Reyna x Bellingham x Sancho [4/4]
1 Tag nach dem Gespräch
Ich fühlte mich in der Zeit zurück versetzt. Wieder lag ich fast den ganzen Tag in meinem Bett, besser gesagt Erlings Bett und verlor immer wieder aufs Neue den Kampf gegen die verfluchten Tränen. Ich fühlte mich elend, als hätte ich mich gestern erneut von den beiden getrennt.
Ich bildete mir ein, dass ich Judes Geruch noch wahrnehmen konnte, als er mich umarmt hatte und das ich Gios Stimme hörte, als würde er jetzt gerade mit mir rede. Ich wusste, dass mein Kopf mir Streiche spielte, aber es fühlte sich so echt an.
immer wieder kam Erling zu mir und wollte mich dazu überreden das Bett zu verlassen, raus zu gehen und da weiter zu machen, wo ich auf dem Mannschaftsabend aufgehört hatte. Doch so sehr ich auch Zeit mit ihm verbringen wollte und so sehr ich auch ein schlechtes Gewissen hatte, weil das ganz bestimmt nicht die Absicht meines Besuches war, ich konnte es nicht. Ich lag im Bett und erinnerte mich immer wieder an den Abend von dem Gio gesprochen hatte.
Er hatte keine Ahnung, was er mit dieser Erzählung alles wach gerufen hatte, was er damit alles angerichtet hatte. Er wusste nicht, wie lange ich dafür kämpfen musste, dass es mir wieder gut ging, dass alles wieder normal war und das ich mein Leben leben konnte. Das alles wusste er nicht, doch er hatte es in wenigen Minuten zerstört. Alles, was ich mir mühsam aufgebaut hatte wieder eingerissen und mich um sechs Monate in der Zeit zurück versetzt.
Wieder stellt ich mir vor Gio und Judeneben mir zu haben, mit ihnen zu kuscheln und ihnen zu sagen, dass ich sie liebte. Wieder sah ich sie in allem was ich tat und ich ging sogar ihre Instagram Profile so genau durch, wie nur irgendwie möglich.
Ich wusste nicht was ich mir davon versprach und es half mir auch definitiv nicht, aber ich konnte und wollte auch nicht aufhören. Es klopfte wieder an der Tür ""Komm rein Erling", sagte ich als Antwort. Auch wenn ich keine Lust hatte ihm nochmal zu sagen, dass ich nicht mit raus kommen wollte, konnte ich ihm schlecht den Zutritt zu seinem eigenen Gästezimmer verwehren.
Ich sah auf, als sich die Tür öffnete und sah wie erwartet in Erlings Gesicht "Wie geht es dir?", wollte er wissen. Ich seufzte und setzte mich etwas auf "Beschissen", gab ich zu. Er nickte leicht "Du willst nicht mit raus kommen?", ich schüttelte nur den Kopf und sah ihn entschuldigend an. Er warf mir ein verständnisvolles Lächeln zu "Schon gut", beruhigte er mein schlechtes Gewissen etwas.
Dann verließ er das Zimmer, ließ aber die Tür offen. Ich wollte gerade etwas dagegen werfen, um sie zu schließen, als jemand anderes hindurch trat. Ich hielt in meiner Bewegung inne, als ich Gio erkannte. "Hey", lächelte er schwach "Bitte nicht werfen", sagte er und deutete auf den Schuh in meiner Hand, der für mich die Tür hätte schließen sollen.
Perplex ließ ich den Schuh einfach fallen und sah sowohl Gio, als auch Jude, welcher hinter Gio das Zimmer betreten hatte, dabei zu, wie sie ins Zimmer kamen. Jude schloss hinter sich die Tür und deutete auf das Bett, die einzige Sitzmöglichkeit hier drin "Dürfen wir?", ich nickte leicht und zog meine Beine an.
"Können wir reden?", fragte Gio unsicher. Ich schluckte und nickte. Ich traute meiner Stimme nicht und wollte nicht das Risiko eingehen, dass sie versagte. Jude und Gio warfen sich einen Blick zu "Wir haben uns nie entschuldigt, haben allgemein nie über damals gesprochen", begann Gio dann.
Ich nickte leicht "Es tut mir leid, was ich damals alles gesagt habe. Ich hätte mehr Verständnis aufbringen sollen, vor allem für dich Jude. Ich weiß selber, dass unsere Beziehung schwer war und hätte verstehen sollen, dass eine einfachere Beziehung verlockend ist. Außerdem hätte ich dich nie schlagen sollen Gio, dass tut mir leid. Ich wollte das wirklich nicht. Es hat mich nur so verletzt, dass ihr beide bereit wart die Beziehung aufzugeben, weil sie schwierig war", erklärte ich mich.
Gio lächelte mich sanft an, sofort zog sich mein Herz zusammen. Dieses Lächeln hatte damals dazu geführt, dass ich mich in ihn verliebt hatte. "Schon gut, war halb so schlimm", Jude sah mich ebenfalls sanft an "Ich wollte die Beziehung nie beenden. Ich wollte euch nur sagen, was in meinem Leben passiert und was meine Mutter von mir wollte. Ich hatte nie vor, dass es so endet. Ich wollte einfach nur ehrlich zu euch sein", erklärte er sich.
Jetzt fühlte ich mich noch schlechter und fragte mich, wieso ich den beiden und vor allem Jude nicht zu ende zugehört hatte. "Es tut mir so leid, ich hätte dir zuhören sollen, dann wäre das alles nie passiert", murmelte ich leise. Ich spürte eine Hand auf meiner "Was passiert ist, ist passiert, dass lässt sich nicht mehr ändern, egal wie blöd es gelaufen ist. Wichtig ist, was wir aus unserer Zukunft machen. Du hast eben zu Erling gesagt, dass es dir nicht gut geht, wegen uns?"
Das Ende formulierte Jude wie eine Frage, also nickte ich bestätigend. "Ich würde es so gerne rückgängig machen", murmelte ich leise, was Gio augenblicklich ein Lächeln auf die Lippen zauberte. "Vielleicht geht das ja. Ich würde uns gerne eine zweite Chance geben. Würde es gerne noch einmal versuchen und dieses mal lernen wir daraus, machen es besser und hören uns richtig zu"
Mit großen Augen sah ich ihn an "Meinst du das ernst?", wollte ich wissen. Gio nickte leicht, während Jude meine Hand fester drückte. Ich sah zu ihm "Für mich gilt dasselbe. Es ist damals alles doof gelaufen und hätte ganz anderes ausgehen sollen. Ich habe in den letzten sechs Monaten immer wieder gehofft, dass wir das irgendwie wieder gerade biegen können. Wenn du es also willst, dann würden wir uns eine zweite Chance geben"
Sofort nickte ich und wurde augenblicklich von Gio in eine Umarmung gezogen. Ich weinte schon wieder, dieses Mal aber das erste Mal seit einem halben Jahr vor Freude und Erleichterung. Ich atmete Gios vertrauten Geruch ein. Trotz dessen, dass ich ihn so lange nicht riechen konnte, war er in meiner Erinnerung immer noch so präsent, dass ich mich sofort wohl fühlte. Das selbe galt für Judes Geruch, als dieser sich zu uns gesellte und uns fest an sich drückte "Ich hab das so vermisst", murmelte Gio leise.
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"Du gehst also tatsächlich wieder. Ich hatte irgendwie gehofft, dass du dich noch einmal umentscheidest", gab Phil zu und reichte mir den letzten Karton "Ich muss zurück", erwiderte ich mit einem entschuldigenden Lächeln. Phil nickte "Ich weiß, Jude hat mir vieles erzählt", erstaunt sah ich ihn an "Du wusstest davon?", mein Mitspieler nickte "Ja, schon bevor du hergekommen bist. Jude hatte sich mir anvertraut"
Ich zog überrascht die Augenbrauen hoch "Und du hast nie was gesagt?", er schüttelte den Kopf "Es war eindeutig wieso du hergekommen bist und als du es dann hier keinem erzählt hast, hab ich verstanden, dass du dir einen Neuanfang wünschst. Deswegen habe ich nichts gesagt, es stand mir nicht zu mich über deine Entscheidung zu stellen"
Ich lächelte ihn dankbar an "Danke, du bist wirklich ein guter Freund", Phil lächelte "Schon gut, es freut mich, dass ihr zurück zu einander gefunden habt. Vermassele es nicht okay?", ich nickte "Ich versuche es", Phil klopfte mir auf die Schulter "Die beiden leiben dich, ihr bekommt das schon hin"
Nachdem ich mich auch von Phil verabschiedet hatte, von den anderen hatte ich mich bereits gestern verabschiedet, stieg ich in das Taxi, dass mich zum Flughafen bringen sollte. Es waren einige Monate vergangen und es war wieder Sommerpause, ich hatte nur eine Saison in England gespielt, doch ich wollte zurück nach Deutschland, zu Gio und Jude.
Mit Dortmund konnte ich mich schnell einig werden, City wollte mich nicht gehen lassen, doch schlussendlich hatten sie es doch getan und solange mit Dortmund gesprochen, bis auch die beiden sich einig werden konnten. Schlussendlich wurde ich jetzt erstmal ausgeliehen mit Kaufoption, welche Dortmund aller Wahrscheinlichkeit nach ziehen würde.
Ich war froh, dass ich zu Jude und Gio zurück konnte und freute mich auf in drei Stunden, wenn der ganze Check in Kram und der Flug an sich vorbei waren, dann würden die beiden mich am Flughafen abholen und wir würden zu Gio nach Hause fahren.
Besagte drei Stunden später saß ich auf Gios Couch und hielt den kleinen Amerikaner in meinen Armen, während Jude an uns gekuschelt neben uns lag und das Geschehen von Gios Erzählung folgte. Ich hörte ihm um ehrlich zu sein kaum zu, dich ich war mir sicher, dass er mir das heute nicht übel nehmen würde.
Ich genoss einfach das Gefühl ihn in meinen Arm zuhalten und den Geruch, der mich umgab, seit ich wieder hier war. Die perfekte Mischung aus Jude und Gio und ich wusste, dass sich in ein paar Tagen auch mein Geruch darunter mischen würde. Jude streckte mir seinen Kopf entgegen, als sich unsere Blicke trafen. Ich beugte mich zu ihm runter und küsste ihn. Sofort beschwerte sich Gio "Ich will auch", kam es beleidigt von ihm. Lächelnd beobachtete ich wie Jude auch ihn küsste, bevor ich mich nach seinem auffordernden Blick ebenfalls runter beugte und ihn sanft küsste.
Es war genau wie auf dem Bild, dass damals in meinem Flur hing. Es war perfekt.
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So dass war das Ende der kleinen Reihe, ich hoffe sie hat euch gefallen und das Ende entspricht euren Vorstellungen. Ich bin ab Montag in einem Praktikum, vermutlich werden da mehr os kommen :)
Habt ein schönes Wochenende und passt auf euch auf
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