Kai Havertz x Jannis Brandt ❄️
2. Dezember:
Kai Havertz x Jannis Brandt
für xBravertzx
words: 1514
Kai POV:
Die Nacht war über London hereingebrochen. Der kalte Wind heulte draußen, es war Dezember. Ich lag auf meinem Sofa und achtete nur halb auf die Serie, die eher im Hintergrund auf dem Fernseher lief. Währenddessen scrollte ich auf meinem Handy durch Instagram, bis ich es schließlich aufgab. Vielleicht etwas zu aggressiv drückte ich den Aus-Knopf der Fernbedienung und setzte mich auf. Ich würde einfach jetzt schon ins Bett gehen.
Doch soweit kam es nicht, denn kaum hatte ich mich aufgesetzt, klingelte mein Handy. Ohne auf die Nummer zu achten, ging ich ran. „Hallo?" „Kai?", fragte eine Stimme am anderen Ende, die mir nur allzu bekannt vorkam. „Jannis?", fragte ich verwirrt. Warum rief mich Jules jüngerer Bruder um halb zwölf an? Vor allem war es bei ihm in Deutschland ja schon halb eins in der Nacht. War etwas passiert? „Ist alles in Ordnung?", erkundigte ich mich also besorgt.
„Jaja, alles gut.", beruhigte er mich, dann herrschte Stille. „Jannis?", fragte ich nach einiger Zeit, nur um mich zu vergewissern, dass er noch da war. „Ja?", kam die Antwort. „Warum hast du mich angerufen?", fragte ich ihn schließlich etwas irritiert. Schweigen. „Ich...wollte dir etwas sagen.", erwiderte er schließlich leise. „Was denn?", hakte ich stirnrunzelnd nach. Was würde Jannis mir an einem so stürmischen Dezembertag, so spät noch sagen wollen? Es musste wichtig sein, so gut kannte ich den mittleren der Brandt-Brüder. Er würde mich nicht mitten in der Nacht anrufen, um mir irgendetwas belangloses mitzuteilen.
Nach einer kurzen Zeit, in der keiner ein Wort sagte, brach es plötzlich aus ihm heraus. Leise, etwas genuschelt, aber ich konnte ich trotzdem verstehen. „Ich liebe dich."
Was? Hatte ich mich verhört? Überfordert suchte ich nach Worten, doch ich war sprachlos. Was sagte man auch zum kleinen Bruder seines besten Freundes, wenn dieser nachts anrief und so etwas sagte? Bestimmt gab es irgendwo in den tiefen des Internets Leitfäden für solche Situationen, doch ich hatte einen solchen noch nie gelesen und selbst wenn, wäre ich jetzt wahrscheinlich zu überfordert, um darauf zurückzugreifen. „Meinst du das ernst?", wollte ich wissen, nur um sicherzugehen, dass ich nicht verarscht wurde, „Bist du nüchtern?"
„Ich bin definitiv nüchtern und ja, ich meine es todernst.", antwortete Jannis und ich konnte an seinem Tonfall hören, dass er nicht log. Er liebte mich also wirklich. Was machte ich jetzt mit dieser Information? Was sollte ich ihm sagen? Ich war klar überfordert. „Ich...ich muss nachdenken.", brachte ich schließlich hervor und legte auf. Mir war klar, wie sehr ich Jannis damit verletzt hatte und dass Julian mich wahrscheinlich persönlich umbringen würde, wenn er davon erfahren würde. Es musste unglaublich viel Mut gekostet haben, mich anzurufen und mir die Wahrheit zu sagen und was tat ich? Ich legte einfach auf. Toll gemacht, Kai. Nicht.
Am nächsten Tag wanderten meine Gedanken immer wieder zu Jannis. Beim Frühstück, beim Duschen und natürlich blieb ich auch im Training nicht davor verschont. „Kai! KAI!", riss der Coach mich aus dem tranceartigen Zustand, in den ich während des Einlaufens gefallen war. „Was ist denn heute mit dir los?", fragte er mich auf Deutsch. Seine Stimme klang genervt und besorgt zugleich. Ich zuckte mit den Schultern. Thomas schien skeptisch, beließ es aber fürs erste dabei. „Konzentration jetzt bitte.", forderte er mich auf und ich nickte. „Ja, Coach."
Doch natürlich schweiften meine Gedanken während der Passübungen wieder ab und so kam es, dass ich kaum einen der Bälle annehmen konnte und wenn doch, dann passte ich ihn danach selbst ins Nichts. „Kai, verdammt nochmal!", rief Thomas, „Ich weiß ja nicht, was heute mit dir los ist, aber wenn du dich jetzt nicht unter Kontrolle bekommst, schicke ich dich nach Hause und von da aus darfst du dir dann auch das Spiel übermorgen ansehen.", drohte er mir an. Ich hörte, wie Timo scharf die Luft einsog und sah, wie er einen Blick mit Christian, Toni und Mateo tauschte. Alle anderen hatten natürlich auch bemerkt, dass heute etwas mit mir nicht stimmte, doch die Drohung des Trainers, mich für das Spiel gegen West Ham aus dem Kader zu streichen, hatten sie nicht verstanden.
Plötzlich meldete sich Timo zu Wort: „Könnte ich mal mit Kai unter vier Augen reden?" Thomas hob eine Augenbraue, nickte aber. „Wenn er danach ordentlich mittrainieren kann.", meinte er. Mein Landsmann nickte ihm zu, griff mich am Arm und zog mich an den Rand des Platzes. „So, und jetzt raus mit der Sprache: Was ist los?", fragte er mich in einer Stimmlage, die keinen Widerspruch zuließ. Ich setzte an, etwas zu sagen, doch er hob die Hand. „Und jetzt sag nicht „nichts"! Selbst ein Blinder mit Krückstock würde sehen, dass irgendetwas faul ist.", stellte er klar. Ich seufzte. „Es ist gar nichts faul.", meinte ich. Timo verschränkte die Arme und runzelte die Stirn. „Und was dann?", wollte er wissen. Erneutes Seufzen. „Es ist Jannis.", gab ich verzweifelt zu. „Jannis Brandt?", versicherte sich der Ex-Leipziger und wartete mein Nicken ab, danach lag sein erwartungsvoller Blick auf mir. „Er hat mich gestern Abend angerufen.", erzählte ich weiter, „Er hat mir gesagt, dass er mich liebt. Verdammt, Timo, ich weiß nicht, was ich machen soll." Gegen Ende klang meine Stimme immer verzweifelter. „Was hast du geantwortet?", erkundigte sich Timo. „Ich...ich hab gesagt, ich müsste nachdenken und hab aufgelegt.", gestand ich kleinlaut und sah meinen Mitspieler zerknirscht an. Dessen Gesichtsausdruck war absolut Fassungslos. „Das ist nicht dein Ernst, oder? Kai, das war deine Chance!" Verwirrt sah ich ihn an. „Meine Chance wofür?" „Kai, schnallst du es wirklich nicht? Weißt du, wie oft du in den letzten Wochen von Jannis geschwärmt hast? Außerdem hast du ein verdammtes Fotoalbum auf deinem Handy, wo nur Bilder von dir und Jannis drin sind. Ja, ich weiß davon. Wenn du mich fragst, bist du Hals über Kopf in ihn verliebt und du hattest die einmalige Gelegenheit ihm das zu sagen. Aber natürlich hast du sie verpasst.", redete er sich immer mehr in Rage, „Wenn ich du wäre, würde ich das nächste Flugzeug nach Köln nehmen."
Ich ließ mir die Worte durch den Kopf gehen und je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, dass jedes einzelne Wort aus Timos Mund stimmte. Scheiße, ich hatte alles versaut. „Ich muss nach Köln.", stellte ich panisch fest. Ich musste unbedingt zu Jannis. „Hölle ja, das musst du.", stimmte Timo mir zu, „Geh, ich klär das mit Thomas.", seufzte er dann und machte eine Handbewegung Richtung Ausgang. „Danke, danke! Du bist der Beste!", hauchte ich, bevor ich in die Kabinen rannte, mir meine Tasche griff und schnell nach Hause fuhr. Auf dem Weg buchte ich ein Ticket für den nächsten Flug von London nach Köln-Bonn.
Gut vier Stunden später stand ich dann dort am Flughafen und bemerkte, dass ich vergessen hatte, mir jemanden zum Abholen zu organisieren. Seufzend wollte ich mich gerade auf die aussichtslose Suche nach einem freien Taxi begeben, als mir ein bekanntes Gesicht ins Auge sprang. „Marius?", fragte ich irritiert, „Was machst du denn hier?" „Dich abholen.", grinste der Dortmunder, „Timo hat mich angerufen. Er dachte sich, es sei schlauer nicht Julian zu schicken und er hat absolut recht. Wäre Jule jetzt hier, würde er dich umbringen."
Ein kleinlautes Seufzen entfuhr mir. „Es tut mir leid, dass ich Jannis verletzt habe." „Sag das ihm, nicht mir.", erwiderte der Freund meines besten Freundes, während er mich zu seinem Auto führte. Ob er damit Jannis oder Jule meinte, wusste ich nicht. Wahrscheinlich beide.
Als wir bei Jannis' Wohnung ankamen, wurde ich nervös. Wie würde er auf mich reagieren? Ermutigend klopfte Marius mir auf die Schulter. „Wird schon schiefgehen." Ich verdrehte die Augen, bei diesem Sprichwort und stieg aus dem Wagen. Eisige Kälte schlug mir entgegen. „Danke fürs Abholen." Dann griff ich mir meine Tasche und legte den Weg zur Haustür zurück. Ich klingelte. Einige Sekunden später ertönte der Summer, woraufhin ich die Tür aufdrückte und das warme Haus betrat.
Jannis stand in seiner Tür, als ich die Treppen hochstieg. Als er mich erblickte, wurden seine Augen groß. „Was machst du hier?", hauchte er und ich sah den Tränenschleier über seinen Augen. „Ich...ich muss dir auch was sagen.", begann ich langsam, „Es tut mir leid, dass ich einfach aufgelegt habe, so verdammt leid.", entschuldigte ich mich und griff nach der Hand des Blonden. Er ließ zu, dass ich diese ergriff und zog mich dann mit sich in die Wohnung, sodass wir nun in seinem Flur standen und nicht mehr im Treppenhaus. Die Tür fiel hinter uns ins Schloss.
Unsere Blicke trafen sich. „Ich liebe dich auch.", hauchte ich beinahe unhörbar und drückte seine Hand, in der Angst, dass er mich jetzt wegstoßen würde. Schließlich hatte ich quasi dasselbe bei ihm getan. Doch er tat nichts dergleichen. Im Gegenteil. Er küsste mich. Und ich küsste ihn. Es war so wunderschön, am liebsten hätte ich es gehabt, hätte dieser Augenblick nie geendet. Doch wir wurden unterbrochen von Jannis' Handy, das klingelte.
Es warf einen Blick auf das Display und reichte es mir. Julians Name lief über den Bildschirm. „Viel Spaß, bei Erklären.", grinste der Blonde.
„Ich hasse dich!", grummelte ich und nahm den Anruf an.
„Falsch, du liebst mich!"
Hier bin ich wieder, früher als erwartet und mit einem Oneshot, der auch länger als erwartet geworden ist. Ich hoffe, ihr mögt ihn, lasst gern Feedback da!
MsReyland
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