Joshua Kimmich x Serge Gnabry [coming out]

für xBonsaix

words: 1338

Joshua POV:

Schweratmend fiel ich neben Serge ins Bett. „Das war...wow!", keuchte Serge und stand noch einmal auf, um unsere Spuren zu beseitigen und das Kondom zu entsorgen, bevor er sich zu mir legte, mich in seine Arme zog und mir einen Kuss auf die verschwitzten Haare gab. Zufrieden kuschelte ich mich an ihn und schloss die Augen.

Wir waren nun schon seit fast drei Jahren zusammen, die glücklichsten drei Jahre meines Lebens und ich hoffte, es würden noch viele weitere werden. Ja, ich hatte vor, ihn irgendwann zu heiraten, eine Familie mit ihm zu gründen, aber das, was mich gerade am meisten beschäftigte, war das Outing. Ich wollte diesen Schritt gehen, endlich der Öffentlichkeit zeigen, wer ich wirklich war. Ich wollte dazu stehen, dass ich auf Männer stand, ich wollte, dass dieses ständige Gefrage der Presse, ob ich denn eine Freundin hätte, aufhörte.

Doch ich wusste, dass ich mich das alleine nie trauen würde, und Serge darauf anzusprechen, hatte ich auch noch nicht gewagt. Ich hatte nicht den leisesten Schimmer, wie er darauf regieren würde, denn ein Coming Out war bei uns noch nie wirklich ein Gesprächsthema gewesen.

„Alles gut? Was geht in deinem Kopf vor?", hörte ich plötzlich Serge leise fragen, dem wohl nicht entgangen war, dass etwas los war, denn normalerweise war ich nach dem Sex immer so müde, dass ich direkt einschlief. Doch heute schlief ich nicht ein, denn die Gedanken hielten mich davon ab. „Alles gut.", nuschelte ich als Antwort und drückte mich enger an ihn, woraufhin er seine Arme um mich schlang und mich fest an sich zog.

„Sicher? Josh, ich merke doch, dass dich etwas beschäftigt! Du kannst mit mir reden, das weißt du, oder?". Er klang besorgt. Ich nickte bestätigend, das wusste ich tatsächlich. Serge war der Letzte, der mir nicht zuhören würde, wenn ich über etwas reden wollte. Ich rechnete es ihm hoch an, dass er es sich immer anhörte, wenn ich mal wieder ohne Punkt und Komma zu reden begann. Es herrschte Schweigen. Doch plötzlich hielt ich es nicht mehr aus. „Was hältst du von einem Outing?", platzte es unsicher aus mir heraus. Serge verkrampfte sich, entspannte sich jedoch fast sofort wieder. „Wie kommst du darauf?", fragte er mit einem Tonfall, den ich nicht deuten konnte. „Ich...ich weiß nicht...es ist nur...ich liebe dich und ich will das auch öffentlich zeigen können.", erklärte ich ihm unsicher, meine Hand krallte sich in die Bettdecke. Sogleich legte sich seine Hand um diese und lockerte meinen Griff um den Stoff. „Hey, es ist doch alles gut! Kein Grund nervös zu werden.", meinte er beruhigend, „Ich hab mir nur noch nicht wirklich Gedanken über das Thema gemacht...und das hat mich jetzt etwas überrascht.". Erleichtert konnte ich mich nun wieder entspannen und genoss die Finger von Serge, die zärtlich über meine Kopfhaut kraulten.

„Könntest du es dir denn vorstellen?", erkundigte ich mich und wartete gespannt auf seine Antwort. Serge seufzte. „Im Grunde ja, aber ich würde mir das Ganze gerne nochmal durch den Kopf gehen lassen, bevor wir darüber reden, okay? Also lass uns jetzt schlafen und dann können wir vielleicht morgen weitersehen.", schlug er vor, womit ich mehr als zufrieden war. „Okay!", hauchte ich und seufzte anschließend wohlig auf, bei dem angenehmen Kraulen auf meiner Kopfhaut. „Gute Nacht, Tiger, schlaf gut!", murmelte Serge. „Gute Nacht, Babe!"

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, lag mein Freund nicht mehr im Bett, doch aus der Küche hörte ich Teller klappern, weshalb ich davon ausging, dass er sich dort befand und Frühstück machte. Tatsächlich stand er am Herd, als ich den Raum betrat und rührte in einer Pfanne, in der sich wohl Rührei befand. Serge war schon komplett angezogen, was bei ihm um diese Uhrzeit eigentlich untypisch war, und auf dem Tisch stand ein Brotkorb gefüllt mit frischen Brötchen vom Bäcker um die Ecke.

Verwundert beäugte ich das sich mir bietende Bild. Hatte ich etwas verpasst? War heute irgendwas? Unser Jahrestag oder ein Geburtstag? Doch mir wollte einfach nichts einfallen, was diesen Aufwand, den mein Freund in das Bereiten von Frühstück gesteckt hatte, erklären könnte.

„Guten Morgen!", machte ich mich schließlich bemerkbar. Serge drehte sich um und lächelte mich an. „Morgen, Schatz! Setz dich doch schonmal hin, das Rührei ist gleich fertig!", begrüßte er mich fröhlich. „Hab ich irgendwas vergessen? Unseren Jahrestag oder so?", hakte ich unsicher nach, während ich am reichlich gedeckten Frühstückstisch platznahm. Sofort schüttelte mein Freund den Kopf. „Nein! Keine Sorge! Ich dachte nur, wir könnten uns vielleicht bei einem gepflegten Frühstück über ein Coming Out unterhalten. Außerdem ist Sonntag, das kommt noch dazu.", klärte Serge mich lächelnd auf, während er die Pfanne vom Herd nahm, sie auf den bereitgestellten Topfuntersetzer stellte und sich anschließend zu mir an den Tisch setzte.

Das Frühstück war sehr lecker und dass wir dieses Gespräch endlich führten, erleichterte mich auch unheimlich. Wir waren zu dem Schluss gekommen, dass wir beide für diesen Schritt bereit waren, der Welt zu zeigen, dass wir uns liebten. Auch als wir in der Mannschaftsgruppe ankündigten, was wir vorhatten, erhielten wir von allen Seiten Zuspruch. Es sei ein wichtiger Schritt, der endlich getan werden müsste, sagte der Vereinsvorstand dazu und segnete somit unser Vorhaben ab.

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jok_32 It's time to tell you guys the truth. Yes, I'm gay and there's nothing wrong about it. I'm still the same person. This step needed to be done by someone because it can't be that people belonging to the LGBTQ+ community are treated differently than others. Also I want to tell you that I am in a happy relationship since almost three years. I love you, @sergegnabry

#stopdiscriminationandhateagainstgays #Imstillthesameasbeforecomingout #loveislove #believeinyourself

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fcbayern important step for the whole sports community! We're with you! 🏳️‍🌈❤️

jamesrodriguez10 proud of you buddy! 🏳️‍🌈

leon_goretzka #loveislove🏳️‍🌈

user1 so happy for you! 😍

user2 such a brave and important move! You have our backs!😍🏳️‍🌈

Das waren nur einige der zahlreichen positiven Kommentare. Auch unter Serges Post häuften sich Glückwünsche an. Natürlich gab es einige, die aus der Reihe tanzten und meinten, uns als Schwuchteln oder ähnliches beschimpfen zu müssen, doch diese meldeten wir und nach einigen Tagen waren keine Kommentare dieser Art mehr unter den Bildern zu entdecken.

Heute war meine erste Pressekonferenz seit dem Coming Out und ich war nervös. Vor allem, da Serge nicht an meiner Seite sein würde. Er hatte mir zwar versprochen, im Nebenzimmer zu warten, doch ich hätte ihn doch gerne direkt neben mir gewusst. Mit schwitzigen Händen nahm ich meinen Platz hinter dem Mikrofon ein und wartete auf den Beginn der PK.

Die ersten Fragen waren relativ harmlos. Es ging um die Tabellensituation der Mannschaft und um die Maßnahmen, die wir ergreifen würden, um den ersten Platz zu halten. Dann wurden die Fragen persönlicher. Es gab viel positives Feedback zum Outing und einige kleinere Fragen, bis plötzlich: „Wie machen Sie das mit Geschlechtsverkehr vor einem Spiel? Denn einer von Ihnen hätte ja dann gewaltige Probleme beim Laufen. Haben Sie da irgendwelche Regelungen?".

Fassungslos blickte ich den Reporter an. Das konnte doch nicht sein Ernst sein. Mein Herz begann plötzlich zu Rasen und meine Atmung verschnellerte sich um ein Vielfaches, meine Sicht verschwamm. Verdammt, ich konnte doch jetzt keine Panikattacke bekommen. Wie durch Watte bekam ich mit, wie der Leiter der Pressekonferenz dem Reporter verklickerte, wie anstandslos diese Frage gewesen war. Plötzlich spürte ich, wie zwei Hände mein Gesicht umschlossen. „Josh, hey! Schatz, kannst du mich hören?", drang Serges Stimme zu mir durch. „Serge...Luft...", war alles, was ich hervorbringen konnte. „Babe, atmen! Ein und aus, ganz langsam! Atme mit mir mit!", verlangte er und begann tief ein- und auszuatmen. So gut wie es ging, versuchte ich mit ihm zu atmen und es half. Langsam kehrte meine klare Sicht zurück und das Rauschen in meinen Ohren verschwand. Verzweifelt klammerte ich mich an meinen Freund, der mich hielt.

Die Pressekonferenz wurde aufgelöst, worüber ich mehr als froh war, mehr Fragen hätte ich jetzt nicht mehr ausgehalten. „Shhhh! Es ist alles gut! Ich hab dich!", flüsterte Serge in mein Ohr. Ich nickte, denn ich vertraute ihm und wusste, dass er mich nie fallenlassen würde.

Nicht so unbedingt mein Pair, ich hoffe er gefällt euch trotzdem!

MsReyland

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