Anna und Kevin Trapp
Eigentlich hatten meine beste Freundin Zara und ich uns auf einen entspannten Kurzurlaub gefreut. Während sie ihrer Heimatstadt Sevilla mal wieder einen Besuch abstatten wollte, hatte ich es nach einigen durchwachsenen Arbeitswochen nötig Frankfurt mal den Rücken zu kehren. Auch wenn es nur ein paar Tage waren. Die ersten Tage hatte es mit dem entspannen auch ganz gut funktioniert. Aber damit war es seit heute morgen vorbei. Fußballfans belagerten die Stadt. Und einer der Vereine kam mir bekannt vor. Während ich es vorzog heute im Hotel zu bleiben, zog es Zara ins Getümmel. Hatte ich erwähnt, dass sie glühender Fußballfan war? Während ich meine Bahnen durch den Hotelpool zog, wurde ich das Gefühl nicht los, dass sie nicht ganz zufällig genau diese Woche hierher wollte.
Am späten Nachmittag sah ich meine beste Freundin das nächste Mal wieder. Sie stürmte mit einem breiten Lächeln und freudig glitzernden Augen ins Zimmer. Ihr bauchfreies Top von heute Morgen war einem Eintracht Trikot gewichen. Wo zur Hölle hatte sie das denn jetzt her? Dann sah ich etwas fliegen. ,,Anziehen! Mitkommen!" ,,Ganz sicher nicht!" ,,Ach komm schon. Sei kein Frosch. Wir können auch jeder Zeit wieder gehen." Bettelnd schob sie ihre Unterlippe vor. ,,Okay.",, murrte ich und erhob mich schwerfällig vom Bett. Zara vollführte einen Freudentanz, während ich mich frisch machen ging. Worauf hatte ich mich da nur eingelassen?
Die Stadt platzte aus allen Nähten. Der Club, zu dem mich Zara geführt hatte ebenfalls. Nun stand ich in einer Menge verschwitzter und angetrunkener Menschen, die allesamt auf einen riesigen Bildschirm starten. Nicht gerade ein Traumurlaub. Dennoch machte es irgendwie Spaß. Die Typen auf dem Bildschirm waren nett anzusehen. Besonders der Torwart. Alle hier teilten die gleiche Leidenschaft. Fieberten alle gleich mit. Und waren alle ekstatisch, als der Sieg sicher war. Die Musik wurde aufgedreht und die Stimmung ging mit hoch. Und ich ließ mich tatsächlich ein bisschen mittragen.
Mittlerweile ging es auf den Morgen zu. Die Stimmung hatte kein bisschen nachgelassen. Zara hatte ich schon vor Stunden aus den Augen verloren. Aber die Müdigkeit kam langsam in mir hoch. Ich sollte sie suchen. Also bahnte ich mir einen Weg durch die Menge. Auf einmal brandete Jubel los. Zu gerne hätte ich den Grund gewusst. Aber mit meinen 1,50 m konnte ich mich noch so hoch auf meine Zehenspitzen stellen, es würde eh nichts bringen. Die Menge schien nun geschlossen ein Ziel zu haben. Und ich hatte ihr leider nicht viel entgegen zu setzen. Also machte ich mich schonmal auf eine schmerzhafte Begegnung mit dem Boden gefasst. Ich spürte wie meine Füße den Halt verloren. Aber zu einem Aufprall kam es nicht.
Zwei Hände umgriffen meine Oberarme und ich landete mit meiner Brust an einem Oberkörper. Einem verdammt trainierten Oberkörper. Sobald meine Füße wieder festen Bodenkontakt hatten löste er den Griff. Trotzdem machte er keine Andeutung auch nur einen Millimeter mehr Platz zwischen uns haben zu wollen. Es schien mir eher, als würde er mich schützend abschirmen wollen. ,,Alles ok?" Ich nickte schnell. Dann schaute ich mir das erste Mal sein Gesicht an. Trotz des schummrigen Lichts erkannte ich ihn sofort als den heißen Torwart von vorhin. Heilige Scheiße! Doch plötzlich erregte etwas anderes meine Aufmerksamkeit. Zara hatte eindeutig zu tief ins Glas geschaut. Freudig winkend kam sie, so schnell es die Leute zuließen auf uns zu. Dann stürzte sie sich in meine Arme. Ein zweites Mal landete ich so in den Arm des Kerls. ,,Ähm, ich glaube ich sollte sie zum Hotel bringen.", stammelte ich. Der Kerl sah sich kurz suchend nach seinen Kollegen um. Dann wandte er sich wieder zu mir. ,,Ich helfe dir!" Dann nahm er mir Zara aus den Armen und setzte sich in Bewegung. ,,Hey, ich kenne noch nicht mal deinen Namen.", rief ich, während ich alle Mühe hatte ihm zu folgen. Abrupt drehte er sich um und musterte mich. Dann bildete sich ein Lächeln auf seinen Lippen. ,,Ich bin Kevin."
Draußen ging die Sonne auf, als Zara endlich auf ihrer Hälfte des Bettes lag. Wir hatten für den eigentlich kurzen Weg bis zum Hotel über eine Stunde gebraucht. Naja, aus Gründen. Letztendlich war sie noch auf dem Weg eingeschlafen und so standen Kevin und ich jetzt beide keuchend im Zimmer. ,,Danke.", war das erste was ich rausbrachte, als ich einigermaßen atmen konnte. ,,Immer wieder gerne. Aber ich muss zugeben, ich hätte schon gerne eine Belohnung." Seine Mundwinkel zuckten. Ich riss meine Augen auf. Er wollte doch nicht... ,,Geh mit mir auf ein Date." Glücksgefühle durchströmten mich. Und sie hielten auch noch an, als Kevin schon längst verschwunden war und ich noch immer seine Lippen auf meiner Wange spürte.
Hey Leute,
Heute hat mich mal wieder die Muse geküsst. Glückwunsch an die Eintracht und alle Supporter. Ich hoffe es gefällt euch:-)
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