Kroos X Ramos
Für gamefucker
Sergio's Sicht :
Stöhnend setzte ich mich auf, als das Klingeln meines Handys mich aus meinem wundervollen Schlaf riss. "Was ist?", maulte ich ins Mikro ohne auf den Anrufer zu achten. "Dir auch einen schönen Morgen, Sergio", lachte mein Chef. "Halt die Klappe und sag mir was du willst Andrés.", falls ihr euch fragt, ja ich darf so mit meinem Chef reden. Er ist immerhin einer meiner besten Freunde.
"Real Madrid sagt dir was?", ich schnaubte, was für eine Frage. "Du weißt, dass ich seit ich klein bin Real Fan bin also bitte?", gespielt entrüstet schnaubte ich erneut. "Jaja, schon gut, schon gut. Auf jeden Fall die haben einen neuen Spieler und der hatte wohl ein paar Probleme mit ein paar Leuten hier in Spanien. Ich würde dir gerne genaueres sagen, aber mehr weiß ich auch nicht. Ich weiß nur, dass es sich nicht um so ein typischen 'halt mir die Presse vom Leib' handelt. Also, deine Entscheidung. Falls du dich dafür entscheiden solltest sehen wir uns morgen in meinem Büro. ", ohne ein weiteres Wort legte er auf.
Natürlich würde ich hingehen. Ich wäre schließlich nicht Sergio Ramos, wenn ich es nicht tun würde.
~Zeitsprung: nächster Morgen~
" Ah Sergio, wie immer zu spät.", Andrés zog mich in eine Umarmung und klopfte mir grinsend auf den Rücken. "Toni, das ist Sergio. Sergio, das ist Toni", er deutete erst auf mich und dann auf den anderen Mann.
Ich betrachtete ihn eine Weile. Er sah generell sehr gut aus. Seine Blonden Haare waren ordentlich zurück gekämmt, sein zierlicher, aber doch gut gebauter Körper und sein zögerliches Lächeln. Doch was mir sofort auffiel waren seine Augen. Dieses strahlende Blau zog mich in einen Bann. Ich schluckte schloss meine Augen und ließ sämtliche Emotionen aus ihnen verschwinden, genauso wie mein Gesichtsausdruck nun neutral war. Das war etwas das ich über die Jahre zu perfektionieren gelernt hatte.
Ich durfte mich nicht verlieben, ich sollte ihn beschützen und da gehörten Gefühle nicht hin. Gefühle verhinderten eine neutrale, sachliche Handlungs- sowie Urteilsfähigkeit. Ich war es gewohnt meine Gefühle abzuschalten. Das war mein Job, ich hatte von klein auf nichts anderes gelernt. Mein Leben war schon durchgeplant bevor ich überhaupt geboren war.
Meine Eltern wollten schon immer, dass ich in ihre Fußstapfen trete und hatten mich mit zwei Jahren zum Kampftraining geschickt. Seit ich fünf war trainierte ich auf professionellen Niveau. Mein Personal Trainer, der mich bis heute noch trainiert und die Vater Rolle in meinem Leben eingenommen hatte seit mein Vater gestorben war als ich 7 war, er hatte mich trainiert, ambitioniert und perfektioniert. Das Gesetz ist hart, aber es ist das Gesetz. Mit diesem Satz war ich aufgewachsen. Sowie andere sich dem Glauben verschrieben hatten, so hatte ich mich dem Gesetz verschrieben. Mein Job ließ keine Gefühle zu.
Ich nickte ihm kühl zu. "Also meine einzige Frage wäre jetzt noch ob du gerne einen direkten eins zu eins Personenschutz hättest, also dass Sergio 24 Stunden bei dir ist, oder ob du bestimmte Tage, Uhrzeiten etc. hast an denen Sergio da sein soll."
Sein Blick wanderte unsicher zu mir jedoch war mir das im Moment egal. Ich war dazu in der Lage meine Gefühle für Jahre zu verstecken wenn nötig.
" Wenn du uns sagen würdest mit wem genau du Probleme hast wäre die Sache einfacher. ", meinte ich direkt heraus. Ich war kein Mann der vielen Worte. Reden war nicht wichtig. Wichtig war eine sichere Welt und es war mein Job dafür zu sorgen.
"Ähmm, also", na super jetzt hatte ich ihn verunsichert. Entnervt ließ ich mich auf einen der Stühle fallen und blickte den umwerfenden Mann vor mir intensiv an. "Ich bleibe bei ihm", gab ich in Richtung Andrés von mir, welcher nur kurz nickte und Toni die typische Floskel, vorlaberte. Irgendwie würde ich ihn zum Reden bekommen. Das hatte ich schließlich bis jetzt auch immer geschafft. Ich konnte jede Person zum Reden bringen und ich würde nicht an diesem Toni scheitern.
~Zeitsprung: eine Woche später ~
Es missfiel mir gewaltig, dass Toni mir immer noch nicht vertraute, dass ich ihn immer noch nicht zum reden bekommen hatte und immer noch genauso wenig wusste wie vor einer Woche. Immer wieder schlug ich auf den Boxsack, den ich bei Toni unten in seinem Trainingsraum angebracht hatte, ein. Die Wut hatte die Oberhand übernommen. Ich wusste, dass das nicht passieren durfte und ich wusste wie ich es verhindern konnte, aber es kam einfach über mich. Der Frust, das Versteckspiel, Toni's Geheimniskrämerei und der Druck perfekt zu sein. Besser zu sein. Der beste zu sein.
Mein Vater war der beste seines Jobs gewesen und alle erwarteten von mir, dass ich genauso erfolgreich wurde. Dabei hatte ich schon alle seine sportlichen Erfolge gebrochen und meine Quote war auch besser als seine, aber das sah natürlich niemand. Alle sahen immer nur den Sohn des großen Señor Ramos.
"Sergio, hör auf!", ich weiß nicht warum die Stimme zu mir durchdrang, geschweige denn warum ich wirklich aufhörte, ich konnte es mir nicht erklären, aber mein Körper tat nicht mehr was mein Gehirn wollte.
Ehe ich mich versah hatte sich ein kleiner, zierlicher Körper an mich gepresst und seine Arme um mich geschlungen. "Warum bist du so wütend?", die Stimme war leise und unsicher und so langsam erwachte ich aus meinem Bann. Toni. Verdammt. Sofort spürte ich wie mein Körper auf ihn reagierte. Ich hatte ihn nicht an mich rangelassen. Hatte mich stets unter Kontrolle gehabt und was tat er.
"Ich habe zuerst gefragt", gab ich bloß von mir, während ich ihn wegdrückte und ihn auffordernd ansah. "Was meinst du?", er blickte mich verwirrt an. Verdammt sei dieses Blau seiner Augen. "Was passiert ist beziehungsweise mit wem du Probleme hast?", ich verschränkte meine Arme vor der Brust.
Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich, er zog die Augenbrauen zusammen, sein Kiefer spannte sich an und seine Augen verengten sich. "Hör mir zu, es ist mein Job dich zu beschützen, ich tue das, weil das Gesetzt es so will und mein Personal Trainer mich schon seit klein auf darauf vorbereitet hat. Es ist mein Job unschuldige Menschen zu schützen ohne wenn und aber. Allerdings wäre mein Job um einiges einfacher wenn du mir erzählen würdest vor wem genau ich dich beschützen soll? ", ich sah ihm intensiv in die verdunkelten Augen.
Vermutlich würde ich mich darin verlieren, es war nur eine Frage der Zeit, aber ich wusste wie ich mich zu kontrollieren hatte und im Moment hielt mein Wille und mein Ehrgeiz Toni endlich zum Reden zu kriegen, dem Verlangen mich in diesem umwerfenden Blau zu verlieren stand.
"Es fing an. Also als ich klein war haben meine Eltern und ich für einige Zeit im Spanien gelebt. Von meinem dreizehnten bis zu meinem Sechzehnten Lebensjahr. Und ich konnte damals nie nachvollziehen warum sie wegen eines Jobs von zuhause weg wollten. Ich bin an die falschen Leute gekommen. Ich bin nie irgendwo einer Gang beigetreten oder so, aber ich hab mit ihnen meine Zeit verbracht. Wir sind immer mal wieder illegal ins Schwimmbad eingebrochen oder auf privaten verlassenen Grundstücken rumgelaufen. Allerdings war das nie was wirklich schlimmes, eher so das was jeder Teenager mal macht. Doch einen Tag vor meiner Abreise zurück nach Deutschland wollten sie plötzlich, dass ich eine Bank mit ihnen ausraubte, doch ich hab mich geweigert und sie angeschrien, dass sie krank wären. Und seit dem bekomme ich jedes Jahr an meinem Geburtstag irgendwelche Drohbriefe, allerdings habe ich die meistens ignoriert, doch jetzt wo ich zurück in Spanien bin hab ich einfach Angst. "
Trotz der Situation musste ich leicht lächeln. Ich war nicht der Typ Toni in den Arm zu nehmen, das täte ich bei meiner Schwester, aber nicht bei Toni, das war nicht meine Art, also ignorierte ich das Verlangen. "Weißt du wir sind uns eigentlich ziemlich ähnlich.", das war keine Lüge Charakterlich waren Toni und ich uns was das anging sehr ähnlich, wir behielten beide unsere Probleme für uns, jedoch hatte ich sehr viel weniger Probleme damit, dass mich tausende von Mafia-Familien umbringen wollten weil ich immer wieder ihre Vorhaben durchkreuzte. Im Gegensatz dazu, tat es Toni anscheinend ganz gut endlich mal über seine ganzen angestauten Gefühle zu sprechen.
Ich wollte gehen, wollte mich abwenden, ihn einfach stehen lassen, doch ich konnte nicht. Ich konnte es beim besten Willen nicht und schon wieder verlor ich die Kontrolle über mich und mein Gehirn sagte mir auch, dass es okay war in Toni's Anwesenheit. Also wehrte ich mich nicht dagegen.
Ich zog den kleineren Körper an mich und inhalierte seinen Duft förmlich. Es fühlte sich an wie eine Erlösung. Eine Erlösung der letzten Jahre. Toni war mein Retter in Not von dem ich nicht gewusst hatte, dass ich ihn brauchte. "Ich liebe dich Toni", ich hatte diese Worte noch nie zu irgendwem gesagt. Meine Eltern bewunderte ich zwar, aber ich kannte sie kaum. Sie waren nie zuhause, waren beide von früh bis spät arbeiten und mein Personal Trainer war genauso wenig der Gefühlstyp. Es fühlte sich einfach nicht richtig an.
Nur mit Toni hier in meinen Armen fühlte ich mich geliebt und verspürte etwas, dass ich als Liebe bezeichnen würde. "Ich liebe dich auch", ich weiß Toni, ich weiß. Er brauchte es mir nicht sagen weil ich es spürte, ich brauchte keinen Kuss, weil er da war. Er war mir nah und das genügte. Selbst wenn das keine Liebe war, wollte ich es nie mehr missen.
Zwei Oneshots an einem Tag, ich glaube ich übertreffe mich noch selber.
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