[17] Mount x Rice [2/2]
für beansjesse
[17] ,,Ich kann dich nicht ertragen, wenn du so bist."
,,Glaub mir, irgendwann werde ich noch etwas finden, bei dem ich dich schlagen werde und dich damit ein Leben lang aufziehen" schwor Tammy, ehe er seinen Wagen startete und auf die Straße lenkte.
Amüsiert sah ich meinen Teamkollegen an, gegen den ich gerade haushoch beim Bowling gewonnen hatte und schmunzelte:,,Versuche es ruhig. Ich denke nur, dass du nichts finden wirst."
,,Oh bitte, es kann nicht sein, dass du in allen Dingen gut bist" seufzte er und blickte konzentriert auf die Straße.
,,Ich habe nie gesagt, dass ich in allem gut bin" verteidigte ich mich und stütze meinen Arm an der Fensterscheibe ab, ,,ich bin nur besser als du."
,,Du hast eine ganz schön große Klappe, weißt du das? Ich habe eine Idee, was wir als nächstes Spielen" verkündete Tammy und nun breitete sich auf seinen Lippen Grinsen aus.
,,Ich bin ganz Ohr" entgegnete ich und schaute ihn gespannt an. Mittlerweile waren die kleinen Duelle und Herausforderungen für uns zur Tradition geworden.
,,Basketball" entgegnete der Londoner und warf mir einen seitlichen Blick zu.
,,Das ist nicht fair. Ich bin nicht mal 1.80 groß und du dafür über 1.90" beklagte ich mich direkt. Durch seine Größe hätte Tammy einen eindeutigen Vorteil.
,,Na und? Wenn du in allem besser bist als ich, wirst du mich dennoch schlagen" merkte er an. Zustimmend nickte ich und nahm die Herausforderung an. Letztendlich ging es immer nur um den Spaß und egal was ich mit Tammy spielte, wir amüsierten uns immer.
Während mein Teamkollege begann zu einem der Lieder im Radio mit zu summen und zu singen, was er jedes Mal tat, auch wenn er den Text nicht kannte, kramte ich mein Handy aus der Hosentasche. Ich filmte Tammy einen kurzen Moment, was er nicht bemerkte und lud das Video mit den Worten ,,der Nächste Michel Jackson, meint ihr nicht?" in meiner Story hoch. Danach öffnete ich meinen Messenger und antwortete auf meine Nachrichten.
Als ich den Messenger wieder schließen wollte, da ich allen geantwortet hatte, stoppte ich. Ich scrollte meine Chatliste runter, bis ich bei Dec❤🔒 angekommen war. Mit klopfendem Herzen öffnete ich den Chat. Zuletzt hatte er mir tausende Nachrichten geschickt, in denen er sich für den Vorfall mit Amy vor zwei Wochen entschuldigte und sagte, wie sehr er mich lieben würde. Auf keine seiner Nachrichten hatte ich reagiert. Zwar hatte ich sie durchgelesen und tat es immer wieder, doch ich antwortete nicht. Zuerst war ich viel zu verletzt, um auf seine Nachrichten zu reagieren, und nun wusste ich nicht, was ich antworten sollte.
Es war komisch, dass ich Declan seit zwei Wochen nicht gesehen, mit ihm gesprochen oder wir telefoniert hatten. Seit 13 Jahren war ich es gewohnt, immer die Möglichkeit zu haben, zu ihm zu können oder mit ihm reden zu können. Immer war er dagewesen, zu jeder Uhrzeit und an jedem Ort. Wieso musste sich nur auf einmal alles verändern und so verdammt schwer werden?
,,Hey Träumer, wir sind an deiner Wohnung angekommen" riss mich Tammy auf einmal aus den Gedanken und rüttelte leicht an meiner Schulter.
Ich schüttelte leicht den Kopf, ehe ich den Messenger schloss und mein Handy sperrte. Verdattert sah ich aus dem Fenster und betrachtete das Penthouse, in dem ich seit dem Anfang der Saison mit Callum lebte. ,,Ist alles in Ordnung?" hörte ich die besorgte Stimme von Tammy neben mir.
,,Alles bestens" winkte ich ab und setzte ein leichtes Lächeln auf, ,,danke, dass du mich noch nach Hause gefahren hast. Der Tag war wirklich schön."
,,Immer wieder gern, Bro" gab er zurück und erwiderte mein Lächeln. Wir schlugen miteinander ein, ehe ich mich abschnallte und Tammys Auto verließ.
Ich lief zum Penthouse und holte auf den Weg schon meinen Schlüssel heraus. Die Tür des Hauses ließ ich hinter mir ins Schloss fallen und betrat den Fahlstuhl. Profisportler hin oder her, Callum und ich lebten im fünften Stock. Bei den vielen Treppen bevorzugten wir den Fahrstuhl.
Ob angekommen, steckte ich den Schlüssel in die Tür zu unserem Appartement und öffnete sie. Meinen Schlüssel legte ich in die kleine Schale auf der Kommode, in der bereits der Schlüssel meines Mitbewohners lag und schloss die Tür hinter mir. Ich schlüpfte aus meinen Schuhen und stellte sie ins Schuhregal, bevor ich den kleinen Flur entlanglief und im Wohnzimmer ankam. Callum saß auf der Couch und hatte den Fernseher laufen, doch schaltete ihn aus, als er mich bemerkte:,,Hey Mase, du bist zurück. Wie war das Bowling?"
,,Sehr gut, ich habe Tammy abgezogen" erklärte ich stolz und grinste zufrieden.
,,Ich habe nichts anderes erwartet" entgegnete Callum und deutete auf unseren Esstisch, während er vom Sofa aufstand, ,,das Packet ist für dich."
,,Von wem ist das? Ich habe nichts bestellt" wollte ich verwundert wissen.
,,Keine Ahnung, ich habe nicht reingeguckt" entgegnete Cal und verließ anschließend das Wohnzimmer in Richtung Küche.
Verwirrt lief zu unserem Esstisch und betrachtete das Packet. Es gab keinen Absender und lediglich in Großbuchstaben stand FÜR MASON drauf. Nun wurde ich neugierig und begann es zu öffnen, was ohne Schere oder Messer zunächst schwieriger war, als erwartet.
Der Karton musste leiden und es dauerte eine Weile, doch letztendlich hatte ich es geschafft das Packet zu öffnen und holte eine große blaue Schachtel heraus, auf der Memories stand. Vorsichtig nahm ich den Deckel ab und legte ihn bei Seite. Die Box war mit lauter kleinen Bildern und Fotos von Dec und mir gefüllt.
Mit zitternden Fingern nahm ich einige in die Hand und sah sie mir ganz genau an. Ich erinnerte mich an jedes dieser Bilder. Einige waren auf dem Trainingsplatz von Chelseas Jugendakademie entstanden, die wir zusammen besucht hatten. Declan und ich waren dort immer nur zu zweit aufzufinden gewesen. Auf dem Platz, in der Kabine oder auf dem Gelände, wir waren immer zusammen.
Andere sind auf unseren Geburtstagsfeiern entstanden. Da ich am 10. Januar und Declan am 14. Januar Geburtstag hatte und dazwischen nur einige Tage lagen, feierten wir diesen besonderen Tag zusammen. Es hatte sich einmal so angeboten und wir hatten beide so viel Spaß, dass wir beschlossen es immer so zu tun. Je älter wir wurden, desto größer und verrückter wurden unsere Feiern. Alle Erinnerungen hatte ich nicht mehr, da wir es das eine oder andere Mal mit dem Alkohol übertrieben hatte, doch dabei waren legendäre Bilder entstanden, die vermutlich niemals an die Öffentlichkeit geraten sollten, wenn wir uns nicht vollkommen blamieren wollten.
Andere Fotos waren Momente, in denen Dec und ich ganz unter uns waren, in denen keiner unserer Freunde oder Familienmitglieder dabei waren. Die Bilder waren am persönlichsten und meine liebsten. Eins hatte Dec beispielsweise gemacht, als ich mich an ihn gekuschelt und geschlafen hatte. Auf einem anderen küsste ich ihm auf die Wange oder er hatte schützend einen Arm um mich gelegt.
,,Ich weiß, dass wohl keine Entschuldigung der Welt reicht, um das wieder gut zu machen, was ich angerichtet habe" ertönte plötzlich Declans Stimme hinter mir, die mir einen Schauer über den Rücken jagte, ,,aber du musst wissen, dass ich dich liebe, all die Jahre geliebt habe und immer lieben werden. Es tut mir leid, dass ich dich hintergangen und verletzt habe."
Ich legte die Bilder in meiner Hand zurück in die Box und drehte mich um. Dec stand ein paar Meter gegenüber von mir und blickte mich entschuldigend an. Man musste kein Spezialist sein, um zu merken, dass es ihm wirklich leidtat und er ein schlechtes Gewissen hatte. Schon in diesem Moment wäre ich ihm am liebsten um den Hals gefallen und hätte den unerträglichen Streit zwischen uns beendet, aber es gab noch einiges, was sich klären musste. ,,Was ist mit dir und Amy?"
,,Das ist vorbei, endgültig. Nachdem du gegangen bist, habe ich mit ihr Schluss gemacht und ihr gesagt, dass mein Herz jemand anderen gehört, schon so lange" erklärte er mir sanft.
,,Wo ist sie jetzt?" wollte ich wissen und verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Keine Ahnung, vielleicht bei ihrer Familie oder ihren Freunden. Nachdem ich mit ihr Schluss gemacht habe, hat sie ihre restlichen Sachen genommen und ist gegangen" antworte Declan ehrlich, was ich mit einem leichten Nicken quittierte.
Für einen Moment war es still. Vermutlich erwartete Dec, dass ich weitere Fragen stellte, doch ich hatte keine mehr. Ich war mir nur unsicher. Auf der einen Seite vermisste ich ihn so sehr und wollte endlich wieder seine Nähe spüren. Auf der anderen Seite war da der Vertrauensbruch mit Amy. Mag sein, dass sie jetzt voll und ganz seine Exfreundin war, doch das änderte nichts an dem Fakt, dass er mich angelogen und mir etwas verschwiegen hatte.
,,Mase, ich weiß, dass ich ein Arschloch war und von dir vermutlich keine zweite Chance verdient habe" murmelte Dec mit dünner Stimme und ging etwas auf mich zu, ,,aber du bist alles für mich. Die letzten Wochen, in denen wir überhaupt keinen Kontakt hatten, waren die Hölle. Ich konnte nicht mehr richtig schlafen und hatte keinen Appetit mehr. Ohne dich fühle ich mich leer und die Welt ist trostlos und grau. Alles ist schwer und unerträglich, wenn du nicht an meiner Seite bist. Du bist der Mensch, der mich vollständig und glücklich macht. Was du in mir zum Vorschein bringst und auslöst, schafft kein anderer. Ich brauche dich, Mason, mehr als jeden anderen."
,,Jeez Dec, ich..." setzte ich an überwältigt an, ,,ich kann dich nicht ertragen, wenn du das bist."
,,Wenn ich wie bin?" erkundigte sich Declan und schien ein wenig irritiert zu sein.
,,So wie du jetzt bist. Wenn du mich durch deine glänzenden blauen Augen ansiehst, all diese Worte sagst mit diesem liebevollen Ton in deiner Stimme... ich merke, dass jedes Wort genauso so meinst und die Wahrheit sagst. Wie soll ich dir da noch böse sein?" erläuterte ich und war nun derjenige, der die letzten Schritte auf Dec zu machte.
,,Heißt das, dass du mir verzeihst?" fragte er hoffnungsvoll nach.
,,Habe ich schon längst" gestand ich und zog ihn in eine feste Umarmung. Es tat gut endlich wieder seine Nähe zu spüren und seine starken Arme um mich zu haben. Dec gab mir Kraft, Halt und sorgte dafür, dass ich mich bei ihm sicher fühlte.
,,Baby, eine Sache noch" setzte ich an und löste mich ein Stück von ihm, sodass ich ihm in die Augen sehen konnte, ,,ich liebe dich sehr und brauche dich in meinem Leben genau wie du mich in deinem, aber wehe du lügst mich noch einmal an. Wir werden jedes Problem schon irgendwie zusammen meistern. Du musst mir nichts verheimlichen."
,,Ich werde dir nichts mehr verheimlichen, versprochen" beteuerte Dec ehrlich. Zufrieden lächelte ich und verband unsere Lippen zu einem gefühlvollen Kuss, den Dec nur allzu gern erwiderte.
•••
Ja Mensch... irgendwie hat das mit den Upload am Sonntag oder wenigstens an Weihnachten nicht funktioniert, aber wenigstens ist er jetzt da. Besser später als nie, oder? Ich hoffe, dass er dir gefällt.😅💖
Dazu hoffe ich noch, dass ihr schöne Feiertage hattet und wünsche euch ein schönes Wochenende.<3
Lg. T.
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