Jude Bellingham x Reece James ❄ 1/2
15. Dezember:
Jude Bellingham x Reece James
Für alle, weil die zwei einfach obvious sind.
words: 1574
Jude POV:
„Sehr geehrte Fahrgäste, aufgrund eines starken Schneesturms entfällt vorerst auf unbestimmte Zeit jeglicher Zugverkehr zwischen London und Birmingham.", hallte die Lautsprecherdurchsage durch den Bahnhof. Na toll. Auch das noch.
Ich war gerade auf dem Weg zu meiner Familie gewesen, um die Weihnachtstage Zuhause zu verbringen, doch anscheinend machte mir das Wetter da einen Strich durch die Rechnung. Wobei, etwas Mitschuld trug ich auch, da ich es gewesen war, der bis vor zwei Tagen vergessen hatte, Flugtickets zu kaufen, weshalb alle Direktflüge nach Birmingham schon ausgebucht gewesen waren. Also hatte ich wohl oder übel einen Zwischenstopp in London einlegen müssen, wo ich jetzt scheinbar für unbestimmte Zeit gefangen war, denn der Schneesturm kurz vor London schien echt stark zu sein und keiner schien zu wissen, wann dieser vorüber sein würde.
Hier war ich nun also. Am Bahnhof in London, mit meinem Koffer und meiner Tasche, einer gestrichenen Zugverbindung und keinem Platz für die Nacht. Ich meine, an Geld mangelte es mir zwar nicht, aber es war kurz vor Weihnachten und ich fürchtete, dass jedes Hotel ausgebucht sein würde.
Einen kurzen Moment lang fühlte ich mich, als wäre ich höchstpersönlich Teil der Weihnachtsgeschichte geworden, bis ich mich daran erinnerte, dass ich in London wohl eher keinen Stall finden würde, in dem ich Unterschlupf finden konnte.
In meiner Ratlosigkeit schrieb ich also erstmal meiner Mutter eine kurze Nachricht, die beinhaltete, dass ich es wohl aufgrund des Schneetreibens erstmal nicht nach Hause schaffen würde. Dann scrollte ich von oben nach unten durch meine Kontaktliste und suchte jemanden, der in London wohnte.
Chilly, war der erste Name, den ich mit London verband, doch in meinem Hinterkopf erinnerte ich mich daran, dass Ben dieses Jahr zusammen mit Timo nach Deutschland gefahren war, um dort Weihnachten zu feiern. Declan, sprang mir als nächstes ins Auge, doch ich wusste, dass er und Mason ihre wenigen freien Tage nutzen und weggefahren waren. Die beiden waren also auch keine Option. So ging das immer weiter, anscheinend hatte sich niemand dazu entschieden über Weihnachten einfach in London zu bleiben. Nicht mal Harry Kane, den ich angerufen hatte, war zu Hause. Was war ich bitte für ein Pechvogel?
Hoffnungslos wählte ich Gios Nummer, vielleicht hatte er ja eine Idee, was ich jetzt tun konnte. „Jude?", meldete sich der Amerikaner verwirrt nach dem zweiten Tuten, „Was gibt's?" „Gio.", seufzte ich verzweifelt, „Hilf mir, ich weiß nicht, wo ich hinsoll.", erläuterte ich dem Älteren mein Problem. „Aber ich dachte, du fährst nach Birmingham? Solltest du da nicht besser wissen, wo du hinsollst, als ich?", hakte Gio nach und ich konnte seine Irritation eindeutig aus seiner Stimme heraushören.
„Es gibt einen Schneesturm.", erklärte ich schnell, „Meine Zugverbindung ist unterbrochen. Ich bin noch in London und ich weiß nicht, wo ich jetzt hingehen soll. Alle Hotels sind ausgebucht!", fasste ich meine Notlage schnell zusammen, „Soll ich etwa auf der Straße schlafen?"
„Wie wäre es mit Freunden? Bekannten? Kannst du nicht bei Mason schlafen?", erkundigte sich der Amerikaner. „Nicht da." „Eric?" „Nicht da." „Chilly?" „Nicht da." „Harry Kane?" „Auch nicht da." „Declan, Dele, Timo, Kai, Callum?" „Warum fragst du bei den ersten dreien überhaupt noch? Und nein, Kai und Callum sind auch nicht verfügbar. Ich habe jeden angerufen. Jede verdammte Nummer in meinem Telefonbuch, die irgendwie in Verbindung zu London steht. Kein einziger ist zu Hause.", entfuhr es mir etwas schroff, weshalb ich ein: „Sorry", hinterherschob.
„Niemand?", hakte Gio nach, „Du hast wirklich ALLE angerufen?" „Ja.", grummelte ich, dann hörte ich eine leise Stimme im Hintergrund bei Gio. Das musste wohl Erling sein, denn es gab niemand anderen, der 24/7 um den Amerikaner herumtanzte. „Hast du es auch bei Reece probiert?", fragte der Ältere anschließend nach. „Reiss?", erwiderte ich verwirrt, „Der wohnt doch nicht mal mehr in London und außerdem ist der safe in Manchester bei Jay."
„Nicht Reiss, du Hohlbirne.", seufzte Gio verzweifelt und ich konnte sein Augenverdrehen bis hierher spüren. „Reece James natürlich. Hast du es bei ihm versucht?"
Allein bei der Erwähnung des Namens lief ich rot an. Auf Reece hatte ich schon seit einiger Zeit einen Crush gehabt. Gut, Crush war vielleicht untertrieben. Ich war Hals über Kopf in ihn verliebt. „N..nein...", gab ich nach einiger Zeit des Schweigens zu. Ob der Chelseaspieler ganz einfach zwischen all meinen anderen Kontakten untergegangen war oder ich ihn bewusst übersprungen hatte, konnte ich nicht genau sagen. Ich würde mir beides zutrauen.
„Ruf ihn an Jude, wenn er Zuhause ist, wird er dir bestimmt gerne Asyl gewähren. Wenn nicht, ruf mich nochmal zurück, wir finden schon noch eine Lösung.", schlug der andere Dortmunder vor. „Okay, danke.", hauchte ich fast lautlos und legte auf. Anschließend kämpfte ich sehr mit mir selber, um nicht einfach Gio zurückzurufen und zu sagen, Reece wäre nicht rangegangen, ohne ihn überhaupt angerufen zu haben. Ich entschied mich im Endeffekt aber doch dagegen, da ich meinen besten Freund nicht gerne anlog. Außerdem: Ich war doch in Reece verliebt. Sollte ich nicht eigentlich jede freie Sekunde mit ihm verbringen, ihm nah sein wollen? Oder hatte mein Unterbewusstsein Angst, verstoßen zu werden, Angst, dass er meine Gefühle nicht erwiderte, und wollte ihn deshalb meiden?
Egal, dachte ich mir schließlich, die Nacht bei Reece zu verbringen war tausendmal besser als auf der Straße. Also wählte ich die Nummer meines Landsmannes und betete, dass er erstens ranging und zweitens Zuhause war. Ersteres erfüllte sich schonmal, als der Ältere sich meldete. „Ja?" „Reece?", atmete ich erleichtert auf, „Ich bins, Jude. Bist du Zuhause?", fragte ich und drückte mir dabei selbst fest die Daumen. Eins...Zwei...Antwort. „Ja, warum?", wollte Reece wissen. „Ich...", begann ich, „Kann ich vielleicht heute Nacht bei dir pennen?", bat ich ihn, meine Stimme hatte schon fast etwas Flehendes.
„Klar, aber dürfte ich erfahren warum?" Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Ich musste also doch nicht auf der Straße schlafen. „Mein Zug fällt aus, wegen dieses Schneesturms. Ich wollte eigentlich nach Birmingham...aber naja, jetzt sitze ich irgendwie in London fest.", erklärte ich etwas nuschelnd. „Das ist Mist.", stellte der Ältere fest, „Aber natürlich kannst du die Nacht bei mir bleiben. Wenn du brauchst, sogar noch länger. Ich lasse dich definitiv nicht auf der Straße schlafen.", stellte er klar. „Danke." „Kein Problem, bist du am Bahnhof? Ich kann dich mit dem Auto abholen.", bot er an. „Ja, das wäre gut. Ich steh vor dem Bahnhof.", erwiderte ich dankbar. „Ich mache mich sofort auf den Weg, bin in ner Viertelstunde da."
Tatsächlich fuhr nach knapp zehn Minuten ein Auto vor und hielt vor mir an. Das Fenster fuhr herunter und Reece winkte mir von Fahrersitz aus zu. „Schmeiß deine Sachen in den Kofferraum und dann steig ein. Ist ja echt schweinekalt hier draußen. Nicht, dass du noch krank wirst.", rief er mir zu und ich tat nichts lieber als das. Kaum hatte ich mich auf den Beifahrersitz fallen lassen, mich angeschnallt und die Tür zugeknallt,ließ ich mich erschöpft nach hinten sinken.
„Wie lange standest du schon da rum?", erkundigte sich Reece etwas besorgt, als er merkte, wie durchgefroren ich war. „Weiß nicht. Ne Stunde oder so?", vermutete ich, obwohl auf mein Zeitgefühl normalerweise kein Verlass war. „Die anderen sind alle nicht da.", informierte ich den Chelseaspieler zerknirscht und zerquetschte beinahe meine Hände zwischen den Beinen beim Versuch, sie irgendwie warm zu bekommen. „Scheiße, du kriegst gleich erstmal eine Wärmflasche, warme Decken und heißen Tee.", meinte er, „Oder willst du lieber Kakao?"
Eine halbe Stunde später lag ich tatsächlich in Reece' Wohnung auf dem Sofa, mit einer Wärmflasche und begraben unter dem größten Deckenberg, den ich je gesehen hatte. Mein Gastgeber betrat den Raum, in seiner Hand zwei dampfende Tassen Kakao, die er vor mir auf dem Tisch abstellte. „Ist dir wärmer?", fragte er mich sanft. Dieser fürsorgliche Blick in seinen Augen...verdammt, ich könnte schmelzen. Ja, schmelzen wäre vielleicht gut, denn das würde bedeuten, dass ich eine gewisse Temperatur erreicht hätte. Jetzt gerade fror ich immer noch wie verrückt.
„Nee.", antwortete ich auch Reece und kuschelte mich tiefer in die Decken, um irgendwie mehr Wärme zu erhaschen. „Möchtest du, dass ich dich wärme?", schlug der Ältere vor und mir stockte der Atem. War das sein Ernst? Hatte er gerade wirklich angeboten, mit mir zu kuscheln? Zögerlich nickte ich schließlich, dabei wollte ich eigentlich nichts mehr als laut JA zu schreien. Jede Zelle meines Körpers flehte regelrecht danach, etwas von Reece' Körperwärme zu erhaschen, als dieser vorsichtig die Decken ein Stück beiseiteschob und sich neben mich auf die zum Glück breite Couch sinken ließ. Seine Arme legte er um mich und zog mich dicht zu sich, um mir so viel Wärme wie möglich zu spenden.
Instinktiv kuschelte ich mich an ihn und schloss die Augen. Diese Umarmung war der Himmel. Ich fühlte mich in den Armen des Älteren so wohl, wie sonst nirgendwo. Ich wollte ihn nie wieder loslassen. „Besser?", flüsterte Reece mir zärtlich ins Ohr. „Mhh", machte ich und drückte mich weiter an ihn, falls das überhaupt noch möglich war.
„Ich will hier nie wieder weg.", murmelte ich in seinen Pullover. Oder bessergesagt mein Unterbewusstsein, denn ich hatte diese Worte garantiert nicht bewusst laut aussprechen wollen. Doch Reece erwiderte nur: „Ich lasse dich nie wieder los, wenn du das nicht willst." Dann drückte er mir einen federleichten Kuss auf die Haare. „Und jetzt schlaf, du bist müde und ich bleibe bei dir. Wir reden später, okay?"
Zufrieden brummelnd machte ich es mir nochmal bequem und ließ mich mit Wohlwollen von Reece' Duft einhüllen, der mich kurz darauf in den Schlaf lullte.
To be continued...
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