Havertz x Mount [1/3]

Kais Sicht

"Hey, sorry sprichst du Deutsch?", wollte ich von dem blonden Mann wissen. Er war der erste den ich gesehen hatte, der nicht total genervt aus sah und so hatte ich entschieden ihn anzusprechen und nachdem Weg zu fragen. Auf den verwirrten Blick hin kratzte ich mich verlegen am Kopf, ganz offensichtlich sprach er kein Deutsch. Auf die Idee hätte ich eigentlich kommen können, immerhin befand ich mich in England. Die meisten hier würden wohl englisch sprechen.

"Sprichst du englisch?", wollte ich jetzt auf englisch wissen. Der junge Mann nickte erleichtert. Froh, dass er mich jetzt verstand, begann ich zu erklären "Also ich suche die U-Bahn, die mich nach Fulham bringen kann. Weißt du zufällig, wie ich zu dem Stadion Stamford Bridge komme?", der Mann schien kurz zu überlegen "Ne sorry, wie man zum Stadion kommt weiß ich nicht, aber mit der District Line, also die grüne Linie kommst du nach Fulham, ich meine die hält an so einem Knotenpunkt von wo man überall hin kommt", dankbar nickte ich und verabschiedete mich schnell.

Ich wunderte mich erst, dass der Mann mich nicht erkannt hatte, doch erschien ja auch den Weg zum Stadion von Chelsea nicht zu kennen. Vielleicht hatte er es einfach nicht so mit Fußball. Ich hatte allerdings auch nicht wirklich Zeit mir noch weiter Gedanken über den Fremden zu machen, immerhin wollte man an seinem ersten Tag ja nicht zu spät kommen und der Fakt, dass ich den Weg nicht kannte, sagte ziemlich viel über meine Organisation aus. 

Ich war heute morgen auf gewacht und vollkommen vom Schlag getroffen wurden. Genau genommen war ich vor wenigen Stunden sogar noch in Leverkusen gewesen. Fragt mich bitte nicht wieso ich nicht schon früher nach London geflogen bin. Dann hätte ich vermutlich auch schon meine Wohnungsschlüssel. Doch ich war halt einfach ein bisschen desorganisiert. 

Das bedeutete, dass ich nach der Party, die wir gestern zu meinem Abschied in Leverkusen gefeiert hatte, ganz offensichtlich nicht mehr in einen Flieger gestiegen war. Stattdessen musste ich eingeschlafen sein und war dann vor ein paar Stunden auf dem Sofa aufgewacht. Am Anfang waren die pochenden Kopfschmerzen noch meine größte Sorge, doch dann erinnerte ich mich daran, dass ich heute meinen ersten Tag bei Chelsea hatte.

Ein Blick auf die Uhr hatte mir verraten, dass ich weniger als vier Stunden hatte um am Stadion zu stehen, wo mein neuer Trainer mich abholen wollte. Also war ich hektisch aufgesprungen, hatte meine Jacke genommen und war ohne Gepäck oder sonst irgendwas zum Flughafen gefahren. Dort hatte ich mich in den nächst besten Flug nach London gesetzt und eine Nachricht an meine Freunde geschrieben, dass ich nach London musste.

Eine Stunde später hatte mich das Flugzeug in London wieder ausgespuckt und ich hatte etwas gegen die Kopfschmerzen nehmen können. Ich hatte jetzt noch anderthalb Stunden Zeit beim Stadion anzukommen. Also suchte ich mir eine Bahn und fuhr einfach ins Stadtzentrum. Mein Handy war mittlerweile leer und weil ich nicht mehr als meine Jacke mit hatte, hatte ich kein Ladekabel. So kam es, dass ich den blonden Mann nach dem Weg fragte.

 Ich fragte mich in der U-Bahn durch, bis ich rausfand, dass die Bahn zum Glück nahezu vors Stadion fuhr. Zehn Minuten vor der ausgemacht Zeit kam ich an und suchte mir noch schnell eine Glasscheibe die zum Glück etwas spiegelte. Ich strich meine Klamotten etwas zurecht und richtete meine Haare so gut es ging und hoffte inständig, dass ich nicht mehr nach Alkohol roch.

In diesem Moment war ich dankbar, dass ich zu der Party ein lässiges, dunkelblaues Hemd angezogen hatte. Schnell steckte ich es in die Jeans und legte mir die Jacke über den Arm, dann drehte ich mich um und merkte, dass der Mann, den ich als meinen neuen Trainer kennen gelernt hatte gerade aus dem Gebäude trat. Ich setzte ich höfliches Lächeln auf und reichte ihm die Hand.

°°°

Schnell verließ ich die Veranstaltung. Das war eindeutig zu viel gewesen, hier war eindeutig zu viel los und mir war bei der stickigen Luft und den ganzen Leuten schwindelig geworden. Erleichtert, dass die frische Nachtluft mich empfing, atmete ich einmal tief durch und schloss die Augen, während ich mich an die Wand lehnte und versuchte meinen Kreislauf zu beruhigen.

"Alles klar?", ich öffnete die Augen und sah einen jungen Mann neben mir stehen. Er hielt eine Zigarette in der Hand, was mich unwillkürlich den Mund verziehen ließ. "Ja, geht schon", der Mann nickte und sah wieder weg. Ich musterte ihn eine Weile, er erinnerte mich an jemanden, aber ich wusste nicht an wen. 

"Kennen wir uns?", wollte ich wissen. Auf dieser Gala waren nicht nur Fußballer, auch jede Menge anderer Sportler, Schauspieler und Leute die einfach nur viel Geld hatten, waren eingeladen. "Ja", war die simple Antwort. Erwartungsvoll sah ich ihn an, denn ich erwartete eigentlich, dass er mir jetzt sagte, woher wir uns kannten. Nachdem er eine Weile nichts gesagt hatte, fragte ich nach "Woher?"

Der Mann lächelte leicht "Du hast mich in London nach dem Weg gefragt", jetzt erinnerte ich mich. Vor zwei Wochen, an meinem ersten Tag bei Chelsea hatte der junge Mann mir erklärt wie ich zum Stadion kam. Ich lächelte ihn an "Schön dich wieder zu sehen", der Mann lachte leicht "Du hast dich nicht mal an mich erinnert, ich glaube kaum, dass es schlimm gewesen wäre, wenn wir uns nicht wieder gesehen hätten"

Ich lachte ebenfalls leicht "Ja, vermutlich", gab ich zu und hielt ihm meine Hand hin "Ich bin Kai", stellte ich mich vor. Der Mann nickte "Ich bin Mason", damit nahm er wieder einen Zug von seiner Zigarette, was mich weg schauen lies "Ein Problem damit?", wollte er wissen. Ich zuckte mit den Schultern "Krebs ist nicht besonders attraktiv", gab ich zu. Der Mann nickte "Wohl wahr", trotzdem nahm er einen neuen Zug. 

Ich sah auf die Dächer von Paris, wo wir uns befanden. "Bist du irgendein Sportler oder Schauspieler oder wie hast du es hier her geschafft?", wollte ich wissen. Der Mann schmunzelte leicht "Mein Vater hat mich mit geschleppt und du?", ich zuckte mit den Schultern "Ich spiele ein bisschen Fußball hier und da", der Mann schmunzelte "Hier und da ja?", ich nickte leicht "Gehört dein Dad zu den reichen Leuten hier?", Mason nickte "Ja, die wollen hier etwas von dem Geld abhaben", gab er zu. Ich nickte "Das ist meistens so bei Charity Veranstaltungen"

Danach schwiegen wir eine Weile und Mason rauchte auf. Ich hatte mich mittlerweile auf den Boden gesetzt und genoss die Stille. Mason stand mittlerweile am Geländer mir gegenüber "Willst du da wieder rein?", wollte er irgendwann wissen.

Ich schüttelte den Kopf "Nicht unbedingt", gab ich zu. Mason nickte "Cool, ich auch nicht, hast du Lust den Abend mit mir zu verbringen, oder bin ich nicht cool genug?", neckend sah er mich an. Ich lachte und ließ mich von ihm hochziehen "Geht gerade so", Mason lachte und lief wieder zum Geländer.

Ich beobachtete ihn dabei, wie er über dies rüber kletterte und auf den Balkon unter ihm sprang. Ich zog die Augenbrauen hoch "Wir hätten ja auch nicht einfach die Treppe nehmen können", kommentierte ich. Mason  grinste "Traust du dich etwa nicht?", ich grinste und schwang mich dann ebenfalls über das Geländer. Nie hätte ich ihm gesagt, dass ich wirklich lieber die Treppe nehmen würde.

Nach ein paar Balkonen, die wir runter kletterten, waren wir im zweiten Stock angekommen. Mittlerweile fühlte es sich schon fast normal an sich von einem Balkon hängen zu lassen und dann auf dem nächsten zu landen. Immerhin hatte ich mich früher auf eine ähnliche Art aus dem Haus meiner Eltern geschlichen. 

Es gab keinen Balkon, sondern ein kleines Vordach. Mason sah mich grinsend an "Du zu erst", ich nickte, stellte mich auf das Geländer und sprang. Das Vordach war nicht weit  weg und ich landete sicher. Ich sah zu Mason, welcher bereits auf dem Geländer stand und nun ebenfalls sprang. Wenig später befanden wir uns auf dem Boden und sahen an der Hauswand hoch "Sind wir wirklich darunter geklettert?", wollte ich wissen "Hat doch Spaß gemacht", ich schmunzelte.

Das hatte es wirklich. Ich hatte schon eine ganze Weile nicht mehr auf diese Weise ein Haus verlassen. Doch ich musste zu geben, dass es wirklich etwas Spaß gemacht hat. Seitdem ich im Profifußball aktiv war, waren alle der Meinung, ich müsste mich an alle Regeln halten und dürfte nicht diese Art von Spaß haben, da ich mich verletzten könnte.  

"Bonjour", begrüßte Mason die Dame in der Pizzeria und bestellte nach einem kurzen Blick auf mich irgendwas auf französisch. Ich ging mal ganz stark davon aus, dass es sich um Pizza handelte. Ich sagte nichts, sondern wartete einfach, bis die Dame und Mason fertig waren mit ihrem Gespräch, dass definitiv über Pizza hinaus ging.

Am Ende bekamen wir zwei Pizzen und verließen den Laden wieder "Wohin gehen wir?", wollte ich wissen. Mason lächelte nur und zog mich hinter sich her. 

Ein paar Minuten später betraten wir ein teuer aussehendes Hotel. Mason zog mich sofort zu den Aufzügen und ignorierte den Rezeptionisten, der wissen wollte wer ich war und ob ich die anderen Gäste belästigen würde. Außerdem machte der junge Mann Mason darauf aufmerksam, dass es mehrere Restaurants im Hotel gab und er sich kein Essen von außerhalb mitbringen musste. Das war eine eindeutige Anspielung darauf, dass weder ich, noch die Pizzen hier gerne gesehen waren.

Mason war das ganz offensichtlich egal und so fanden wir uns wenige Minuten später in seinem Hotelzimmer wieder, welches eher einer Wohnung glich. Mason führte mich in das Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Ich setzte mich neben ihn und sah ihn erwartungsvoll an. 

"Jetzt guck nicht so, was erwartest du?", ich grinste leicht "Keine Ahnung, was passiert als nächstes?", Mason schmunzelte leicht "Also, du öffnest jetzt den Karton, nimmst ein Pizzastück heraus und beißt rein. Dann kaust du, schluckst und beißt wieder rein, solange bis das Stück leer ist, dann nimmst du das nächste Stück und machst das selbe, solange bis der Karton leer ist", ich verdrehte lachend die Augen "Vielen Dank für die Ausführung", Mason grinste "Wenn du so blöd fragst"

•••

Ich hoffe es hat euch gefallen :) ich bin aktuell auf dem Weg zurück nach Hause und dachte da kann ich euch auch einen Gefallen mit dem os tun. Was besseres habe ich gerade eh nicht zu tun.

Lasst mir gerne mal eure Meinung zu den aktuellen wechseln da. Also zb ramos, messi, ronaldo und mbappe? Ich finde es super spannend und freue mich mit jedem bestätigten Wechsel mehr auf die neue Saison. Ich denke dass macht es einfach interessanter :)

Passt auf euch auf und habt ein schönes Wochenende

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top