Jadon Sancho x Reiss Nelson [nur ein Herzschlag entfernt]

Danke an xBravertzx für die Unterstützung beim Ideen suchen <3!

words: 1395

Reiss POV:

Ich steh hier an den Gleisen
Schau dir in die Augen
Dein Blick sagt mehr als jedes Wort, Wort, Wort

Es war nicht mal neun Uhr in der Frühe, als Jadon und ich gemeinsam am Bahnhof standen, um uns zu verabschieden. Ich hatte die letzten Tage auf Grund einer leichten Verletzung bei ihm in Dortmund verbracht, doch jetzt war ich wieder fit genug, um ins Training mit einzusteigen. Das bedeutete allerdings auch, dass ich meinen Freund hinter mir lassen musste. Mal wieder. Viel zu oft für meinen Geschmack, hatten wir uns schon in der gleichen Situation befunden wie jetzt gerade wieder. In diesen Momenten verfluchte ich die Fernbeziehung. Es könnte alles so viel leichter sein, wenn nur einer von uns wechseln würde. Jadon war letztes Jahr kurz davor gewesen zurück nach England zu wechseln, doch mit viel Überzeugungsarbeit hatte ich ihn dazu bringen können, in Dortmund zu bleiben. Ich wusste genau, dass er nur wegen mir nach Manchester kommen wollte, nicht, weil es ihm in Dortmund nicht gefiel. Genau das Gegenteil war der Fall. Er liebte es dort, hatte schnell Anschluss gefunden und fühlte sich wohl. Das war bei meinem Freund nicht oft so schnell der Fall. Meistens brauchte er ewig, um sich an ein neues Umfeld zu gewöhnen und sich integrieren zu können. Beim BVB war es anders gewesen. Ich war sehr überrascht gewesen, als er mich an seinem zweiten Tag dort anrief und meinte, dass Jacob Bruun-Larsen ihn zu sich zum Fifa spielen eingeladen hatte. Ich war Jacob bis heute dafür dankbar, dass er Jadon von Anfang an so gut eingebunden hatte, denn ich kannte den Jüngeren gut genug, um zu wissen, dass er sich extrem schwer damit tat, sich in Gruppen einzufinden, vorrangig, wenn er niemanden aus dieser Gruppe kannte.

Ne feste Umarmung
und ein paar leise Tränen,
Dann dreh ich mich um und bin wieder fort, fort, fort

Fest drückte ich Jadon an mich. Auch er klammerte sich an mir fest. Keiner von uns beiden wirkte, als wollte er wirklich Abschied nehmen. Die Feuchtigkeit, die sich auf meinem T-Shirt ausbreitete, verriet mir, dass mein Landsmann weinte. Das veranlasste mich dazu, ihn noch fester an mich zu drücken. „Shhh...es ist okay, Baby...ich komm wieder, versprochen!", flüsterte ich leise und ich merkte, dass der Kloß in meinem Hals wuchs. Jay löste sich von mir und sah mich an. Dieser Blick zerriss mir das Herz. Er wirkte so hilflos und klein, fast wie ein kleines Rehkitz, das von der Mutter allein gelassen worden war und nicht allein leben konnte. Mir war klar, dass ich in diesem Fall das Mutterreh war und so ungern ich es auch wollte, musste ich meinen Freund jetzt alleine lassen. „Es tut mit leid, Darling, aber ich muss jetzt gehen.", informierte ich ihn und bemerkte, wie ihm bei diesen Worten noch mehr Tränen über die Wangen liefen. „Ich liebe dich, Reiss!", flüsterte er und seine Stimme brach. „Ich liebe dich auch, Jay!", erwiderte ich und gab ihm einen letzten Kuss, bevor ich mich umdrehte und in den Zug stieg. Etwas besorgt beobachtete ich durch das Fenster, wie Jadon auf eine Bank sank, da seine Beine ihn anscheinend nicht mehr tragen konnten. Eine blonde und eine Brünette Person traten zu ihm und ich wusste, dass es sich dabei um Erling und dessen Freund Gio handelte. Erling hatte uns zum Bahnhof gefahren, da mir klar gewesen war, dass mein Freund nach dem Abschied nicht in der Lage gewesen wäre, selber zu fahren. Der Zug setzte sich in Bewegung und langsam verschwanden die drei aus meinem Blickfeld.

Ich trag sie bei mir,
unsere Bilder,
Dein strahlendstes Lächeln auf einem Polaroid

Und obwohl ich Jadon nicht mehr sehen konnte, so waren meine Gedanken voll von ihm. Ich kramte etwas in meinem Rucksack, um den Umschlag mit den Polaroid Bildern zu finden, die wir gesammelt hatten. Viele davon zeigten uns gemeinsam bei Partys, auf Dates oder im Urlaub. Manche zeigten auch nur Jadon. Ich trug diese Bilder immer bei mir, wenn ich eine Tasche dabeihatte. Oft versank ich während dem Betrachten dieser Bilder in Erinnerungen. Ich lächelte, als mir ein bestimmtes Bild entgegensprang. Es zeigte uns beide, ich hatte einen Arm um Jadon gelegt, sein Kopf lag auf meiner Schulter und er grinste breit. Es war nicht sein normales Lächeln, dass jeder zu sehen bekam, wenn er glücklich war. Es war anders. Strahlender, irgendwie...echt. Also nicht, dass sein normales Lachen nicht echt war, aber es war doch anders. Ich hatte dieses strahlende Lächeln bisher nur ganz selten gesehen. Zum Beispiel, als ich ihn gefragt hatte, ob er mein Freund sein wollte. Er hatte ja gesagt (wie man unschwer erkennten konnte) und hatte über das ganze Gesicht wie ein Honigkuchenpferd gestrahlt. Die Erinnerung an diesen Tag ließ mich lächeln. Ich war selten in meinem Leben so glücklich gewesen. Mittlerweile hielt dieses Glück schon drei Jahre.

Wir bleiben zusammen
Auch wenn Meilen uns trennen
Folgst du mir in Gedanken an jeden Ort, Ort, Ort

Drei Jahre...das war schon eine ziemlich lange Zeit, wie mir gerade mal wieder bewusstwurde. Am Anfang der Fernbeziehung, als Jadon nach Deutschland gegangen war, war es schwierig gewesen. Dann war ich auf Leihbasis zu Hoffenheim gegangen, was es etwas besser gemacht hatte, denn die Entfernung war wieder erträglich gewesen. Doch jetzt war ich wieder in London, was unsere Beziehung ziemlich erschwerte. Vor allem Jadon brauchte manchmal extrem viel Nähe, die ich ihm natürlich nicht geben konnte, wenn ich bei mir in der Londoner Wohnung saß. Ich bezeichnete sie aus gutem Grund nicht als „Zuhause". Mein Zuhause war nämlich kein Ort. Es war Jadon. Der Mensch, der mich zu Hause fühlen ließ. Ganz egal, wo auf der Welt wir uns gerade befanden, bei ihm fühlte ich mich wohl, geliebt und eben Zuhause. Seufzend blickte ich aus dem Fenster und beobachtete die Landschaft, die vorbeizog. Meine Gedanken wanderten wieder zu Jadon. Wohin denn auch sonst? Selbst, wenn die ganze Welt zwischen uns läge, wäre er in meinen Gedanken trotzdem immer bei mir und ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass auch seine Gedanken bei mir waren.

Ganz egal wo du bist
Wie sehr du mich vermisst,
Wie viel Zeit uns auch trennt
Und wie schnell sie auch rennt

Mein Handy klingelte. Es war Jadon. Zum Glück hatte ich ein Abteil für mich alleine, denn sonst hätte ich mich vermutlich nicht getraut, ranzugehen. Ich mochte es nicht, wenn Leute meine privaten Telefongespräche mitbekamen. „Hey, Babe!", meldete ich mich. „Hey, Darling!", erwiderte Jadon. Seine Stimme klang noch etwas schwach, vermutlich hatte er noch etwas geweint, seit ich weg war. „Ich vermisse dich.", meinte er nach einer kurzen Stille. „Ich dich auch.", lautete meine Antwort. Es stimmte. Ich vermisste ihn wirklich. Ich würde ich vermutlich auch vermissen, wenn er jetzt gerade mit mir im Zug sitzen würde und kurz aufs Klo gegangen wäre. Ich vermisste ihn immer. So wie er mich. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es fast zwei war, also würde ich wohl demnächst im Kings Cross ankommen. „Wann kommst du nochmal in London an?", erkundigte sich der Jüngere durchs Telefon bei mir. „Um halb drei.", erwiderte ich. „Hä? Aber es ist doch schon drei?", hakte Jay verwirrt nach, bis ich hörte, dass er sich selbst gegen die Stirn schlug. „Zeitverschiebung! Bei dir ist es erst zwei!", bemerkte er. Ja, die Zeitverschiebung war wohl etwas, das Jadon immer wieder vergaß. Und obwohl es nur eine Stunde war, war das manchmal ziemlich blöd. Zum Beispiel, wenn ich ihm mal wieder nur die Ortszeit genannt hatte, an der ein Spiel starten würde und er mich davor anrufen wollte, um mir Glück zu wünschen, es aber schon eine Stunde zu spät war. Das war schon öfters vorgekommen. Doch eins war klar: Egal, wie groß die Zeitverschiebung zwischen unseren jeweiligen Aufenthaltsorten auch sein mochte, wir würden immer einen Weg finden, in Kontakt zu bleiben.

Es ist gar nicht so schwer
Ich bin doch nur ein Herzschlag entfernt

Gio und seine Familie waren das beste Beispiel dafür, dass es funktionieren konnte mit sechs Stunden Zeitverschiebung den Kontakt aufrecht zu erhalten. Ich war mir sicher, wir würden es hinkriegen, falls es irgendwann mal so kommen würde, was ich nicht glaubte, denn wenn ich wechseln würde, dann entweder innerhalb Englands oder Europas. Jadon sah das genauso, da war ich mich sicher. „Denk daran, Jay: Egal wie viel Distanz zwischen uns liegt, ich bin nur einen Herzschlag entfernt." „Ich weiß."

Damn, why did I do this to myself? Warum habe ich mich mit der Entfernung, die zwischen ihnen liegt auseindergesetzt? Ich hoffe, euch gefällt er trotz der etwas traurigen Stimmung. 😭💔

ÜBRIGENS: Wer noch nicht bei meinem Adventskalender für dieses Jahr vorbeigeschaut hat, kann das gerne tun und ein paar Wünsche da lassen. Ein paar sind noch offen!

Danke fürs Lesen!
MsReyland

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