Felicitas und Marco Reus

Felicitaslodita0511
Ich hoffe es gefällt dir.

,,Hi Fifi" In der Bibliothek war es schon seit Stunden so leer, dass ich mich selbst durch Marcos normale Lautstärke fast zu Tode erschreckt hätte. ,,Nenn mich nicht so!", murrte ich und widmete mich wieder meinem Aufsatz. Marco ließ sich davon jedoch nicht beirren und zog sich einen Stuhl heran. Minutenlang spürte ich seinen Blick auf mir. ,,Was willst du hier? Müsstest du nicht eigentlich beim Training sein?"  Er schüttelte den Kopf. ,,Edin hat uns wegen des guten Wetters eine Stunde eher gehen lassen. Das wüsstest du übrigens auch, hättest du mal auf dein Handy geguckt." Ich war mir nicht sicher, ob in seiner Stimme etwas anklagendes lag. Ich zog mein Handy aus meiner Tasche. Ein verpasster Anruf und eine Nachricht von Marco. ,,Hab schon Feierabend. Bist du fertig? Bock was zu machen?"

,,Dein Glück, dass ich wirklich fast fertig bin. Willst du irgendwas bestimmtes machen?" Er zuckte mit den Schultern. ,,Ne, ich hätte einfach nur Lust ein bisschen die Sonne zu genießen." ,,Dann lass uns raus gehen."

Marco hatte Recht. Dafür, dass wir es schon späten Nachmittag hatten, waren es draußen noch angenehme 25 Grad und Sonnenschein. Wir hatten beschlossen zum Phönixsee zu fahren und uns dort etwas zu essen zu besorgen. Allerdings waren wir nicht die einzigen mit dieser Idee. Und Marco war leider eben in dieser Stadt bekannt wie ein bunter Hund. Schon vor langer Zeit hatte er beschlossen, mich aus der Öffentlichkeit raus halten zu wollen. Nicht, dass ich da für gewöhnlich etwas gegen gehabt habe. Nun aber kam ich mir doch schon etwas komisch vor, als ich mich von der Traube von Menschen entfernte. Ich konnte hören, wie ihm fragen zu mir gestellt wurden. Doch ich vertraute ihm, dass sie unbeantwortet blieben.

Ich machte es mir auf einer Bank abseits der Promenade bequem und genoss die Ruhe. Ich konnte nur noch schemenhaft erkennen, wie die Menschen an der Promenade weniger wurden. Marco würde bestimmt bald kommen.

,,Felicitas?" Jemand rüttelte bestimmend an meiner Schulter. Ich öffnete meine Augen, doch heller wurde es dadurch nicht. Um mich herum herrschte Stille. Eine schwere Hand ruhte auf meiner Schulter. Ich drehte meinen Blick, nur um von einer viel zu hellen Taschenlampe geblendet zu werden. ,,Was machst du denn für Sachen? Marco wird noch verrückt vor Sorge!" Nur schemenhaft erkannte ich den tadelnden Blick in Julians Gesicht. ,,Na los, nicht das Marco wirklich noch verrückt wird."

Bis zu Marcos Haus waren es noch ein paar hundert Meter. Während Jule auf seinem Handy tippte, checkte ich die Uhrzeit. Kurz vor 12. Ups. Marcos Haus war hell erleuchtet. Die komplette Einfahrt stand voller Autos.
Es dauerte nicht lange bis man uns nach dem Klingeln die Tür öffnete. Auf Mats Gesicht machte sich Erleichterung breit. ,,Gott sei Dank." Dann wurde ich in eine feste Umarmung gezogen.

Gefühlt hatte sich die halbe Mannschaft in Marcos Wohnzimmer versammelt. Auch seine beiden Schwestern sah ich im Augenwinkel tuscheln. Marco selbst saß auf der Couch. Vor ihm ein Berg Taschentücher. Er hatte doch nicht etwa gedacht, dass...? Es musste ihm doch eigentlich bewusst sein, dass diese Zeit längst vorbei war. Im Raum war es still geworden. So still, dass dies Marco offenbar zum aufblicken brachte.
Ehe ich mich versah, sprang er auf und zog mich in seine Arme. ,,Tu mir das nie wieder an!"

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