8.1 | Benjamin Pavard x Lucas Hernández
Noch ein One Shot den sich Bromances123 gewünscht hat
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ˢᵒˡˡ ᶤᶜʰ ᵈᶤᶜʰ ᵃᶰˡüᵍᵉᶰ ᵘᶰᵈ ˢᵃᵍᵉᶰ ᶤᶜʰ ˡᶤᵉᵇᵉ ᵈᶤᶜʰ?
Benjamins pov
Seit Wochen hatte ich kein Wort mehr mit Lucas gewechselt. Klar, er hatte mich verletzt, doch ich vermisste ihn unglaublich. Es war schmerzhaft, ihn mit den anderen lachen zu sehen, während er mich keines Blickes würdigte, genauso wie es weh tat, ihn nicht mehr regelmäßig um mich zu haben. Eigentlich war ich ja selbst schuld an allem, ich hätte ihm einfach nie meine Gefühle gestehen sollen, dann wäre alles noch so wie vor drei Wochen. Da war ich nämlich auf die glorreiche Idee gekommen, ihm zu sagen, dass ich mich, warum auch immer, in ihn verliebt hatte. Dieses Gespräch hatte mir alles abverlangt und es war definitiv überfällig gewesen, denn ich hatte diese Gefühle schon mehrere Jahre mit mir herumgeschleppt. Er hatte jedoch nichts Besseres zu tun gehabt, als einfach auf meinen Gefühlen herumzutrampeln. Ich hatte ihm unter Tränen alles erklärt und ihm war nichts Besseres eingefallen, als mich für verrückt zu erklären und mir seither aus dem Weg zu gehen.
Mit hängendem Kopf schlurfte ich den Gang Richtung Kabine entlang, um mich zum Training umzuziehen. Ich wusste, dass ich bereits knappe zehn Minuten zu spät war, doch so war es unwahrscheinlicher, Lucas direkt in die Arme zu laufen. Als ich gerade die Tür öffnen wollte, hörte ich Stimmen aus dem Inneren des Raumes.
„Was soll ich ihm denn bitte sagen?" Das war eindeutig Lucas. „Vielleicht entschuldigst du dich erstmal", meinte jemand anders, der verdächtig nach Corentin klang. „Ich muss mich für nichts entschuldigen, ich hab nichts gemacht, er ist derjenige, der behauptet, Gefühle für mich zu haben", sagte Lucas daraufhin und klang beinahe aggressiv. Nun war ich mir ziemlich sicher, dass sie über mich sprachen. „Du kannst ihn jetzt aber nicht für immer ignorieren", meinte ich nun auch noch Kingsleys Stimme zu erkennen, „glaubst du für ihn ist das einfach?"
Ich zuckte erschrocken zurück, als die Tür plötzlich von innen geöffnet wurde und die drei die Kabine verließen. Lucas' Blick streifte meinen und er wirkte beinahe panisch. Zögernd betrat ich den Raum und begann mich umzuziehen. Anschließend wollte ich eigentlich zu den anderen gehen, doch etwas in mir hielt mich davon ab. Ich blieb einfach auf der Bank sitzen und sah mich in der leeren Kabine um. Hätte ich Lucas doch bloß nie von meinen Gefühlen erzählt. Andererseits hatte ich ja nicht mit seiner Reaktion rechnen können, ich hatte wirklich erwartet, dass er zumindest etwas Verständnis zeigen würde. Warum er so abweisend war, verstand ich einfach nicht.
Erst jetzt fiel mir auf, dass mir langsam einige Tränen über die Wangen liefen. Verzweifelt versuchte ich diese zu stoppen, doch es half alles nichts. Als plötzlich eine Tür zuschlug, sah ich auf. Völlig entgeistert starrte ich zu Lucas, welcher aus irgendeinem Grund wieder hier in der Kabine stand und mir einen verächtlichen Blick zuwarf. Er wühlte kurz in seinen Sachen herum, bis er offenbar gefunden hatte, was er suchte.
Als er den Raum gerade verlassen wollte, fragte ich mit zitternder Stimme: „Können wir reden?" Beinahe angewidert sah er mich an. „Es gibt nichts zu reden." „Doch... bitte", murmelte ich leise und er rief: „Was willst du hören? Soll ich dich anlügen und sagen ich liebe dich?"
Das hatte gesessen. „Nein", flüsterte ich und vergrub meinen Kopf in den Händen. Genervt fragte Lucas: „Was dann?" Ich dachte einen Moment lang nach, bevor ich zu ihm aufsah und laut sagte: „Frag doch einfach mal, wie es mir geht, das würde schon reichen." Er meinte einfach nur mit ungerührter Miene: „Also gut, wie geht's dir?"
„Beschissen", war alles was über meine Lippen kam. Ich hatte sämtliche Reaktionen seinerseits erwartet, doch ganz sicher nicht das, was er dann sagte. „Super, kann ich jetzt gehen? Das hat doch echt keinen Sinn hier."
Er wartete gar keine Antwort von mir mehr ab, sondern verließ den Raum ohne Umschweife. Geschockt starrte ich ihm noch hinterher. Ich hatte ihm doch wirklich nichts getan, er war derjenige der mich von Tag zu Tag aufs Neue verletzte.
Kurzerhand beschloss ich, heute nicht mehr zum Training zu erscheinen. Ich schmiss meine Sachen achtlos in meine Tasche und verließ wenige Minuten später das Trainingsgelände. Wieder zuhause angekommen, setzte ich mich auf die Couch und begann irgendwelche Filme anzusehen, die mich an sich nicht wirklich interessierten. Irgendwann verriet mir ein Blick auf die Uhr, dass es bereits ziemlich spät war und so schleppte ich mich völlig k.o. in mein Schlafzimmer und ließ mich aufs Bett fallen.
Ich starrte einfach planlos an die Decke und versank in Gedanken. Wie sollte das eigentlich weitergehen? Ich würde Lucas nicht ewig aus dem Weg gehen können. Wenn ich noch öfter nicht zum Training erscheinen würde, wäre in ich absehbarer Zeit meinen Startelfplatz los und auch wenn das nun das geringste Problem war, wollte ich es eigentlich nicht. Es war beinahe als gäbe mir der Fußball noch eine Konstante im Leben neben all dem, was mich momentan völlig fertig machte. Dummerweise war das natürlich mit Lucas verbunden. Wenn sich an unserer Situation bald nichts ändern würde, müsste ich mich vielleicht mal auf dem Transfermarkt umhören.
Erst da fiel mir auf, wie mir langsam einige Tränen über die Wangen liefen. Ein lautes Schluchzen entwich mir. Ich wollte hier nicht weg, nicht weg von Lucas, auch wenn ich ihm egal war, ich wollte einfach unsere alte Freundschaft zurück. Immer wieder stark schluchzend rollte ich mich etwas zusammen, zog meine Decke bis über den Kopf hoch und begann mich in den Schlaf zu weinen.
Mitten in der Nacht riss mich der Klingelton meines Handys aus dem Schlaf. Ich schreckte auf und sah mich einen Moment lang verwirrt um, bevor ich zum Telefon griff. Die Uhr darauf zeigte drei Uhr morgens, aber viel mehr störte mich der Name, der auf dem Display angezeigt wurde, denn Lucas war nun wirklich der letzte, mit dem ich jetzt telefonieren wollte.
Einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken, einfach aufzulegen, allerdings könnte es ja auch wichtig sein. Was wenn ihm etwas passiert war? Zögernd hob ich ab. „Benji", hörte ich die Stimme des Älteren. „Was willst du, Lucas", fragte ich müde und er begann irgendwelches zusammenhangloses Zeug zu schwafeln. „Weißt du das ist alles so surreal... Ich meine, wenn die Sterne am Himmel sind, warum fallen die denn nicht runter? Oder müssten eher wir von der Erde runterfallen? Aber das geht ja gar nicht. Was wenn das alles nicht echt ist?" „Lu, alles in Ordnung bei dir", wollte ich verwirrt wissen, woraufhin er meinte: „Das ist alles nicht echt, Benji. Nichts hiervon ist real, gar nichts. Außer... Außer du und... und ich und... dass ich dich mag, das ist richtig echt."
Mich verwirrte sein Anruf wirklich. Besorgt fragte ich: „Lucas, was ist los mit dir? Wo bist du?" „Zuhause", murmelte er und kicherte leise. „Okay, bleib wo du bist", wies ich ihn an, „ich bin gleich da."
Sekunden später hatte ich aufgelegt, mir hektisch eine Jacke übergezogen und war in mein Auto gesprungen, um zu ihm zu fahren. Bei ihm angekommen, öffnete ich mit einem Zweitschlüssel, den ich glücklicherweise besaß, die Haustür und lief schnellen Schrittes in Richtung Wohnzimmer. Mich traf beinahe der Schlag, als ich Lucas wie ein Häufchen Elend zusammengekauert am Boden sitzen sah. Seine Haare waren zerzaust, den Kopf hatte er auf die Hände gestützt und immer wieder wurde sein Körper von heftigen Schluchzern geschüttelt.
„Hey, was ist los", fragte ich leise und kniete mich neben ihn. Er sah auf und murmelte erstaunt: „Du bist hier." Ich mühte mir ein kleines Lächeln ab. „Ja bin ich, was ist mit dir?" Er begann übers ganze Gesicht zu grinsen. „Ich mag dich Benji... nein ich glaube, ich liebe dich... also so wirklich..."
Er konnte das unter gar keinen Umständen ernst meinen. Verzweifelt sah ich mich im Raum um und entdeckte einige Flaschen mit diversen alkoholischen Getränken darin, die auf dem Tisch standen. „Lu, hast du getrunken?" Zumindest würde das sein Verhalten erklären. „Vielleicht ein ganz kleines bisschen", murmelte er und sah mich entschuldigend an, „bist du jetzt böse?"
Lucas im angetrunkenen Zustand war ja schon wirklich schlimm, aber so betrunken wie heute hatte ich ihn noch nie erlebt. Sobald er auch nur etwas mehr Alkohol als gewohnt intus hatte, wurde er extrem anhänglich und verletzlich, sodass man wirklich aufpassen musste, was man zu ihm sagte.
„Natürlich nicht, ist doch alles in Ordnung", beantwortete ich seine Frage, wenn auch nicht ganz ehrlich, „komm, versuch mal aufzustehen." Zögernd griff ich nach seinen Händen und versuchte, ihn auf die Beine zu ziehen, was sich als schwerer herausstellte als ich eigentlich vermutet hatte. Er starrte mich einfach nur an und murmelte immer wieder meinen Namen vor sich hin. „Lucas steh auf", versuchte ich es erneut, woraufhin er tatsächlich versuchte, sich aufzurappeln, was es mir um einiges leichter machte, ihm beim Aufstehen zu helfen. Kaum stand er, geriet er gefährlich ins Schwanken und griff beinahe automatisch nach meinem Arm. Ein weiteres „Benji" verließ seine Lippen, bevor er mich kurzerhand umarmte. „Du bist wirklich hier... Danke."
Ich lächelte einfach nur leicht und erwiderte die Umarmung. „Du solltest versuchen zu schlafen", meinte ich leise und versuchte ihn in sein Schlafzimmer zu verfrachten, was nicht gerade einfach war, da er sich immer noch fest an mich klammerte. Als ich es dann doch geschafft hatte, legte ich ihn vorsichtig aufs Bett und sagte ihm erneut, dass er schlafen sollte. Ich wollte den Raum schon wieder verlassen, da fragte er: „Kannst du hierbleiben?"
Zögernd machte ich ein paar Schritte auf sein Bett zu, woraufhin er direkt etwas zur Seite rutschte, um mir Platz zu machen. Unsicher legte ich mich neben ihn und spürte, wie er sich direkt an mich kuschelte. Ich lächelte etwas und beobachtete ihn, während er versuchte zu schlafen. Er schien jedoch nicht im Geringsten daran zu denken, denn irgendwann drehte er seinen Kopf zu mir und begann, mir langsam durch die Haare zu fahren. „Was wird das jetzt", fragte ich leicht belustigt, woraufhin er erstaunt flüsterte: „Deine Haare sind so weich, wie machst du das?" „Die sind halt einfach so", antwortete ich und nahm seine Hände, um diese langsam wieder aus meinen Haaren zu entfernen, bevor ich erneut sagte: „Jetzt versuch zu schlafen."
Einen Moment lang war er tatsächlich ruhig, bevor er sagte: „Ich will aber nicht schlafen." Ich erklärte ihm erneut, dass ihm etwas Schlaf guttun würde, jedoch meinte er nur: „Soll ich dir ein Geheimnis verraten?" „Klar, was denn", fragte ich neugierig und er legte einen Finger auf meine Lippen. „Das darfst du aber niemandem sagen, vor allem nicht Benji."
Verwirrt sah ich ihn an und überlegte kurz, ob ich ihn darauf aufmerksam machen sollte, dass das wenig Sinn ergab, doch mich würde schon interessieren, was er vor mir verheimlichte. Bevor ich überhaupt etwas sagen konnte, meinte er: „Ich glaub ich hab mich in ihn verliebt, weißt du... aber ich hab ihm gesagt, ich mag ihn nicht mehr und... und ich glaub das hat ihn verletzt, weil... er weint fast immer, wenn ich ihn sehe und... und er tut mir echt leid, aber... er darf das auf keinen Fall wissen..." „Warum darf er das denn nicht wissen", fragte ich und er antwortete: „Weil das ein Geheimnis ist, deshalb", erneut legte er einen Finger auf meine Lippen, „nichts verraten." Ich versprach ihm noch, nichts davon zu sagen und forderte ihn dann erneut auf, zu schlafen. Diesmal kam er meiner Bitte sogar nach und war keine fünf Minuten später wirklich in meinen Armen eingeschlafen.
Hatte er das alles ernst gemeint? Wenn er sich wirklich in mich verliebt hatte, warum verhielt er sich mir gegenüber dann so abweisend? Hatte er das in seinem betrunkenen Zustand vielleicht nur so daher gesponnen?
Mit tausenden solcher Gedanken, tat ich es Lucas kurz darauf gleich und schlief ebenfalls langsam ein. Das könnte morgen interessant werden, wenn er aufwachte.
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Wie angekündigt hier noch ein OS, hoffe er gefällt dir/euch
Besteht eventuell Interesse an einer Fortsetzung?
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