25.5 | Jude Bellingham x Erling Haaland - Abschiedsspecial

Ich hoffe ihr habt genügend Taschentücher da :'(

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ᵈᵃˢ ᵉᶰᵈᵉ ᵉᶤᶰᵉʳ Äʳᵃ ᶤˢᵗ ᵍˡᵉᶤᶜʰᶻᵉᶤᵗᶤᵍ ᵈᵉʳ ᵃᶰᶠᵃᶰᵍ ᵉᶤᶰᵉʳ ᶰᵉᵘᵉᶰ


Judes pov

„Also passiert das jetzt wirklich", fragte ich den Tränen nahe und sah Erling traurig an. Er nickte leicht und mühte sich ein Lächeln ab. „Du wirst doch jetzt nicht weinen, oder? Wir sehen uns doch ganz sicher bald mal wieder. Ich bin ja nicht aus der Welt, nur eben ein paar Stunden weg."

Ich schüttelte nur heftig den Kopf, schaffte es nicht mal mehr, sinnvolle Worte zu sagen. Ich spürte, wie er mich in eine Umarmung zog, bevor Tränen meine Sicht verschleierten und ich einmal heftig schluchzte. So gut ich konnte, hielt ich mich an ihm fest und versuchte zu verhindern, dass er gehen konnte.

Nie hätte ich gedacht, dass mich dieser Abschied so sehr mitnehmen würde. Klar wusste ich, dass es alles andere als einfach wäre, schließlich hatten wir uns von Anfang an gut verstanden, er hatte mir geholfen, mich in Dortmund zurecht zu finden, als ich neu dazu gekommen war und irgendwann – ich wusste selbst nicht wie – waren zumindest meinerseits Gefühle für ihn hinzugekommen.

„Ich will nicht, dass du gehst", schluchzte ich und sah ihn verzweifelt an. „Wir haben da doch schon so oft drüber gesprochen, du wusstest, dass es irgendwann soweit ist", versuchte er mir ruhig zu erklären, doch ich vergrub nur verzweifelt meinen Kopf an seiner Brust und klammerte mich an ihm fest. Er begann mit seiner einen Hand ruhig kleine Kreise auf meinen Rücken zu malen und mich so irgendwie zu beruhigen, doch das zeigte wenig Wirkung, denn ich begann nur noch heftiger zu weinen.

„Jude, ich muss dann wirklich los, sonst verpasse ich meinen Flug noch", murmelte er und versuchte, sich aus meinem Griff zu befreien. Langsam schob er mich ein Stück von sich und sah mich eindringlich an. „Du schaffst das, okay?" Ich schüttelte nur den Kopf, wollte noch immer nicht wahrhaben, dass er nächste Saison nicht mehr bei uns war. „Doch", erwiderte er auf mein Kopfschütteln, „du kannst das. Ich werde dich vermissen, ehrlich." „Ich dich auch", meinte ich mit tränenerstickter Stimme und versuchte noch irgendwie, mich an ihm festzuhalten, doch er schaffte es, sich von mir zu lösen und mich an Gio zu übergeben, welcher die ganze Zeit schon bei uns gestanden hatte.

Nachdem das Team ihn gestern schon ein letztes Mal verabschiedet hatte, hatten wir drei beschlossen, noch einen letzten Abend zu dritt zu verbringen. Wir hatten bis spät in die Nacht noch FIFA gespielt und Filme angeschaut, bis wir letztendlich alle auf der Couch eingeschlafen waren. Das Gute daran war, dass ich nicht gestern vor der ganzen Mannschaft so dermaßen in Tränen ausgebrochen war, da ich wusste, ich würde ihn anschließend noch einige Stunden sehen, doch das machte die Situation jetzt auch nicht besser.

Ein letztes Mal sah ich zu Erling, welcher seinen letzten Koffer nun auch in das Taxi, welches ihn zum Flughafen bringen würde, eingeladen hatte, bevor ich mich immer noch weinend an Gio festhielt. Noch ewig standen wir beide auf der Straße und sahen in die Richtung, in der das Auto anschließend verschwunden war und auch als es schon lange nicht mehr zu sehen war, waren meine Tränen nicht versiegt.

„Sollen wir vielleicht mal wieder nach drinnen gehen", schlug Gio anschließend vor, doch ich schüttelte nur den Kopf und sah weiter Richtung Horizont. Er nickte nur verständnisvoll und ließ weiterhin seinen einen Arm um meine Schultern gelegt.

„Gio", sagte ich anschließend in die entstandene Stille hinein, woraufhin er mich fragend ansah. Mit zitternder Stimme erklärte ich: „Ich hab ihm nie gesagt, was ich für ihn empfinde."

„Moment mal, was?" Entsetzt sah der Amerikaner mich an. „Ich dachte, ihr hättet das schon lang geklärt. Das halbe Team denkt schon, da läuft was zwischen euch." Ich schüttelte nur den Kopf und sah traurig zu Boden. „Dann wird's jetzt aber Zeit, du kannst ihn doch nicht einfach so gehen lassen", beschloss er und suchte in seinen Taschen nach etwas. Als er seinen Autoschlüssel herausholte und mich in Richtung seines Wagens zog, meinte ich: „Jetzt ist es doch sowieso zu spät, er ist weg."

„Wenn wir Glück haben, erwischen wir ihn noch", meinte er lediglich und startete das Auto, bevor er uns mit einer Höllengeschwindigkeit Richtung Flughafen fuhr. Ich wusste nicht, wie viel Glück wir eigentlich hatten, dass wir durch diesen Fahrstil nicht unzählige Unfälle verursachten. Vermutlich schneller als erlaubt erreichten wir den Flughafen, von welchem Erlings Flug noch heute nach Manchester starten sollte. Gio suchte verzweifelt einen Parkplatz, doch allein bis er einen gefunden hatte, verstrich einige Zeit. Als er sein Auto dann doch irgendwo abgestellt hatte, zog er mich aus dem Parkhaus in Richtung des Flughafengebäudes.

Es kam mir vor wie mehrere Stunden, in denen er ausführlich die Anzeigetafel studierte, um rauszufinden, wann und von wo Erlings Flug gehen würde. Anschließend meinte er, wir hätten noch eine knappe dreiviertel Stunde Zeit, weshalb er laut Gio am ehesten bei der Sicherheitskontrolle war oder wir zumindest dort auf ihn warten könnten.

Er hatte tatsächlich recht, denn nur wenige Minuten später entdeckten wir ihn inmitten von anderen Menschen. Ich überlegte gerade, wie wir ihn nun auf uns aufmerksam machen sollten, da schrie Gio einfach laut: „Erl!" Er schien es tatsächlich gehört zu haben und sah überrascht zu uns, bevor er sich durch die Menschenmasse kämpfte, um zu uns zu kommen.

„Was macht ihr denn jetzt hier", fing er an, „Wir haben uns doch grade eben schon verabschiedet." Er wusste vermutlich genauso gut wie ich, dass ich in wenigen Sekunden erneut in Tränen ausbrechen würde, was diesen erneuten Abschied nicht einfacher machte.

„Jude wollte dir noch was sagen", erklärte Gio, doch ich sah nur hilfesuchend zu ihm. Ich hatte keine Ahnung, wie ich anfangen sollte und hatte zudem panische Angst vor Zurückweisung. „Ich...", begann ich unsicher und versuchte die aufkommenden Tränen sowie den Kloß in meinem Hals zu unterdrücken.

„Wenn du so weiter machst, fang ich auch gleich noch an zu heulen", meinte Erling dann mit erstaunlich schwacher Stimme, woraufhin ich mir einmal über die Augen wischte. „Was willst du mir denn jetzt sagen", fragte er dann und legte ruhig seine eine Hand auf meine Schulter, was mir tatsächlich etwas Halt gab. „Erl, ich", begann ich erneut sichtlich nervös, doch dann wurde mir eins klar. Gio hatte recht, ich konnte ihn nicht gehen lassen, ohne dass er davon wusste. Er hatte ein Recht darauf die Wahrheit zu erfahren und das bevor uns hunderte Kilometer trennten.

„Ich liebe dich."

Es waren drei Worte, so leise, dass man sie kaum verstand, doch er hatte das offenbar. Augenblicklich entgleisten ihm seine Gesichtszüge für einen Moment. Vielleicht hätte ich dieses Geständnis etwas anders formulieren sollen. „Was meinst du", fragte er beinahe in derselben Lautstärke, in der ich zuvor gesprochen hatte. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte, hatte Angst, er würde mich für wahnsinnig erklären. Er wollte ziemlich offensichtlich eine Antwort von mir, denn er fragte zögernd: „Jude?"

„Ich..." Nervös biss ich mir auf die Unterlippe und sah zu Boden. Plötzlich hörte ich lautes Räuspern neben uns, welches von Gio ausging. Verwirrt sah ich zu ihm, woraufhin er mir einen ziemlich eindeutigen Blick schenkte. Ich wusste nicht genau, was er von mir erwartete, doch er machte mir klar, dass ich etwas sagen oder tun musste.

„Naja, ich", setzte ich erneut an und sah zu Erling. Dann konnte ich nicht anders, als in Sekundenschnelle meine Hände an seine Wangen zu legen, ihn etwas zu mir zu ziehen und dann beinahe stürmisch, jedoch gleichzeitig etwas unsicher meine Lippen auf seine zu legen. Ich konnte meine Gefühle sowieso nicht in Worte fassen und da war das vermutlich die einfachste Lösung. Es dauerte einen Moment, doch dann spürte ich plötzlich, wie der Druck meiner Lippen erwidert wurde und er seine Hände zögernd um meine Hüfte legte, um mich näher zu sich zu ziehen.

Dass wir uns gerade mitten in Dortmund am Flughafen befanden, wo wir als zwei BVB-Spieler oder in seinem Fall eher ehemaliger BVB-Spieler, wenn ich der Wahrheit ins Auge sah, möglicher Weise von irgendwem erkannt werden könnten, schien uns beiden egal zu sein. Wenn wir so weitermachten, würde vermutlich spätestens morgen überall in den Medien über uns diskutiert werden, wahrscheinlich hatte die Presse bereits erste Fotos gemacht, jedoch dachten wir momentan beide nicht darüber nach, diesen Kuss zu unterbrechen.

Zögernd ließ ich meine Arme in seinen Nacken wandern, wo ich diese verschränkte, während er sanft begann, seine Lippen zu bewegen. Aufgrund dessen, dass zumindest mir kurz darauf die Luft ausging, löste ich mich wieder von ihm, jedoch blieben wir noch eng umschlungen dort stehen. Unsere Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt und ich konnte seinen Atem auf meinen Lippen spüren.

„Ich dich auch", murmelte er dann plötzlich und es dauerte einen Moment, bis ich verstand, dass es sich auf mein vorheriges „Ich liebe dich" bezog. „Schon so lang", fügte er dann hinzu, „ich hab immer gehofft, dass das wieder aufhören würde, aber vielleicht ist das jetzt ja nicht mehr nötig." Ein kleines Lächeln erschien in seinem Gesicht, was ich zwar einen Moment lang erwiderte, doch dann wurde mir klar, dass er trotzdem in den nächsten Minuten gehen würde, um seinen Flug zu bekommen.

Als wüsste er von meinen Gedanken, meinte er plötzlich: „Ich sollte dann los, sonst verpasse ich meinen Flug wirklich noch." „Den kannst du wegen mir ruhig verpassen", murmelte ich erneut den Tränen nahe und zog ihn noch etwas näher zu mir. „Du weißt, dass das nicht geht. Glaub mir, jetzt würde ich auch lieber noch ein bisschen bei dir bleiben", meinte er, woraufhin ich schmunzelnd erwiderte: „Wir hätten das schon viel früher klären sollen." Er nickte leicht und sagte: „Ich ruf dich an, wenn ich gelandet bin." Anschließend legte er für einen Moment erneut seine Lippen auf meine, ließ mich dann jedoch los, was ich wohl oder übel auch tat, und drehte sich um. Er winkte noch ein letztes Mal, ehe er wieder inmitten der ganzen Menschen verschwand und mich allein ließ.

Traurig sah ich mich nach Gio um, welcher mittlerweile etwas weiter weg stand, was er damit erklärte, dass er nicht wie das fünfte Rad am Wagen neben uns hatte stehen wollen. Ich mühte mir ein kleines Lächeln ab, während wir wieder zu seinem Auto liefen.

Ich vermisste Erling jetzt schon und war mir nicht sicher, wie ich das auf Dauer aushalten sollte. Es gab nichts, dass ich in dem Moment mehr wollte, als dass er zurückkam. Mir kamen schon wieder die Tränen, doch diesmal schaffte ich es, sie zu unterdrücken, zumindest bis ich wieder bei Gio im Auto saß. „Glaubst du, das war zu spät", fragte ich mit zitternder Stimme, „Wenn ich das schon früher gesagt hätte, hätte vielleicht noch was aus uns werden können, aber jetzt..."

„Immerhin hast du nicht den gleichen Fehler gemacht, wie ich", meinte er nachdenklich, lächelte mich jedoch an und fügte hinzu: „Ihr bekommt das irgendwie hin, da bin ich mir sicher. Wenn du mal jemanden zum Reden brauchst, bin ich für dich da, in Ordnung?" Ich musste tatsächlich leicht lachen, als ich merkte, dass das genau die Worte waren, die ich ihm gestern gesagt hatte. „Genau das gleiche hab ich dir gestern gesagt", meinte ich mit einem schiefen Grinsen im Gesicht, woraufhin er mir nur lachend auf die Schulter klopfte und erklärte: „Ich weiß, aber ich werde das doch wohl auch sagen dürfen." Ich nickte nur und verfiel in erneutes Schweigen.

Nach einem kurzen Augenblick meinte Gio noch: „Wir kämpfen uns da schon irgendwie durch. Mir hat mal jemand gesagt, das Ende einer Ära ist gleichzeitig der Anfang einer neuen. Ich will ja nicht zu hohe Ziele setzen, aber ich glaube das wird unsere Saison nächstes Jahr. Und nur weil Erl, Reinier und die anderen alle weg sind, heißt das nicht, dass wir nur noch uns haben. Ich hab gehört Karim soll ganz nett sein und Nico auch, vielleicht kommen wir mit denen ja einigermaßen gut klar, wir wissen doch beide, wie es ist, hier neu anzukommen."

„Du bist 19 und hast die Mentalität eines 40-Jährigen", lachte ich im Anschluss an seine winzige Rede. Er kommentierte das nur mit einem Augenrollen und startete anschließend sein Auto, um wieder zu sich zu fahren. Dort machten wir genau da weiter, wo wir gestern Abend aufgehört hatten. Wir sahen und Stunden lang irgendwelche Filme an, nur diesmal ohne Erling. Man merkte deutlich, dass er fehlte, doch ich glaubte fest daran, dass Gio recht hatte. Wir würden das irgendwie schaffen und die nächste Saison etwas Besonderes werden lassen.


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Das war dann der letzte Teil... Ich geh jetzt nochmal ne Runde heulen👋

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