OneShot 009

Jon Peter Taylor
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Elliot William Watt

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Jon P.O.V.

"Callum ist heute also auch mal wieder dabei?", erkundigte sich Elliot neugierig bei mir. Er hatte sein Handy in der Hand und studierte aufmerksam die Aufstellung meiner Mannschaft. "Ja. Seine Knieverletzung ist gut verheilt. Und er fühlt sich wieder fit genug, euch fertig zu machen.", informierte und neckte ich meinen Freund. Dieser sah mich beleidigt an und verließ schmollend den Raum. "Baby, schmollen bringt dir gar nichts. Fakt ist, wir wissen beide, dass ihr schlechter seid als wir.", rief ich ihm lachend hinterher. "Ich weiß.", konnte ich ihn murmeln hören, ehe er zurück zu mir ins Zimmer kam.

Eine halbe Stunde später machten wir uns gemeinsam auf den Weg zum Keepmoat-Stadion in Doncaster. Nach einer längeren Diskussion, wer von uns beiden nun fahren durfte, saß schließlich Elliot grinsend am Steuer und ich eingeschnappt auf dem Beifahrersitz. 'Mein Fahrstil wäre grottenschlecht' war nur eins seiner vielen Argumente, denen ich überhaupt nicht zustimmen konnte. Ich persönlich fand ja, dass ich ausgezeichnet Autofahren konnte. Immerhin hatte ich die Führerscheinprüfung bestanden. Sogar beim ersten Mal. Im Gegensatz zu Elliot. Er musste die Prüfung wiederholen.

Nach einer Fahrzeit von circa einer Stunde, hatten wir unser Ziel erreicht.

"Da seid ihr ja endlich.", wurden wir überschwänglich von Callum begrüßt, nachdem wir ausgestiegen waren. "Elliot hat mich nicht fahren lassen.", beschwerte ich mich bei Callum und hoffte auf etwas Mitleid von ihm. "Tja. Ist ja auch kein Wunder. Keiner, der noch bei klarem Verstand ist, lässt dich freiwillig ans Steuer.", gab Callum kichernd von sich. "Aber...", wollte ich protestieren, wurde aber von ein paar anderen Kameraden aus meinem Team unterbrochen. "Der Trainer möchte uns sehen. Also komm mit Taylor. Außerdem ist eure Diskussion sowieso lächerlich. Jeder weiß, dass du nicht fahren kannst.", meinte Joe lachend und zog mich hinter sich her in Richtung Umkleide.

Mit Grant, unserem Trainer, besprachen wir noch einige taktische Strategien, bevor wir uns umzogen und auf den Platz liefen, um uns aufzuwärmen.

Auf dem Platz sah ich dann auch Elliot wieder, von dem ich mich vorhin noch nicht einmal verabschieden konnte.

Um 16 Uhr war schließlich der Anpfiff und das Spiel begann.

Doncaster Rovers gegen Bradford. Platz 6 gegen Platz 23. Ich gegen meinen Freund.

In der ersten Halbzeit geschah nicht viel. Außer, dass ich in der 23. Minute ein Tor schoss und es zwei gelbe Karten gab. Eine für Kian Scales (Bradford) und eine für Benjamin Whiteman (Doncaster Rovers).

Als die erste Halbzeit vorbei war, begaben wir uns in die Umkleiden für eine kurze Besprechung.

Vorher gab ich Elliot aber noch einen gefühlvollen Kuss, denn dieser war längst überfällig.

Am Anfang der zweiten Halbzeit begann es leider zu regnen. Der Boden wurde rutschig und unsere Trikots waren binnen weniger Minuten vollkommen durchnässt. Immer öfter rutschte einer aus oder kam ins straucheln. Doch unterbrochen wurde das Spiel nicht. Dafür war der Regen angeblich noch nicht stark genug.

Gerade war die 52. Minute, als Callum, der nach der Halbzeit eingewechselt wurde, ein Tor schoss. Andy, Joe, Matty und ich rannten auf ihn zu, um uns mit ihm zu freuen. Da der Boden aber rutschig war, fielen wir alle vier, durch den Schwung, auf dem Boden. Lachend standen wir nach ein paar Sekunden wieder auf und das Spiel konnte weitergehen.

Gerade hatte ich den Ball von Callum zugespielt bekommen und war auf dem Weg zum gegnerischen Tor, als es passierte.

Ich rannte mit dem Ball auf das Tor zu und Elliot, meine bessere Hälfte, rannte auf mich zu, um mir den Ball abzunehmen. Doch dann rutschte Elliot mit einem Bein weg, ich konnte nicht mehr ausweichen und er krachte mit voller Geschwindigkeit in mich.

Ich knickte mit meinem rechten Fuß um und kam mit meinem rechten Knie auf dem Rasen auf, noch bevor ich eine Chance gehabt hätte, den Sturz mit den Händen abzufangen. Ein stechender Schmerz durchzog meinen Körper und ich schrie vor Schmerz auf. Mit schmerzverzerrtem Gesicht blieb ich liegen. Ich spürte Tränen in meinen Augen aufsteigen und über meine Wangen laufen. Diese Schmerzen waren kaum auszuhalten. Nur Callum, welcher sich neben mich gekniet hatte und meine Hand hielt, machte die Schmerzen etwas erträglicher.

Minuten später, wurde ich mit einer Trage, laufen konnte ich vergessen, vom Platz gebracht und das Spiel ging weiter. Elliot hatte große Schuldgefühle und wollte gar nicht mehr von meiner Seite weichen. Wehrte sich sogar dagegen, doch sein Trainer schickte ihn wieder aufs Feld und ich wurde untersucht.

Später am Abend saßen Elliot und ich auf meiner großen, gemütlichen Couch. Naja, ich lag eher und saß nicht, wegen der Schmerzen. "Es tut mir so unendlich leid. Ich hätte einfach besser aufpassen müssen und...", begann Elliot, doch ich unterbrach ihn sofort wieder. "Es muss dir nicht leid tun. Gib dir nicht die Schuld dafür. Ja, es ist blöd gelaufen, aber es hätte jedem von uns passieren können. Und in ein paar Wochen kann ich auch schon wieder anfangen zu trainieren." Ich nahm seine Hand in meine und drückte sie leicht. "Du bist zu gut für diese Welt. Zu gut für mich. Und dennoch hast du dich für mich entschieden. Ich liebe dich.", flüsterte Elliot und gab mir einen Kuss auf meine Stirn. "Ich liebe dich auch."

"Ich weiß, dass kommt jetzt ziemlich spontan und der Zeitpunkt ist vielleicht nicht der beste und du bist erst einundzwanzig, aber... Entschuldige, ich rede schon wieder viel zu viel, aber was ich sagen möchte, ist, ich möchte gerne den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Ich habe leider keinen Ring, aber ich möchte dich trotzdem, heute und hier auf der Couch, fragen, ob du mich heiraten möchtest. Also, willst du, Jon Peter Taylor, mich heiraten und mich zum glücklichsten man der Welt machen?"

Vollkommen überrascht von seinem Antrag wusste ich im ersten Moment nicht, was ich sagen und machen sollte, ehe ich wie wild anfing zu nicken und immer wieder 'ja' zu sagen.

Überglücklich drückte er mich an sich und küsste mich immer wieder kurz auf meinen Mund.

"Tut mir leid, dass ich den Antrag so verkackt habe. Du hättest einen besseren, romantischeren verdient.", nuschelte Elliot nach einiger Zeit leise.

"Du musst dich doch nicht entschuldigen, der Antrag kam zwar sehr unerwartet, aber er war perfekt. Ich liebe dich."

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Wörter: 1027

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