Nathalie und Marcel Schmelzer

Schmelles Sicht

Es war ein lauer Frühlingstag. Wie früher zog es mich auch jetzt noch beim kleinsten Hauch von gutem Wetter mit einem Ball nach draußen. Nur alleine ging Fußball spielen schlecht. Also hatte ich Mats angerufen. So kam es, dass wir uns am Nachmittag im Park getroffen hatten. Nur stellte ich leider schnell fest, dass es um meine Kondition nicht mehr so gut bestellt war. Kein Wunder, schließlich hatte ich seit Monaten nicht trainieren können. Schnell fand ich mich in einem Gebüsch wieder, in dessen Richtung der Ball geflogen war. Von hinten hörte ich Mats belustigt lachen. Aber der Ball war nicht aufzufinden. Stattdessen hörte ich etwas, dass sich anhörte wie ein Kichern. Ich wusste nicht warum, aber ich folgte dem Geräusch aus dem Gebüsch heraus. 

Dann sah ich den Ball, welchen ich gesucht hatte. Und einen kleinen Jungen, vielleicht maximal 2 Jahre alt, welcher ihn fröhlich vor sich her kickte. Mein Puls erhöhte sich, denn die Eltern des Kleinen waren weit und breit nicht zu sehen. ,,Hey, kleiner Mann." Der Kleine wirbelte erstaunlich schnell zu mir herum, die Augen vor Schreck weit aufgerissen. Ich hockte mich hin, in der Hoffnung, dass es mich ein bisschen vertrauenswürdiger machte. ,,Wo sind denn deine Eltern?" Er sah sich erschrocken um. Ich sah wie sich die Tränen in seinen Augen sammelten. Es dauerte keine Sekunde mehr, bis er anfing zu brüllen. Mats schien in Hörweite zu sein, denn er schielte wenig später um die Ecke und sah mich fragend an. ,,Seine Eltern sind weg." Mats wurde genau so weiß, wie ich wahrscheinlich schon längst aussah.

Es hatte lange gedauert den Kleinen so zu beruhigen, dass ich ihn auf den Arm nehmen konnte ohne einen Hörsturz zu erleiden. Seit zwei Stunden irrten wir nun durch den Park um seine Eltern zu finden. Mein Arm fiel mir fast ab, aber als Mats ihn nehmen wollte, hatte er wieder angefangen zu brüllen. Irgendwie machte es mich stolz, dass er mich offensichtlich lieber mochte als meinen Kumpel. Es war kurz vor Sonnenuntergang, der Kleine pennte schon fast auf meinem Arm ein und wir hatten eigentlich gerade beschlossen zur Polizei zu fahren. Unser Weg zum Auto führte uns an einer Parkbank vorbei. Schon von weitem erkannte ich dort eine Gruppe junger Frauen sitzen. Kinder schrien und spielten. Je näher wir kamen desto deutlicher hörte man ein schluchzen. Ich sah, dass der Kleine wieder wacher wurde. Er begann mit jedem Schritt aufgeregter auf meinem Arm zu zappeln. Nun wurden auch die Frauen auf der Bank auf uns aufmerksam. Eine der Frauen sprang auf und rannte in unsere Richtung. Tränen liefen über ihre Wangen. Dennoch strahlte sie. Ich konnte den Kleinen nicht mehr halten und setzte ihn ab.

Was jetzt kam war richtig klischeehaft, aber trotzdem wunderschön mit anzusehen. Erleichterung floss durch meine Adern. Der Kleine schmiegte sich glücklich an seine Mutter. Diese schniefte zwar immer noch, kam aber schon auf uns zu. Sie zog erst Mats, dann mich in eine herzliche Umarmung. Beide waren wir gleichermaßen überfordert, lächelten aber doch. Ich war überrascht, als der Kleine seine Arme wieder nach mir ausstreckte. Seine Mutter schien ebenso überrascht. ,,Was ist los Linus?" ,,Will zu Papa!" Bitte was?!?! Wir wurden beide kreidebleich. ,,Aber du hast doch schon einen Papa Schatz", versuchte seine Mama es, während sie sich die letzten nassen Spuren aus ihrem hübschen Gesicht wischte. ,,Der ist doof. Will Marcel als Papa." Resignierend streckte sie mir ihre Hand hin, bevor sie Ihren Sohn die Arme wechseln ließ.

,,Hey, ich bin Nathalie."

,,Marcel."

Hey Leute,

Wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, hat mich gestern Abend der Flow so richtig gepackt gehabt. Es war aber auch ein ,,Wann wenn nicht jetzt" Zeitpunkt was einen Oneshot mit Schmelle (und auch den mit Erling) anging. Also gibt es heute beide und wie ich mich kenne dann wieder erstmal Monate nichts mehr. Aber wer regelmäßig etwas von mir lesen will, kann gerne mal in meine aktuelle Fanfiktion schauen. Und an dieser Stelle will ich auch Schmelle einmal Dankeschön sagen. Danke, dass du dich jahrelang für uns abgerackert hast.

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