Lukasz Piszczek x Axel Witsel [secret]

für reusistderbeste 💞

words: 1128

Axel POV:

Es war ein Trainingstag wie jeder andere. Wieso sage ich das? Weil „wie jeder andere" bedeutete, dass mein Freund mich im Training weitestgehend ignorierte. In der Mannschaft wusste niemand von uns. Nicht mal Marcel oder Thorgan und Lukasz wollte, dass das so blieb. Zu meinem Leidwesen. Ich wollte es nicht mehr länger verstecken, ich meine es war ja nichts Schlimmes oder so. So war meine Sicht der Dinge. Lukasz sah das etwas anders. Er hatte extreme Angst davor, was passieren würde, wenn es jemand herausfinden würde. Sagte er zumindest immer.

Aber ich kannte ihn und wusste, dass es nicht ganz so war. Er hatte keine Angst davor, was die Mannschaft oder sonst jemand davon halten könnte. Er fürchtete sich vor der Reaktion seiner Familie. Seine Familie war für den Polen das allerwichtigste. Wichtiger als irgendjemand seiner Freunde, wichtiger als ich, sein fester Freund. Ich wusste das, aber ich liebte ihn trotzdem. Ich liebte ihn, obwohl ich wusste, dass er zu seiner Familie fahren würde, gäbe es dort einen Notfall, egal, ob es mir gutging oder nicht. Er würde seiner Familie niemals wegen mir absagen.

Ich verstand diese Angst, schließlich hatte ich sie auch gehabt, bevor ich mir vor meiner Familie geoutet hatte und ich verstand, warum es bei Lukasz so extrem war. Schließlich war seine Familie nicht gerade freundlich gegenüber Homosexuellen, wie die meisten polnischen Familien. Aber was ich nicht verstand war, warum er sich auch vor der Mannschaft noch nicht geoutet hatte, immerhin dauerte unsere Beziehung nun schon knapp über zwei Jahre.

„Hey, Axel! Axel!", rief Thorgan und wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht umher, was mich wieder zurück in die Realität beförderte. „Oh...Sorry...was sollen wir machen?", erkundigte ich mich entschuldigend und mein Landsmann begann, mir zu erklären, was wir heute als Partnerübung machen sollten. Doch blöderweise schaltete ich nach kurzer Zeit wieder ab und starrte zu Lukasz rüber, der mit Marcel schon begonnen hatte, die Übungen auszuführen.

„Axel!", hörte ich Raphas warnenden Ruf, aber es war zu spät. Der Ball traf mich mit voller Wucht ins Gesicht, was mich zu Boden gehen ließ. Stöhnend hielt ich mir den brummenden Schädel. „Oh mein Gott, Axel! Ist alles okay?", besorgt kniete Thorgan sich neben mich. Zuerst wollte ich nicken, doch als bei dem Versuch alles anfing sich zu drehen und ich das Blut bemerkte, welches aus meiner Nase lief, brachte ich doch noch ein leises „Nein!" zustande. Mein Kopf dröhnte und alles was ich wollte war, von Lukasz in den Arm genommen zu werden und seine Nähe zu spüren. Es war mir scheißegal, dass die ganze Mannschaft es sehen würde. „Lukasz...", wimmerte ich leise. Thorgan hatte verstanden, was ich gesagt hatte, wirkte aber etwas verwirrt darüber. „Bitte...", fügte ich noch hinzu und er rief über den Platz: „Lukasz!"

Der Pole drehte sich zu uns, so wie der Rest der Mannschaft. Als er mich auf dem Boden sitzen sah, wie mir das Blut aus der Nase lief, brauchte es nicht mal mehr Thorgans Handzeichen, um ihn dazu zubewegen zu mir zu kommen. Auch der Trainer kam besorgt auf uns zu. „Lukasz...", flüsterte ich, als er bei mir war und streckte meine Arme nach ihm aus. Der Ältere zögerte kurz, hockte sich schlussendlich aber zu mir und nahm mich ihn den Arm. Dass ich ihm dabei sein Trainingsoutfit voll blutete, schien ihm relativ egal zu sein.

„Oh Shit! Das tut mir leid!", entschuldigte sich Raphaël, der wohl den Ball geschossen hatte, bei mir. „Pass nächstes Mal besser auf!", fuhr Lukasz ihr scharf an. Abwehrend hob der Portugiese die Hände. „Ich sag doch: Es tut mir leid!" Bevor der Pole dazu kam, noch etwas zu sagen, schaltete sich Edin ein: „Nicht in diesem Tonfall, Lukasz! Er hat sich doch entschuldigt und außerdem schlage ich vor, dass du mit Axel zum Krankenzimmer gehst, dieses Nasenbluten sieht echt übel aus!"

Lukasz nickte und half mir aufzustehen. Dann stützte er mich auf dem Weg zu Krankenzimmer. Der Arzt dort stoppte das Nasenbluten und diagnostizierte eine leichte Gehirnerschütterung. Das würde für mich eine Woche Trainingsausfall bedeuten. Nachdem der Arzt das Zimmer verlassen hatte kam Lukasz herein. Er hatte draußen gewartet. „Und? Ist es schlimm?", fragte er besorgt und legte mir behutsam eine Hand auf die Wange. „Eine Woche Trainingsausfall.", seufzte ich. „Gehirnerschütterung.", fügte ich auf seinen fragenden Blick hin noch hinzu. „Scheiße...", murmelte er, „Das tut mir leid für dich!"

Dann küsste er mich. Ich erwiderte. Der Kuss wurde intensiver, ich vergrub meine Hände in seien Haaren und zog leicht an ihnen, was ihn seufzen ließ. Plötzlich ging die Tür auf. Mats und Thorgan standen dort und waren perplex. „Ihr seid...?", war das Erste, was Thorgan entfloh. Mats grinste nur. „Ich wusste es.", meinte er zufrieden. „Wie, du wusstest es?", Lukasz war verwirrt. „Meinst du nicht, es war ein bisschen auffällig, wie ihr euch gemieden habt?", war Mats' Antwort darauf. „Warum habt ihr es uns nicht erzählt? Wir sind eure Freunde! Und ich glaube der Rest des Teams würde euch auch unterstützen!", erkundigte sich Thorgan und fügte an: „Wie lange geht das eigentlich schon?" „Ein bisschen mehr als zwei Jahre.", antwortete ich und verzog entschuldigend das Gesicht. „Wie bitte?! Wie habt ihr das denn ausgehalten?", wollte Mats ungläubig wissen. Er hatte anscheinend zwar vermutet, dass da etwas lief, aber einen so langen Zeitraum hatte er wohl nicht erwartet.

„Komm, wir gehen zurück zum Team. Können wir es ihnen jetzt sagen?", bat ich und sah Lukasz mit meinem Hundeblick an, woraufhin er sich geschlagen gab und nickte. „Na gut...komm, kochanie.", erwiderte er und ich grinste breit. Er hatte mich soeben das erste Mal vor Leuten kochanie genannt.

Das Training war inzwischen beendet, also machten wir uns auf zu den Kabinen. Dort herrschte eine gute Stimmung, alle redeten durcheinander. „Leute! Wir müssen euch was sagen!", rief ich durch den Raum und es wurde still. Ich sah, wie einige etwas sagen wollten, aber ich hob die Hand und begann zu sprechen. „Also erst einmal: Ich habe eine leichte Gehirnerschütterung, weshalb ich eine Woche lang nicht im Training sein werde, aber ansonsten geht es mir gut.", hakte ich den ersten Punkt auf meiner Liste ab und sah Lukasz auffordernd an. „Da ist noch etwas.", begann dieser.

„Axel und ich...wir sind ein Paar. Seit 2 Jahren.", fasste er sich dann ein Herz. In der Kabine herrschte Stille, bis Jadon anfing uns zu beglückwünschen und alle anderen begannen, es ihn gleichzutun.

An diesem Tag war ich der glücklichste Mensch auf Erden. Ich hatte zwar eine Gehirnerschütterung und konnte eine Woche lang nicht Trainieren, aber Lukasz hatte sich endlich vor dem Team geoutet und das machte mich unheimlich stolz. Und obwohl ich nicht wusste, wie das möglich war und ich wusste, dass er sich vor seiner Familie noch nicht outen würde, liebte ich ihn ab diesem Tag noch mehr als vorher.

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Feedback?

Ich habe ein neues Buch veröffentlicht. Es ist eine Reyland Fanfiction mit dem Titel „Just the way you are".
Schaut doch gerne mal vorbei, wenn ihr mögt.

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