Julian Brandt x Emre Can [affair]

für an-ni-09 , sOph_10 und für mich xD

words: 1133

„Das ist nicht professionell! Man spielt nicht in einem Team und fickt miteinander!"

Julian POV:

Vom einen bis zum anderen Ohr grinsend betrat ich an diesem wunderschönen Montag das Trainingsgelände. Ja, ich hatte gute Laune, sehr gute Laune. Denn heute würde niemand geringeres als Emre Can höchstpersönlich das erste Training bei uns in Dortmund absolvieren. „Ach du grüne Neune, Jule! Was ist denn heute schiefgelaufen! Es ist vor elf Uhr und du bist putzmunter!", bemerkte Mo ungläubig, da ich eigentlich ein totaler Morgenmuffel war. Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, da hörte ich eine Stimme hinter mir. „Ich hoffe doch, dass das an mir liegt!" Oh mein Gott. Diese Stimme hätte ich auf hundert Meter Entfernung erkannt. Strahlend drehte ich mich um und sprang der Person in die Arme. „Heyyy! Nicht so stürmisch!", lachte Emre und grinste mich an.

„Lass mich doch!", maulte ich gespielt beleidigt und gab ihm einen Kuss auf die Wange, bevor er mich auf dem Boden absetzte. „Hey, Bro!", begrüßte nun, da ich Emre nicht mehr blockierte, auch Mo den ehemaligen Liverpoolspieler. „Mo! Lange nicht gesehen! Wie geht's dir?", und so verfielen die beiden in ein Gespräch. Ich seufzte und warf noch einen etwas eifersüchtigen Blick in die Richtung der beiden sich unterhaltenden Fußballer, dann machte ich mich auf den Weg in die Kabine. Kaum hatte ich diese betreten folgte mir Lukasz durch die Tür. „Guten Morgen, Jule!", begrüßte er mich fröhlich. „Morgen", brummte ich bloß. Die ganze Euphorie von vorhin war verflogen. „Nanu? Auf einmal wieder mies gelaunt?", erkundigte sich der Pole. Anscheinend hatte sich die Botschaft über meine gute Laune am Morgen wie ein Lauffeuer verbreitet. „Hmmm", grummelte ich und machte mich daran, schnell aus der Kabine zu verschwinden.

Ich hatte gehofft, Emre würde sich wenigstens im Training an mich halten, aber Fehlanzeige. Auch hier bildete er lieber ein Team mit Mo oder Marco. Immer wieder warf ich eifersüchtige Blicke in ihre Richtung. Das fiel Lukasz auf. „Du, Jule? Du bist doch wohl nicht etwa eifersüchtig?", erkundigte der Pole sich und gluckste. „Nein", war meine eintönige Antwort. Ich hatte ja auch gar keinen Grund dazu. Immerhin war ich nicht mit Emre zusammen oder so. Wir hatten lediglich gelegentlich miteinander geschlafen. Okay, gelegentlich war definitiv das falsche Wort. Eigentlich war es immer passiert, wenn wir irgendwie die Möglichkeit dazu gehabt hatten, sei es Leverkusen oder die Nationalmannschaft gewesen. Allerdings war seit dem letzten Treffen der Nationalmannschaft nichts mehr zwischen uns gelaufen. Das war ungefähr fünf Monate her.

„Sicher doch! Hör auf zu lügen! Ich weiß wie ein eifersüchtiger Blick aussieht!", widersprach mir Lukasz, „Rede mit ihm.", lautete sein anschließender Vorschlag. Seufzend nickte ich. Das wäre wahrscheinlich wirklich das Beste. Aber: Worüber sollte ich mit ihm reden? Sollte ich einfach hingehen und sagen: „Hey Emre! Hör auf deine Übungen mit jemand anderem als mir zu machen!"? Nein, das käme wohl extrem komisch.

Ich wusste immer noch nicht genau, was ich sagen wollte, als ich an diesem Nachmittag vor Emres Tür stand. Ich klingelte. Die Tür wurde geöffnet. „Oh...hey Jule...", begrüßte er mich überrascht. „Wir müssen reden.", meinte ich und schob mich einfach an ihm vorbei, in die Wohnung. „Worüber?", fragte der Ältere und folgte mir in sein fast fertiges Wohnzimmer. Ich atmete tief durch und sah ihm in die Augen. „Warum hast du mich im Training ignoriert?" platzte es aus mir heraus. „Ich...Jule...okay, hör zu: es ist, dass wir miteinander geschlafen haben!" „Na und? Das hat dich sonst auch nicht gestört!", hakte ich verwirrt nach. „Ja...ich weiß...aber ich habe nachgedacht in letzter Zeit und das ist einfach nicht professionell! Man spielt nicht in einem Team und fickt miteinander!", entgegnete der Deutsch-Türke aufgebracht. „Warte...das ist dein Problem? Dass wir jetzt wieder in einer Mannschaft spielen?", antwortete ich ungläubig, „Das kann nicht dein Ernst sein! Was genau ist denn dein Problem?", wollte ich wissen. „Was sollen denn die anderen denken, wenn sie erfahren, dass zwei ihrer Teamkollegen regelmäßig gemeinsam in die Kiste springen?", brachte der Ex-Turiner zur Sprache. „Warum sollten sie ein Problem damit haben? Götzeus geht doch auch klar!", widersprach ich ihm. „Ja, aber Marco und Mario sind ja auch zusammen! Das mit uns...das ist doch eh nur eine scheiß Affäre!", zum Ende hin wurde Emre immer lauter. Ich schwieg. Dass er unsere Zeit zusammen als „scheiß Affäre" betitelte verletzte mich. Ich gab es nicht gern zu, aber in den sechs Jahren, die die Affäre gedauert hatte, hatte ich immer mehr meine Gefühle für den Älteren entdeckt, aber ihm hatte es ja scheinbar nichts bedeutet. Eine Träne floss meine Wange hinab, bevor ich mich umdrehte und einfach aus der Wohnung verschwand. „Jule!", hörte ich Emre hinter mir rufen, doch ich lief weiter. Immer weiter, bis ich an meinem geheimen Platz am See ankam.

Emre POV:

Scheiße. Ich hatte Julian nicht verletzten wollen. Es war mir nur so rausgerutscht. Ich liebte den Blonden doch! Richtig gehört: Ich liebte Julian Brandt, und das nicht seit gestern. Während unserer gemeinsamen Zeit waren mir immer mehr die Gefühle, die ich für den Jüngeren hegte aufgefallen und jetzt war er weg. Vielleicht für immer. Verdammt, Emre! Denk doch nicht sowas! Geh ihn lieber suchen! Sagte ich mir selber und machte mich umgehend auf den Weg, Julian zu suchen. Dabei kam mir bloß meine mangelnde Ortskenntnis in die Quere. Glücklicherweise gab es Google Maps, damit ich später auch wieder den Weg zurückfand.

Als ich am See angekommen war, hatte ich die Hoffnung schon beinahe aufgegeben. Doch dann hörte ich etwas. Ein schluchzen. Ich kannte dieses schluchzen. „Jule?", rief ich orientierungslos, „Wo bist du?" Da sah ich ihn. Er saß etwas versteckt am Ufer. Die Knie hatte er angewinkelt und dazwischen seinen Kopf vergraben. Schnell lief ich zu ihm. „Hey...Juli...", flüsterte ich schuldbewusst und legte eine Hand auf seinen Rücken. „Emre...wie hast du mich gefunden?", fragte er schluchzend. „Ich habe gefühlt die ganze Stadt nach dir abgesucht.", erwiderte ich schulterzuckend. „Jule...es tut mir leid! Also, was ich gesagt habe! Das mit dir...das war keine „scheiß Affäre"! Das war die beste Zeit meines Lebens! Weil...wie ich dich liebe!", gestand ich ihm. Der Deutsche hob den Kopf und sah mich aus geschwollenen Augen an. „Ist das dein Ernst?", hakte er mit gebrochener Stimme nach. Ich nickte. „Ja, Juli! Ich liebe dich wirklich! Deswegen wollte ich auch Abstand von dir...weil ich mir nicht sicher war, wie ich vor dir mit meinen Gefühlen umgehen sollte und gleichzeitig...gleichzeitig wollte ich dir nah sein! Deswegen bin ich hier, in Dortmund.", erklärte ich ihm. „Ich liebe dich auch, Emre!", verließ es seine Lippen, bevor ich sich zu mir lehnte und mich küsste. Wir hatten uns schon vorher geküsst, aber dieser Kuss war anders. Es war mindestens doppelt so viel Gefühl dabei wie sonst.

„Also hast du jetzt kein Problem mehr, mit mir ins Bett zu steigen?", grinste der Blonde. „Nicht, wenn du mein fester Freund wirst.", antwortete ich ebenfalls grinsend. „Sehr gerne!", meinte er und küsste mich nochmal.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top