Mason Mount x Kai Havertz [deaf]

Wichteloneshot für Hanschi04

words: 1405

Mason POV:

Ich war schon etwas aufgeregt, als ich an diesem Morgen an Kais Tür klingelte. Ich wollte ihn abholen und anschließend gemeinsam mit ihm zu meiner Familie fahren, damit er dieser endlich kennenlernen konnte. Wäre diese dumme Pandemie nicht, wäre das schon längst passiert, denn normalerweise begleiteten meine Eltern mich bei Heimspielen gerne ins Stadion, doch aufgrund des Corona-Virus hatten sie seit eineinhalb Jahren kein Spiel mehr live im Stadion miterlebt und somit auch keine Gelegenheit gehabt, den Mann kennenzulernen, der seit fast einem Jahr an meiner Seite stand und den ich über alles liebte.

Doch als ich ihnen vor einigen Monaten geradezu gebeichtet hatte, dass es jemand neuen in meinem Leben gab, hatten sie darauf bestanden uns beide zum Essen einzuladen, zu meiner großen Erleichterung auch noch, als ich weiter ausgeführt hatte, dass es sich dabei nicht um eine Frau handelte.

Meine Eltern bereiteten mir allerdings keine Sorgen. Ich war mir sicher, sie würden sich hervorragend mit Kai verstehen. Die Sorge galt ganz meiner kleinen Schwester Samantha. Samantha war von Geburt an Taubstumm gewesen, konnte sich nur mit Hilfe der Gebärdensprache mit ihren Mitmenschen verständigen. Und genau das war es, was mir Sorgen machte. Würden Kai und sie sich verstehen? Was, wenn die beiden nicht miteinander auskamen oder sich einfach nicht genug verständigen konnten?

Die Gebärdensprache war schließlich nichts, was man innerhalb kurzer Zeit lernen konnte. Ich selbst wusste das nur zu gut, denn trotz jahrelanger Übung beherrschte ich die Zeichensprache noch immer nicht perfekt.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und mein gehetzter Freund kam darin zum Vorschein. „Sorry!", keuchte er, „Ich hab komplett die Zeit vergessen...Geht das so?". Er deutete an sich herunter und ich musste schmunzeln. Er sah verboten gut aus, obwohl er sich anscheinend kaum Mühe gemacht hatte. Er trug eine einfache blaue Jeans und ein T-Shirt, in seiner Hand hielt er einen Kapuzenpullover, den er sich soeben etwas umständlich überstreifte. „Du siehst toll aus!", versicherte ich ihm, doch der Deutsche musterte erst mich und dann sich selbst kritisch. „Nicht underdressed? Ich meine, ich lerne deine Eltern kennen, da muss ich doch-", begann er, doch ich unterbrach ihn.

„Genau, du lernst meine Eltern kennen, nicht die Queen. Da brauchst du nicht in Anzug und Krawatte zu erscheinen, außerdem bin ich doch auch nicht groß anders gekleidet als du.", probierte ich meinen Freund etwas zu besänftigen. „Das ist doch was anderes. Dich kennen sie schon dein ganzes Leben lang! Mich treffen sie heute zum ersten Mal!", argumentierte er, doch ich hörte nicht auf ihn, sondern zog ihn in einen kurzen Kuss. Natürlich nicht, ohne mich vorher umzusehen und sicherzustellen, dass wir unbeobachtet waren, denn einen Artikel in der Klatschpresse konnten wir nun wirklich nicht gebrauchen.

„Entspann dich, Babe. Ehrlich, du machst dir zu viel Stress. Du siehst toll aus und jetzt komm, sonst kommen wir noch zu spät.", meinte ich sanft und einige Minuten später saßen wir gemeinsam in meinem Auto, auf dem Weg zu meinem Elternhaus.

„Mason! Wie schön, dass ihr es geschafft habt!", begrüßte mich meine Mutter freudig, nachdem sie die Tür geöffnet hatte und zog mich in eine Umarmung, bevor sie sich meiner Begleitung zuwandte. „Und du musst Kai sein! Herzlich willkommen! Ich freue mich wirklich sehr, dass wir uns endlich kennenlernen!", lächelte sie und zog auch ihn in eine Umarmung, die er perplex erwiderte. „Danke, Mrs. Mount, ich freue mich auch sehr hier zu sein.", sagte Kai höflich, nachdem wir uns nach innen begeben und die Tür geschlossen hatten. „Nenn mich bitte Harriet, du gehörst ja jetzt zur Familie!", bot meine Mutter meinem etwas überforderten Freund auch schon das Du an. Ich lachte leise und teilte meiner Mutter mit: „Mum, du überrennst ihn ja völlig. Lass ihn doch erstmal ankommen!". Meine Mutter bekam sofort große Augen und entschuldigte sich bei Kai für ihre Aufdringlichkeit, was dieser jedoch grinsend abwank.

Da bemerkte ich eine Silhouette in der Wohnzimmertür. Es war Samantha, die uns schüchtern beobachtete. Kai folgte meinem Blick und entdeckte sie nun auch. „Ist das deine Schwester?", fragte er mich, was ich bejahte. Daraufhin ging er langsam auf sie zu und lächelte. „Hey, ich bin Kai. Ich bin der Freund von deinem Bruder.", stellte er sich freundlich vor und streckte ihr die Hand hin. Argwöhnisch ergriff meine Schwester diese. Sie hatte zwar nicht gehört, was Kai gesagt hatte, doch ich war mir sicher, sie hatte seine Lippen lesen können.

-Er ist also dein Freund?-, gebärdete sie und sah mich dabei an. Ich nickte. Kurz drehte sich Kai zu mir um, mit einem fragenden Blick, doch dann wandte er sich wieder Samantha zu. -Wie heißt du?-, fragte er sie – in Gebärdensprache. Mir klappte der Mund auf. Kai konnte Gebärdensprache? Davon hatte ich bis jetzt nichts gewusst. Begeistert sah meine Mutter mich an. „Warum hast du denn nicht erzählt, dass dein Mann die Gebärdensprache beherrscht?", fragte sie mich ein wenig vorwurfsvoll, während wir beide meinen Freund und meine Schwester beobachteten, wie sie immer tiefer in eine Konversation zu versinken schienen. „Erstens ist er nicht mein Mann und zweitens wusste ich das bis gerade auch noch nicht. Dieser Typ steckt wirklich voller Überraschungen!", meinte ich kopfschüttelnd und staunte darüber, wie fließend der Deutsche mit Samantha kommunizieren konnte. Nicht einmal schien er nicht zu wissen, wie er sich ausdrücken sollte. Etwas, was mir nach so vielen Jahren immer noch nicht gelang.

Beim gemeinsamen Essen stellte sich immer mehr heraus, dass meine Angst, meine Schwester und Kai würden sich nicht verstehen, vollkommen unbegründet war. Denn trotz des großen Altersunterschieds verstanden sich die beiden blendend und begannen schnell gemeinsam herumzualbern, eine Sache, die sie beide gerne taten.

„Na, da haben sich ja zwei gefunden!", stellte meine Mutter fröhlich fest, als Kai und Samantha nach dem Essen im Garten Faxen machten. „Einen guten Fang hast du da gemacht, Britney und Sam haben sich nie so gut verstanden wie die beiden jetzt.", lobte mich Mum und spielte darauf auf meine Ex-Freundin an, die Sam immer abgrundtief gehasst hatte. Etwas, das auf Gegenseitigkeit beruht hatte.

Es war schon spät am Abend, als Kai und ich uns auf den Heimweg machten. „Warum hast du mir nicht erzählt, dass Sam gehörlos ist?", fragte der Deutsche schließlich leise in die Stille hinein, die nur vom Brummen des Motors gestört wurde. „Warum hast du mir nicht erzählt, dass du Gebärdensprache beherrscht?", stellte ich eine Gegenfrage. „Es gab keinen Anlass dazu.", meinte Kai schulterzuckend, „Beantwortest du mir meine Frage auch noch?", hakte er nach einigen Sekunden der Stille nach, ich seufzte.

„Ich denke, ich hatte einfach ein bisschen Bammel, dass du dann nicht mehr mitkommen willst. Wenn ich Britney gesagt habe, dass Sam da sein würde, hat sie sich immer kurzfristig irgendeine Ausrede einfallen lassen, warum sie doch nicht konnte.", erklärte ich ihm und ich spürte, wie er seine Hand auf meinen Oberschenkel legte, während ich meinen Wagen durch die dunklen Straßen Londons zu meiner Wohnung manövrierte.

„Du solltest wissen, dass ich nicht wie Britney bin. Sie war manipulativ, hat dich und deine Familie ausgenutzt und Sam nicht akzeptiert wie sie ist. Sie hat dich nicht geliebt, sie wollte an dein Geld und ich weiß, dass du das mittlerweile auch weißt. Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich dich immer lieben werde, egal was passiert, genauso wie deine Familie, die mich heute so liebevoll aufgenommen hat.", sprach er und drückte leicht meinen Oberschenkel.

Berührt von diesen Worten löste ich eine Hand vom Lenkrad, legte sie auf seine und verschränkte unsere Hände miteinander. „Ich liebe dich auch.", flüsterte ich leise. „Aber eine Frage habe ich noch.", fiel mir dann ein, „Wo hast du die Gebärdensprache gelernt?", sprach ich die Frage aus, die ich mir schon den ganzen Tag über gestellt hatte. Ich spürte, wie Kais Hand sich unter meiner verkrampfte und wollte gerade zurückrudern, als er begann zu sprechen.

„Theo, mein Ex-Freund...er war auch gehörlos.", antwortete er knapp und ich merkte, dass er nicht weiter darüber reden wollte. Also gab ich mich mit dieser Information zufrieden. Irgendwann, wenn er bereit dazu wäre, würde er es mir schon erzählen. Also drückte ich einfach seine Hand und konzentrierte mich darauf, dass wir heil zu Hause ankamen.

„Bist du nicht eifersüchtig?", erkundigte sich Kai überrascht, dass ich nicht begann, ihn mit Fragen zu löchern, wer dieser Theo war und wo er sich jetzt befand. Ich lachte leise auf. „Wieso sollte ich? Ich weiß schließlich genau, dass du nur mich liebst!". „Spinner!", grinste Kai und schüttelte den Kopf, aufgrund meiner Selbstsicherheit. „Vielleicht, aber nur deiner."

Hi, hier bin ich wieder!
Ich hoffe euch hat der Oneshot gefallen, war mal was anderes.
Übrigens Sorry, dass er so spät kommt, aber ich bin gerade im Praktikum und habe, weil ich heute zusätzlich noch Abends beim Training war, keine Zeit gefunden ihn hochzuladen. Aber hier ist er nun.
Gute Nacht dann!

MsReyland

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top