außerdem hat er einen Arm um ihn gelegt! Denkst du Kai will etwas von Julian?" wollte ich aufgebracht wissen. Schon vor einigen Monaten hatte ich das Gefühl, dass Kai viel mehr für Julian empfand als nur Freundschaft, doch mein Freund betonte immer wieder, dass er nur mich lieben und niemand anderen wollen würde.

,,Wenn du so weiter macht überlege ich mir das mit der Backpfeife nochmal. Du hast ihn betrogen und bist wirklich eifersüchtig, wenn Jule mit seinem besten Freund auf einem Sofa sitzt und lacht? Selbst wenn es so wäre, du siehst doch, dass Jule nichts macht."

Ganz überzeugen konnten mich die Joshs Worte nicht. Jule sah neben ihm so glücklich und unbeschwert aus. ,,Aber er sieht so sorglos aus und lässt die Berührungen zu..."

,,Ey Le, du bist wirklich unglaublich. Vielleicht wäre es für dich sowieso besser, wenn die etwas miteinander haben. Dann stehst du mit deinem Seitensprung nicht ganz so schlecht dar" murrte Josh unbeeindruckt. Entsetzt richtete ich mich zu ihm und blickte ihn entgeistert an, ,,Das war ein Scherz. Hör auf über sowas nachzudenken. Nur weil du so einen Fehler gemacht hast, heißt es nicht, dass andere den auch machen."

,,Baby!" unterbrach die enthusiastische Stimme meines Freundes unser Gespräch und keine keine Sekunde später fiel Julian mir lächelnd um den Hals, ,,du bist endlich hier!"

,,Hey Kleiner" begrüßte ich leise und erwiderte seine Umarmung halbherzig. Josh hatte recht: ich hatte ihn betrogen und hintergangen. Hatte ich dann überhaupt noch recht eifersüchtig zu sein?

,,Ich habe dich so vermisst" hauchte der Leverkusener in mein Ohr. Ich löste mich aus der Umarmung und schob meinen Freund ein Stück zurück. Seine Nähe fühlte sich nicht mehr so gut und beruhigend an wie früher, was vermutlich an meinem schlechten Gewissen lag.

,,Wir sehen uns später, okay? Ich muss meine Zimmerkarte abholen und meinen Koffer auspacken" gab ich knapp zurück und nahm meinen Koffer, bevor ich ihn und Josh ohne ein weiteres Wort stehen ließ.

Glücklicherweise hatten wir, wenn wir mit der Nationalmannschaft unterwegs waren, immer Einzelzimmer. Es tat gut in meinem Zimmer für einen Moment alleine abzuschalten und meine Gedanken zuordnen. Ich würde Julian von meinem Seitensprung erzählen, nur war dieses Mal nicht der richtige Zeitpunkt. Unsere privaten Angelegenheiten mussten wir von der Mannschaft fernhalten, da dieses Jahr für Fußball-Deutschland schon schlimm genug war. Weitere Unruhen und Streitigkeiten konnten wir einfach nicht gebrauchen. Nach der Nations League würde ich mit ihm reden. Er musste es endlich erfahren. Wenn unsere Beziehung wirklich für die Ewigkeit bestimmt wäre, würden wir das überstehen. Ich liebte ihn und würde für unsere Beziehung kämpfen.
Ein Klopfen an meiner Tür holte mich zurück in die Realität. Seufzend stand ich von meinem Bett auf und öffnete sie. ,,Was machst du hier?" erkundigte ich mich, als Julian vor der Tür stand.

,,Ich wollte zu dir. Wir haben uns vorhin nur ein paar Sekunden gesehen und du warst so distanziert. Ist alles in Ordnung?" fragte er bedrückt und musterte mich besorgt.

,,Alles bestens" winkte ich ab und zuckte mit den Schultern, ,,bei dir auch?"

,,Nein, weil mit dir irgendwas nicht stimmt. Ich merke doch, dass etwas los ist. Rede mit mir" flehte Julian verzweifelt.

,,Komm her" murmelte ich und zog den Leverkusener in meine Arme. Mein schlechtes Gewissen wurde immer größer. Jule wusste, dass etwas nicht stimmte und somit musste ich ihn bis zum Ende der Nations League mit Ausreden hinhalten. ,,Es ist alles gut, wirklich. Ich war nur etwas müde von der Anreise und musste mich etwas entspannen. Jetzt geht es mir besser und wenn du willst, können wir die freie Zeit zusammen nutzen."

,,Ich würde nichts lieber wollen..." entgegnete er und löste sich ein wenig von mir. Behutsam strich er mir über die Wange und kam mit seinem Kopf langsam, doch der Moment wurde von einem Benachrichtigungston seines Handys unterbrochen.

Mein Freund ließ murrend ganz von mir ab und holte sein Handy aus der Hosentasche. ,,Was ist passiert?" erkundigte ich mich.

,,Das ist eine Nachricht von Kai. Er fragt, ob wir in sein Zimmer kommen und mit Jonathan, Timo und ihm Fifa spielen. Was hältst du davon?"

Klasse, mit dem Typen, der auf meinen Freund stand, eine Runde Fifa spielen? Ich könnte mir nichts besseres vorstellen. ,,Bin dabei" entgegnete ich und setzte ein leichtes Lächeln auf. Wenn es das war, was Jule wollte, dann sollte es so sein.

,,Man, Leon" seufzte Jule schwer, ,,für wie blöd hältst du mich? Wenn du keine Lust auf Fifa hast oder lieber Zeit zu zweit haben willst, dann sag das doch einfach."

,,Ich will das du glücklich bist" gab ich leise zurück.

,,Ich bin glücklich, wenn ich bei dir bin" hauchte Julian und steckte sein Handy wieder weg. Er nahm meine Hand und zog mich mit in mein Zimmer. Zusammen setzten wir uns auf's Bett und Jule lächelte liebevoll an:,,Erzähl mir, was mit dir los ist. Das macht dich kaputt und dich so zu sehen ist schmerzhaft."

,,Ich... bin vielleicht eifersüchtig auf Kai" erzählte ich ihm wenigstens einen Teil der Wahrheit.

,,Du bist eifersüchtig auf Kai?" wiederholt er irritiert, ,,wieso das denn? Zwischen uns läuft nichts und das weißt du doch."

,,Er wirft dir verliebte Blicke zu und möchte dich ständig in seiner Nähe haben. Ich meine, dass ihr die ganze Zeit unten zusammengesessen habt und du gerade mal seit 5 Minuten bei mir bist. Schon schreibt er dir eine Nachricht und fragt, ob du zu ihm kommst... Jule, er steht auf dich" erläuterte ich ihm meine Vermutungen ruhig. Ich wollte nicht, dass er sauer oder wütend wurde.

,,Ich bin mit dir zusammen und ich liebe dich. Kai ist mein bester Freund und das weißt du. Du brauchst dir um ihn wirklich keine Sorgen machen" stellte Julian klar und nahm meine Hand.

Ich blickte auf unsere verschränkten Hände und ließ mir seine Worte durch den Kopf gehen. So ganz schien er es nicht abstreiten zu wollen. ,,Er weiß auch, dass du ihn nur als Freund siehst?"

,,Zwischen uns ist nie etwas passiert, dass er etwas anderes denken könnte. Ich liebe dich und bin mit dir glücklich. Das weiß er" versprach mir der Leverkusener.

,,Ich liebe dich auch" erwiderte ich und beschloss es dabei zu belassen. Ich vertraute Jule und wenn er meinte, dass zwischen Kai und ihm nichts lief, glaubte ich es ihm. Er gab mir jeden Tag zu spüren, dass er mich liebt. Daran hatte ich nie Zweifel.

,,Geht's dir jetzt besser?" hakte mein Freund aufmerksam nach. Ich nickte lächelnd und zog ihn näher zu mir, bevor ich meine Lippen auf seine legte und mir wünschte, dass die Nations League nie enden würde. Ich wollte das, was wir hatten nicht verlieren. Ich wollte ihn nicht verlieren.

Ich hoffe er gefällt dir :3 Wenn ich es schaffe, kommt Sonntag der zweite Teil. Ansonsten kommt er am Anfang der nächsten Woche.

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