Raum x Andrich - Joshua Kimmich

Gegenstück zum OS "Kimmich x Goretzka - David Raum"

Widmung: wosoxmenssoccerfan

Roberts PoV

Normalerweise trennten David und mich mehrere hunderte Kilometer. War es dann wirklich zu viel verlangt, wenn wir uns schon mal am gleichen Ort aufhielten, dass er etwas seiner Freizeit für mich opferte, statt diese mit Joshua Kimmich zu verbringen? Davids Reaktion zur Folge, nachdem ich ihn darauf angesprochen hatte, sah er das etwas anders als ich. Jedoch war eine Klärung unserer Meinungsverschiedenheit auch nicht möglich, da der Jüngere einfach verschwunden war. 

Ich hatte vorgehabt ihm etwas Zeit zu geben, ehe ich einen weiteren Versuch startete. Leider war ich nicht unbedingt die geduldigste Person, weswegen sich meine Laune mit der Zeit nicht gerade verbesserte. Als es schließlich draußen dunkel wurde, reichte es mir. 

Wenn ich tagsüber auf meinen Freund verzichten musste, war das noch die eine Sache, aber sah ich es nicht ein, auch die Nächte allein zu verbringen. 

Gereizt stapfte ich übers Gelände und hoffte für meine restlichen Mitspieler, dass sie mich nicht ansprachen. Als ich das richtige Gebäude erreichte, stürmte ich die Treppe nach oben und hämmerte an die Zimmertür von David. Doch es passierte nichts. Mein Blick glitt zur Nachbartür, hinter der sich das Zimmer von Joshua befand. 

Ich hoffte wirklich für David, dass er nicht auf die Idee gekommen war, die Nacht dort zu verbringen. 

Ungeduldig hämmerte ich ununterbrochen gegen die Zimmertür unserer Nummer 6. Man konnte aus dem Inneren ganz leise zwei Stimmen hören. Es war zu leise, um die Stimmen Personen zuzuordnen oder den Inhalt zu verstehen, aber es bestand kein Zweifel daran, dass Jo nicht allein war. Da die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei der zweiten Person um David handelte, nicht gering war, blieb ich hartnäckig. 

Schließlich öffnete sich die Tür einen Spaltbreit und Jo lugte hervor. Ich wurde bloß noch misstrauischer. Ohne ihm die Chance zu gegeben, sich irgendeine Ausrede einfallen zu lassen, drückte ich die Tür einfach weiter auf und schob mich ins Innere des Zimmers. 

  "Wo ist David?", fragte ich aufgebracht. Mein Blick glitt über den Körper des Bayernspielers, der lediglich in einer Boxer vor mir stand. Es war nicht zu übersehen, dass ich ungelegen kam. 

Wütend blickte ich Richtung Bett und bereitete mich innerlich bereits darauf vor, das Herz gebrochen zu bekommen, obwohl ich mir bis zu dem Moment immer sicher gewesen war, dass David mich nicht betrügen würde. Er war nicht der Typ für etwas einmaliges. Meine Angst war bisher gewesen, dass er mich für Joshua verlassen könnte, nicht dass er mich mit ihm betrügen würde. 

Als ich aufm Bett nicht, wie befürchtet, David entdeckte, sondern Leon, wurde meine Wut durch Überraschung ersetzt. Mit Leon, der gar nicht im Kader war, hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Zudem hatte ich bisher nicht mal geahnt, dass er und Jo was miteinander haben könnten. 

   "Ich weiß nicht, wo David ist. Hier ist er jedenfalls nicht", antwortete Josh und riss mich dadurch aus meiner Starre. Ich kratzte mir verlegen im Nacken. 

  "Sorry für die Störung", nuschelte ich und verließ eilig das Zimmer, bevor es noch unangenehmer werden konnte. Die Tür schloss Jo direkt hinter mir. Auf diese Begegnung hätten wir wohl alle verzichten können. Vor der Tür blieb ich stehen, um diesen Schock erst einmal zu verarbeiten. 

  "Würdest du auf dein Handy schauen, hättest du die Beiden nicht stören müssen",  ertönte Davids Stimme, in dessen Richtung ich mich drehte. Er stand vor seiner Zimmertür und schien diese gerade aufzuschließen. 

  "Du wusstest davon?", hakte ich nach. 

  "Heute Abend erfahren. Leon ist offenbar genauso ein Idiot wie du. Er hat vorhin Jo, nachdem dieser die Tür geöffnet hat, sofort geküsst, ohne nachzusehen ob noch Jemand im Zimmer ist." 

  "Du warst nach unserem Streit also tatsächlich bei Jo", stellte ich fest. 

  "Es ist nicht unbedingt so, dass ich all zu viele Personen habe, die von uns wissen und mit denen ich darüber reden kann und von diesen wenigen Personen ist Jo der Einzige vor Ort. Aber wenn ich dein Gesichtsausdruck von gerade eben richtig deute, hattest du gerade den Beweis, dass er vergeben ist. Was aber auch gar keine Rolle spielt, da ich, wie ich dir bereits mehrfach erklärt habe, kein Interesse an Jo habe. Wir verstehen uns auf freundschaftlicher Basis gut. Nicht mehr und nicht weniger."  Ich ging auf David zu, der noch immer vor der Tür stand. Diese hatte er inzwischen zwar aufgeschlossen, aber noch nicht geöffnet. 

  "Du meintest gerade, ich hätte auf mein Handy schauen sollen? Wieso?", erkundigte ich mich. 

  "Weil ich dir, da du nicht in deinem Zimmer warst, geschrieben habe." 

  "Wo warst du? Ich bin von meinem Zimmer direkt zu deinem gegangen. Wir hätten uns übern Weg laufen müssen." 

  "Ich bin einmal ums Gelände gegangen, um etwas den Kopf freizubekommen, bevor ich zu dir gegangen bin." Sanft schob ich David ins Zimmer und schloss hinter uns die Tür. "Klar, komm rein. Nett, dass du fragst, ob ..." Ich brachte ihn mit einem Kuss zum Schweigen. Der Kuss wurde ohne zu zögern erwidert, wobei sich Davids Arme um meinen Nacken schlangen. 

  "Frieden?", murmelte ich in den Kuss hinein. Statt einfach zuzustimmen löste David den Kuss. 

  "Nein, ich will nicht einfach Frieden und der Streit ruht unter der Oberfläche. Ich möchte, dass du mir glaubst, wenn ich dir sage, dass du auf Jo bezogen keinen Grund zur Eifersucht hast."

  "Okay", stimmte ich zu. 

  "Okay?" Misstrauisch musterte David mich. 

  "Ich vertraue dir..." Er unterbrach mich. 

  "Auf einmal?"

  "Nein, schon immer. Ich weiß, dass du Niemand bist, der fremdgeht. Darüber habe ich mir nie Sorgen gemacht. Ich hatte bloß Angst dich zu verlieren, weil du vielleicht Gefühle für Jo entwickeln könntest." 

  "Selbst wenn das eines Tages passieren sollte, könnte das keiner von uns verhindern. So funktioniert das mit den Gefühlen nicht. Ich kann dir nur versichern, dass ich jetzt und hier nur dich liebe und nur dich will." 

  "Ich liebe dich auch", lächelnd verband ich unsere Lippen für einen weiteren Kuss miteinander, wobei ich David Richtung Bett dirigierte.


Am nächsten Morgen wurde ich durch ein Hämmern an der Zimmertür geweckt. Murrend drückte ich mein Gesicht gegen Davids Nacken, welcher noch nackt in meinen Armen lag. Leider hörte das Klopfen nicht auf, weswegen ich schließlich widerwillig zuließ, dass sich David aus meiner Umklammerung löste und das Bett verließ. Ein Blick auf den Wecker zeigte, dass dieser erst in zwei Stunden klingeln würde. 

  "Wehe es brennt nirgends", grummelte ich, während David in eine Sporthose, die aufm Boden herumgelegen hatte, schlüpft und zur Tür ging, an der es noch immer klopfte. Er öffnete diese einen spaltbreit, damit, wer auch immer vor der Tür stand, mich nicht im Hintergrund sah. 

  "Ist Andrich wach?", ertönte Leons Stimme. 

  "Wie kommst du auf die Idee, dass er hier sein sollte?", stellte David eine Gegenfrage. 

  "Geraten", hörte ich Joshua antworten, der aber weiter entfernt zu stehen schien. Ich raffte mich nun ebenfalls auf, zog mir eine Hose über und ging zu David rüber, wo ich die Tür etwas weiter öffnete, um Leon anzusehen. 

  "Was ist?", brummte ich. 

  "Nichts. Ich fand es nur fair, dich nach gestern Abend auch zu stören." 

  "Habt ihr beiden mitten in der Nacht nichts besseres zu tun?", erkundigte ich mich. Joshua erschien nun neben Leon und ergriff das Wort. 

  "Wir sind gerade dabei Leon hier wieder raus zu schmuggeln, bevor wir doch noch erwischt werden. Bei euch wieder alles gut?" 

  "Bis gerade eben war alles super", gähnte David, der mit geschlossenen Augen am Türrahmen lehnte. Leon schien etwas sagen zu wollen.

  "Nein", kam Jo ihm jedoch zuvor. Leon sah seinen Freund an. "Spar dir den Kommentar einfach", schmunzelte der Kleinere der Beiden, wobei er seinen Freund Richtung Treppe schob. 

  "Noch eine schöne Restnacht", verabschiedete sich Leon, wobei er uns grinsend zuwinkte, ehe er gefolgt von Jo die Treppe herunterlief und dadurch aus unserem Sichtfeld verschwand. David schloss die Tür und lief zurück zum Bett, auf welches er sich einfach fallen ließ. 

  "Zum Glück ist er nicht jede Nacht hier und es wäre ein Krieg zwischen euch zu befürchten, bei dem ihr euch jede Nacht gegenseitig weckt", murmelte er ins Kissen, während ich ebenfalls ins Bett zurückkehrte. 

  "Für solche Spielchen wäre die EM wohl der falsche Zeitpunkt", stellte ich fest und zog David zurück in meine Arme. 

  "Das wäre wohl auch der einzige Grund, der euch daran vielleicht noch hindern könnte." 

  "Vielleicht werden wir das ja noch rausfinden, wenn wir mal wieder zeitgleich nominiert sind." 

  "Wenn das passiert, schlafen wir beiden aber getrennt voneinander. Da will ich nicht mit reingezogen werden." 

  "Dann breche ich halt nachts einfach in dein Zimmer ein und leg mich zu dir." 

  "Das würde ich dir auch noch zutrauen", murmelte David, ehe er gähnen musste. 

  "Schlaf weiter. Wir haben noch etwas Zeit bis der Wecker klingelt." Ich platzierte einen sanften Kuss auf seinen Lippen. 

  "Das klingt super." David kuschelte sich noch etwas enger an mich, was ich lächelnd zur Kenntnis nahm. Nachdem ich noch einen Kuss auf seiner Schläfe platziert hatte, entschloss ich selbst die Zeit bis zum Klingeln des Weckers auch mit Schlafen zu verbringen. 

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