30 | Phil Foden x Erling Haaland

tut mir einen Gefallen und lest die a/n am Ende :)

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ᶤᶜʰ ʰᵃᵇ ᵏᵉᶤᶰ ᵖʳᵒᵇˡᵉᵐ ᵐᶤᵗ ᵈᶤʳ


Phils pov

„Phil jetzt entspann dich mal", meinte Jack und sah mich eindringlich an, doch ich erwiderte nur wütend: „Ich will nicht, dass der hier her kommt. Dann geht es die ganze Zeit nur um den und ich bin außerdem meinen Startelfplatz los." „Was hältst du davon, wenn du dich mal umziehst", schlug mein Gegenüber vor, woraufhin ich merkte, dass die Kabine bereits ziemlich leer war und auch er schon fertig umgezogen, während ich mich noch in meiner Alltagskleidung befand.

Genervt holte ich meine Sachen aus der Tasche und begann mir meine Trainingsklamotten anzuziehen, während ich mich weiter über unseren Neuzugang aufregte: „Der wollte doch zu Barcelona, was sucht der jetzt hier? Und warum stört dich das nicht? Du bist doch der, der 100 Millionen gekostet hat und jetzt trotzdem im Prinzip mit diesem Typ ersetzt wird. Dir ist klar, dass wir in ein paar Wochen allen egal sind? Weil er ist ja der Erling Haaland, der angeblich so gut ist, weswegen wir jetzt auch angeblich endlich die Champions League gewinnen. Wahrscheinlich fliegen wir in der Gruppenphase raus. Wenn der so gut ist, warum war Dortmund dann letztes Jahr so schlecht? Aber wen interessiert das noch, wenn man 22 Tore schießt, wobei er damit ja auch grade mal Dritter in der Liste war."

Ein Räuspern von Jack unterbrach mich für einen Moment. „Ähm, Phil–", setzte er an, doch ich ignorierte ihn und fuhr fort: „Der ist doch sicher total eingebildet und egoistisch. Am Ende ist das wie mit Ronaldo bei United, der schießt ein paar Tore und am Ende spielen wir Europa oder Conference League oder schlimmer, gar nicht international. Ich sag dir eins, wenn es drauf ankommt, wird der überhaupt nichts auf die Reihe bekommen, aber gegen schwächere Teams macht er dann mal einen Dreierpack und das alle sind glücklich." „Phil", unterbrach mich Jack erneut und schielte irgendwo hinter mich. Was hatte der denn jetzt für Probleme?

„Wo ist eigentlich dein Problem? Ist doch nur die Wahrheit. Weißt du ich bin so weit gekommen und fast immer in der Startelf, aber offenbar reicht das ja nicht, man muss ja zwingend noch Unmengen an Geld ausgeben, um jemanden zu kaufen, der besser ist oder sich zumindest selbst für besser hält." Ernst sah ich Jack an. Schon seit ich von diesem Transfer erfahren hatte, hegte ich einen ziemlichen Groll gegen einen gewissen Norweger, wenn nicht sogar gegen den ganzen Verein. An sich hatte ich nichts gegen ihn, eigentlich schien er ganz sympathisch, doch ich hatte einfach Angst um meinen Wert für den Verein und meine Position in der Mannschaft.

Mit einem letzten „Der soll einfach wieder dahin verschwinden, wo er hergekommen ist" band ich noch meine Schuhe zu und drehte mich anschließend um, da ich mich eigentlich auf den Weg zum Trainingsplatz machen wollte, doch ich erstarrte mitten in der Bewegung. Grund dafür war der knapp zwei Meter große, blonde Kerl, welcher auf der anderen Seite der Kabine stand und mich mit starrem Gesichtsausdruck musterte. Ich konnte gerade rechtzeitig nach Jacks Arm greifen und ihn hinter mir aus der Kabine ziehen, bevor meine Gesichtsfarbe einen dunklen Rotton annahm.

„Hättest du mir nicht sagen können, dass der da war? Wann ist der bitte reingekommen", zischte ich Jack zu, sobald wir auf dem Gang standen. „In etwa als du ihn als eingebildet bezeichnet hast", beantwortete er meine Frage, „aber ich glaube, er hat davor auch schon was mitbekommen." Ich wollte gerade etwas antworten, da öffnete sich die Kabinentür erneut und niemand geringeres als Erling Haaland selbst lief mit leicht gesenktem Kopf an uns vorbei nach draußen. „Richtig toller erster Eindruck, Phil", lachte Jack und schob mich ebenfalls in Richtung des Ausgangs.

Zu Beginn lief das Training ziemlich gut. Ich hielt einfach einigen Abstand zu Erling ein, damit ich nicht direkt mit ihm konfrontiert wurde. Bei Partnerübungen tat ich alles, um diese mit jedem außer ihm zu absolvieren, doch das half alles nichts. Mir war es einfach unangenehm, dass er das vorhin mitbekommen hatte. Gegen Ende des Trainings spielten wir noch ein einfaches Übungsspiel. Inständig hoffte ich, dass ich nicht mit ihm in einem Team landen würde und glücklicherweise war das auch nicht der Fall. Ob es jedoch sinnvoller war, gegen ihn zu spielen, wusste ich nicht. Als ich nämlich einen Moment lang nicht aufgepasst hatte, war er durch einen blöden Ballverlust meinerseits an den Ball gelangt und nur Sekunden später hörte ich begeistertes Rufen von Pep, welcher ihm zu einer angeblich guten Torchance gratulierte. Die Betonung liegt auf Chance, denn der Ball ging um einige Millimeter nicht ins Tor, sondern daran vorbei. Als sich mir nur eine knappe Minute später eine ähnliche Torchance bot, wobei ich den Ball dummerweise genau gegen den Pfosten schoss, hörte ich unseren Trainer lediglich rufen: „Du musst dich mehr anstrengen, Phil!" Das löste eine solche Wut in mir aus, dass ich, als der Norweger erneut mit dem Ball Richtung Tor lief und die Situation es zuließ, nicht anders konnte und ihm direkt in die Beine grätschte. Und zwar nicht irgendwie, sondern ich wusste, wie ich ihn treffen musste, dass es wehtat. Er würde sich dadurch vermutlich nicht ernsthaft verletzten, doch etwas Schmerzen hätte er auf jeden Fall.

„Phil was soll das", hörte ich unseren Trainer entsetzt schreien, „ich brauche keine Verletzten vor Saisonbeginn!" Mit einem Augenrollen stand ich vom Boden auf und meinte: „Das war doch keine Absicht." Pep sah mich nahezu wütend an und überlegte offensichtlich, was er sagen sollte.

Jack fiel mir dann auch noch in den Rücken, indem er Erling, welcher noch immer auf dem Boden saß und sich seinen Fuß hielt, eine Hand entgegenstreckte und ihm beim Aufstehen half. Er unterhielt sich einen Moment lang mit ihm und half ihm dann in Richtung Kabine zu laufen, vermutlich um etwas Eis auf seinen Fuß zu legen.

„Phil, geh dich umziehen", hörte ich dann die kalte Stimme des Trainers und entsetzt fragte ich: „Was?" „Geh dich umziehen", wiederholte er sich und zeigte demonstrativ in Richtung Kabine. Verständnislos schüttelte ich den Kopf. „Ich hab doch überhaupt nichts gemacht." „Foden, umziehen und dann verschwinden und morgen brauchst du hier nicht wieder aufzutauchen, wenn du bis dahin immer noch so drauf bist", versuchte er es erneut, diesmal mit ziemlicher Wut in der Stimme.

Während ich mich ebenfalls ziemlich wütend umdrehte und vom Trainingsplatz lief, murmelte ich leise, in der Hoffnung niemand würde es hören: „Ach leckt mich doch alle am Arsch." Offenbar war ich doch etwas zu laut gewesen, denn ich hörte noch: „Das wars, sowas muss ich mir nicht bieten lassen. Ich will dich hier morgen nicht sehen und bis in zwei Tagen hast du dich hoffentlich wieder beruhigt, sonst kannst du das Spiel nächste Woche vergessen!"

Schlecht gelaunt lief ich in die Kabine. Wobei schlecht gelaunt traf es nicht ganz, es grenzte nahezu bereits an aggressiv und zwar so sehr, dass ich nicht aufpasste und mit voller Wucht gegen Jack lief, welcher plötzlich auf dem Gang stand. „Jetzt pass mal auf, Phil", meinte er und hielt mich sofort an den Schultern fest, „diese Attitüde geht mir verdammt auf die Nerven, hör auf dich so anzustellen." „Halt's Maul, Jack", war alles was ich erwiderte, bevor ich versuchte mich von ihm loszureißen, jedoch hielt er mich fest. „Hast du eigentlich noch ein ganz kleines bisschen Respekt oder sowas in der Art", fragte er und sah mich verständnislos an, „was ist eigentlich los mit dir? Ich hab verstanden, dass du es nicht so toll findest, dass Erling hier ist, aber du musst dich eben damit abfinden und das ist außerdem ganz sicher kein Grund für dein unmögliches Verhalten grade. Die Grätsche vorhin war echt zu viel. Was hättest du denn gemacht, wenn was Schlimmeres passiert wäre?" „Der soll sich nicht so anstellen, ich hab schon aufgepasst, dass er sich nicht ernsthaft verletzt", meinte ich und befreite mich aus seinem Griff, um zu den Duschen zu laufen. „Du könntest dich zumindest bei ihm entschuldigen", rief Jack mir noch hinterher, doch ich ignorierte ihn. Ich hatte wirklich genug für heute.

Sobald ich unter der Dusche stand, entspannte ich mich durch das heiße Wasser auf meinem Körper wieder etwas. War ich vielleicht ein bissen zu unfreundlich gewesen? Es war vermutlich nicht einfach sich in einem neuen Verein oder generell einer ganz neuen Stadt zurechtzufinden und dann direkt so begrüßt zu werden, stellte ich mir nicht unbedingt toll vor. Es war ja keine Absicht gewesen, dass er das heute Morgen mitbekommen hatte, doch die Grätsche eben war wirklich unnötig gewesen, das sah ich ein. Außerdem hatte ich ihn als eingebildet und egoistisch bezeichnet, wobei die Bezeichnung für mich wohl viel eher passte. Mein Verhalten war völlig falsch gewesen und ich konnte verstehen, warum ich für morgen vom Training suspendiert worden war. Immerhin kannte ich Erling nicht gut. Vielleicht war er ein völlig bodenständiger und freundlicher Mensch und ich hatte einfach zu schnell geurteilt. Ich hatte doch einfach nur beschlossen, ihn nicht zu mögen, aus Angst mit ihm ersetzt zu werden, ich war an der ganzen Sache doch am egoistischsten.

Als ich nach dem Duschen die Kabine betrat, konnte ich erst nicht glauben, was ich dort sah. Irgendwas in mir zog sich unangenehm zusammen und sorgte dafür, dass ich mich automatisch schuldig fühlte. Nie hätte ich damit gerechnet, Erling offenbar völlig am Boden zerstört in der Kabine vorzufinden. Seine eine Hand verdeckte sein Gesicht, während die andere einen Eisbeutel auf seinen Fuß drückte. Er bewegte sich immer wieder leicht, was mich darauf schließen ließ, dass er weinte. Das Schluchzen, das ich hörte, bestätigte diesen Verdacht.

Wortlos setzte ich mich neben ihn auf die Bank. Er schien mich erst gar nicht zu bemerken, bis ich leise sagte: „Tut mir leid." Offensichtlich etwas erstaunt sah er auf und wischte sich einmal über die Augen, vermutlich um zu verhindern, dass ich welche seiner Tränen sah. In seinem Blick lag etwas Verurteilendes, doch das konnte ich ihm nicht verübeln. Unsicher sah ich zu Boden. Zögernd fragte ich: „Tut das sehr weh oder geht's?"

„Geht schon", erwiderte er kurz angebunden und machte keine Anstalten, noch etwas hinzuzufügen. Ich schwieg ebenfalls, wusste nicht, was ich sagen sollte. Einmal hörte ich ihn laut ein- und wieder ausatmen, bevor er murmelte: „Ich würde ja fragen, was du für ein Problem mit mir hast, aber das hast du vorhin schon ziemlich deutlich gemacht." Nervös biss ich mir auf die Unterlippe, während ich meinen Blick wieder vom Boden hob, um ihn anzusehen. „Ich hab kein Problem mit dir." „Lüg mich nicht an, Phil", kam es daraufhin von ihm. Die Art und Weise wie er dabei meinen Namen aussprach bereitete mir ein noch schlechteres Gewissen. Es hatte etwas von Hass doch zugleich Enttäuschung.

„Okay, ich...", stammelte ich, versuchte mich irgendwie zu erklären, doch ich wusste einfach nicht wie. Das was ich gesagt und getan hatte, war einfach nicht zu entschuldigen. „Ich kann nichts machen, außer mich entschuldigen", meinte ich dann, „Ich weiß, was ich gesagt habe, und die Grätsche hätte wirklich nicht sein müssen. Tut mir leid. Ich kann verstehen, wenn du jetzt nichts mit mir zu tun haben willst."

Ich wollte aufstehen und meine Sachen zusammenpacken, um zu gehen, doch er hielt mich auf, indem er sagte: „Weißt du, Phil, ich glaube du bist viel netter als du dich grade gibst." Überrascht sah ich ihn an. „Was meinst du?" „Ich kann dich verstehen, ich würde es an deiner Stelle auch nicht so toll finden, dass ich jetzt hier bin, wenn es dir um deine Position in der Mannschaft geht." Ungläubig starrte ich ihn an. Er schien mein Problem an dem Satz zu bemerken und meinte hektisch: „Okay, das klang jetzt wirklich irgendwie selbstsüchtig... Aber das meine ich überhaupt nicht. Also zum Beispiel hätte Dortmund auch noch viel Geld für einen anderen Stürmer ausgegeben, während ich da gespielt habe, mir wäre es auch nicht anders gegangen als dir jetzt. Verstehst du, was ich meine?"

Zögernd nickte ich. Dann hörte ich ihn plötzlich fragen: „Können wir vielleicht einfach von vorne anfangen und das vorhin vergessen? Ich will nicht gleich am ersten Tag mit irgendwem Stress anfangen." Ich wartete einen Moment und sah ihn erstaunt an. Dann nickte ich und meinte lächelnd: „Ich bin Phil." Ich streckte ihm eine Hand entgegen, welche er lachend ergriff und sagte: „Erling. Freut mich."

Dann konnte ich mir ein kleines Lachen auch nicht mehr verkneifen. „Brauchst du zufällig jemanden, der dir vielleicht die Stadt zeigt? Heute Nachmittag oder so?" „Klar, warum nicht. Direkt nach dem Training jetzt?" Ich konnte nicht anders als zuzustimmen und sah ihn lächelnd an. Es war ein ehrliches Lächeln, kein gezwungenes, welches sich ebenfalls auf seinem Gesicht abzeichnete.

Wie aufs Stichwort betrat das restliche Team die Kabine. Ihre verwirrten Gesichtsausdrücke, als sie Erling und mich lachend nebeneinandersitzen sahen, sprachen Bände. Wir beide gingen jedoch nicht darauf ein. Noch immer breit grinsend begann ich, meine Sachen zusammenpacken, während er wie ich zuvor unter der Dusche verschwand. Kaum war er zurück in der Kabine und hatte sich umgezogen, verließen wir gemeinsam das Trainingsgelände. Den ganzen restlichen Tag waren wir gemeinsam in Manchester unterwegs, ich zeigte ihm sämtliche Orte, bekannte und eher weniger bekannte, wir gingen gemeinsam einen Kaffee trinken und was nicht noch alles. Und am Ende des Tages musste ich mir eingestehen, dass er gar nicht so übel war, dass ich kein Recht und vor allem keinen Grund dazu hatte, ihn zu hassen.


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Hatte den seit Juni oder so in den Entwürfen und habs letztens erst gemerkt haha... wollte mich jedenfalls nochmal melden, bevor ich ab morgen zwei Wochen im Urlaub bin

Was ich aber eigentlich fragen wollte ist, würde hier irgendwer bei einem Tippspiel zur Champions League mitmachen? Der Link dazu ist auf meinem Profil und ich kann ihn auch hier nochmal in die Kommentare machen. Würde mich freuen wenn jemand mitmacht, je mehr Leute desto besser oder?

Btw falls sich jemand fragt, hab meinen Nutzernamen geändert :)

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