[10] & [29] De Jong x De Ligt [1/2]
für Goddoesntcare
[10] ,,Es tut mir leid, aber ich kann das nicht, nicht so wie du dir das vorstellst." & [29] ,,Was zur Hölle machst du da?"
Mit einer Tüte Brötchen machte ich mich auf den Weg zurück in das Ferienhaus auf Korfu, in dem Matthijs und ich unsere Sommerpause verbrachten. Es war traumhaft jeden Tag auf den Wegen der Insel zu gehen und die einzigartige Aussicht auf das Mittelmeer zu genießen. Der Himmel war klar und die Sonne schien einem jeden Tag aufs Neue ins Gesicht. Zwar war gerade zur Sommerzeit viel auf der Insel los, aber wir hatten uns ein Ferienhaus gemietet, was abgelegen von den Touristenorten lag und in der Nähe einer kleinen Provinz war. Zum Strand liefen wir keine zehn Minuten und hatten dennoch unsere Ruhe.
Zurück an unserem Ferienhaus schloss ich die Tür auf und ließ sie hinter mir zurück ins Schloss fallen. Ich nahm meine Sonnenbrille ab und legte sie zusammen mit meinem Schlüssel auf die Kommode, die im Flur stand, ehe ich mich auf den Weg in das Wohnzimmer machte. Matty hatte noch geschlafen, als ich wach wurde, weshalb ich mich aus unserem Schlafzimmer geschlichen hatte und ihn mit einem Frühstück überraschen wollte. Bevor ich losgegangen war, um Brötchen aus der kleinen Provinz zu holen, hatte ich den Tisch gedeckt und Obst aufgeschnitten. Ich legte die Brötchen in einen kleinen geflochtenen Korb und schmiss die Papiertüte in den Müll.
Zufrieden betrachtete ich den Tisch und holte mein Handy heraus, um etwas Musik anzumachen. Während ich Spotify die Relax & Unwind Playlist abspielen ließ und mein Handy auf den Tisch legte, machte ich mich auf den Weg nach oben, um meinen Freund zu wecken. Zu meiner Überraschung bemerkte ich, dass er schon wach war, als ich das Zimmer betrat. Er war dabei seine Klamotten in den Koffer zu räumen, der auf unserem Bett lag. Verdattert sah ich ihm dabei zu, wie er vom Bett zu unserem Schrank und wieder zurücklief:,,Matty, was zur Hölle machst du da?"
,,Ich..." setzte er an und blickte erschrocken zu mir, als er meine Stimme hörte, ,,ich packe meine Sachen."
,,Das sehe ich, aber wieso? Wir haben noch 1 1/2 Wochen, bevor unser Flug nach Amsterdam geht" entgegnete ich irritiert und verschränkte meine Arme vor der Brust.
,,Dein Flug geht in 1 1/2 Wochen. Meiner fliegt um heute um 16 Uhr los. Ich fahre früher nach Hause." Nach Matthijs Worten war es, als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich verstand die Welt nicht.
,,Was? Wieso?" wollte ich gekränkt wissen und schluckte den Kloß in meinem Hals herunter. Die letzten Wochen waren wunderschön gewesen. Wir konnten nach der anstrengenden Saison und der WM dem Fußball entfliehen und unsere Zweisamkeit genießen. Zumindest war es das, was ich die Wochen gefühlt hatte.
,,Ich habe gemerkt, dass das zwischen uns keinen Sinn mehr hat. Tut mir leid" antwortete Matty traurig.
Ich hatte gedacht, dass ich nicht tiefer fallen konnte, doch das konnte ich. Mattys Worte trafen und saßen tief. Es war als konnte man hören, wie mein Herz zerbrach, nachdem er das ausgesprochen hatte. Seit drei Jahren waren wir zusammen. Seit drei Jahren liebte ich diesen Menschen mehr als alles andere. Nach all der Zeit war er nun der Meinung, dass unsere Beziehung keinen Sinn mehr hatte? ,,Ich..." setzte ich an, doch fuhr nicht fort. Ich wandte meinen Blick von Matty ab, da ich spürte, wie meine Augen langsam glasig wurden. Angestrengt fuhr ich mir übers Gesicht und versuchte irgendwie einen klaren Gedanken zufassen:,,Das kann nicht dein Ernst sein. Denkst du wirklich so? Liebst du mich nicht mehr?"
,,Natürlich liebe ich dich. Du bist, warst und wirst immer meine erste große Liebe bleiben. Das wird sich niemals ändern. Meine Gefühle für dich werden immer dieselben bleiben" beteuerte er mit fester Stimme.
,,Wieso sagst du dann sowas und willst nach Hause fahren? Das macht keinen Sinn" hauchte ich verletzt und kämpfte gegen die Tränen an.
,,Frenkie, denk doch mal nach. Du spielst nächste Saison bei Barca und ich in Turin. Weißt du, wie oft wir uns sehen werden? Mit etwas Glück vielleicht zweimal im Jahr. Wir haben uns sonst immer jeden Tag gesehen. Die Distanz sind wir nicht gewohnt" versuchte mir Matty seine Gedanken zu erklären.
,,Dann werden wir uns eben daran gewöhnen. Eine Fernbeziehung ist immer noch besser, als wenn wir vollkommen getrennte Wege gehen" murmelte ich. Ich kannte Matty schon so lange. Ihm stand ich näher als jedem anderen und wollte ihn unter keinen Umständen verlieren. Meinetwegen konnten tausende Kilometer zwischen sein, solange ich wusste, dass ich ihn immer anrufen konnte und er da war, war meine Welt in Ordnung.
,,Es tut mir leid, aber ich kann das nicht, nicht so wie du dir das vorstellst. Ich will dich in meiner Nähe und dich nicht über einen Videoanruf sehen. Ich will dich berühren können, mit dir kuscheln und dich bei mir haben. Telefonate reichen mir nicht, Frenkie, und ich kenne dich. Ich weiß, dass sie dir auch nicht reichen werden" merkte Matty an.
Ich seufzte und schüttelte vehement den Kopf:,,Natürlich hätte ich dich auch am liebsten durchgehend an meiner Seite, aber wenn es vorerst nicht geht, werde ich das akzeptieren müssen. Aber ich werde warte und die Tage zählen, bis ich dich endlich wiedersehen würde. Denn ich liebe dich, Matty, und ich kann nicht ohne dich leben."
,,Du würdest während der Fernbeziehung nur leiden genau wie ich" wiederholte Matty seine Worte.
,,Und du willst lieber die Alternative nehmen? Mit mir Schluss machen?" hakte ich mit hauchdünner Stimme nach. Ich verstand nicht, wieso Matty unbedingt Schluss machen wollte, mich unbedingt sitzen lassen wollte. Die ganzen Worte, dass ich alles für ihn war und er mich brauchte, mussten alle gelogen sein. Ohne, dass ich es verhindern konnte, kam mir Gedanke, dass diese Worte für ihn nun auf einen anderen zu trafen. Matty musste sich in jemand neuen verliebt haben und wollte deshalb alles beenden. Der Gedanke tat weh, doch breitete sich weiter in meinem Kopf aus. Einzig und allein so konnte ich mir seinen Sinneswandel erklären. Geknickt sah ich wieder zu Matty und spürte, wie neue Tränen aufkamen:,,Hast du jemand anderen?"
,,Gott, nein!" stellte er sofort klar. Gequält seufzte er und ging auf mich zu. Vor mir blieb er stehen und nahm zaghaft meine Hand:,,Frenkie, es gibt nur dich. Es gab und gibt immer nur dich."
,,Dann verstehe ich nicht, wieso du jetzt gehen willst. Wieso verlässt du mich, wenn du mich so sehr liebst?" Meine Stimme brach ein, genau wie alles andere in mir. Tränen, die ich nicht mehr zurückhalten konnte, strömten mir über die Wange und ein unendlicher Schmerz breitete sich in mir aus. Ich hing viel zu sehr an, Matty, als dass ich ihn gehenlassen konnte oder wollte.
,,Babe..." murmelte Matthijs und zog mich in seine Arme. Während ich mich fest an ihn klammerte, als hätte ich Angst, dass er sich gleich wieder lösen, seinen Koffer nehmen und gehen würde -was ich um ehrlich zu sein auch hatte-, strich er mir beruhigend über den Rücken und drückte mir ab und an einen Kuss auf den Ansatz.
Es dauerte eine Weile, bis ich mich wieder weitgehend gefasst hatte. Als keine neue Tränen mehr aufkamen, löste ich mich ein Stück von Matty, doch hatte immer noch meine Arme um ihn gelegt:,,Bitte, geh nicht. Ich schaffe das alles ohne dich nicht."
,,Doch du schaffst das. Ich weiß, dass du nicht wolltest, dass alles so kommt, aber glaub mir. Es ist besser so und du wirst damit umgehen können" sprach Matty mir gut zu. Ich schüttelte den Kopf und wollte ihm wieder sagen, dass er falsch lag, doch er setzte seine Worte fort:,,Du wirst damit klarkommen und in Barcelona jemand neuen finden. Du wirst zu einem unglaublich starken und cleveren Spieler heranwachsen. Du wirst einer der besten werden, um Titel kämpfen und viele gewinnen."
,,Matty, bitte" flehte ich ihn an zu bleiben. Matthijs drückte mir einen Kuss auf die Stirn und schenkte mir ein schmerzverzerrtes Lächeln. Wieso ließ er die Trennung zu, wenn es ihm genauso wehtat wie mir?
Ich hatte keine Kraft mehr irgendwas zu sagen und die Hoffnung aufgeben, dass es noch irgendwas bringen würde. Matty schloss seinem Koffer und hob ihn vom Bett herunter. ,,Mach's gut, Frenkie. Zeig den Menschen, was in dir steckt" waren seine letzten Worte, bevor er mich alleine ließ und ging.
Mein Herz verkrampfte sich und ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Ich raufte mir die Haare und versuchte nicht die Fassung zu verlieren, alles zu verstehen, was gerade passiert war. Matty war wirklich gegangen. Er war weg und so wie es sich anhörte, würde er nie wiederkommen. Er wollte nie wiederkommen.
Aufgelöst setzte ich mich aufs Bett und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Wieder ließ ich meinen Tränen freien Lauf, nun spielte es keine Rolle mehr. Unglaublich viel Wut und Frust stauten sich in mir an. Hätte ich den Vertrag bei Barcelona nicht unterschieben und würde Matty nicht nach Turin gehen, hätten wir die Sommerpause entspannt zusammen verbringen können und wären danach wieder nach Amsterdam geflogen. Wir hätten weiterhin zusammen in unserem Haus gelebt, wären zum Training gefahren und hätten gemeinsam auf dem Platz gestanden. Wir hätten unser Leben genauso glücklich führen können wie vor einem Jahr, als es die ganzen Angebote der Topclubs noch nicht gegeben hatte.
•••
Auch wenn er kein Happyend hat, hoffe ich, dass er dir gefällt.💖
Es ist irgendwie immer so leicht ins Os über das Leben und die Liebe zuschreiben, aber in der Realität kriege ich irgendwie nichts auf die Kette.😂 Immerhin schaffe ich es zurzeit jeden Sonntag etwas hochzuladen (positive vibes only, und so).
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend.👀
Lg. T.
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