Havertz x Mount [2/3]

Here we go :)

Die Gala in Paris war mittlerweile mehrere Monate her, genau genommen fünf. Mason und ich hatten uns angefreundet und unternahmen regelmäßig Dinge zusammen. Meistens zeigte er mir London, da er hier schon deutlich länger wohnte, als ich und sich im Gegensatz zu mir hier auskannte. Immer wieder zeigte er mir versteckte Orte, welche zwar mitten in der Metropole lagen und doch so abgelegen schienen.

Gerade saßen wir in einer Ruine. Es war ein altes Haus, welches laut Mason vor etwa hundert Jahren das letzte Mal bewohnt gewesen war. Wie wahr das war, wusste ich nicht, allerdings ließ der Zustand des Hauses darauf schließen, dass es die Wahrheit war. Das Glas fehlte nahe zu überall, das Dach hatte Löcher und auch die Wände und Böden wirkten instabil.

Vermutlich war es leicht sinnig in einem scheinbar Einsturz gefährdetem Haus ins Obergeschoss zu gehen, doch diese Art des Nervenkitzels machte Mason aus. Dieser saß gerade neben mir und ließ genau wie ich die Beine aus einem der kaputten Fenster hängen, während er wieder rauchte. Mittlerweile hatte ich mich an seinen Zigaretten Konsum gewöhnt und störte mich nicht weiter daran. Es war seine Entscheidung, nicht meine und es war nicht an mir darüber zu urteilen.

"Also, gibt es da irgendwen in deinem Leben?", ich schüttelte den Kopf "Nein, dafür habe ich keine Zeit", ich wusste, dass er von Beziehungen sprach, denn immerhin hatte er mir davor von seinem Ex erzählt und sich dabei ganz beiläufig geoutet, als wäre es das normalste der Welt. Mason nickte leicht "Also stehst du auf Jungs", stellte er fest. Alarmiert sah ich ihn an "Was nein, wie kommst du darauf?"

Mason lachte auf "Im Ernst Kai, du hast fast den ganzen Tag Zeit. Du bist doch ständig bei mir, dass einzige was du machen musst sind zwei oder drei Spiele die Woche. An den Tagen hast du meistens aber auch die ganze Zeit und bist nur Abends für ein paar Stunden weg. Und dann du noch einmal am Tag Training, manchmal, wenn wichtige Spiele anstehen zweimal. Dieses Training geht aber auch immer nur in paar Stunden und dann hast du wieder Zeit. Okay, manchmal musst du zu Auswärtsspielen, da bist du dann tatsächlich mal nicht da, aber das ist auch nur für eine Nacht, wenn überhaupt. Die Medien Termin sind kaum ernst zunehmen, dass sind so wenige, dass sie kaum ins Gewicht fallen und den Rest der Zeit hast du immer frei. Die Zeit die du mit mir verbringst könntest du also auch mit einem Partner verbringen. An der Zeit mangelt es also definitiv nicht. Woran es schon viel eher mangelt ist die Akzeptanz. Du stehst auf Jungs und das ist in deinem Job nicht wirklich akzeptiert oder vertreten und deswegen wäre es vermutlich ein bisschen komplizierter, was dich davon abhält es überhaupt zu versuchen"

Ich sah auf meine Hände. Mason konnte mich viel zu gut lesen. Es war, als wäre ich ein offenes Buch für ihn. Mason legte sein Hand in meine und sah mich mitfühlend an "Ist es sehr schwer?", wollte er sanft wissen. Ich nickte und sah ihn mit Tränen in den Augen an. "Es tut weh sich immer verstecken zu müssen, nicht mal meine Freunde wissen es. Nicht mal meine Familie. Keiner weiß es und immer muss ich so tun, als wäre ich wie sie", erklärte ich.

Dieses Thema war empfindlich bei mir. Es verfolgte mich seit ein paar Jahren, seit ich gemerkt hatte, dass ich auf Jungs stand und mir klar wurde, dass ich mich jetzt verstecken musste. Mason schien zu merken wie sehr mich dieses Thema beschäftigte und was er soeben aufgewühlt hatte.

Sanft legte Mason einen Arm um mich und zog mich an seine Brust. Ich nahm die Umarmung dankbar an und genoss die Nähe. Er war der erste der es erfahren hatte und es tat gut eine positive Reaktion zu erleben, nachdem ich mir eine negative Reaktion nach der anderen ausgemalt hatte.

"Du weißt das es okay ist oder?", wollte Mason leise wissen. Ich spürte wie eine Träne mein Auge verließ "Ist es leider nicht. Nicht im Profisport", flüsterte ich und drückte mich näher an Mason. "Ich dachte du kickst nur ab und zu mal ein bisschen den Ball hin und her", schmunzelte Mason. Ich lachte rau auf "Das auch", Mason strich mir sanft durch die Haare "Für mich ist es okay", erklärte er wieder ernst und schob mich etwas von sich weg.

Sanft strich er mir die Träne weg und schob meine Mundwinkel hoch "Ein Lächeln steht dir viel besser", ich musste leicht lachen und schob seine Hände weg, dann deutete ich auf die Zigarette in seiner Hand "Darf ich auch mal?", Mason schüttelte den Kopf "Nana, Krebs ist nicht besonderes attraktiv, schon vergessen?", ich schmunzelte leicht "Hast recht", damit sah ich wieder auf die Häuser, die um die Ruine, in der wir waren, herum standen.

°°°

Sanft legte ich meine Lippen auf die von Mason, dieser zog mich näher an sich und erwiderte den Kuss. "Nicht so stürmisch Kleiner", lachte Mason leicht, als wir uns wieder lösten. Ich spürte wie ich rot wurde "Tut mir leid", wollte ich mich entschuldigen, doch Mason schüttelte lächelnd den Kopf "Muss es nicht", damit küsste er mich erneut. Erleichtert erwiderte ich den Kuss und ließ mich von ihm in eine Umarmung ziehen.

Wir hatten heute das Viertelfinale der Champions-League gewonnen und kaum war ich nach Hause gekommen, hatte Mason mich erwartet, diesem hatte ich erlaubt das Spiel bei mir Zuhause zu gucken. Aus einem Effekt heraus hatte ich ihn geküsst, dass war unser erster Kuss und er hätte nicht besser sein können.

"Hatte der Kuss was zu bedeuten?", wollte ich vorsichtig wissen und löste mich etwas von Mason. Dieser trug ein leichtes Lächeln auf den Lippen und zog mich wieder näher an sich ran "Wenn du das möchtest", unsicher sah ich zu ihm runter "Das wäre eine sehr komplizierte Beziehung.. wir müssten uns immer verstecken", Mason strich mir sanft eine Haarsträhne aus der Stirn und lächelte leicht "Das wusste ich von Anfang an. Glaub mir, ich wusste worauf ich mich einlasse"

Erleichtert, dass ihn das nicht abschreckte bettete ich meinen Kopf an seiner Schulter "Du bist mir wichtig Mason", murmelte ich leise und spürte wie er mich noch etwas näher an sich zog "Du mir auch Kleiner", ich schnaubte leicht "Du bist über zehn Zentimeter kleiner als ich", erinnerte ich ihn, wie schon sooft. Mason grinste leicht "Du bist jünger", ich verdrehte die Augen "Ein paar Monate", Mason küsste mich sanft "Mir egal, du bleibst mein Kleiner"

°°°

Ich spürte Masons Blick auf mir und schloss kurz die Augen. Timo stellte sich beiläufig neben mich "Alles okay?", wollte er leise wissen, während er in die Kameras lächelte. "Ja", war meine knappe Antwort, bevor ich wieder in die Blitzlichter grinste. Wir waren auf einer Veranstaltung des Vereines, zu der auch die Presse eingeladen war.

Man durfte seinen Partner mitbringen. Jedenfalls solange dieser weiblich war. Es gab keine spezielle Ausladung für männliche Partner, aber es war naiv zu glauben, dass es kein Aufsehen mit sich bringen würde, wenn jemand einen männlichen Partner mit brachte. Also hatte ich Mason gebeten nicht als mein Freund hier auf zu tauchen.

Unsere Beziehung hielt jetzt seit drei Jahren und keiner wusste davon. Wir spielten ein ewiges Katz und Maus Spiel und auch wenn Mason immer wieder behauptete, dass es ihm nichts ausmachte, spürte ich den Frust der sich in ihm aufbaute. Wenn ich ehrlich war, störte es mich vermutlich noch mehr als ihn. Einfach weil er es erst seit drei Jahren so machen musste und ich eben schon seit über fünf Jahren.

Mason war trotzdem zu der Veranstaltung gekommen, allerdings kannten wir uns offiziell nicht. Er war als Kellner hier. Denn nachdem er mich seinem Vater vorgestellt hatte, wurde ihm urplötzlich der Zugang zu seinen Konten gesperrt, sodass er kein Geld mehr hatte. Seitdem suchte er sich immer wieder kleine Jobs und versuchte sich an einer Ausbildung.

Die Catering Firma für die er im Moment arbeitete, stellte die Kellner zu dieser Veranstaltung und so war er hier. Ich wusste, dass er an der gegenüberliegenden Tür stand und mich beobachtete, während ich mich ablichten ließ und er eigentlich an meiner Seite hätte stehen sollen.

Timo warf mir einen mitfühlenden Blick zu Lukas, sein Freund stand ebenfalls in einer Ecke des Raumes und sah seinem Freund zu. Er hatte mir von Lukas erzählt, als wir uns bei der Nationalmannschaft ein Zimmer geteilt hatten und Lukas ständig bei ihm schlief. Daraufhin hatte ich ihm auch von Mason erzählt und so kannte er mein Dilemma.

Wenig später stand ich neben meinen Trainer und unterhielt mich mit ihm über zukünftige Spiele. Mason kam zu uns "Kann ich Ihnen was bringen?", wollte er wissen. Ich schüttelte leicht den Kopf. Es war merkwürdig von ihm gesiezt zu werden. Doch wir kannten uns offiziell nicht.

"Einen Scotch bitte", erwiderte mein Gegenüber, was mein Freund mit einem freundlichen Nicken notierte. Er warf mir einen kurzen Blick zu und verschwand dann. Ich seufzte leicht und sah mich im Raum um.

Es belastete mich, dass ich Mason verstecken musste. Es fühlte sich an, als würde ich ersticken und das schon seit drei Jahren. Ich atmete einmal tief durch und entschuldigte mich dann knapp mit den Worten "Ich muss kurz an die frische Luft", mit einem nicken war ich entlassen und verschwand durch die nächst beste Tür.

Ich setzte mich frustriert auf den Boden und lehnte den Kopf nachhinten. War es zu viel verlangt meine Liebe offen zeigen zu wollen? Ich wollte sie ja niemandem unter die Nase reiben, ich wollte auch keine privaten Details öffentlich machen. Ich wollte doch einfach nur Mason ein vertrautes Lächeln zu werfen. Ich wollte nur ab und zu seine Hand halten können und vielleicht ab und zu einen kleinen Kuss von ihm bekommen. Das konnte doch nicht zu viel verlangt sein oder?

"Hier bist du", ich sah auf und bemerkte Mason, welcher sich in die Tür lehnte "Du hast den alten Mann einfach sitzen gelassen", stellte er fest. Ich brachte ein halbes Lächeln zu Stande, welches allerdings sofort wieder aus meinem Gesicht fiel. Wem machte ich hier was vor? Frustriert sah ich wieder auf meine Hände.

Ich hörte ihn seufzen und spürte kurze Zeit später wie er mich in eine Umarmung zog. Sofort nahm ich die Nähe an und ließ mich gegen ihnen fallen "Ich bin es so leid", hauchte ich leise. Mason drückte mich näher an sich "Ich werde immer bei dir stehen, egal was du tust", erinnerte er mich. Ich nickte und genoss die Nähe die er mir gab "Ich liebe dich", damit löste ich mich von ihm und küsste ihn kurz. Dann standen wir beide auf. Er warf mir ein sanftes Lächeln zu und ging dann wieder rein. Ein paar Sekunden später folgte ich ihm und versuchte den Rest des Abend zu genießen.

Ich hoffe es hat euch gefallen :)

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