OneShot 015

Joshua Thomas "Josh" Sargent
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Johannes Eggestein

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Mai 2020

Josh P.O.V.

Müde und ausgelaugt kam ich nach Hause und sperrte die Haustüre auf. Ich zog meine Jacke und Schuhe aus und begab mich ins geräumige Wohnzimmer, in welchem Johannes anscheinend schon auf mich gewartet hatte. Er stand von der Couch auf und kam zu mir. Er umarmte mich und gab mir einen Kuss auf die Lippen, den ich nur zu gerne erwiderte.

"Ich liebe dich.", sprach er leise in mein linkes Ohr.

"Ich liebe dich auch.", erwiderte ich.

Ich löste mich nach einiger Zeit aus der Umarmung und ließ mich erschöpft auf das große, bequeme Sofa fallen. Johannes setzte sich neben mich und legte einen Arm um mich. Seufzend kuschelte ich mich an ihn und schloss meine Augen. Der Tag heute war einfach viel zu anstrengend. Ich bekam noch mit, wie Johannes eine Decke über uns ausbreitetet und den Fernseher anmachte, aber keine zehn Minuten später war ich bereits eingeschlafen.

Durch das Klingeln eines Handys wurde ich am nächsten Morgen unsanft aus meinem Schlaf gerissen.

"Ich hab dir doch gesagt, du sollst mich nicht unter dieser Nummer anrufen.", hörte ich Johannes' leicht wütende Stimme und stellte mich weiterhin schlafend.

"Was ist, wenn Josh etwas davon mitbekommt.", sprach er aufgebracht weiter.

Um was ging es nur in diesem Gespräch, dass er so reagierte?

"Ja. ... Ich muss Schluss machen. Josh wacht bestimmt gleich auf. ... Ich dich auch. Bis später.", beendete er das Gespräch.

Ich öffnete langsam meine Augen und gähnte erstmal, bevor ich zu meinem Freund sah und ihn fragend musterte.

"Ich hab' dich telefonieren hören. Ist alles in Ordnung? Du hast dich irgendwie sauer angehört.", fragend sah ich ihn an.

"Ja. Alles in Ordnung Schatz."

"Na dann."

In den nächsten Tagen bekam Johannes immer häufiger Anrufe, bei denen er mittlerweile sogar den Raum verließ, wenn ich anwesend war.

Ich saß gerade auf der Couch, als sein Handy klingelte.

Auf dem Bildschirm stand, dass gerade ein "Jay" anrief.

Da Johannes gerade im Badezimmer war, nahm ich den Anruf entgegen. Ich nahm ab und sprach ein einfaches "Ja." zum Anfang.

"Hey, Liebling. Ich bins.", meldete sich dieser "Jay" und mein Herz blieb für einen kurzen Moment stehen.

"Wer bist du?", fragte ich verwirrt.

"Oh. Du bist gar nicht Johannes. Kannst du ihm bitte sein Handy geben? Ich möchte gerne mit meinem Freund reden.", antwortete dieser Typ und ich ließ Johannes' Handy sinken. Ich spürte, wie Tränen in meine Augen traten und sich meine Sicht dadurch verschleierte.

"Johannes, sag... sag, dass das... nicht wahr ist. Bitte...", flehend sah ich Johannes an, der gerade ins Wohnzimmer kam.

"Es es tut mir leid, Josh."

Januar 2021

"Bin wieder zu Hause.", hörte ich Luca fröhlich rufen.

Nach Johannes war ich endlich wieder glücklich. Es hatte lange gedauert, bis ich verarbeitet hatte, was er mir angetan hatte. Luca hatte mir dabei sehr geholfen und mittlerweile war daraus auch eine Beziehung entstanden.

"Bin in der Küche.", antwortete ich ihm.

Er kam herein und umarmte mich von hinten.

"Vermisst du mich schon so sehr, dass du dir meine alten Sprachnachrichten anhören musst?", fragte er mich, als er realisierte, dass im Hintergrund gerade eine seiner Sprachnachrichten am mich lief.

"Ja. Du weißt doch, wie sehr ich deine Stimme liebe." Und mit diesen Worten, drehte ich mich in der Umarmung um und küsste ihn. Ich liebte ihn so sehr. Er war einfach wundervoll.

"Was gibt es zum Abendessen.", fragte er neugierig und ließ mich wieder los.

"Lasagne. Dein Lieblingsessen."

"Ich liebe dich Josh"., gab er grinsend von sich.

"Ich weiß. Ich liebe dich auch."

Dezember 2021

"Na du. Schon fertig mit der Deko?", fragte mich Luca.

"Ja. Bin gerade fertig geworden.", antwortete ich ihm.

"Sehr gut. Dann kannst du dich jetzt ja umziehen. Wir werden nämlich Essen gehen."

"Wirklich? Werden wir das.", erstaunt sah ich ihn an.

"Ja."

Im Restaurant angekommen, bestellten wir uns etwas zu Trinken und zu Essen. Zum Trinken nahmen wir Wein. Zum Essen bestellte sich Luca Gänsebrust mit Kartoffelsalat und Rosenkohl, während ich mich für Rehbraten mit Semmelknödel und Rotkraut entschied.

Dann, kurz bevor unser Dessert kam, stand Luca plötzlich auf und kniete sich vor mir auf den Boden. Ich schlug mir die Hände vor den Mund und schaute ihn sprachlos an, während er begann zu sprechen.

"Wenn du bei mir bist, bleibt meine Welt stehen, dann möchte ich dich festhalten und nie wieder gehen. Du bist der wunderbarste Mensch auf dieser Welt, du bist alles was für mich zählt. Jede Sekunde ohne dich erscheint für mich sinnlos, aber in deinen Armen finde ich wieder Trost. Ein kleines Lächeln rettet mein Tag, mit tausend Worten könnte ich nicht beschreiben, wie sehr ich dich mag. Mit dir gehe ich bis an das Ende der Welt. Ich liebe dich so sehr, mein Leben wäre ohne dich leer. Ich weiß, wir sind beide noch sehr jung, mein Schatz, aber du bist alles für mich, deswegen frage ich dich... Willst du mich heiraten?"

Er nahm eine kleine Schatulle aus seiner Jackentasche, öffnete sie und hielt sie mir hin, während er mich fragend und hoffend zugleich ansah.

"Ja. Ja... natürlich will ich dich heiraten.", antwortete ich mit tränenerstickter Stimme und viel ihm um den Hals.

Nur am Rande bekam ich mit, wie die anderen Gäste zu klatschen begannen.

Wir lösten uns wieder und mein Freund, jetzt Verlobter, schob mir den Ring auf meinen Finger. Er war wunderschön.

Als wir wieder zu Hause waren, nahm ich mein Handy und postete ein Bild auf Instagram. Ich wollte mein Glück mit der ganzen Welt teilen. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Ich war verlobt. Und das mit dem Mann meiner Träume. Meine große Liebe.

Zusammen saßen wir gerade auf dem Sofa und schauten einen Film.

Irgendwann mitten in der Nacht, gingen wir dann ins Bett und schliefen eng aneinander gekuschelt ein.

Am nächsten Morgen wurden wir allerdings schon sehr früh aus dem Bett geklingelt. Müde öffnete ich meine Augen und wollte schon aufstehen, als mein Verlobter sagte, dass er aufmachen würde und ich liegen bleiben könne. Er war einfach ein Schatz.

"Da möchte jemand mit dir reden, Schatz. Er wartet im Wohnzimmer auf dich.", begann Luca, als er wieder in unser Schlafzimmer kam.

Verwundert und neugierig stand ich auf, zog mir schnell eine Jogginghose und ein T-Shirt an und lief nach unten. Erstarrt blieb ich dann in der Wohnzimmertür stehen, als ich sah, wer da auf unserer Couch saß.

"Johannes.", hauchte ich und ging langsam auf ihn zu. "Was willst du hier?"

"Ich wollte mich entschuldigen. Für alles was ich damals getan habe.", brachte er leise heraus und sah zu Boden.

"Das kommt ein bisschen spät. Denkst du nicht?", entgegnete ich leicht aufgebracht.

"Ja. Aber lass es mich dir erklären. Bitte.", flehend sah er mich an.

"Ok. Ich höre."

Ich konnte spüren wie sich jemand hinter mich stellte und lehnte mich zurück. Luca legte seine Arme um mich und beruhigte mich ein wenig, ohne es zu wissen.

"Ich habe damals Fehler gemacht. Viele Fehler. Ich habe dich angelogen und dich betrogen. Ich habe mir selbst etwas vorgemacht. Ich weiß, dass das was ich jetzt sage, keine Entschuldigung ist, aber mir wurde damals alles zu viel. Unsere Beziehung, jeden Tag Training, die Spiele, die ganzen Interviews, die sonstigen Termine, einfach alles. Ich musste einfach mal raus aus diesem Leben und dann habe ich Jay kennengelernt. Er hat mir eine andere Welt gezeigt, ohne den ganzen Stress. Und dann, ohne dass ich es wollte, hatte ich mehr für ihn empfunden und hatte dich betrogen. Das wollte ich nicht. Wirklich. Ich weiß, du bist jetzt wieder glücklich. Bist sogar verlobt, wie ich erfahren habe. Auch ich habe wieder jemanden gefunden, den ich liebe. Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber ich bin jetzt mit Nicolai zusammen. Wir sind glücklich. Und jetzt zu meinem eigentlichen Anliegen. Ich wollte dich fragen, ob wir wieder Freunde sein können und ob du mir verzeihen kannst. Ich weiß, es ist viel verlangt, aber Es tut mir leid."

Vorsichtig löste ich mich aus Luca's Armen und ging langsam auf Johannes zu.

"Ja. Es ist viel verlangt. Es wird dauern, bis ich dir ganz verzeihen kann und wir wieder Freunde sein können, aber ich möchte es versuchen. Du hast Fehler gemacht und bereust sie. Und ich denke, jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient."

Und dann nahm ich ihn einfach in den Arm.

"Ich freue mich für dich und Nicolai. Wirklich.", flüsterte ich leise und drückte ihn noch fester an mich.

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Wörter: 1402
gewünscht von: @an-ni-09 & @insa99 

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