Sainz x Norris - Hitze in Katar

Widmung: eileeeee_n


Carlos PoV

Zu Beginn hatte ich mich noch darüber geärgert, dass ich beim GP von Katar aufgrund von Problemen mit dem Benzinsystem nicht hatte starten können. Als ich mitbekam, wie sehr meine Fahrerkollegen litten, war ich vielleicht doch ein kleines bisschen dankbar, dass mir das erspart blieb. Abseits der Strecke war die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit schon kaum zu ertragen. Ich konnte mir daher vorstellen, wie es mit der kompletten Rennmontur sein musste. Nicht Grundlos wird Logan das Rennen abgebrochen haben. Die Funksprüche der anderen Fahrer ließen ihr Leid erahnen. 

 Es waren vermutlich alle erleichtert, als das Rennen endlich vorbei war. Wobei einige Fahrer Kreislaufprobleme zu haben schienen und teilweise sogar Hilfe beim Aussteigen benötigten. 

Suchend blickte ich mich nach Lando um, den ich schließlich etwas abseits des Getümmels entdeckte, wo er mit seinem Helm beschäftigt war. Da nicht viel Zeit blieb bis er in den Cooldown Room musste, bahnte ich mir schnellstmöglich einen Weg zu ihm durch. 

Als ich den Jüngeren erreichte, war dieser noch immer mit dem Verschluss seines Helmes beschäftigt, wobei er nun jedoch zu mir aufsah. Ich stellte die gekühlte Wasserflasche, die ich dabei hatte, zur Seite, schob Landos Hände weg und öffnete seinen Verschluss, ehe ich ihm den Helm vom Kopf zog. Zum Vorschein kam ein zwar verschwitzter, jedoch lächelnder Lando. Wenn man nicht so genau hinschaute, könnte man meinen, es würde ihm gut gehen. Doch kannte ich meinen Partner besser als jeder andere Mensch auf dieser Welt. Ein Blick in seine Augen reichte, um zu erkennen, dass der Schein trügt. 

  "Möchtest du dich hinsetzen?", fragte ich. Eine Hand legte ich an seine Hüfte, um ihm etwas Halt zu geben ohne dass es von außen direkt auffiel. Die abgestellte Wasserflasche nahm ich zurück in die Hand, öffnete sie und reichte sie Lando. 

  "Ich bin okay", behauptete Lando. Er nahm mir das Wasser ab und trank einige große Schlucke. Ein Seufzen kahm ihm über die Lippen. 

  "Kann ich irgendwas für dich tun?" 

  "Mir geht es gut, Carlos." Widerwillig nickte ich. Es machte keinen Sinn nun mit Lando zu diskutieren. Solange wir von so vielen Leuten umgeben waren, würde er keine Schwäche zeigen wollen. Ich musste ihn, nachdem er die Wasserflasche geleert hatte, also gehen lassen. Während Lando sich durch die Siegerehrung und den darauffolgenden Interviews kämpfte, schaute ich nach meinem Teamkollegen, der sich bereits in sein Fahrerzimmer zurückgezogen hatte. Ich leistete ihm Gesellschaft bis die Interviewzeit beendet war, um mich dann auf den Weg zum McLaren Motorhome zu machen. 

Ich musste einen Moment draußen warten bis die beiden McLaren-Fahrer zurückkehrten. Landos Schritte wirkten träge, während er noch immer versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Oscar sah aus als würde er jeden Moment im Stehen einschlafen. Ich klopfte dem Jüngeren, als er an mir vorbeiging, auf die Schulter. 

  "Glückwunsch", gratulierte ich ihm zu seinem zweiten Platz. Oscar nuschelte irgendwas, was wohl ein Danke sein sollte, ehe er ins Innere des Motorhomes verschwand. Ich fokussierte Lando, der vor mir zum Stehen gekommen war. "Wollen wir rein?" 

  "Wäre es in Ordnung, wenn wir heute ...", setzte Lando an und ich wusste bereits, worauf er hinaus wollte. Er wollte den Abend allein verbringen, um verbergen zu können, dass es ihm in Wahrheit doch nicht so gut ging, wie er behauptete. 

  "Nein, es ist nicht in Ordnung. Ich werde dich ganz sicher nicht allein lassen und riskieren, dass dir etwas passiert." 

  "Es geht mir gut." 

  "Das kannst du so oft behaupten, wie du willst, deswegen glaub ich es dir trotzdem nicht. Ich kenne dich. Es geht dir nicht gut, Cariño, und das ist okay. Es war ein hartes Rennen. Es sind alle am Ende ihrer Kräfte. Du kannst also gerne weiter so tun, als würde es dir gut gehen oder du nimmst meine Hilfe an. Egal wie du dich entscheidest, ich werde nicht von deiner Seite weichen." Lando schien nicht zu wissen, was er darauf erwidern sollte, weswegen ich einfach weitersprach. "Und jetzt gehen wir in dein Fahrerzimmer, damit du zumindest aus den Klamotten rauskommst." Ohne Gegenwehr ließ Lando sich von mir ins Fahrerzimmer dirigieren. 

Dort zog ich ihm zu aller erst dann langärmlige Oberteil aus, welches an seinem Körper beinahe festzukleben schien. Anschließend öffnete ich den Overall weiter, wodurch dieser zu Boden rutschte. Lando ließ sich auf die Couch fallen, um sich die Schuhe auszuziehen. 

  "Ich würde gerne duschen gehen", informierte der Brite mich, was ich mit einem Nicken zur Kenntnis nahm. Zögerlich blickte er zu mir auf und kaute einige Sekunden auf seiner Unterlippe herum. "Würdest du vielleicht mitkommen?", fragte er schließlich zögerlich. Wir duschten regelmäßig zusammen. Die Zurückhaltung schien also eher daher zu rühren, dass es eine versteckte Frage nach Hilfe war. Ich sollte nicht mitkommen, damit wir zusammen duschten, sondern weil Lando wohl begann einzusehen, dass er seinem Kreislauf doch nicht so wirklich vertrauen konnte. 

  "Natürlich komme ich mit, Mi amor." Ich holte für Lando frische Kleidung raus und versicherte mich, dass im Badezimmer Handtücher parat lagen. Lando befreite sich währenddessen von seiner restlichen Kleidung. Als Lando Richtung Dusche lief und dabei kurz schwankte, beeilte ich mich, um mich ebenfalls auszuziehen. In dem Moment in dem Lando das Wasser einschaltete, trat ich zu ihm unter die Dusche. Uns entfuhr beiden ein erschrockener Aufschrei, als kochend heißes Wasser auf uns traf. Sofort zog ich Lando unter dem Wasserstrahl hervor und stellte den Temperaturregler erstmal richtig ein. 

  "Sorry", murmelte Lando, dem ich einen Arm fest um die Hüfte geschlungen hatte und ihn so an mich drückte. Erst als das Wasser eine angenehme Temperatur hatte, brachte ich uns beide wieder unters Wasser. "Besser", nuschelte Lando und ließ seinen Kopf gegen meine Schulter fallen. Lächelnd strich ich ihm die nassen Haaren aus dem Gesicht und platzierte einen Kuss auf seiner Stirn. 

Mit einem Arm stellte ich weiterhin sicher, dass Lando auf den Beinen blieb. Die freie Hand nutzte ich, um zunächst etwas Shampoo in seine Haaren einzumassieren, ehe ich begann Duschgel, soweit es in unserer Position möglich war, auf seinem Körper zu verteilen. Lando, der inzwischen beide Arme um meinen Bauch geschlungen hatte und sich an mich lehnte, seufzte immer wieder genüsslich auf. Ansonsten schwieg er und schien einfach die sanften Berührungen zu genießen. Immer wieder drückte ich ihm einen Kuss auf den Kopf. 

Fertig geduscht blieben wir noch einige Zeit unterm Wasser stehen, bis ich schließlich entschloss, dass es Zeit wurde, sich auf den Weg zum Hotel zu machen. Die Erschöpfung machte sich bei Lando immer mehr bemerkbar. 

Ich stellte daher das Wasser aus, wofür ich von Lando ein Grummeln bekam. Ohne den Kleineren loszulassen, schob ich ihn aus der Dusche und griff nach einem der Handtücher mit dem ich zunächst Lando abtrocknete, ehe ich diesen zurück zur Couch brachte und ihm seine Kleidung brachte. Während Lando sich eher mühsam anzog, trocknete ich mich ebenfalls ab und schlüpfte ich Kleidung. Immer wieder blickte ich dabei zu meinem Freund rüber, um sicher zu gehen, dass es ihm noch den Umständen entsprechend gut ging. 

  "Wir könnten auch hier schlafen", murmelte Lando, der sich gerade das TShirt übern Kopf gezogen hatte. Ohne mit den Armen durch die Ärmel zu schlüpfen, ließ er sich mit geschlossenen Augen zur Seite fallen. Ein Seufzen kam über seine Lippen.

  "Im Hotelbett lässt es sich aber viel besser kuscheln", argumentierte ich, wobei ich mich auf die Kante der Couch setzte. Ich griff nach Lando, um ihm das T-Shirt richtig anzuziehen. "Möchtest du noch was trinken?" 

  "Nur schlafen", lautete Landos Antwort. 

  "Im Hotel." Sanft zog ich Lando auf die Beine, weswegen er mich wehleidig ansah. "Nur noch ein paar Minuten, dann kannst du schlafen", versprach ich. Einen Arm fest um seine Hüfte geschlungen, brachte ich Lando, nachdem ich mir seinen Rucksack mit den Privatgegenständen geschnappt hatte, nach draußen zum Parkplatz. Während der Autofahrt nickte Lando immer wieder ein, weswegen ich ihn häufiger anstieß. Wenn Lando erstmal im Tiefschlaf war, würde es schwierig werden, ihn wieder wachzubekommen. Vorm Hotel würden jedoch ausreichend Reporten warten, denen ich keine Schlagzeile bieten wollte. Schweren Herzens hielt ich den Jüngeren also davon ab einzuschlafen. 

Als wir das Hotel erreichten, schnallte Lando sich gähnend ab. Ich beeilte mich aus dem Wagen zu kommen und diesen zu umrunden. Wie bereits erahnt fiel Lando mehr aus dem Wagen als dass er ausstieg. Ich fing ihn auf und brachte ihn zurück in einen sicheren Stand. Zum Glück befanden wir uns dabei außerhalb des Blickfelds der Reporter. 

  "Wir müssen nur noch an den Reportern vorbei, dann hast du es geschafft. Sobald wir den Aufzug erreicht haben, kann ich dich tragen." Seufzend ließ Lando seinen Kopf gegen meine Brust fallen und verweilte für einen kurzen Moment in dieser Position. 

  "Okay", brachte er schließlich hervor und raffte sich auf. 

  "Ich bin direkt hinter dir", versprach ich. Als wäre nie etwas gewesen stolzierte Lando an den Reportern vorbei. Ich folgte ihm. Die gestellten Fragen ignorierten wir dabei komplett. In der Lobby steuerte Lando zielsicher den Aufzug an. Kaum schlossen sich dessen Tür hinter uns wieder, ließ Lando sich gegen mich fallen und schlang die Arme um meinen Nacken.

  "Arm", jammerte er. Aus meiner Hosentasche holte ich zuvor noch meine Zimmerkarte, die ich Lando reichte. Ich legte eine Hand an seinen Rücken, ehe ich die zweite Hand unter seine Kniekehle schob und ihn hochhob. Landos Kopf lehnte mit geschlossenen Augen an meiner Schulter. 

  "Noch nicht einschlafen. Du musst noch eben die Zimmertür für uns öffnen", merkte ich an. Träge nickte er an meiner Schulter, öffnete die Augen aber tatsächlich einen spaltbreit. 

Der Aufzug erreichte die richtige Etage und ich trug Lando zu meinem Zimmer, dessen Tür Lando öffnete, damit ich ihn weiter zum Bett tragen konnte. Sanft legte ich ihn auf diesem ab. Im Halbschlaf versuchte Lando sich auszuziehen, was ich schmunzelnd beobachtete, ehe ich entschloss ihm zu helfen. Nachdem mein Freund es sich nur in Boxer im Bett bequem gemacht hatte, zog ich mich ebenfalls aus und legte mich zu ihm. Von hinten schlang ich meine Arme um seinen Körper und zog ihn mit dem Rücken an meine Brust. 

  "Schlaf gut", flüsterte ich, wobei ich einen Kuss in seinem Nacken platzierte. 

  "Du auch", nuschelte Lando noch, ehe er bereits im Reich der Träume war. Lächelnd betrachtete ich den jungen Mann in meinen Armen noch einen Moment bis ich schließlich selbst auch einschlief. 


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